Verkabelung Solarladeregler / Batterie / Wechselrichter

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Bernd_lauert

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Hallo zusammen,

hoffe ich bin hier im richtigen Forum gelandet ;)

Ich besitze einen gebrauchten Wohnwagen, der vom Vorbesitzer mit einer Solaranlage & Wechselrichter zum Betrieb des 230 V Bordnetzes ausgestattet wurde. Da wir mit dem Wohnwagen auf Festivals fahren und mit der Anlage eine Zapfanlage betreiben möchten, wollte ich das alles mal ein bisschen überholen und durchkalkulieren, ob unsere Pläne so überhaupt realisierbar sind.

Zum aktuellen Stand: Die installierte Solaranlage hat eine Leistung von 100 W, der (Sinus-)Wechselrichter liefert maximal 600 Watt, und aktuell ist eine 80 AH Gelbatterie verbaut (die jedoch schon ihre besseren Tage hinter sich hat und ersetzt werden soll).

Die erste Frage bezieht sich auf die aktuelle Verkabelung, die mir ein bisschen Kopfschmerzen bereitet:
- Der Wechselrichter ist direkt an die Batterie und nicht am Lastausgang des Ladereglers angeschlossen
- Der Lastausgang des Wechselrichters ist zweckentfremdet an den Remote-Port des Ladereglers angeschlossen (Heißt: Lastausgang an -> Wechselrichter an)
- Zusätzlich hängt in dem ganzen Gebilde noch ein Relais drin, das ab Werk im Wohnwagen vorhanden ist und den Wechselrichter beim Anschluss von externen 230 Volt ausschaltet (ist vermute ich aber hier nicht relevant)

Schadet sowas nicht der Batterie? Also quasi das Versorgen der Batterie durch den Laderegler, aber das gleichzeitige anschließen von Last direkt an der Batterie und nicht am Laderegler? Falls ja, was wäre die Alternative? Den Wechselrichter direkt an den Lastausgang hängen und den Remote durch einen Schalter steuern? Was ich bislang so gelesen habe, sollten Wechselrichter in der Größenlage ja tatsächlich direkt an die Batterie angehangen werden.

Dann zum eigentlichen Plan: Mit dem Verbrauch der geplanten Zapfanlage, dem Eigenverbrauch des Wechselrichters und ein paar Watt Sicherheit komm ich auf ca. 185 W wenn die Anlage komplett im Betrieb ist. An einem typischen Festivaltag würde die Anlage schätzungsweise 3 bis 4 Stunden laufen. Hat jemand eventuell schon Erfahrung mit der tatsächlichen Leistung, die so ein typisches 100 Watt Camping-Panel an einem sonnigen Tag im August produziert? Hab leider die Unterlagen nicht mehr, von welchem Hersteller der ganze Kram stammt...

Meine Idee wäre gewesen, eine oder zwei 120 AH (Gel-)Batterien zu verbauen. Zwei deshalb, weil zweimal 120 AH kostengünstier sind als einmal 240 AH, und weil ich mir dachte, dass dann nur die Hälfte der Last auf einer Batterie liegt und ich näher an den C20 Wert von 100 AH pro Batterie rankomme (oder bin ich da total auf dem Holzweg? Mein "Fach"wissen zu der Thematik basiert auf einem halben Jahr Pflichtpraktikum in der Fachoberschule und ist schon etwas eingerostet ;) ).

Grob überschlagen müsste ich mit der Batteriekonstellation über 3 bis 4 Festivaltage kommen, auch wenn die Sonne etwas weniger scheint.

Ist das grundsätzlich plausibel oder hab ich mir da total Quatsch ausgedacht? Hat hier eventuell jemand Tipps für mich worauf ich achten sollte, wenn ich sowas ausrechne?

Vielen Dank & beste Grüße aus dem Allgäu,
Bernd
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Wenn die Batterie mal angenommen 100Ah hat bedeuten das bei 12V 1200Wh.
Eine Bleibatterie darf man aber nur maximal 50% entladen um sie nicht zu schädigen bleiben also nur noch 600Wh

Die 100W des Panels sind die ursprüngliche Spitzenleistung.
Das heißt ein NEUES Panel in perfekter Ausrichtung und Kühlung liefert wenn die Sonne senkrecht am Himmel steht 100W.
Ist das ein billiges Panel ist bereits nach wenigen Jahren die Leistung stark gesunken.
Da das Panel gerade bei höchstem Sonnenstand auch am wärmsten wird, sinkt der Wirkungsgrad und somit die Leistung erheblich.
Solaranalge bringen die meiste Energie an sonnigen Tagen im Frühjar oder Herbst.

Von den maximal 100W gehen dann auch noch die Verluste des Ladereglers ab und vor allem die Verluste beim Laden der Batterie (ca 40% Ladeverluste)
Zum Schluß vernichtet der Wechselrichter auch noch elektrische Energie. Am Besten ist es wenn Du auf 12V Gleichstom umrüsten kannst.

Die Frage ist vor allem wie lange die Anlage durchladen kann und wie lange sie danach genutzt werden soll.

Die Ladezeit sagt Dir wie groß die Leistung der Zelle sein muß, die Nutzungszeit sagt Dir wie groß der Speicher sein muß.

Im Zweifelsfall probierst Du es einfach aus.
 
Für dein Vorhaben solltest du keine Akkumulatoren verwenden, die bei C5 nicht auf min. 80Ah kommen!

Ein 100Wp-Modul liefert bei sinnvoller Ausrichtung in Deutschland etwa 350-380Wh/Tag im Mittel. In Kiel weniger, als in München ... An einem stark bewölkten Tag liefert so ein Modul aber mitunter auch nur 50Wh/Tag ...

Um deine angedachten 4dx4hx185W/d=2960Wh zu laden, wirst du etwa 8 Tage laden müssen - Du musst also zwingend mit ausreichend vollen Akkus losfahren zu deinem Festival!

Ob dein Wechselrichter besser am Akku oder am Lastausgang des Ladereglers positioniert ist, ergibt sich erst durch die eigentlichen Geräte - Ein 10A-Laderegler, der für dein Modul ausreichend wäre, hat i.d.R. auch nur einen 10A-Ausgang und kann daher deinen WR gar nicht versorgen mit der angestrebten Leistung ... Wenn der Laderegler genug Leistung tragen kann, ist es mitunter für das ladeverhalten und den Entladeschutz der Anlage besser den WR am Lastausgang zu betreiben, bessere WR haben aber selber auch ausreichende Tiefentladeschutzmechanismen.
 
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