VDE-Prüfgeräte DIN VDE 0701-0702

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Bert

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Es würde mich interessieren, welche von diesen preiswerten Kandidaten für die Prüfung von ortsveränderlichen elektrischen Haushalt-Geräten (von Telefonen und Computern über Haarföhn, Bohrmaschine, Waschmaschine bis zum Staubsauger) tauglich sind.

Benning ST 720
Metrawatt Minitest Pro
Metrel MI 3311 GammaGT Pro

und das ganz einfache
Metrel AlphaGT Lite

Kennt sie jemand aus der Praxis? Welche Vor- und Nachteile haben sie?


Gruß, Bert
 
Es kommt auf die Geräte an, welche Funktionen es Bedarf - in der Praxis würde ich mit keinem dieser Geräte ganze Betriebe durchtesten können und wollen.

Mal als Beispiel das Metrel GammaGT Pro. Angenommen du hast ein SK II-Gerät, dessen Funktion von Netzspannung abhängig ist, weil es einen Unterspannungsauslöser gibt oder elektronische Steuerungen anstelle mechanischer Schalter. Da du damit spannungslos nicht alle Leitungen und Bauteile erfassen kannst für die Isolationsmessung, muss eine Berührungs- oder Differenzstrom-Messung her. Die kann das GammaGT nicht. Da würde Dir bei Metrel das AlphaGt Lite helfen. Da dieses aber keinen Barcode-Leser unterstützt würde es mich wahnsinnig machen bei unseren Großkunden zu arbeiten, wo so eine Überprüfung auch mal an die 2.000 Geräte erfasst - ich müsste ja noch seperate Listen führen für alle vorhandenen Geräte ...

So musst du letzten Endes erst für Dich selber definieren welche (Komfort-)Funktionen du benötigst um ein geeignetes Messinstrument zu finden. Die Basismessungen Schutzleiterwiderstand, Isolationwiderstand 500V und Ersatzableitstrom können sie alle.
 
T.Paul schrieb:
...in der Praxis würde ich mit keinem dieser Geräte ganze Betriebe durchtesten können und wollen.

Die Datenaufnahme und -verwaltung spielt eine marginale Rolle, das kann man selbst programmieren oder ins Protokollbuch per Hand eintragen oder Aufkleber setzen; das Gerät ist nicht für Großkunden gedacht, sondern für einen normalen Haushalt/Werkstatt (also ein kleinerer Gerätepark).
Wichtig ist die Sicherheit für den Prüfer und die Prüflinge.

Der Metrawatt soll einen internen FI haben (finde ich schon "hohes Niveau", obwohl ich nicht weiß, wie häufig es dem Prüfer das Leben retten würde, aber selbst bei einem Mal hätte es sich schon gelohnt), aber die Riso-Messung erfolgt bei 500 V, was nicht jedem Prüfling gut bekommen muß. Es ist mir nicht gelungen herauszufinden, ob man bei diesem Gerät die 500 V herabsetzen kann; wenn man da keine Werte verändern kann, wäre das für mich schon ein KO-Kriterium, denn außer Steckdosenleisten und Tischlampen stünden nahezu alle Prüflinge dem Herzinfarkt nahe.

Der Benning bietet zwar keine Datenübertragung zum PC, dafür aber kann man die Riso-Messung alternativ bei 250 V /500 V laufen lassen, um die Prüflinge nicht gleich zu Grabe tragen zu müssen.

Das sind die markantesten Unterschiede, die ich so auf Anhieb sehe (und wohl viele, die ich nicht sehe), dennoch denke ich, daß die Geräte zum Prüfzweck gemacht sind und gekauft werden, deshalb möchte ich gerne wissen, was sie in der Praxis beim Testen eines kleinen Geräteparks taugen.

Die Geräte von Metrel kenne ich überhaupt nicht; habe auch nie ein Gerät dieser Marke gesehen.


Gruß, Bert
 
Also wir messen alles nur mit 500V DC und da ist noch nicht ein Gerät von kaputt gegangen.

Netzteile, Ladegeräte, PCs, Monitore, Elektrowerkzeuge, Kaffeemaschinen,...
 
Die Prüfung erfolgt ja auch zwischen den kurzgeschlossenen aktiven Leitern (L/N) und Schutzleiter (PE) bei SK1. Die Verbraucher liegen also in diesem Fall nicht an 500V. Gleichwohl muss die Isolation vieler Leitungen mit eben 500V geprüft werden, gleichwohl auch Leitungen wie H03VV-F mir noch nie Sorgen gemacht haben 500V Stand zu halten, nicht einmal 1000V, wofür sie technisch nicht gedacht sind.
 
Gamma GT

Hi Bert,

ich hab das GammaGT und wie T.Paul schon schrieb benötigst du zusätzlich eine Leckstromzange um bei Geräten mit elektonischer/ oder Klappersteuerung die Ableitungsströme (Diff.) zu messen.
(Ich hab die MD9270 von Metrel)

Gruß RoBe
 
@Octavian
Nun, ich habe mich auch gewundert, daß Gossen ein Prüfgerät anbietet, bei dem die Prüfspannung auf 500 V festgelegt wird, wenn es zu Gerätebeschädigung führen könnte, allerdings habe ich schon Meinungen von Profi-Prüfern (zertifiziert als kompetenten EF, aber ihre tatsächlichen Fachkenntnisse kann ich nicht beurteilen) gehört, daß bei einer Prüfspannung von 500 V bei elektronischen Geräten eine Beschädigung zu befürchten wäre, weshalb nur Prüfgeräte mit variabler Prüfspannung zu empfehlen wären - (z.B. Metrawatt SECUTEST S 2N, das zu einer ganz anderen Liga gehört).
Ob Benning mit seinem ST720 (alternative Prüfspannung von 250 V/ 500 V) nur Geld machen will, oder den technischen Bedürfnissen gerecht werden will, übersteigt mein Urteilsvermögen.

Jedenfalls möchte ich hier auf der sicheren Seite sein.

@RoBe
Und? Bist du mit dem GammaGT zufrieden? Welche Stärken, welche Schwächen hat es? Wie groß ist das Gerätepark, den du damit prüfst?


Gruß, Bert

P.S. Eine Leckstromzange für ergänzende Messungen ist selbstverständlich vorhanden.
 
Hi Bert,
Geräteprüfung mach ich ca. 5-15 Stck. die Woche (arbeitsbedingt ca. 2-6).

Vorteil: rel.leicht, bei Geräten mit netzunabhängiger Steuerung ohne Netzspannung prüfbar; Spannung bei R-Iso einstellbar; Eigenkallibrierung (!! Protokoll sollte geführt werden!!)

Nachteil: bei Geräten mit netzabhängiger Steuerung ->zusätzliches Meßgerät und Adapter notwendig (=Zeitaufwand), bei Verlängerungen und IEC bekommt man immer die Warnmeldung: zu hoher Wiederstand, Gerät nicht eingeschaltet, interne Sicherung def.; Diese Meldung muß man immer, zum weiterprüfen, bestätigen.

Fazit: Bei meinem Prüfaufkommen O.K., hätte ich ein halbes Jahr gewartet währe es vermutlich das MI3309 geworden (+ die Leckstromzange).


ABER:Ich hab mir diesen Tester Privat gekauft, auf Arbeit benutze ich Ihn nur, wenn ich zum Neugeräteanschluß schriftlich beauftragt werde (BGV A3 - 701/702 Wiederholungsprüfung macht ein Externer).
 
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Thema: VDE-Prüfgeräte DIN VDE 0701-0702
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