Unterverteilung ohne RCD

Diskutiere Unterverteilung ohne RCD im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo miteinander, ich habe eine kurze Frage zu einer Unterverteilung für eine Hobbywerkstatt. In der Hauptverteilung des Hauses sitzt ein 30mA...
O

OhJohnny

Beiträge
21
Hallo miteinander,

ich habe eine kurze Frage zu einer Unterverteilung für eine Hobbywerkstatt. In der Hauptverteilung des Hauses sitzt ein 30mA RCD. Danach geht eine Leitung 5x6mm² in den Raum. Dort war vom Vorbesitzer mal der Betrieb größerer Maschinen gedacht (Kreissäge u.d.gl.), aber keine eigene Unterverteilung.

Jetzt soll dort eine UV gesetzt werden, dort dann Steckdosen u.d.gl. weggehen.

Wegen der Selektivität werde ich wohl nicht in den Genuss kommen, einen eigenen RCD zu setzen. Eine Änderung der Anschlussverhältnisse am Hauptverteiler ist *nicht* möglich, da ich die 6mm² nicht austauschen kann und eine Neuverlegung komplett ausscheidet. Der Vorbesitzer war ein Elektriker im Ruhestand, der die Leitung getreu dem Motto "passt schon" vor ca. 30 Jahren dort gelegt hat.

Um zur Frage zu kommen: In die UV sollen einige LS eingesetzt werden - aufgeteilt auf drei Phasen.

Üblicherweise läuft man mit den 10mm² (oder hier 6mm²) in den RCD und geht von dort mit Sammelschienen auf die einzelnen LS. Damit spart man sich einen haufen Aufwand. Den Luxus habe ich hier nicht, weil ich keinen RCD habe.

Was gibt es für sinnvolle Anschlussmöglichkeiten? Vor dem RCD im Hauptschrank sind die klassischen Diazed mit (soweit ich entsinne) 3x32A.

Ich müsste also doch in der UV einen 3x20A Automat einsetzen können, um von dort dann über Sammelschienen auf die 13A-Automaten weitergehen zu können?!

Oder wie würdet ihr das lösen?

Vielen Dank und schönen Sonntag :)
 
Ich müsste also doch in der UV einen 3x20A Automat einsetzen können, um von dort dann über Sammelschienen auf die 13A-Automaten weitergehen zu können?!

Nein zusätzliche LSS sind nicht selektiv.
Einfach ohne weitere Sicherungen auf deine LSS
 
Warum genau kann im Hauptverteiler kein eigener FI eingebaut werden, bzw. der Abgang vor dem vorhandenen abgegriffen werden?
 
ego1 schrieb:
Warum genau kann im Hauptverteiler kein eigener FI eingebaut werden, bzw. der Abgang vor dem vorhandenen abgegriffen werden?

Wenn, dann müsste ich versuchen, in den Hauptschrank einen RCD zu setzen. Das scheidet aber aus Platzgründen wohl weitgehend aus. Dazu müsste ich die komplette HV ändern, weil Sicherungsgruppen leider nicht reihen- sondern spaltenweise eingebaut wurden. Da werde ich wohl auch mit den Leiterlängen nicht mehr hinkommen.

RCD erst in die UV ist wegen des zu geringen Querschnitts von nur 6mm² nicht zulässig.
 
"RCD erst in die UV ist wegen des zu geringen Querschnitts von nur 6mm² nicht zulässig."

woher hast Du den Blödsinn?
 
Octavian1977 schrieb:
"RCD erst in die UV ist wegen des zu geringen Querschnitts von nur 6mm² nicht zulässig."

woher hast Du den Blödsinn?

Von Leuten, die es besser wissen (sollten), als ich. Wenn's nicht stimmt, umso besser :)

Gemäß dem Falle, ich greife vor dem RCD im Hauptverteiler und nach den Diazed ab, und haben die Diazed nicht mehr als 32A Auslösestrom, sollte es doch reichen, einen >32A RCD in der UV zu setzen, und von dort dann regulär weiterzugehen, ohne nochmal einen eigenen LS für die Zuleitung zu verbauen.

Und eine Sache, über die ich jetzt 100% widersprüchliche Angaben gefunden habe: Innerhalb wärmegedämmter Trockenbauwände 13A oder 16A bei den LS?
 
Die Notwendigkeit eines FIs hat mit dem Querschnitt nichts zu tun.
In Einem TT Netz wäre z.B. auch die Zuleitung zur UV über einen FI zu führen, das wäre aber auch mit 185mm² so.
Im TT Netz darfst Du dann auf keinen Fall vor dem FI abgreifen. Dieser "Haupt-FI" sollte aber ein selektiver Typ 300mA sein.

Steckdosenstromkreise und Bäder sowie Außenbereiche sind dann noch mit FI maximal 30mA Auslösestrom aus zu rüsten, eine anständige elektrische Anlage im Wohnbereich hat allerdings keine Endstromkreise ohne 30mA FI.

Sollte der Haupt FI ein 300mA Typ sein mußt Du in der UV nochmals einen 30mA Typen setzen.

In einem TN-S Netz wird der FI erst für die Endstromkreise benötigt. (Außer Bad und Außen).

Die Strombelastbarkeit hängt vom Querschnitt ab.
In Verlegeart A (innerhalb von Wärmegedämmten Wänden) ist bei 1,5mm² maximal 13A für Drehstromleitungen zulässig.
Für Wechselstromleitungen 16A.
Das sind aber Maximalwerte die durch Faktoren wie Häufung, Leitungslänge, Spannungsfall, Kurzschlußstrom, Temperatur,... weiter reduziert werden können.
 
Octavian1977 schrieb:
Die Notwendigkeit eines FIs hat mit dem Querschnitt nichts zu tun.
In Einem TT Netz wäre z.B. auch die Zuleitung zur UV über einen FI zu führen, das wäre aber auch mit 185mm² so.
Im TT Netz darfst Du dann auf keinen Fall vor dem FI abgreifen. Dieser "Haupt-FI" sollte aber ein selektiver Typ 300mA sein.

Ich muss direkt nochmal den Hauptverteiler aufmachen. Ist schon länger her, dass ich dran war. Soweit ich weiß, kommt vom AP ein Fünfleiter mit Schutzleiter hoch aber wenn ich so darüber sinniere, kommt von den LEW ein PEN und der Schutzleiter ist im Übergabepunkt unbelegt. Könnte also TT oder TN-C sein.

Steckdosenstromkreise und Bäder sowie Außenbereiche sind dann noch mit FI maximal 30mA Auslösestrom aus zu rüsten, eine anständige elektrische Anlage im Wohnbereich hat allerdings keine Endstromkreise ohne 30mA FI.

Sollte der Haupt FI ein 300mA Typ sein mußt Du in der UV nochmals einen 30mA Typen setzen.

Ist auf 30mA umgerüstet worden. Vorher war ein 500mA drinnen. Brauchte man früher auch, da dank Landwirtschaft in der Nähe ständig der RCD geflogen ist. Nach der Umrüstung auf Erdleitungen war das dann allerdings weg.

In einem TN-S Netz wird der FI erst für die Endstromkreise benötigt. (Außer Bad und Außen).

Ich schau mir das nochmal detailliert an. Dann wird es vermutlich einfacher, eine Info zu geben :)

Die Strombelastbarkeit hängt vom Querschnitt ab.
In Verlegeart A (innerhalb von Wärmegedämmten Wänden) ist bei 1,5mm² maximal 13A für Drehstromleitungen zulässig.
Für Wechselstromleitungen 16A.
Das sind aber Maximalwerte die durch Faktoren wie Häufung, Leitungslänge, Spannungsfall, Kurzschlußstrom, Temperatur,... weiter reduziert werden können.

Die erwartete Höchstlast sind eigentlich nur ca. 1000W für PCs. Mit 16A dürfte ich schon hinkommen. Ich hab ein bisschen Bedenken, dass gerade bei PC-Schaltnetzteilen die B13A sofort fliegen.
 
bei 1kW für mehrere Schaltnetzteile wird Dir B13A sicher nicht reichen, vermutlich auch nicht C13A

Wenn ständig der FI fliegt baut man nicht einen mit höherem Auslösestrom ein sondern beseitgt den Fehler.
Ich glaube allerdings eher das dort dann der früher zulässige 500mA Typ wie sonst überall auch als Standard eingebaut wurde.

Wenn der Schutzleiter im HAK nicht aufgelegt ist kommt vom Versorgungsnetzbetreiber ein N und kein PEN dann ist das TT, sofern korrekt installiert.
Mit fünfleiter auf keinen Fall TN-C
Der HAK ist allerdings verplombt und nicht durch Laien zu öffnen.
Die zu installierende Netzform erfährt man beim Netzbetreiber.
 
bei 1kW für mehrere Schaltnetzteile wird Dir B13A sicher nicht reichen, vermutlich auch nicht C13A

Davon gehe auch aus. Also dann sinnigerweise B16A.

Wenn ständig der FI fliegt baut man nicht einen mit höherem Auslösestrom ein sondern beseitgt den Fehler.
Ich glaube allerdings eher das dort dann der früher zulässige 500mA Typ wie sonst überall auch als Standard eingebaut wurde.

Das frag mal den Elektriker vor ca. 40 Jahren :) Aber ja, ich denke, die 500 waren damals Standard oder zumindest auch zulässig. Alleine aus Brandschutzgründen würde ich so ein Teil freiwillig niemals einbauen.

Wenn der Schutzleiter im HAK nicht aufgelegt ist kommt vom Versorgungsnetzbetreiber ein N und kein PEN dann ist das TT, sofern korrekt installiert.
Mit fünfleiter auf keinen Fall TN-C

Hast recht. Ist TT.

Der HAK ist allerdings verplombt und nicht durch Laien zu öffnen.
Die zu installierende Netzform erfährt man beim Netzbetreiber.

Das versteht sich von selbst.
 
Da es jetzt also ein TT Netz ist darfst Du auf KEINEN Fall Deinen Unterverteiler vor dem FI im Hauptkasten abzweigen.

Der 500mA Typ ist für den neuen Anlagenteil aber nicht mehr zulässig, dieser muß gegen einen selektiven Typen mit maximal 300mA Fehlerstrom getauscht werden.

In deine Unterverteilung kommt dann der 30mA Typ A für die Endstromkreise rein.
 
Das gilt aber nur, wenn die Anlage in AT ist. In DE darf auch im TT-System die Verteilerzuleitung ohne FI betrieben werden. (Wenn ein schutzisolierter Verteiler verwandt wird)
 
Die erwartete Höchstlast sind eigentlich nur ca. 1000W für PCs. Mit 16A dürfte ich schon hinkommen. Ich hab ein bisschen Bedenken, dass gerade bei PC-Schaltnetzteilen die B13A sofort fliegen.

Ungern unterbreche ich hier die lebhafte Diskussion. aber darf ich trotzdem mal fragen, warum für ein paar Steckdosen mit der geplanten (Höchst)Last von 1.000 Watt eine eigene UV gebaut werden muss?
 
Da es jetzt also ein TT Netz ist darfst Du auf KEINEN Fall Deinen Unterverteiler vor dem FI im Hauptkasten abzweigen.

Der 500mA Typ ist für den neuen Anlagenteil aber nicht mehr zulässig, dieser muß gegen einen selektiven Typen mit maximal 300mA Fehlerstrom getauscht werden.

In deine Unterverteilung kommt dann der 30mA Typ A für die Endstromkreise rein.

Das würde massive Umbauarbeiten am bestehenden Verteiler nachsich ziehen. Eine Sache, die ich mir gerne sparen würde, womit wir wieder am Ausgangspunkt sind: Verteilung der Phasen auf die Sicherungsgruppen ohne vorangehenden RCD, der so praktisch für die Sammelschienen ist.

Das gilt aber nur, wenn die Anlage in AT ist. In DE darf auch im TT-System die Verteilerzuleitung ohne FI betrieben werden. (Wenn ein schutzisolierter Verteiler verwandt wird)

Ja wie jetzt? Wer hat da jetzt recht? :)
 
Auch in Deutschland ist für TT Netze ein FI vorgeschrieben, da sonst die Abschaltzeiten nicht eingehalten werden können.
siehe Hierzu VDE 0100-410 411.5.2: " In TT-Systemen sind im Allgemeinen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) für den Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren ) zu verwenden. Alternativ dürfen Überstrom-Schutzeinrichtugnen für den Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren) unter der Voraussetzung verwendet werden, daß ein geeignet niedriger Wert von Zs (siehe 411.5.4) dauerhaft und zuverlässig sichergestellt ist."

Das dauerhafte Sicherstellen des geeigneten Zs ist in einem TT Netz eines Wohnhauses dessen Erder selten oder eher nie geprüft wird nicht realistisch -> Fi einbauen.

Die Leitung zu Deiner Unterverteilung muß also über einen FI laufen.
Hierzu benötigst Du keinen separaten FI der von Dir beschriebene gemeinsame reicht völlig aus, muß aber gegen einen 300mA Selektiven Typ getauscht werden.
 
Ja wie jetzt? Wer hat da jetzt recht? :)

Was erwartest du denn von so einem Forum?

Ein Forum kann nur so gut sein wie seine antwortenden User es sind!

Wenn du hier keine für dich akzeptable Antwort findest, solltest du dein Glück mal zusätzlich in anderen Foren suchen.

Aber viel Hoffnung, dass du auf dem Wege über Anfragen in Foren die Lösung deines Problems erlangen kannst, würde ich mir an deiner Stelle nicht machen.

Diese Anmerkung und Einschätzung des Wertes von Foren trifft eigentlich auf alle Threads und auf alle Foren gemeinhin zu, wovon sich jedermann selbst durch Stichproben im Netz überzeugen kann ...
 
Es ist ja kein Problem, die Zuleitung zur Werkstatt über den 30mA RCD laufen zu lassen. Dann hat die UV halt keinen eigenen.
 
Ich werde da die HV heute abend nochmal aufmachen und sehen, ob da nicht doch noch Platz für einen weiteren RCD ist. Dann wäre 300mA (s) + 2 * 30 mA eigentlich die eleganteste Lösung.
 
So hier mal ein paar Bilder. Der Ringerder ist in die Jahre gekommen. Schutzleiteranschluss war verzinnt an Rohrschelle. Konnte man einfach herausziehen (das Verbot war echt mal sinnvoll!). Wie man an den Schmauchspuren sieht, waren da satte Übergangswiderstände. Bis der 500mA RCD ausgelöst hat... So wie ich das sehe, sollte man das aus Selbstschutzgründen neu machen.

20180613_182551.jpg 20180613_183117.jpg 20180613_183125.jpg 20180613_183132.jpg 20180613_184017.jpg 20180613_184023.jpg 20180613_184028.jpg 20180613_184035.jpg 20180613_184039.jpg 20180613_184047.jpg
 
Thema: Unterverteilung ohne RCD
Zurück
Oben