Überspannungsschutz Mehrfamilienhaus UV 10m Regel

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karl77

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Moin
bin mir ein wenig unsicher, was die Anwendungsregel VDE-AR-N 4100 angeht:
Betriebsmittel, die weiter als 10 Meter entfernt vom Überspannungsschutzgerät betrieben werden, brauchen ein weiteres Schutzgerät.

Ich bin gerade in der Planung eines Mehrfamilienhauses, mit 10 UV. Die Leitungslängen der UVs werden auf jeden fall mehr als 10m sein.
Könnte ihr mir bitte euere Erfahrung zu geben? VG
Karl
 
Hallo Karl,
Beispiel:
Zählerschrank mit ÜSS Typ 1+2. Ist die Hauptleitung länger als 10m muss am HAK ein ÜSS gesetzt werden.
Ist die UV-Zuleitung einschl. Endstromkreis länger als 10 m, muss in der UV ein ÜSS gesetzt werden.
Geht eine Leitung nach draußen, ist ein ÜSS zu setzen.
 
Hallo Werner,
Vom HAK zur Zählerbeinigung war mir jetzt neu.
Zählerschrank mit ÜSS Typ 1+2. Ist die Hauptleitung länger als 10m muss am HAK ein ÜSS gesetzt werden.

Ist das nur eine Empfehlung oder Auslegungssache?
Die ÜSS in der UV sollte das auch Typ 1+2 sein?
 
Zu beachten wäre, daß zwischen den Ableitern ein Abstand von 20m liegen darf.

zwischen HAK und Zähler dürfen für einen Wirksamen Typ 1 Schutz nur 0,5m Leitungsweg liegen!
Entweder man ermittelt über eine Gefährdungsbeurteilung ob man auf den Typ 1 verzichten kann, oder man baut Ihn einfach ein, was meines Erachtens nach mehr Sinn macht.

Am Besten Du liest Dir mal den Blitzplaner von Dehn durch (gibt es kostenlos als Download)

Erfahrung der Installateure helfen Dir für die Auswahl und Anordnung der Überspannungsschutzgeräte gar nicht, denn kein Elektriker weiß wie oft und ob überhaupt Überspannungen auftreten und ob dabei die von Ihm installierten Ableiter geholfen haben oder nicht.
Dafür verwenden die Hersteller der Teile aufwendige Prüfverfahren um das alles zu testen, was dann zu den Regeln wie z.B. diese 10m führt.
 
Zu beachten wäre, daß zwischen den Ableitern ein Abstand von 20m liegen darf.

zwischen HAK und Zähler dürfen für einen Wirksamen Typ 1 Schutz nur 0,5m Leitungsweg liegen!
Entweder man ermittelt über eine Gefährdungsbeurteilung ob man auf den Typ 1 verzichten kann, oder man baut Ihn einfach ein, was meines Erachtens nach mehr Sinn macht.

Am Besten Du liest Dir mal den Blitzplaner von Dehn durch (gibt es kostenlos als Download)

Erfahrung der Installateure helfen Dir für die Auswahl und Anordnung der Überspannungsschutzgeräte gar nicht, denn kein Elektriker weiß wie oft und ob überhaupt Überspannungen auftreten und ob dabei die von Ihm installierten Ableiter geholfen haben oder nicht.
Dafür verwenden die Hersteller der Teile aufwendige Prüfverfahren um das alles zu testen, was dann zu den Regeln wie z.B. diese 10m führt.

ICh habe so ein Ding noch nie eingebaut aber haben die Dinger nicht immer einen Separaten Anschluss neben dem Schutzleiter für ein Kabel vom Potentialausgleich :D? Soll man also zu jeder UV ein Separates Kabel vom Potentialausgleich ziehen : D

siehe hier

Hager Ueberspannungsableiter SPN415 4pol
 
Dieser Anschluß ist dafür da um einen nahe gelegenen Potentialausgleich an zu schließen.

Im Wohnugnsbau ist dieser Anschluß eher überflüssig, da PE und PA von der Selben Stelle ausgehen, es macht keinen Sinn parallel zum PE der Zuleitung einen zusätzlichen PA zu ziehen.

In der Industrie sieht das anders aus.
Hier kommt von irgendwoher die Zuleitung mit PE.
Eine PA Schiene gibt es recht nahe am Anschlußort mit Verbindung zur Gebäude Konstruktion.
Dort es es sehr wichtig diesen PA auf den ÜSS an zu schließen um Spannungsunterschiede im Überspannungsfall zwischen PE und Standort zu verhindern.
 
Überspannungsschutz ist genauso ein Konzept wie Brandschutz. Das Schutzziel besteht darin eine Überspannung soweit abzubauen , dass eben keine schädlichen Auswirkungen mehr auftreten. Und wie jedes Konzept gibt es da mehrere Lösungen . Aber allen Gemeinsam ist der schrittweise Abbau der Überspannung . Deshalb gibt es ja auch Grob , Mittel und Feinspannungsschutz. Ohne die vorhergehenden Stufen ist das rausgeworfenes Geld.
So und wenn du ein Mehrfamilienhaus hast , so gibt es da auch einen Hauptverteiler und da gehört Der Überspannungsschutz rein und zwar der Grob und der Mittelschutz . Da du dich aber dort noch im Netz des EVU bewegst ist dieser auch mit dem Netzbetreiber abzustimmen. Da die Leitungslängen vom Zähler zur Wohnungsverteilung in aller Regel länger als 10 m Sind ist eben in der UV der Wohnung noch mal Überspannungsableiter erforderlich. Ob da Typ 2 und Typ 3 reichen sagt die Risikobewertung.
Da aber bereits Kombiableiter verfügbar sind die TYP 1 und TYP 2 in einem Gerät vereinigen ist die Frage nach Typ 2 Ableiter eigentlich überflüssig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich verstehe es so, das am Speisepunkt der Anlage Überspannungsschutz Pflicht ist.
Was nach den 10 m kommt ist Sinnvoll zu haben ...
 
Das ist so nicht richtig.
Gemäß VDE ist ein ÜS Konzept um zu setzen und dabei geht es um den Schutz von Personen.
Einmal durch Funkenbildung bei Überspannung, auftretenden Berührungsspannungen und auch den Schutz vor Umherfliegenden Teilen die sich bei einer sehr hohen Überspannung ergeben, durch sich z.B. frei sprengenden Leitungen unter Putz.
Da bei Freileitungen der direkte Einschlag von Blitzen in das Netz deutlich wahrscheinlicher ist als bei Erdkabelanschluß, ergibt sich dabei die unbedingte Notwendigkeit des Typ 1 Ableiters.
Für Gebäude mit äußerem Blitzschutz werden dann Typ 1 Ableiter mit entsprechend hohem Ableitvermögen benötigt.

Typ 2 ist dann für den Weiteren Abbau der Überspannung wichtig und schützt bei Überspannungen die nicht aus direkten Einschlägen erfolgen, sondern z.B. bei Schalthandlugnen im Netz entstehen können oder bei manchen Defekten an elektrischen Maschinen.

Ob man dann noch mit Typ 3 Ableitern auch empfindliche Geräte schützt ist dann für den Schutz der Personen nicht so wichtig, das ist eher eine wirtschaftliche Entscheidung.
Allerdings gibt es hier auch kaum Typ 2 Ableiter die nicht gleichzeitig auch Typ 3 beinhalten.
 
zwischen HAK und Zähler dürfen für einen Wirksamen Typ 1 Schutz nur 0,5m Leitungsweg liegen!
Ich glaube, das hast du falsch verstanden. 0,5m darf die max. Länge zwischen Anschlusspunkt ÜSS und Anschlusspunkt PE betragen.
(0,5m von HAK bis Zähler ist nicht realisierbar).
 
Nein Der Überspannungsschutz Typ 1 soll so nahe wie Möglich an der Eintrittsstelle zum Gebäude montiert werden und das wäre gerade noch so realisierbar wenn der HAK direkt neben dem Zählerkasten hängt und man einen ÜSS für die Sammelschiene verwendet.

Sollte vor dem HAK noch das Kabel durch das halbe Haus liegen funktioniert das natürlich auch nicht so richtig.
 
Sieh dir das Video in #8 an; da sind die 0,5m Aderlänge gut erklärt. Das hat nichts mit der Hauptleitung zu tun.
Als Hauptleitung würde das nie reichen: 20 cm im HAK; 20 cm im ZäSchrk bis zur SamSchi; 40cm SamSchi bis Zähler. Und wo der HAK sitzt, darauf hast du selten Einfluss. Selbst wenn du den ZäSchrk bündig auf den HAK setzt, reicht das nicht. Außerdem: Was hat der Zähler mit dem ÜSS zu tun? :oops:

Hier noch mal eine Erklärung der 0,5m (a+b+c):
0,5m.jpgQuelle: Phoenix
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr habt noch Freileitungen? Die wurden bei uns schon vor 40 Jahren beerdigt.
Bei Erdkabel - bringt der ÜSS überhaupt etwas? Oder hat da ein schlauer Hersteller etwas in die DIN inteplementieren lassen?
 
@Www warum soll ein Überspannungsschutz bei einem Erdkabel nichts bringen. Auch bei einem Naheinschlag eines Blitzes in der Nähe der Erdleitung hast du erhebliche Überspannungen auf den Adern der Erdleitung.
Und wie mir scheint hast du die Funktion und den Sinn des Überspannungsschutzes nicht verstanden.
 
Ihr habt noch Freileitungen? Die wurden bei uns schon vor 40 Jahren beerdigt.
Bei Erdkabel - bringt der ÜSS überhaupt etwas? Oder hat da ein schlauer Hersteller etwas in die DIN inteplementieren lassen?

Bei uns gibts auch noch viele :D
 
@Pumukel
Dann gehören diese aber meines Verständnis nach in die Straßenverteiler rein. Mit Fernüberwachung, ob der Überspannungsschutz angesprochen hat und Kontrolle/Tausch des Varistors. Der ist nämlich je nach Einschlagstärke hin.
In privaten Anlagen wird das Teil seltener kontrolliert, als die Prüftaste am FI gedrückt.
 
Nö genau da wo sie montiert werden und zwar beim Kunden erfüllen sie ihre Aufgabe !
 
Naja nach 10 m ist der Schutz noch nicht hin aber mit jedem Meter mehr sinkt der Schutzgrad. Und schuld daran hat der olle Ohm. :D
 
Thema: Überspannungsschutz Mehrfamilienhaus UV 10m Regel

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