Überspannungsschutz, DEHN-Geräte

Diskutiere Überspannungsschutz, DEHN-Geräte im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen! Ich habe eine Frage zum Überspannungsschutz mit DEHN-Produkten. Ein Bekannter, der Elektriker ist, würde mir gerade sowas...
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MichaSc

Guest
Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage zum Überspannungsschutz mit DEHN-Produkten. Ein Bekannter, der Elektriker ist, würde mir gerade sowas einbauen, allerdings gehört Überspannungsschutz gerade nicht zu seinen Standard-Sachen und daher will ich hier noch mal fragen, ob das alles richtig ist und gut.

Zu unserer Elektroanlage:

- Doppelhaushälfte
- kein Blitzableiter
- Hausanschlusskasten im Keller
- davon ca. 10 Meter entfernt sind der Zähler und die Hauptverteilung/Sicherungskasten, eine weitere Unterverteilung gibt es nicht
- direkt hinter dem Drehstromzähler ist die Vorsicherung mit 3x63 A
- aus dem Zähler kommen die drei Phasen und PEN, ab hinter der Vorsicherung gibt es separat PE und N, der gelbgrüne PE-Leiter kommt mit 16mm² von einer Wasserleitung, die selbst an der Potentialausgleichsschiene angeschlossen ist (einen Fundamenterder gibt es soweit ich weiß nicht), der blaue N-Leiter ist der, der aus dem Zähler kommt, also ein TN-C-S-System
- in der Verteilung gibt mehrere FI-Schalter, jeweils mit eigener N-Sammelschiene

Da die besonders überspannungsempfindlichen Geräter (Computer und Telefonanlage) alle am gleichen Stromkreis hängen (der auch einen eigenen FI besitzt und nur einphasig ist), meint mein Bekannter, dass es reicht, den Überspannungsschutz nur für diesen Stromkreis direkt hinter dem FI zu installieren. Geht das? Und wäre es sinnvoll? Der FI-Schalter hat 40A/30mA (Vorsicherung mit 35), dahinter sind zwei LS-Schalter B16.

Mein Bekannter hat zwei noch unbenutzte DEHN-Geräte, die aber nicht aus dem aktuellen Programm sind:
DEHNguard T-275, No. 900 670,
DEHNgap T-C, SPD/N-PE, No. 900 134.
(bei beiden steht ein C in einem Viereck, beide haben jeweils oben und unter einen Anschlusskontakt, derzeit haben wohl andere DEHN-Produkte diese Nummer, z.T. drei- oder vierpolige, diese hier sind aber einpolig).

Folgendermaßen will er die Dinger anschliessen:
- beide hinter dem FI
- oberer Kontakt mit N-Ausgang des FI verbunden
- unterer Kontakt vom DEHNguard mit L-Augang (Phase) des FI
- unterer Kontakt vom DEHNgap mit der PE-Sammelschiene

Ist das alles so richtig?

Von DEHN gibt es neben dieser roten Serie auch eine gelbe Serie, die besonders für IT-Geräte sein soll. Heißt das, dass die beiden Teile der roten Serie bei mir gar nicht ausreichen oder bringen sie immerhin was?

Ich bin gespannt auf die fachkundigen Antworten...
 
MichaSc schrieb:
- aus dem Zähler kommen die drei Phasen und PEN, ab hinter der Vorsicherung gibt es separat PE und N, der gelbgrüne PE-Leiter kommt mit 16mm² von einer Wasserleitung, die selbst an der Potentialausgleichsschiene angeschlossen ist (einen Fundamenterder gibt es soweit ich weiß nicht), der blaue N-Leiter ist der, der aus dem Zähler kommt, also ein TN-C-S-System

Da würde ich einen Erder nachinstallieren.

MichaSc schrieb:
Da die besonders überspannungsempfindlichen Geräter (Computer und Telefonanlage) alle am gleichen Stromkreis hängen (der auch einen eigenen FI besitzt und nur einphasig ist), meint mein Bekannter, dass es reicht, den Überspannungsschutz nur für diesen Stromkreis direkt hinter dem FI zu installieren.

IMHO, richtig oder gar nicht.

Lutz
 
zunächst benötigtst Du verschiedene Überspannungsschutzgeräte.
Als ersten den Grobschutz davon wird an alle elektrischen Leitungen einer angeschlossen die ins Haus kommen oder hinausgehen.
Also: Hausanschluß, Telefon, KabelTV, Leitung für Außenbeleuchtung, Gartenhütte etc. (Steckdosen die nur an der Außenwand montiert sind benötigen keinen) und zwar so dicht wie möglich an der Eintrittstelle.
Als zweites den Mittelschutz davon kommt jeweils einer in die Unterverteilungen, allerdings muß diese jeweils über einen 16mm² starken PE Leiter verfügen.
Als drittes den Feinschutz der in die Steckdosen kommt.

Ein Erder im Haus ist allerdings auf jeden Fall notwendig, damit das ganze überhaupt richtig funktioniert.
Zu bemerken ist noch (was meist nicht ausgeführt wird) die Grob und Mittelschutzelemente sind nicht nur an den PE der Anlage sondern zusätzlich an den Örtlichen PA anzuschließen.
 
Hallo

Wie Octavian1977 schon gesagt hat ein unterteilung in Grob Mittel und Feinschutz ist dringend notwendig. Installiert man zum Bsp. nur Feinschutz direckt vor denn Geräten dann ist das schon fast hinausgeschmissenes Geld. Denn der Feinschutz kann die Großen Ströme bei einem Blitzeinschlag auftreten garnicht ableiten. Zu mir hat mal ein Dehn-Mitarbeiter auf der Messe gesagt. Blitzschutz nur Komplett installieren sonst kann die Sicherheit nicht gegeben werden und die Investition war umsonst.

Gruß BC
 
Hinter dem FI darf kein Überspannungsschutz installiert werden. Durch die höhen Ableitströme würde der FI beschädigt.
 
elektroblitzer schrieb:
Hinter dem FI darf kein Überspannungsschutz installiert werden. Durch die höhen Ableitströme würde der FI beschädigt.

Du redest jetzt aber nur von der Hauptverteilung / Unterverteilung, oder? Sonst dürfte ja überhaupt kein ÜSS mehr in Steckdosen eingebaut werden?!?
 
@Volta
Es gibt FI mit Überspannungsschutz die kann man dann einsetzen, wenn man in der Projketierung nicht ganz fit ist.
 
elektroblitzer schrieb:
@Volta
Es gibt FI mit Überspannungsschutz die kann man dann einsetzen, wenn man in der Projketierung nicht ganz fit ist.

Wenn man mit der Projektierung nicht fit ist, sollte man sich besser fit machen oder alternativ einen Experten beauftragen, wenn das "lernen" für z.B. 'ne einmalige Sache nicht lohnenswert ist.

Es gibt auch Steckdosenleisten im Baumark, wo Überspannungsschutz drauf steht ... alles ganz easy, ne?
 
Steckdosen mit dem eingebauten Feinschutz funktinieren nicht wirklich gut, wenn sie nur solo verwendet werden.
 
Blitzschutz

Hallo zusammen,

falls dann die Blitzschutzelemente mal eingebaut werden sollten, bitte auf entsprechende Freiräume achten. Je nach Bauform und größe sind das dann einige cm. Hatte vor einigen Jahren eine Serie die benötigte 15 cm komplett außen herum als Ausblasebereich!

Gruß Tom
 
elektroblitzer schrieb:
Steckdosen mit dem eingebauten Feinschutz funktinieren nicht wirklich gut, wenn sie nur solo verwendet werden.

Hast du meine Ironie denn nicht bemerkt :?::!::?:
 
Re: Blitzschutz

littelboytom schrieb:
Hallo zusammen,

falls dann die Blitzschutzelemente mal eingebaut werden sollten, bitte auf entsprechende Freiräume achten. Je nach Bauform und größe sind das dann einige cm. Hatte vor einigen Jahren eine Serie die benötigte 15 cm komplett außen herum als Ausblasebereich!

Gruß Tom

Bei ausblasenden Funkenstrecken muss zudem auch eine speziell zugelassene sündhaft teure Kiste verwendet werden (zumindest bei den Vorzähler-Geräten). Besser, man nimmt gleich Geräte mit nicht ausblasenden Funkenstrecken. Dann darf man jede beliebige Verteilerkiste verwenden.
 
du brauchst einen sogenannten Kombiableiter, der enthält in EINEM Gehäuse den Grob- und den Mittelschutz.

Alle heute von DEHN angebotenen Geräte können DIREKT neben Sicherungsautomaten oder FI's auf die Hutschiene gesteckt werden.
Es ist heute KEIN Abstand mehr erforderlich, da diese Geräte bei einem Ableiten eines Blitzstromes nicht mehr "ausblasen".

Für ein T-N-C-Netz geht entweder das DEHNventil
Nr. 951300 oder für ein T-N-S-Netz der Typ 951400.

Dieses Gerät sollte möglichst nahe (elektrisch gesehen)am Hausanschlusskasten (HAK) eingebaut werden.
Da sich im HAK die sogenannten "Panzersicherungen", d.h. NH-Sicherungen befinden, ist dort in der Regel kein Platz.
Also baut man das Gerät zweckmäßigerweise in die Zählerverteilung ein.

Der Feinschutz gehört möglichst DIREKT an die Steckdose, an der die teuren TV-Geräte bzw. Notebooks angeschlossen werden. Es gibt auch Feinschutzeinsätze, die in einer UP-Steckdose eingebaut werden können.
 
Der Kombiableiter macht aber nur Sinn, wenn die Verteilung weniger als 5 Meter entfernt ist. Angenommen, der HAK sitzt im Spitzboden, und im Keller der Zählerschrank. Da kann man sich das Geld für den Kombiableiter sparen und ein reines Typ-1-Gerät installieren.

Natürlich gehört das nicht IN den HAK, sondern DANEBEN. Einfach von den Sicherungen auf den ÜSS und vom ÜSS mit dem Zuleitungskabel zum Zählerschrank. Erdung 1 x 16 mm² Einzelader massiv nicht vergessen!

Wird erst im Zählerschrank ein Kombiableiter eingebaut, hast du den Blitzstrom über das Zuleitungskabel im Haus, wo er schon schweren Schaden anrichten kann. Herzlichen Glückwunsch!
 
Ist eigentlich ein Überspanningsschutz oder blitzschutz für pv anlagen vorschrift
 
Nach den Bestimmungen der Landesbauordnungen (LBO), der VDE-Bestimmungen bzw. des VdS ist dies nur für Privatanlagen keine Pflicht!

Allerdinges ist man gut beraten, bei solch kostenintensiven Anlagen auch unter Berücksichtigung der Hauselektrik einen vollständigen Blitzschutz aufzubauen.
Der vollständige Blitzschutz besteht aus dem äusseren Blitzschutz: Fangstangen Ableitungen und Erder aussen am Haus (besser einen möglichst vollständigen Ringerder um das Gebäude als mehrere einzelnen Tiefenerder, die aber auch unbedingt miteinander verbunden werden müssen) sowie
dem inneren Blitzschutz, bestehend aus Grob- und Mittelschutz für das Haus, dann ein Schutz für die PV-Anlage vor UND hinter dem Wechselrichter sowie die Verbindung aller Ausgleichsleitungen (auch die vom äusseren Blitzschutzerder) zum Zentralen Erdungspunkt im Haus, dem Haupt-Potenzialausgleich.

Wenn man Blitzschutz für die PV-Anlage errichtet, wird (nur) die Blitzschutzklasse 3 vorgeschlagen.

Ich persönlich würde den Blitzschutz mindestens nach Klasse 2 aufbauen.
Wenn man sich die Maschenabstände der Klasse 3 ansieht, sollten eigentlich kleine Zweifel auftauchen, ob man damit leben kann, denn sovile teurer ist die Klasse 2 gegnüber 3 nicht wirklich, dafür sind die Trennungsabstände geringer und der (theoretische nach VDE 0185) wirksame Schutz höher...
 
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