Unterverteilung im Dachausbau

Diskutiere Unterverteilung im Dachausbau im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo! Ich möchte gerne wissen, ob meine Vorstellungen für eine Unterverteilung im neu erweiterten Dachausbau sinnvoll sind bzw. was dabei noch...
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Gunnar KF

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Hallo!

Ich möchte gerne wissen, ob meine Vorstellungen für eine Unterverteilung im neu erweiterten Dachausbau sinnvoll sind bzw. was dabei noch zu beachten ist, bevor ich mich damit an einen Elektriker wende.

Die bisherige Situation (Baujahr 1971):
3 Schraubsicherungen mit je 25A
Von dort gehen 4 Leitungen (3 Phasen und 1 "Nulleiter") in den Sicherungskasten mit 19 LS (10A bzw. 16A). Die abgehenden Leitungen weisen nur die Phase und den Neutralleiter auf ("Klassische Nullung"?).
2 Leitungen versorgen bisher das Dachgeschoß, dort ist die weitere Aufzweigung später hinzugekommen, dabei wurde auf dieser Ebene auch immer ein PE mitverlegt.

Im DG sind nun ein Schlafzimmer und eine Küche zum vorhanden Wohnraum und Bad hinzugekommen.

Meine Vorstellung ist es, von dieser Hauptverteilung eine Leitung mit 5 x 10 mm² in das Dachgeschoß zu legen (ca. 10-12 m) um dort einen eigenen Sicherungskasten anzulegen.
Damit würde ich in der Hauptverteilung auch bereits eine Aufteilung in einen Neutral- und PE-Leiter haben, die Phasen jeweils mit einer LS, je 32A (?) absichern.

Im DG dann als Hauptschalter 3 x 25A gekoppelt, einen Herdanschluß mit 3 x 16A (Leitung: 5 x 2,5mm²) und 10 Leitungen, jeweils mit 16A abgesichert:
- Flur-SD, Wohnzimmer, Schlafzimmer (eine der alten Leitungen)
- Flur- und Treppenlicht, weitere SD im Wohnzimmer (Teil der anderen alten Leitung)
- Badezimmer und SD nahe der Küchenspüle mit FI (25A, 30mA) (z.T. ebenfalls alte Leitung)
- Waschmaschine und Geschirrspüler
- Trockner
- Küchensteckdosen und ggf. Dunstabzugshaube
- Kühlschrank/Gefrierschrank
- Licht + 1 SD in der Küche
- Licht + 1 SD im Schlafzimmer
- Dachboden

Die 10mm² Leitung könnte man unter Putz im Treppenhaus verlegen, später in der Abseite bzw. Hohlraumwand.


Ist dies grundsätzlich so möglich?

Wie sind die Sicherungen vor der Leitung nach oben und die als "Hauptschalter" oben vorgesehenen zu wählen, insb. da der gesamte Anschluß nur mit 3 x 25A abgesichert ist?

Können/sollten diese 3 Schraubsicherungen direkt hinter dem Zähler geändert werden?
(Angaben auf dem Zähler: 3 x 230/400 V, 15 (60)A )

Sind FI-Schalter inzwischen auch für die anderen Bereiche vorgeschrieben, oder nur für das Bad?

Vielen Dank im Voraus,
Gunnar
 
Gunnar KF schrieb:
...die Phasen jeweils mit einer LS, je 32A (?) absichern.
Das taugt nicht, LS sind zueinander nicht selektiv, also wenn, dann lieber Neozed verwenden.

Im DG dann als Hauptschalter 3 x 25A gekoppelt
Wie gesagt, die selektivität fehlt -> macht keinen Sinn.

Wie sind die Sicherungen vor der Leitung nach oben und die als "Hauptschalter" oben vorgesehenen zu wählen, insb. da der gesamte Anschluß nur mit 3 x 25A abgesichert ist?
Durch die 25A-Vorsicherungen hast du da leider keinerlei Spielraum. Wenn diese vorhanden sind, kannst du auch ganz gewöhnliche 3-polige Schalter verwenden. Zusätzliche Sicherungen machen durch die fehlende Selektivität eher Probleme, als das sie nützen...

Können/sollten diese 3 Schraubsicherungen direkt hinter dem Zähler geändert werden?
(Angaben auf dem Zähler: 3 x 230/400 V, 15 (60)A )
Grundsätzlich möglich, zu den bedingungen aber EVU bzw. Elektriker vor Ort fragen.

Sind FI-Schalter inzwischen auch für die anderen Bereiche vorgeschrieben, oder nur für das Bad?
FI/RCD-Schalter sind mittlerweile für sämtliche Steckdosen vorgeschrieben (mit einigen wenigen Ausnahmen).
 
Moin,
nimm als hauptschalter für deine uv einen 4pol fi.
Waschmaschiene und geschirrspüler auf einen automaten is gar nich gesund, beides extra.Bist du alleine auf dem zähler? Die absicherung richtet sich nach dem hausanschluß und nicht nach dem zähler! Deshalb kann ich dir da nix verbindliches sagen.
 
Ein 4 Pol. RCD als "Hauptschalter" zu verwenden ist in diesem Fall nicht Möglich.

So wie ich das erlesen habe sind einige (fast alle) Leitungen OHNE PE ausgeführt und deshalb ist ein RCD nicht erlaubt.

Aus diesem Grund ist auch der RCD fürs Bad schwierig, da der Starter des Threads geschrieben hat es seien noch alte Leitungen, ohne PE, in diesem Stromkreis.

Ich würde, wenn Möglich, alle Leitungen erneuern, dann ist auch ein Schutz durch einen 4 Pol. RCD möglich. Sollte auch wegen der RCD Pflicht unbedingt getan werden

MfG

Marcel D.
 
Ich würde wie folgt vorgehen:

Leitung (am besten NYY-J 5x10mm², da billiger als NYM und deutlich hochwertiger) fünfadrig zur UV, dort auf einen dreipoligen Hauptschalter (3x63A) und dann auf zwei FI, einen zweipolig, den anderen vierpolig und ein paar LS gehen. Vom vierpoligen FI geht es weiter auf
3x16A-LS an L1, L2, L3 für den Herd und einige andere stromkreise. der zweite FI versorgt den Kühlschrank und das Licht (notfalls kann das auch an den ersten FI) und ein paar LS für die alten Stromkreise (evtl unzulässig, auf jeden Fall nicht empfehlenswert!

WICHTIG: Keine Schukosteckdose mit B16A absichern, dies ist suboptimal und bietet keinen guten schutz!

Für normale Steckdosen reicht in der Regel C10A, das Maximum ist C13. Leitungsschutzschalter lassen deutlich mehr strom durch, als deren Nenntrom (B16 z.B. bis zu 23,2A(!)), daher ist ein guter Schutz mit B/C16A nicht zu realisieren und sollte dringend unterbleiben. Die 13A-LS kosten je nach modell bis zu 10 euro mehr pro Stück, wenn man sich mit B13 zufriedengibt, etwa 4-8 Euro mehr. Diese, im Vergleich zum Gesamtpreis wirklich geringen mehrkosten sollte man keinesfalls scheuen! Ein guter Hersteller für LS und FI ist z.B. moeller. Nicht empfehlenswert ist DÜ*wi, da Billigprodukte, deren Qualität extrem niedrig ist..


Alte Leitungen zu verwenden ist, wie schon geschrieben, nicht sinnvoll, da man für diese keine FI einsetzen kann. Zumindest für das Bad MÜSSEN neue Leitungen gelegt werden, für die anderen Zummer laut Vorschrift eigentlich auch, weil man große Veränderungen vornimmt, aber keine FI einsetzen kann!

Die durcgängige Verwendung von Leitungen mit einem Querschnitt von 1,5mm² ist ebenfalls nicht gut! Die folgenden angaben sind nur Richtwerte und ändern sich je nach Leitungslänge, Verlegeart, Umgebungstemperatur, Leitungstyp und evtl. Häufung:

Angaben bei Längen bis 25m, Verlegeart B, 25°C Umgebungstemperatur, keiner oder nur geringer Häufung und Verwendung von NYM, NHXMH, NYY oder H07V-K im Rohr.
Herd: 5x2,5mm², Absicherung: B16
Steckdose, normale Last, separat versorgt: 3x1,5mm², Absicherung: B10 / C10
Steckdose, erhöhte Last, separat versorgt: 3x2,5mm², Absicherung: B13 / C13
Steckdose, norm./erh. Last, Teil eines Drehstromkreises: 5x2,5mm², Absicherung: B10 - C13
Lichtstromkreis: 3x1,5mm², Absicherung: B6 / C6 / B10 / C10
Durchlauferhitzer, 21kW: 5x6mm², Absicherung: B32

Mit einer Schlitzfräse lassen sich relativ leicht neue Schlitze fräsen, und mit Bohrkronen ohne allzuviel Dreck Löcher für UP-Dosen machen.

MfG; Fenta
 
@Fenta
Seit wann ist NYY billiger als NYM?
 
grillmaster schrieb:
@Fenta
Seit wann ist NYY billiger als NYM?

Seit durch Fenta die Nachfrage nach NYY und damit auch die Produkton extrem gestiegen ist.

:lol:

0V
 
Bei den größeren Querschnitten, so ab 6-10mm² wird NYY (im Fachhandel, im Baumarkt wird man generell abgezockt bei NYY) günstiger als NYM, weil es eben in großen Mengen eingesetzt wird. Je größer der Querschnitt wird, desto teurer wird NYM im Vergleich zu NYY!

Aber selbst wenn der Preis aus irgendeinem Grund gleich ist oder NYY geringfügig teurer ist, lohnt es sich, NYY zu nehmen (NYC(W)Y wäre zwar noch besser, ist aber auch deutlich teurer, außer man bekommt es z.B. bei ih-bäh billiger). Andere Alternative ist NHXMH.

MfG; Fenta
 
Hi!

Wenn Du schon alles neu machen willst,
dann nimm den zweiten FI für's Bad.

Und als Vorsicherung keine Automaten,
sondern Neozed.

Ein FI 4pol.darf nie als Hauptschalter
benutzt werden.

Alle FI sollten einmal im Monat ausgelöst
werden,um ihre Funktion zu überprüfen.
 
Doch, ein FI darf auch als Hauptschalter benutzt werden.
 
Vielen Dank für die Antworten.
Zur Klarstellung bezüglich der vorhandenen Leitungen:
Im Dachgeschoss sind alle Leitungen bereits mit PE verlegt, lediglich die bisher nach oben führenden zwei Leitungen, die nach dem Umbau nicht mehr verwendet werden sollen, haben wie das übrige Haus keinen.

Die bisherigen Vorsicherungen bleiben ja bestehen (vermutl. Diazed-Sicherungen?). Reicht daher, wie von OEmer vorgeschlagen, nicht im Keller ein 3-pol. Schalter in der Hauptverteilung aus, damit b. Bedarf die Leitung nach oben stromlos gemacht werden kann, ohne den Strom im gesamten Haus auszuschalten ?

Wäre ein 63A-Hauptschalter in der UV nicht zu groß bei nur 25A Vorsicherung? Von daher ist die Frage bezügl. FI als Hauptschalter durchaus interessant.

Viele Grüße,
Gunnar
 
Du kannst dur da auch einen 6300A-Leistungsschalter reinbauen, wenn du magst. Will heißen: größer kann der Schalter immer sein, schließlich ist die Angabe ein Verweis darauf, wieviel Last der Schalter MAXIMAL verträgt. Er kann selbstredend auch mit weniger als der Maximallast beaufschlagt werden!

Denke bitte an meinen Rat mit den 13A-Leitungsschutzschaltern!

MfG; Fenta
 
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