Unterverteilung mit Zeitschaltuhr und kurzzeitig Durchgang zwischen L und N.

Diskutiere Unterverteilung mit Zeitschaltuhr und kurzzeitig Durchgang zwischen L und N. im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Frage helfen. Ich habe eine Unterverteilung in der eine Zeitschaltuhr verbaut ist. Beim...
  • Ersteller felix.steinbeis
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sehe gerade ist das PUR Leitung? die wäre bis 90°C belastbar aber auch hier sind bei 60°C durchaus Reduktionsfaktoren wichtig zu beachten.
Die Zu- und Ableitung ist PUR H07BQ-F 3x2,5 mm. Daher habe ich innen alles mit H07V-K querschnittsgleich verlegt. Sorge macht mir gerade ehr die minimal zulässige Kabelaußentemperatur nach Montage ohne Erschütterung. In einem Datenblatt steht +5 bis +70 Grad, dann -5 bis +70 Grad und in einem anderen -40 bis +70 Grad.
Ich dachte nach VDE 0285-525-2-31:2012-01 / DIN EN 50525-2-31 ist H07V-K = H07V-K. Aber scheinbar geben die Hersteller unterschiedliche Temperaturbereiche an. Weiß dazu jemand etwas genaueres? Regelt die VDE/DIN den Temperaturbereich nicht?
 
Wenn ich die Idee des TE richtig verstanden habe, will er die UV unter dem Wohnwagen (daher ja "Unter"-verteilung) dauerhaft am "Stellplatzstrom" betreiben, die Zeitschaltuhr soll also Dauerspannung haben und nur gelegentlich mal die Zuleitung von der UV zum Wohnwagen zuschalten. Um irgendwas, ja, was eigentlich zu machen? Vielleicht eine Batterie zu laden oder dgl?

Das Verpolungsproblem redet sich der TE ein, er hat vermutlich bedenken, das sein Ueberspannungsschutz im Verpolungsfall nicht wirkt. Ob in dem Anwendungsfall Wohnanhaenger auf Stellplatz ein USP im Unterverteiler unter dem Wohnanhaenger eine sinnvolle Loesung ist, wage ich zu bezweifeln. Die wirklichen Risiken wuerde ich da woanders sehen.
Wie heisst es doch in dem althollaendischen Sprichwort so schoen: Nepper, Schlepper, Bauernfaenger klauen auch den Wohnanhaenger.

Hintergrund ist, dass ich am Dauerstellplatz bzw. Unterstellplatz ohne Überdachung den Wohnwagen unter einer Schutzhülle stehen habe. D.h. ich kann nicht mal eben rein und raus um den Strom einzuschalten und die Batterie zu laden. Und da habe ich nach einer Lösung gesucht. Zugegeben, ist auch ein bisschen Spielerei und Hobby. Und so kam ich auf die Idee:
  • Überspannungsschutz für den Wohnwagen
  • schaltbar von außen (über Sicherung) inkl. FI
  • Stromzähler
  • Zeitschaltuhr, damit die Wohnwagenbatterie nicht ständig geladen wird
Dehn bietet den Überspannungsschutz für TN- und TT-Netze an. So wie ich das verstanden habe, ist für das TN-Netz 2x das gleiche Modul verbaut (DG MOD 275) wo vermutlich egal ist, wo L und N angeschlossen werden. Für TT-Netze ist jedoch eines der Ableitungsmodul das DG MOD NPE, wo es scheinbar wichtig ist, wo L und N ist. Und nach Empfehlung von Dehn soll ich die TT-Version nehmen, die auch in TN-Netzen funktioniert. Daher habe ich auf L und N geachtet.
Ob bei Vertauschung von L und N am Ende den Überspannungsschutz unwirksam oder nicht so leistungsfähig macht, kann ich nicht beantworten. Ich fand den Umschalter daher sinnvoll - auch wenn ich ihn vermutlich nie umschalten muss.

Und ich hoffe mal, dass den Unterverteiler hinter der Windschürze niemand sieht.

Aber wie gesagt, dass ganze ist Hobby und ich habe aus Interesse viel gelesen und versucht alles richtig zu machen. Denn ich möchte nicht von unten gegrillt werden, wenn ich im Wohnwagen penne.

Also sollte jemand ernsthafte Sicherheitsbedenken haben, freue ich mich über jeden Hinweis.

Als wertvolle Verbesserungen und Prüfaufgaben habe ich schon notiert:
  • Kabeleinführung für drei Adern am DEHNguard (STAK 3x16)
  • minimal zulässige Kabeltemperatur prüfen
  • Isolationsprüfung durchführen (lassen)
Viele Grüße
Felix
 
Wenn du ein vernünftiges Ladegerät verwendest wird dein Akku nie überladen aber immer auf Voll gehalten, Damit ist die Zeitschaltuhr so was von flüssig! (überflüssig)
 
Dafuer ist aber ziemlich sicher, das das nicht zulaessig ist.

Zu Hause würde ich eine blaue CEE Steckdose setzen. Am Campingplatz bleibt Dir da leider oft nichts anderes übrig.
Entsprechend sollte jedoch die Absicherung sein. Z.B.: sind meines Wissens nach echte 2-polige LS für einen Wechselstromkreis vorgeschrieben.
 
Ja der Leitungsschutzschalter muß zweipolig sein wenn die Lage von L und N nicht eindeutig ist.
Wichtig ist für Dich die MAXIMALE Leitertemperatur die Minimale ist nicht so wichtig solange das nicht dabei bewegt wird.
Die VDE gibt zwar Dinge vor, das hindert den Hersteller aber nicht etwas besser zu machen, die VDE gibt für die Typen Mindeststandarts vor.
 
Ja, zu Hause habe ich eine CEE-Steckdose. Aber am Unterstellplatz gibt es nur Schuko. Dort kann ich natürlich nach Phasenprüfung den Stecker drehen. An den Campingplätzen sollte natürlich die CEE-Steckdose richtig verdrahtet sein. Der Wechselschalter war ja nur für den Fall der Fälle gedacht...

Der Leitungsschutzschalter ist zweipolig.

Bzgl. Kabeltemperatur: Ich gehe in unseren Breiten von einer Außentemperatur (im Schatten) von -15 Grad bis +40 Grad aus. In der Praxis werde ich den Verteiler unter den Wohnwagen legen. Die höchste Dauerbelastung wäre ein Heizlüfter mit 1800W der aber nur bei kalten Temperaturen zum Einsatz kommt. Im Durchschnitt rechne ich mit einer permanenten Belastung/Grundrauschen von max. 400W. Das sollte hoffentlich nicht zu einer Kabeltemperatur von 70 Grad führen.

Mal zum Hintergrund - liege ich hiermit richtig? (Langfristiges) überschreiten der max. Kabeltemperatur (nicht glühen) führt zur Verflüchtigung der Weichmacher in der Isolierung und irgendwann zum Ausfall. Unterschreiten der min. Kabeltemperatur führt zu Versprödung der Isolierung und bei Bewegung zu Rissen und dann zum Ausfall. Richtig? Oder gibt es einen anderen Grund?

Gibt es für mobile Unterverteiler eine Vorschrift für regelmäßig Isolationsprüfungen? Und würde man damit "schleichende" Isolationsfehler z.B. durch wiederholte Über- oder Unterschreitung der zulässigen Temperatur erkennen können?

Viele Grüße
Felix
 
Grundsätzlich ist in Deutschland für alle elektrischen Anlagen die VDE 0105 zu beachten, die regelmäßige Wartungen vorschreibt.
VDE 0105-1 5.3.3.1 "...Elektrische Anlagen müssen in geeigneten Zeitabständen geprüft werden..."

Dabei sollte klar sein, daß eine Wartung nicht mit einer Isolationsprüfung abgeschlossen ist, da sind etliche Punkte zu prüfen/messen, was auch in der 0105 beschrieben ist, zudem sind diese Prüfungen von ELEKTROFACHKRÄFTEN durch zu führen.
 
:D Und welche Strafe wird angedroht, wenn man diese Vereins-Nachrichten nicht beachtet ?
 
Der Sinn der Prüfung ist das Aufdecken von Mängeln bevor diese zum Schaden führen, da ist ein Abstand von mehr als 5 Jahren wohl kaum "geeignet"

Nicht beachten ist ein Verstoß gegen das Energiewirtschaftsgesetz, wobei gerade das fehlen dieser Zeitabstände in den Richtlinien und Normen durchaus ein Problem darstellt.
 
Ich muss Euch jetzt nochmal was fragen, da ich die Dinge gerne verstehe:
Wenn man für die Isolationsprüfung L und N verbindet und anschließend gegen PE prüft, würde man einen Isolationsfehler zu PE nachweisen. Unterscheiden zwischen L und N kann man dann natürlich nicht.

Für meine konkrete Unterverteilung würde man daher "nur" einen Isolationsfehler im konfektionierten PUR-Kabel Eingangs- und Ausgangsseitig sowie in der oben rechts angeschlossenen Schuko-Steckdose nachweisen können. Zwischen Blitzschutz, Sicherung, FI, Stromzähler und Zeitschaltuhr würde man - da L und N verbunden - keinen Fehler finden können.

L gegen PE und N gegen PE testet man aber auch nicht einzeln, da - so wie ich verstanden habe - angeschlossenen Verbraucher (Stromzähler und Zeitschaltuhr) ggf. beschädigt werden bzw. das Messergebnis verfälschen.

Alles so korrekt? Wie aussagekräftig ist dann in diesem Fall die Isolationsprüfung? Oder habe ich einen Denkfehler?

Danke und viele Grüße
Felix
 

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Nachtrag: Man testet - so wie ich verstanden habe - auch nicht L gegen N, da - wie bei meiner Zeitschaltuhr - durch Elektronik erstmal Durchgang zwischen L und N bestehen kann sowie auch hier die Elektronik ggf. beschädigt werden kann. Aber wie prüft man denn auf Isolationsfehler zwischen L und N?
 
Die Isolationsprüfung ist zur Sicherstellung einer ausreichenden Isolierung zum Schutz von Personen und vor Bränden durch zu führen.
Dabei soll ein möglicher Schluß gegen geerdete Bauteile gefunden werden.
Da sie nur ein kleiner Teil der gesamten Prüfung ist, kann man keine Anlage nur mit Bestehen dieser einen Prüfung als In Ordnung betrachten.
Die Niederohmigkeit des Schutzleiters und PA ist VOR der Isolationsprüfung durch zu führen.
Weitere Prüfungen stehen bei Inbetriebnahme der Anlage an.
z.B. die Messung des Kurzschlußstromes, und Auslösezeiten des FIs.
 
Thema: Unterverteilung mit Zeitschaltuhr und kurzzeitig Durchgang zwischen L und N.
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