Unterverteilung

Diskutiere Unterverteilung im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Weil das ja noch nie ein Thema war :rolleyes: Folgendes wurde als Bestand vorgefunden: Wohnhaus, 4 Wohneinheiten, jede Wohneinheit hat einen...
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al-Fred

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Weil das ja noch nie ein Thema war :rolleyes:

Folgendes wurde als Bestand vorgefunden:
Wohnhaus, 4 Wohneinheiten, jede Wohneinheit hat einen eigenen Zugang von außen, d.h. es gibt keine gemeinschaftlichen Räume.
In einer der Wohnungen befindet sich im OG der Zählerschrank mit 4st 63 A SLS vor den 4 Zählern, daneben die UV für diese Wohnung.
In einer weiteren Wohnung findet sich eine UV folgendermaßen:
5x10 mm² Kabel, die blaue Ader ist nicht angeschlossen, L123 geht an einen Zwischenzähler danach auf 3x35A Neozed Schmelzsicherungen, dann aufgeteilt auf 13 st. B16A und einen Neozedblock 3x20A für den DLE
Der ge/gn Leiter wird in der UV in N und PE aufgeteilt. Es ist kein RCD vorhanden.
Das Ganze soll vor etwa 15 Jahren von einem Elektriker gebaut worden sein.
Das scheint mir zumindest Merkwürdig. Wie könnte man die Situation verbessern ohne gleich das Haus abzureißen?

Was mir sonst noch Aufgefallen ist: der Herdanschluss 5x4 mm² ist innerhalb der UV mittels Wagoklemmen verlängert worden, in der Küche ist eine Doppelschukosteckdose wo jede Steckdose eine eigene Zuleitung hat, 1te L1, 2te L3, dh zwischen den beiden nebeneinander liegenden Steckdosen sind 400 V.
Kann das so richtig sein?
 
Zählerschrank im Obergeschoß, Einspeisung der Versorgung über Dachständer oder Mastleitung?
Und wo befindet sich das Gebäude mit den vier Wohnungen? In DE. oder woanders?
Wenn die Erneuerung der Elektrischen Anlagen 15 Jahre alt ist, dann müssen Bäder FI-Schalter haben, das ist bereit seit 1984 Pflicht und in Außenbereich seit 1991.
Klassische Nulllungen sind bereits seit 1973 nicht mehr erlaubt.
Also ist da schon wieder so einiges in argen.
Gebe daher ein nötiges Feedback gerne mit Fotos damit wir mehr darüber bescheid wissen und wir das hier beurteilen können.
 
Nein. 2005 hätte zumindest das Bad und Steckdosen für den Außenbereich schon einen FI benötigt.
Desweiteren ist es absolut taub, 5 Adern zu verlegen, und eine nicht anzuschliessen.

Handelt es sich um ein Gebäude was damals (~2005) neu errichtet wurde?
 
Das Haus wohnt in DE, die Einspeisung erfolgt über Dachständer. Netzbetreiber ist "energienetze Mittelrhein". Das Haus ist aus der Jahrhundertwende, also der vorherigen.
FI halte ich für alles notwendig unabhängig irgendwelcher Verordnungen.
 
FI halte ich für alles notwendig unabhängig irgendwelcher Verordnungen.
Das ist schon richtig was du für notwendig hälst.
Aber die 15 Jahre alten Elektroanlagen wurden zu den damaligen Normen errichtet, das einzige Manko ist, dass die Bäder der Wohnungen keinen FI-Schalter haben und eine Herdleitung das einen höheren Leiterquerschnitt als erforderlich aufweist aber leider nur 4-polig ist.
Gerade in eurer Region lässt es sich oft feststellen das über dem Zählerschrank bis in der UV. TN-C bei älteren Anlagen erst ab den LSS in TN-C-S aufgeteilt wird, während in anderen Bundesländern die Aufteilung von N+PE bereits im HAK oder frühestens im Zählerschrank ausgeführt wurde.
Aber in TN-Netzen wird der N und der PE heutzutage überall in Neuanlagen im HAK aufgeteilt.
 
Herd ist schon 5 Polig, wie geschrieben.
Also Fi fürs Bad einbauen und gut is, oder doch anders?
Wäre Fi für alles zulässig?
Ist die Sicherungsabfolge 63A SLS - 35A Neozed - 25A Neozed / 16A LSS vernünftig?
 
Ist die Sicherungsabfolge 63A SLS - 35A Neozed - 25A Neozed / 16A LSS vernünftig?

Nein

Ein die Bezeichnung selektiver Leitungsschutzschalter ist eine Kundentäuschung er ist nur teilweise selektiv zu nachfolgenden Sicherungen. Er ist z.b. nicht selektiv zu nachfolgenden Schmelzsicherungen. Deshalb macht die 35 neozed nur Sinn wenn die Zuleitung zur Übersicht 63 A nicht verträgt
 
Desweiteren ist es absolut taub, 5 Adern zu verlegen, und eine nicht anzuschliessen.

Ist m.W. üblich bei vorgesehener Umstellung TN-C-S.

Ist die Sicherungsabfolge 63A SLS - 35A Neozed - 25A Neozed / 16A LSS vernünftig?

Nein. Neozed raus, alle Endstromkreise mit passende LSS absichern und gut.

Wäre Fi für alles zulässig?

nicht unbedingt zu empfehlen...2 RCD sollten da aber genuegen, Herd, DLE usw erfordern keinen RCD.
 
Das sollte sich mal ein Fachmann vor Ort ansehen.
Die Zähleranlage scheint, da in einer der Wohnungen montiert wohl auch nicht jedem uneingeschränkt zugänglich zu sein, das ist so auch nicht in Ordnung.

Da diese Anlage wie beschrieben nie dem zum Errichtugnszeitpunkt gültigen Normen und richtlinien entsprochen hat, kann man sich erst recht nicht auf einen sowieso nicht vorhandenen Bestandsschutz berufen, sondern muß zur Instandsetzung aktuelle Normen heranziehen.

Da wohl zumindest die Aderzahl 5 bzw dreiadrig ist dürfte es kein Problem sein zumindest einigermaßen aktuellen Normstand nach zu rüsten.
DAs bedeutet:
FI für alle Steckdosen+ Licht (besser für alle Endstromkreise)
Überspannugnsschutz nachrüsten
Sonstige Fehler beseitigen.

Das Steckdosen die an verschiedenen Stromkreisen hängen durchaus zwischen den Phasen 400V aufweisen ist selbverständlich und in Ordnung.
 
Wäre Fi für alles zulässig?
Nicht nur zulässig, sondern unbedingt zu empfehlen. Es gibt absolut keinen Grund, bei irgendetwas auf den FI-Schutz zu verzichten. So'n Teil kostet 20€. Wenn man dann noch das Licht im Raum der UV mit einem getrennten FI/LS absichert hat man die Norm erfüllt und dort auf jeden Fall Licht, egal was ausfällt.
 
Es gibt absolut keinen Grund, bei irgendetwas auf den FI-Schutz zu verzichten.

Ein Grund könnte sich ja darin finden, daß das Gebäude eben nicht von 2005 wie anfänglich zu vermuten, sondern wesentlich älter ist.

Durchaus möglich also, das die Endstromkreise noch in klassicher Nullung ausgeführt sind.
Trotzdem hätte die blaue Ader die N-Funktion für alle schon mit getrenntem N und PE ausgeführten Stromkreise übernehmen können.

Vorsicht bei Umbauten:
Solche Künstler haben die blaue Ader dann auch im Zählerschrank nicht angeschloßen!
 
Es sind 3-Phasenzähler.
Die Zähleranlage scheint, da in einer der Wohnungen montiert wohl auch nicht jedem uneingeschränkt zugänglich zu sein, das ist so auch nicht in Ordnung.
Daher wohl der Zwischenzähler in der Wohnung. Wie gesagt es gibt keine Gemeinschaftsräume daher ist der Uneingeschränkte Zugang so einfach nicht Möglich.
Oder hat jemand eine schlaue Idee dazu?
 
Ein Elektriker der sich das vor Ort mal anguckt, ob u. was eventuell am Einfachsten realisierbar wäre, ist aus finanziellen Gründen wieder mal absolut nicht möglich?
 
Nicht Möglich trifft es ganz gut, das mit den Gründen liegt etwas anders.
Ich warte schon seit 12 Monaten darauf dass ein Elektriker den Kram in Ordnung bringt. Nach den Kosten habe ich gar nicht erst gefragt.
Die kommen nur noch für Notfälle und Neubauten.
Ist bei den Heizungsbauern übrigens das gleiche, für eine neue Heizung, von 5 angefragten Firmen sind 3 trotz Zusage erst gar nicht gekommen um sich dass Anzusehen, einer der den Auftrag angenommen hat, hat nach 9 Monaten vertrösten abgesagt -> keine Zeit, der 5te meinte dann er könnte evtl in einem halben Jahr die Heizung einbauen, war dann auch gleich 30% teurer.
Beim Schreiner warte ich nu auch schon eine Weile auf eine einfache Kostenschätzung, nach nem Angebot frag schon gar nicht mehr.
Da die Wohnung zZ leersteht möchte ich halt die Gelegenheit nutzen die Elektrik in Ordnung zu bringen. Ich kann es mir jedoch nicht leisten 1 Jahr oder länger auf die Miete zu verzichten bis denn mal jemand Zeit findet bei die Elektrik zu schauen. In sofern ja, auch aus finanziellen Gründen muss ich mich selbst kümmern.
 
Wer weiss es denn genau, wie das Objekt wirklich ausschaut, wer nicht rechtzeitig nein sagt, geht dann Verpflichtungen ein, bzw. den Letzten beissen die Hunde!
 
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