Überspannungsschutz bei Nullpunktverschiebung

Diskutiere Überspannungsschutz bei Nullpunktverschiebung im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, vielleicht kann mir jemand bei folgendem Problem helfen. Ein Elektriker hat bei mir eine Schieflast im Hausanschlusskasten...
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JohnJBamboo

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Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand bei folgendem Problem helfen. Ein Elektriker hat bei mir eine Schieflast im Hausanschlusskasten produziert (L1 und L2 > 230V) und seine Versicherung fragt jetzt, warum ich keinen Überspannungsschutz verbaut habe (Haus und Installation von 1986, nur einzelne Sicherungen bisher getauscht). Wenn ich das richtig verstehe, hätte eine Typ 1 & 2 Absicherung (freiwillig selber eingebaut) eigentlich nicht geschützt - nur eine Feinsicherung vor den Geräten (TV etc.).

Sehe ich das richtig? Und wäre es normal (oder bei Neuanlagen vorgeschrieben), jedes Gerät (in meinem Fall Herdplatte, Ofen, Kühlschrank) jeweils nochmal feinzusichern?

Danke für jede hilfreiche Antwort!
John
 
Der Überspannungsschutz begrenzt an sich nur auf Spannungen bis 1500V (Typ 3) im System und etwas darunter direkt am Ableiter (ca 1200V, je nach Hersteller)

Abgesehen davon könnte er auch wenn er auf 230V begrenzen könnte (357V Spitze) die Energie die durch die Dauerhafte Überspannung bei Sternpunktverschiebung entsteht gar nicht ableiten und würde selbst zerstört werden.

Bei Überspannungsschutz geht es darum Impulse von extrem kurzer Dauer im millisekundenbereich und darunter ab zu leiten.
 
Vielen Dank für die Antworten! Kann man die Max „Belastungsdauer“ und „Auslösespannung“ aus den Kennwerten der Typ 1-3 Geräte ablesen? Welche wären das denn? Die Schieflast dauerte zwischen 20-40 Sekunden und war ja vermutlich maximal an einer Phase ca 400V - kann man zB auf Basis der Kennwerte eines Typ 3 Steckerüberspannungschutz „nachweisen“, dass die Verwendung nicht zu einem Endgeräteschutz führen würde?
 
Da braucht man nur mal die Ableitfähigkeit eines solchen Teiles an zu schauen:
DEHNrail M 2P
Gesamtableitstoßstrom (8/20 µs) [L+N-PE] (Itotal ) 2 kA...


Die Teile sind für Schaltüberspannungen, Überspannungen durch Gewitter oder elektronische Geräte die Frequenzumformer enthalten.

Zusätzlich wäre dann noch das Baujahr deines Hauses mit 1986, Überspannugnschutz ist erst seit ca 2018 gefordert und außerdem nur bei neuer Installation.
Es gibt in der privat genutzten elektrischen Anlage keine Pflicht zur Nachrüstung, es sei denn Dein Versicherungsvertrag würde so eine Klausel beinhalten.

Abgesehen davon wäre der Elektriker dir gegenüber regresspflichtig und sonst keiner, ob der eine Versicherung hat die das für Ihn übernimmt ist sein Problem.
 
Thema: Überspannungsschutz bei Nullpunktverschiebung
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