Überspannung Straßenbeleuchtung... ein Problem

Diskutiere Überspannung Straßenbeleuchtung... ein Problem im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo und Guten Morgen! Folgende Situation: Schweres Gewitter. Am Dorfplatz kommt ein 5x4 NYY an, das von der Straßenbeleuchtung abzweigt...
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keber

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Hallo und Guten Morgen!

Folgende Situation:

Schweres Gewitter. Am Dorfplatz kommt ein 5x4 NYY an,
das von der Straßenbeleuchtung abzweigt und im Schaltschrank des Dorfplatz als Signalleitung für die Platzbeleuchtung fungiert.
Zwischen Steuerung im Schrank und diesem Kabel hängt ein Koppelrelais von Eltako (elektronisch).
Dieses ist nun abgeraucht.
Wunsch nach Überspannungsschutz wird laut.

Nun frage ich mich:
- reicht einer in Klasse 2(Mittelschutz)?
- Kombiableiter?

Es soll nämlich im Steuerschrank der Straßenbeleuchtung selbst ein Grobschutz und ein Mittelschutz hinein, weil wir da jedes Jahr Probleme hatten.
Nur durch die Leitungslängen und Einkopplung kommt hinter diesen Schutzeinrichtungen ja auch wieder einiges an "Sauereien" ins Netz wenns gewittert.
Der Großteil ist Kabelnetz, teils aber auch über Freileitung geführt.

Vorab Danke für Eure Tipps.

Gruß,
keber
 
Hallo!

Also... ich beschreibe das Problem mal etwas detailierter, evtl. kommt man dann besser damit klar.
Mein obiger Thread ist etwas mißverständlich.

Wir haben seit zwei, drei Jahren Probleme mit Überspannungsschäden in der Ortsbeleuchtung.
Diese äußern sich so, daß meist Koppelrelais durch sind.

Unsere Ortsbeleuchtung besteht aus fünf verschiedenen Steuerstellen, die aber alle von einer Hauptstelle angesteuert werden.
Praktisch ist das so gelöst, daß quasi mittig im Netz der eigentlich Steuerschrank ist (mit Dämmerungsschalter etc...), von dort laufen mehrere 5x6mm² in den Ort als Versorgung der Leuchten.
Angrenzende Gebiete werden angesteuert, indem man von der letzten Laterne des Nachbargebietes eine Signalleitung gezogen hat, die dann direkt den Schütz im nächsten Gebiet steuert. Eine Art Folgeschaltung also.

Besonders im Ortskern, also dort, wo der "Zentralkasten" steht, läuft teilweise noch eine Steuerleitung über Freileitung und Dachständer gemeinsam mit der allgemeinen Versorgung.
Diese Freileitung wird so eingespeist, daß einfach von einer Leuchte ein 4mm² hinübergespannt und angeschlossen ist.

Ihr könnt Euch vorstellen, daß dort ganz schöne Leitungslängen zusammen kommen.

Unser Problem ist nun die Überspannung. Ich tippe ja darauf, daß durch Einkopplung in die Freileitung und damit auch Einspeisen ins Verteilnetz der Straßenbeleuchtung der Schaden entsteht.
Betroffen sind, wie erwähnt, immer die Schnittstellen, wo Signalleitung und FOlgeschütz aufeinander treffen.

Beim letzten Gewitter sind nun offenbar auch Kabel betroffen.
Zwei Stränge, je mit 3x25A im Zentral-Schrank abgesichtert (NYY 5x6) hatten teilweisen Ausfall auf einer Phase.
Einen Strang hat unser ortsansässiger Elektriker nun höher abgesichert ("Jetzt hälts...."). Ich habe ihn zwar gefragt, ob er noch alle hat,.... egal.
Den anderen fehlerbehafteten Strang bzw. die betroffene Phase dort hat einen satten Kurzen.

Ich habe dann mal gemessen.
Alles abgeklemmt und Iso-Widerstand gemessen.

Zwischen PE und N muß irgendwo eine Brücke sein, hier komme ich bei keinem der drei abgehenden Kabel über 0,001 MOhm.
Der (offiziell) noch intakte Strang hat zwischen den L und PE kaum mehr als 0,044MOhm.
Auch hier tippe ich auf eine verdeckte Brückung zwischen N und PE.
Die defekten Phasen der anderen Stränge liegen einmal bei 0,012MOhm und glatten 0,000MOhm.
Die intakten Phasen haben um die 0,038 mOhm.
Auch hier tippe ich auf eine Brücke zwischen N und PE im Verlauf.

Ich habe unseren Elektriker hingewiesen, daß er nicht einfach höher sichern kann, weil zum einen die 1980 verlegten 5x6mm² ohnehin schon dünn sind und dann auch noch die hohe Schleifenimpedanz zu berücksichtigen sei.
Das sei nicht so schlimm, hieß es, bei Straßenlampen ist das alles anders. Nun gut.... sehe ich nicht so.

Aber das ist ja nicht das Problem.
Für diese Woche ist der Kabelmeßwagen der RWE bestellt. Alle Stränge sollen vermessen werden.

Bleibt das Problem der Überspannung.
In jeden Schrank einen Schutz einbauen?
Komplett mit Grobschutz und allem?
Meist kommt in den Steuerschränken noch nicht mal eine separate Erdung zum Potentialausgleich an, sondern ein 4x16 aus einem benachbarten Trafohäuschen....

Fragen über Fragen.

Gruß,
keber
 
Für die korrekte Funktion eines Überspannungsschutzes Typ 1 und 2 sind Leitungen mit mindestens 16mm² Querschnitt erforderlich.

Ein Ableiter des Types 2 ohne einen vorgeschalteten Typ 1 ist fast wirkungslos.

Problem hierbei wird auch sein, daß die Leuchten alle außen sind und die Leitungen somit immer anfällig für Überstrom durch Blitzenschlag sind.

Um die Leitungen vor dem Eintrag von Überspannung zu schützen müsste über den Zuleitungen ein Banderder verlegt werden.

Um die Anlage vor Überspannungen aus dem Freileitungsnetz zu schützen würde es reichen hier einen Überspannungschutz Typ1 an den Einspeisepunkt zu setzen und danach in den Hauptverteilern jeweils Typ2 Ableiter.

Am Besten fragst Du mal bei den Herstellern nach die haben da vielleicht bessere Lösungen parat.
 
Hallo, Octavian1977!

Am problematischsten sind die "Schnittstellen", also
dort wo von einer Leuchte oder dem Freileitungsseil eine Steuerleitung abgegeriffen wird und an einer neuen Speisestelle einen Schütz schaltet.
Hier sollte man Überspannungschutz betreiben.
An den Leuchten selbst ist bislang kein Schaden entstanden.
Kritischer sind Durchschläge im Kabelnetz in der Erde, denen wir heute nachgehen werden.

Gruß,
keber
 
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