Überspannungsschutz Leitungen in den Garten

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basstscho

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Hallo zusammen,

ich plane aktuell einen neuen Hauptverteiler für mein Haus, das komplett renoviert wird. Der Garten ist recht groß und ich möchte an diversen Stellen Beleuchtung und Strom abgreifen. Insgesamt werden in etwa 500-800m Kabel vergraben sein. Das Haus hat einen äußeren Blitzschutz und in der Hauptverteilung ist ein Kombiableiter Typ 1+2 geplant. In der Hauptverteilung gibt es mehrere mit Neozed abgesicherte Gruppen. Eine davon ist für den gesamten Garten mit mehreren Untersicherungen relevant. Gegen äußere Überspannung seitens des Netzes ist das Haus folglich entsprechend geschützt. Nun geht es mir noch um die Überspannung, die seitens des Gartens kommen kann. Dazu bin ich etwas vorbelastet, da vor dem Umbau beim Nachbar ein Blitz in einen Baum im Garten eingeschlagen hat bei mir ca. 80% der Elektrogeräte kaputt waren (es war aber auch noch kein Überspannungsschutz vorhanden). Ich möchte es daher nun richtig machen.

Sinnigerweise müsste ich das doch wie folgt aufbauen:
[Verbraucher im Garten] - [Sicherungsautomat] - [Kombiableiter Typ1+2] - [Typ 3] - [FI] - [Neozed] - [Restliche Hauptverteilung]
Vorteil wäre: Ich benötige nur einen zusätzlichen Kombiableiter und einen zusätzlichen, 3-Phasigen Typ 3 Schutz. Nachteil: Im Überspannungsfall sind vermutlich alle Außengeräte defekt.

Macht diese Anordnung Sinn? Ich würde dies gerne als Vorplanung für den Elektriker machen. Dieser führt dann alles aus. In einem ersten Gespräch würde er sich den Typ 3 Schutz sparen. Wie seht ihr das? Aus meiner Sicht kann der nicht schaden und schützt im Zweifelsfall die Geräte im Gebäudeinneren nochmals besser. Nicht alle Geräte haben im Gebäude einen Typ 3 Schutz vorgeschaltet.

Danke und Grüße,
Johannes
 
Nein macht sie nicht.
Um Dich vor Überspannungen von Außen zu schützen ist so nahe wie mögliche an der eintrittsstelle des Kabels in das Gebäude ein Typ1 (1+2 Kombi Ableiter) zu setzen.

Auch dein Ableiter in der "Hauptverteilung" (Zählerschrank?) kann Dich dort nur schützen wenn der Kabelweg bis zum HAK sehr kurz ist (Normativ 0,5m Kabelweg)
Ansonsten muß neben dem HAK ein zusätzlicher Kasten gesetzt werden in dem der Ableiter Platz findet.

Die Geräte im Außenbereich wirst Du nur mit eigenen Ableitern schützen können.

500-800m Kabel im Garten ist ne Menge, ich hoffe Du hast da auch passende Querschnitte verlegt?
für 16A ist bei 1,5mm² bei spätestens 18m Länge Schluß, bei 2,5mm² so bei ca 34m!
 
Warum glauben nur so viele Menschen sie könnten ihrem Elektriker im voraus vernünftige Vorschläge machen ?
 
Der Zählerschrank ist an der Hauptverteilung angereiht und der HAK sitzt direkt daneben. Der Typ1+2 Ableiter für die Zuleitung vom EV sitzt auf der Sammelschiene (=HAK) vor dem Zähler. Die Kabel aus dem Garten enden mittels Leerrohr direkt unten in der Hauptverteilung. Der Überspannungsschutz seitens des EV ist also bereits gegeben.
Wurde ggf. meine Frage falsch verstanden?: Mir geht es nicht um den Schutz der Außengeräte selbst, sondern um den Schutz der Innengeräte durch eine mögliche Überspannung von den Leitungen aus dem Garten (=Blitz schlägt im Garten ein und Überspannung kommt über die Kabel die vom Garten ins Haus gehen). Nach meinem Verständnis muss ich dort den selben Aufbau haben wie bei der Zuleitung vom EV: Also möglichst nah an der Einführung einen Typ 1+2 und dann idealerweise Typ 3 vor den zu schützenden Geräten (=der Rest der HV). Das ist doch dann im Endeffekt genauso umgesetzt wie von dir empfohlen: "Um Dich vor Überspannungen von Außen zu schützen ist so nahe wie mögliche an der eintrittsstelle des Kabels in das Gebäude ein Typ1 (1+2 Kombi Ableiter) zu setzen."
Ich "schütze" die HV von beiden Seiten (= EV und Garten):
[Verbraucher im Garten] - [Sicherungsautomat] - [Kombiableiter Typ1+2] - [Typ 3] - [FI] - [Neozed] - [Restliche Hauptverteilung] - [Zähler] - [Kombiableiter Typ1+2] - [HAK] - [EV]

Es sind überall 2,5 mm² mit Absicherung 10A (nur Beleuchtung + Torantrieb). Die längste Länge hat ~50 Meter.
 
Das bedeutet die Kabel kommen direkt unterhalb der Verteilung auch erst in das Gebäude?
Dann wäre der Ableiter in der Verteilung an sich richtig, es ist aber darauf zu achten, daß auch hier die Kabel nicht erst durch den ganzen Verteiler geführt werden bis dann der Typ 1 Ableiter kommt.
Also da wo das Kabel rein geht gleich den Ableiter setzen.
An der Art des Aufbaus muß man dann noch entscheiden ob da auch noch ein Potentialausgleich direkt an den Ableiter gelegt wird, das scheint aber in de Fall sinnvoll zu sein.
 
Der Typ1+2 Ableiter für die Zuleitung vom EV sitzt auf der Sammelschiene (=HAK) vor dem Zähler. Die Kabel aus dem Garten enden mittels Leerrohr direkt unten in der Hauptverteilung. Der Überspannungsschutz seitens des EV ist also bereits gegeben.

Der ÜSP KatI/II wirkt m.W. bis zu ca 10m Überspannungsbegrenzend (Schutzbereich). Heisst, nach meinem Verständnis, der Kombiableiter auf der SaS im unteren Anschlussraum kann auch die einkommende Leitung von Aussen im gleichen Verteiler mit schuetzen.

Den Aufbau hier kann ich nicht nachvollziehen:
[Verbraucher im Garten] - [Sicherungsautomat] - [Kombiableiter Typ1+2] - [Typ 3] - [FI] - [Neozed] - [Restliche Hauptverteilung] - [Zähler] - [Kombiableiter Typ1+2] - [HAK] - [EV]

Hast du mehrere Verbraucher im Aussenbereich, vermutlich ja. Unterverteiler im Aussenbereich? Oder mehrere Abgagskabel nach draussen?
Bei Verteiler im Aussenbereich sehe das dann so aus:
[Verbraucher im Garten] - [Verteiler aussen mit Sicherungsautomat/RCD, Kombiableiter Typ2] - [Kabel nach draussen]- [Neozed] - [Zähler] - [Kombiableiter Typ1+2] - [HAK] - [EV]
Bei Einzelkabel im Aussenbereich sehe das dann so aus:
[Verbraucher im Garten] - [Kabel nach draussen]- [FI/LS] - [Zähler] - [Kombiableiter Typ1+2] - [HAK] - [EV]
 
10m Leitungslänge stimmt so weit aber nicht durch einen Verteiler.
Für die Reichweite spielt der Widerstand der einzelnen Leiter eine wichtige Rolle, der nach 10m Leitungsweg zu stark unterschiedlich ist.
In einer Verteilung in der alle Adern sehr stark unterschiedliche Längen und damit Widerstände aufweisen ist das nicht an zu Denken.
Zusätzlich ist für den Typ 1 Schutz wichtig den aus der Überspannung resultierenden Strom möglichst nicht an anderen Leitfähigen Teilen vorbei zu schicken sondern diesen direkt Richtung Erde ab zu führen.

Meiner Meinung nach wirkt dabei der im untern Anschlußraum sitzende Ableiter nicht ausreichend für die Abgänge nach draußen.
 
im Hak oder 0,5 m vom HAK weg einen Überspannungsschutz zu installieren ist schlicht und einfach unmöglich ! Grund die Hauptleitung vom HAK zum unterem Anschlussraum darf nicht geschnitten sein . Wenn dann sitzt der Überspannungsschutz im Unterem Anschlussraum ! Zweitens ist auch ein Überspannungsschutz keine Einbahnstraße. @Octavian1977 komm endlich mal von deinem hohem Roß runter eine Hausinstallation ist keine Industrieinstallation ! Drittens ist ein Überspannungsschutz ein System und nicht die Ansammlung von wild angeordneten Einzelteilen . Vom Prinzip her muss deine Gartenleitung genauso geschützt werden wie die Zuleitung vom Netz .
 
Auch dein Ableiter in der "Hauptverteilung" (Zählerschrank?) kann Dich dort nur schützen wenn der Kabelweg bis zum HAK sehr kurz ist (Normativ 0,5m Kabelweg)
Hallo Octavian, wo steht etwas von diesen 0,5m?
Ich habe schon vor längerer Zeit versucht, diese 0,5m zu erklären. Das hat absolut nichts mit der Hauptleitungslänge zu tun.
 
Und was ist da falsch dran wenn der Elektriker zuerst seinen Umsatz sieht ? Der Kunde will was und der Elektriker liefert in aller Regal das was der Kunde will. Das der Elektriker nicht jeden Billigmüll liefert hat auch andere Gründe als bloßes Gewinnstreben .
 
Es gibt einen weiteren Unterverteiler in der Garage (angebunden mit 5x25 mm²). Der hat einen zusätzlichen Kombiableiter Typ1+2 verbaut und leitet direkt auf den Hauserder der Garage (Haus- und Garagenerder sind aber zusätzlich per Erdungsband/Rundleiter verbunden und bilden somit eine Einheit) ab. Die anderen Leitungen des Gartens kommen direkt im Verteiler an und gehen da auf 5 Sicherungen hinter einem FI. Ideal wäre natürlich jede einzelne Leitung mit nem Typ 1+2 Ableiter zu schützen, das halte ich dann aber doch für übertrieben und baue zwischen FI und die Sicherungen den zusätzlichen Ableiter Typ1+2.
@karo28: Vermutlich hast du recht und der auf der Sammelschiene würde reichen - die 10 Meter müssten knapp eingehalten werden. Der zusätzliche Kombiableiter, näher an den potentiell gefährlichen Kabeln aus dem Garten, kann aber sicherlich nicht schaden. Ich würde diesen natürlich auch direkt mit auf den Hauserder legen lassen.
 
@Pumuckel Als Ableiter an sich wirkt der ÜSS in zwei Richtungen das ist zunächst so richtig.
Eine Überspannung von außen, insbesondere durch nahe Blitzeinschläge muß aber deshalb so nahe wie möglich an der Einführung abgefangen werden, da die hohen Ströme am Ableiter zur Erde geführt werden.
Diese sollen auf keinen Fall weiter im Haus umhergeleitet werden, da diese sehr starke Kapazitive und induktive Einkopplungen bilden auf alles leitfähige und somit die zunächst abgefangene Überspannung wieder auf andere Bauteile in der Nähe verteilen würde.
Auch die elektromagnetischen Wirkungen dieses hohen Stromes sollen nicht ins Haus gelangen.
 
Thema: Überspannungsschutz Leitungen in den Garten
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