Unterverteiler für Mehrfamilienhaus erforderlich?

Diskutiere Unterverteiler für Mehrfamilienhaus erforderlich? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich grüsse alle hier! Vor vielen Jahren war ich Elektroinstallateuer, jetzt möchte ich einige Arbeiten an meinem Neubau ausführen...
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JohannesN

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Hallo, ich grüsse alle hier!

Vor vielen Jahren war ich Elektroinstallateuer, jetzt möchte ich einige Arbeiten an meinem Neubau ausführen,
erste Frage:
Zweifamilienhaus (EonBayern) mit Einliegerwohnung, MUSS ich in jeder Wohneinheit eine EXTRA Unterverteilung setzen?? Ich wollte die Verteilung gerne im Keller-Anschlussraum setzen, 3x für Wohnung, 1x Allgemein,
Hoffe Ihr könnt mich etwas unterstützen, Danke!
 
Mal von Normen abgesehen, macht das keinen Sinn die Verteiler im Keller zu lassen.
Besonders wenn mal Fremde in einer Wohnung einziehen...

Im Fehlerfall muss dann auch weit zum Wiedereinschalten gelaufen werden.
Spannungsfall Rechnung ist bei Vor Ort Verteiler günstiger.
Verteiler sollen am am Lastschwerpunk vorgesehen werden.

Ich würde nur den Allgemein Verteiler beim Zählerschrank setzen
 
Nach DIN 18015 ist der Stromkreisverteiler im Belastungsschwerpunkt oder in dessen Nähe (meist Flur oder Küche) unterzubringen und bei Mehrraumwohnungen min. 4reihig auszuführen, es sind Reserveplätze vorzusehen.
 
Ich wollt mal sehen mit was für einem Querschitt Du dann für jeden Stromkreis den Spannungsfall einhalten willst.
Steckdosenstromkreise mit 6mm²?
Das wäre ein enormer Kabelbaum die Häufung der Kabel gäbe einen zusätzlichen Faktor zur Querschnittserhöhung.
Mal abgesehen von der Sinnhaftigkeit wäre das ein enormer Kostenfaktor und Arbeitsaufwand das so zu realisieren.
In einem Einfamilienhaus kalppt das schon nicht mit dem Spannungsfall mit nur einer Kellerverteilung. (leider wird das trotzdem üblicherweise so gepfuscht: 1,5mm² 16A vom Keller bis unter das Dach)
 
Moin! Moin!
Da komm ich in´s grübeln...
Ich wohne als Mieter in einem Reihenhaus, Baujahr 1961. Diverse Vormieter haben zusätzliche Steckdosen verlegt, Schutzpotentialausgleich gab es nicht, Erder für das TT-Netz über Wasserleitung. Den Potentialausgleich hab ich nachgerüstet, den Rest bemängelt. Antwort vom Vermieter: "Seit 50 Jahren läuft es ohne Schäden, jetzt kommem sie..." Da fragt man sich, sind die VDE-Vorschriften falsch, oder ist die Denkweise der Bevölkerung falsch? Ich hab hier in der Siedlung noch keine fehlerfreie Stromversorgung gesehen! Nach VDE müßten ja dann reihenweise Wohnungen abfackeln!
Mit freundlichen Grüßen
Dino
 
Nicht jeder Fehler, der durch die Einhaltung der Regeln der Technik beachtet werden soll, führt im Ereignisfall zu einem Brand!

Einige treten auch niemals auf, weil die Anlage nicht so belastet wird, wie sie belastet werden könnte. Willst du deswegen auf die Möglichkeit verzichten die Anlage unbedarft bis an Ihre Grenzen sicher benutzen zu können?

Oder möchtest du zu den 60 Opfern im Jahr gehören, die einen Unfall mit Elektrizität nicht überleben, weil dein Installateur Mist gebaut hat?

Oder soll deine Wohnung einen der 200.000 Wohnungsbrände jährlich zum Opfer fallen, weil veraltete Schutzmaßnahmen die Fehler der elektrischen Betriebsmittel und Verbraucher nicht erkannt und abgeschaltet haben?

Natürlich dauert es bei 40 Millionen Haushalten statistisch 200 Jahre bis jede Bude mal abgebrannt ist, das heisst aber nicht, dass deine Wohnung 200 Jahre lang unbeschadet bleibt ...

Aufgabe der Normen ist es, den Stand der Technik wiederzuspiegeln, das mögliche aufzuzeigen, Risiken zu verringern und es wird erwartet, dass Fachgerecht arbeitendes Personal diese Normen nach bestem Wissen und Gewissen sich selber aneignet, sich auf dem laufenden hält und danach handelt. Deswegen entstehen keine spontanen Selbstentzündungen bei Anlagen, die korrekt installiert wurden, aber der aktuelle Stand ist evtl. noch ein Stück sicherer als es der Stand vor X Jahren war.

Wenn wir Erfahrungen nicht weitergeben und daraus entstehenden Nutzen in unser Leben integrieren würden, würde die Menschheit noch immer mit dem Spieß versuchen das Feuer zu erstechen und sich der Wehrhaftigkeit dieses Raubtieres wundern, dass sich teilen und immer noch überleben kann ... aus Fehlern lernen ist Fortschritt und nur weil wir bereits so viele Fehler abdecken, dass, relativ gesehen für die "normale Bevölkerung" (nicht mit der Materie vertrauten Personen), quasi keine Probleme mehr existierten bedeutet nicht, dass es nicht doch noch den ein oder andere Fehler auszumerzen gäbe und neue Entwicklungen weitere Probleme verursachen könnten, die vorher gar nicht gegeben waren.

Deine E.-Anlage arbeitet für Dich unter Normalen Bedingungen offenbar problemlos, wird aber zweifelsohne auf div. Fehler anders und vor allem schadhafter reagieren als eine nach aktuellen Normen geplante und installierte Anlage. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass diese Fehler bei Dir jemals eintreten - aber es wäre Schade drum, wenn sie eintreten, und du hättest eine moderne Anlage, die diesen Fehler nach Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Errichtung hätter verhindern oder die Folgen mindern können, dies aber mangels Umsetzung moderner Technik nicht tut, weil dein Installateur nicht viel auf neue Normen gegeben hat mit der Begründung "vor 50 Jahren gabs auch schon Strom und das lief auch".

Inwieweit man als Mieter sein Interesse daran durchsetzen kann eine modernere Anlage einzufordern, weil das eigene Sicherheitsbedürfnis das Interesse des Eigentümers übersteigt ist dabei ein gänzlich anderes Problem. Auf eine mangelfreie Anlage (was nicht dem aktuellen Stand der Technik, aber dem bei Errichtung zu entsprechen hat) als solches hat aber jeder Mieter ein Anrecht.
 
Zuerst vielen Dank für die ausführlichen Berichte :wink: !

Mein Bauvorhaben sieht so aus, KG,EG,OG
Zuleitung für WAMA/Trockner oder Herd müssten vom Keller senkrecht in den 1.Stock und nochmals ca 7 bis 8 Meter quer durch die Wohnung verlegt werden..

Ich soll also besser Unterverteiler setzten.

Grüße
 
Sicherlich ist jedes Bauvorhaben einzeln zu prüfen, aber als Orientierung kann man sagen, dass ein Verteiler je 80-100m² Wohnfläche eine wirtschaftlich sinnvolle Aufteilung ergibt. Darüber hinaus können Komfortgründe für eine Ausweitung sorgen mehr Verteiler zu installieren (z.B. pauschal einen je Etage). Geschlossene Wohneinheiten bei Mehrpartienhäusern sollten immer einen eigenen UV in der WE besitzen - klar zugeordnet, komfortabel erreichbar, geschützt vor fremden Zugriffen.
 
JohannesN schrieb:
Hallo, ich grüsse alle hier!

Vor vielen Jahren war ich Elektroinstallateuer, jetzt möchte ich einige Arbeiten an meinem Neubau ausführen,
erste Frage:
Zweifamilienhaus (EonBayern) mit Einliegerwohnung, MUSS ich in jeder Wohneinheit eine EXTRA Unterverteilung setzen?? Ich wollte die Verteilung gerne im Keller-Anschlussraum setzen, 3x für Wohnung, 1x Allgemein,
Hoffe Ihr könnt mich etwas unterstützen, Danke!

Als Installateur müsstest du es dir ja eigentlich denken können...mal ehrlich willst du dann jedesmal wenn ein LSS auslöst in den Keller rennen?? :?
 
T.Paul schrieb:
Oder möchtest du zu den 60 Opfern im Jahr gehören, die einen Unfall mit Elektrizität nicht überleben

Wenn man bedenkt wieviele dagegen im Straßenverkehr,pro
Jahr umkommen (ich glaub 12000 soviele wie in den USA durch Schusswaffen...) :lol:
 
Wenn man den Unfallhergang der meisten bedenkt, ist es fahrlässig nicht darauf hinzuweisen, dass diese Menschen verstorben sind um oder weil Geld gespart wurde an verfügbaren Schutzeinrichtungen, dass woanders sicher nicht besser angelegt wurde.
 
T.Paul schrieb:
Wenn man den Unfallhergang der meisten bedenkt, ist es fahrlässig nicht darauf hinzuweisen, dass diese Menschen verstorben sind um oder weil Geld gespart wurde an verfügbaren Schutzeinrichtungen, dass woanders sicher nicht besser angelegt wurde.

Bei einigen der ums leben gekommenen lags tatsächlich nur am fehlenden FI kann mich noch erinnern das ein Gartenbesitzer einen tödlichen Schlag erlitten hat als er mit seinen Rasenmäher das Kabel durchtrennt hat.
Ein FI war nicht vorhanden,dabei gibt es schon seit längerem gute (H07RN-F) Verlängerungsleitungen mit FI Schutzschalter.
 
Um das Zitat der DIN18015 von Tpaul zu ergänzen sollte man Anführen, daß die Passage so anfängt: ..." INNERHALB JEDER Wohnung ist ... ein Stromkreisverteiler ... vorzusehen..."
 
T.Paul schrieb:
Wenn wir Erfahrungen nicht weitergeben und daraus entstehenden Nutzen in unser Leben integrieren würden, würde die Menschheit noch immer mit dem Spieß versuchen das Feuer zu erstechen und sich der Wehrhaftigkeit dieses Raubtieres wundern...

Unterschreiben und Amen.

in 6 Jahren Notfallmedizin habe ich 2 Menschen über den Kopf zu gedekt trotz Fi-Schutz. Die 30mA sind aus medizinischer Sicht überhohlt. In krankenhäuser gild schon lange der 10mA Standart.

Kann ich Dino81 verstehen? JA
Kenne ich die technischen Probleme? Nein

Und das schreibt einer der in einem alten Haus lebt in dem er den ersten Fi (30mA!! :roll: )an einem UV plant.
 
migu schrieb:
In krankenhäuser gild schon lange der 10mA Standart.

Das ist, so pauschal, absoluter Unsinn, wird doch in sensiblen Bereichen von Krankenhäusern erst Recht auf die Abschaltun zugunsten der Versorgungssicherheit und damit einhergehend der Unterbrechungsfreien Versorgung der lebensnotwendigen Energieversorgung bewusst verzichtet.
 
hopla hab da ein Fehler in meinem vorherigen Post gefunden, edit mit rot.

@T.Paul : und trotzdem ist "Versorgungsicherheit > Abschaltung" Unfug... die Begründung in PN weil das ist sowas von OT, oder ?
 
In sensiblen Bereichen von Krankenhäusern wird sicher nicht auf eine Abschaltung prinzipiell verzichtet.
Durch die Verwendungen eines erdfreien Netzes (IT) wird hier ein zunächst ungefährlicher erster Fehler gemeldet, bevor ein weiterer Fehler zur Abschaltung führt.
 
Mal abgesehen davon das es nur einen cda440D gibt und die 10A Automaten überflüssig sind, wozu willst Du 10.000A Automaten einbauen und nicht die 6.000A Automaten die völlig ausreichend wären.

Ich kann Dir auch wie mein Vorredner nur empfehlen, einen Fachmann damit zu beauftragen.
Elektrik kann man sich nicht Autodidaktisch beibringen dazu benötigt man 3 Jahre Ausbildung, manche mehr.
 
Octavian1977, das ist richtig - ich schrieb ja aber bezogenauf den FI-Einsatz, dass diese pauschale Aussage Unfug sei, da man bewusst auf einer Fehlerabschaltung (eben jene im 1. Fehler) verzichtet und hier garkeine FI-Schutzschalter zum Einsatz kommen. Ich rechne allerdings auf Seiten von migu auch nicht mit der Kompetenz das komplexe Gebilde aus 4 Systemen, dass heutzutage in Krankenhäusern zum Einsatz kommt komplett zu verstehen - dahingegen brüllt er hier eine unsinnige Behauptung in den Raum, die nicht den Tatsachen entspricht. In Folge der mich erreichten PN, denke ich, wäre es für migu ein Schock in einem Nagelneuen Krankenhaus Netzsysteme ohne FI und am beginn des NSS-A mehrere 300mA(S)-FI-Schutzschalter vorzufinden. Gleichwohl es auch 10mA-FI-Schutzschalter gibt sind diese NICHT für alle Leitungen und auch NICHT für alle Endstromkreise im Einsatz und VIELE Endstromkreise anders geschützt!
 
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