Verlegeaufwand minimieren / Stromkreise zusammenfassen

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Memphis

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Hallo Freunde,
ich möchte 3 neue Steckdosenstromkreise verlegen. Die Leitungslänge beträgt ca. 20m und soll mit 16A abgesichert werden. Die Leitungsverlegung soll in Verlegeart B2 erfolgen. (Das ist schon recht knapp, bedenkt man den Spannungsfall von 3%).

Jetzt möchte ich aber nicht 3x 3x1,5mm² legen, sondern alles auf eine 5x2,5mm² packen um den Verlegeaufwand zu minimieren. Die Vorraussetzungen dafür sind also soweit erfüllt.Es werden 3 Kreise mit jeweils L+N gebildet und die Stromkreise sind allpolig abschaltbar.

Nur der gemeinsam genutzte N macht mir noch Kummer...

Was meint Ihr, kann man das so machen?
 
Da bin ich mir auch nicht sicher.

Aber wenn du die 3 LSS mit 16A alle an einen Außenleiter anschließt geht es nicht, denn dann würde der N mit 48A belastet.
 
Ganz wichtig ist, das alle Außenleiter eine andere Phasenlage haben, sonst wird der N überlastet.
Also eine Phase auf L1, die zweite auf L2 und die letzte auf L3 und natürlich allpolig abschaltbar.
 
3x1,5 für 20m ist nicht nur recht knapp sondern zu lang.

Der Spannungsfall von 3% wäre noch zu überdenken, dieser wäre nur statthaft sofern der Spannungsfall von der Zähleinrichtung bis zum Anschlußpunkt der neuen Leitung 0% wäre, das würde in etwa stimmen wenn die Leitung direkt am Zählerkasten angeschlossen wird und nicht an einer Unterverteilung mit Zuleitung.

Der Spannungsfall bis zum Anschlußpunkt der Leitung ist zusätzlich von den 3% abzuziehen.
 
Diese Art der Installation sollte die Ausnahme und nicht die geplante Regel sein - es bringt eine weitere Fehlerquelle ins Spiel: Überspannung. Bei einem Defekt des N kann es zu einer Reihenschaltung der Verbraucher an 400V kommen, die sich dann entsprechend der Leistung aufteilt - im Extremfall würden dann an dem 230V-Betriebsmittel bis knapp und in ganz wenigen Ausnahmen sogar über 400V anliegen. Diese Gefahr besteht zwar Grundsätzlich auch bei einem Defekt des N zum Stromkreisverteiler - aber diese Fehlerquelle auch in die Endstromkreise einzubringen ist vermeidbar. Es ist nicht explizit verboten, wenn es richtig dokumentiert wird, aber keine fachgerechte Lösung nur um weniger arbeiten zu müssen.
 
Hallo Freunde.

habe mir alle Anworten genau durchgelesen und bin im großen Ganzen einer Meinung mit Euch.

@Werner_1 & Betriebselektroniker: Auf die Idee, jemand könnte die 3 Adern einphasig schalten bin ich gar nicht gekommen. In jedem Fall muss eine solche Konstellation natürlich 3 Phasig erfolgen.

@T.Paul: ditto. Das der N mal defekt sein sollte ist zwar eher unwahrscheinlich, aber warum etwas riskieren wenn es nicht sein muss.

Ich bin daher überzeugt, das diese Art der Schaltung für eine dauerhafte Nutzung in diesem Anwendungsfall nicht geeignet ist. Vielen Dank für Eure Eingaben.

Nachtrag:
@Octavian1977: Soweit ich informiert bin, legt VDE 0100-520 4 % für den gesamten Spannungsfall zwischen der Übergabestelle des VNB bis zum Verbraucher fest. Daher wird allgemein angenommen dass nur 1% Spannungsfall bis in die UV abfällt und mit 3, teilweise sogar bis 3,5% deltaU gerechnet.

Im übrigen ist bei Anwendung der uns wohlbekannten Formel für den Spannungsfall eine Leitungslänge für 3x1,5mm² bei 16A und 3% Δu bis 35m für Drehstromleitungen durchaus machbar. Aufgrund der jetztigen verwendeten Wechselstromleitungen halbiert sich allerdings diese Länge.
 
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Thema: Verlegeaufwand minimieren / Stromkreise zusammenfassen
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