Verlustleistung in Verteilern

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Klammeraffe

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Hallo allerseits,

ich versuche gerade die thermische Belastung von Elektro-Installationen zu verstehen und mir ist etwas in Bezug auf die Verlustleistung in Verteilern nicht ganz klar...im PDF-Katalog von Hager ("Installationsverteilungen und Schalt-/Schutzgeräte, Katalog 2018/2019") ist ein Kapitel für Verlustleistungen der volta Serie (Aufputz, Unterputz, Hohlwand) vorhanden und auf Seite 308 steht eine Verlustleistungstabelle. Es ist Hohlwand-Montage geplant, daher wähle ich in der Tabelle die rechte Seite "für Wandeinbau bei Übertemperatur ∆T". Hier ist mir aber schon nicht klar, ob ein Hohlwandeinbau ein "Wandeinbau" ist, oder ob der eher wie Aufputz nur von der anderen Seite her betrachtet werden muss?

Die Temperatur in der Wand dürfte ca. 25 Grad betragen. Der RCD von Hager (CDA440D) darf angeblich nur bis 40 Grad betrieben werden. Also müsste ∆T 15 K betragen. Für diesen Betrag gibt Hager bei einem 3-Reihigen Verteiler 15,5 Watt zulässige Verlustleistung an. Der Gleichzeitigkeitsfaktor wird mit maximal 0,5 angegeben.
Der RCD hat laut Datenblatt bei Nennstrom knapp 12 W Verlustleistung. Wenn ich nun die vorgeschriebenen 2 FIs einbaue, habe ich mit maximalem Gleichzeitigkeitsfaktor immer noch 12 W Verlustleistung. Es verbleiben also gerade mal 3 Watt für Sicherungen, Last-Trenner, Kabel, etc. Das reicht doch so nie aus!

Ein Punkt dabei dürfte sicherlich die sehr konservative maximale Betriebs-Temperatur des RCD von 40 Grad sein. ABB gibt hier z.B. 55 Grad an, was ∆T schlagartig auf 30 K "anhebt" und laut Tabelle zu einer zulässigen Verlustleistung von 37,0 Watt führt. Da frage ich mich ernsthaft, wer überhaupt noch Hager-Betriebsmittel verbaut?

Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass man einen Verteiler nur durch den Einbau von 2 RCDs schon nahe am thermischen Limit betreibt und vermute, dass ich irgendwo einen gewaltigen Denk- oder Rechenfehler mache. Kann mir das hier jemand erklären?

Viele Grüße,
Klammeraffe
 
Der Verteiler ist für maximal 63A zugelassen, somit kannst Du keine 2 CDA440D (ich würde sowieso CDS440D verwenden) mit Nennstrom betreiben, das ergäbe nämlich 80A
zudem ist noch der GZ anzusetzen was die Abwärme nochmals herunterschraubt.
Auch die Sicherungen können nicht alle mit Nennstrom Betrieben werden.
Nur mal angenommen 2 Reihen mit je 8 Automaten B16 ergäben ja schon 256A bzw 85,3A pro Phase.
Wird der Verteiler aufgrund der verbauten 40A FIs dann mit 35A vorgesichert wird die Verlustleistung noch geringer.

Wandaufbau betrifft auf jeden Fall nur die Reihe VA....
Da Wandeinbau nicht unterschieden wird ergeben sich dann für die Typen VU und VH die gleichen Werte.
Hier ist wohl maßgeblich, daß ein Aufbau Verteiler rundherum gut die Wärme abgeben kann und auch zirkulierende Luft Kühleffekte erzeugt, während sich die Wärme in einem Wandeinbauverteiler oben staut.
 
Ich denke mal im Wohnungsbau kannst du das Ganze eh abhaken. Ich hab jedenfalls in noch keiner Wohnung einen auch nur lauwarmen Verteiler gefunden. Ich hab auch noch keine Wohnung gesehen, wo man dauerhaft 63A ziehen kann. Sowas geht ja nur per Heizung oder Wassererwärmung. Ich kann mir nicht vorstellen, das sich einer 2 DLE 21kW einbaut und dann stundenlang warmes Wasser in den Abfluss laufen lässt. Und anders kannst du keine solche Leistung dauerhaft umsetzen. Wenn du die Luft heizt, hast du dann in der Wohnung 80°, da ist der Verteiler das kleinere Problem.:(
 
Vor allem wenn du dauerhaft 63A ziehst musst du schon die zähler überbrücken sonst wirst du ja nach dem Monat arm :
 
Ich hab auch noch keine Wohnung gesehen, wo man dauerhaft 63A ziehen kann. Sowas geht ja nur per Heizung oder Wassererwärmung.

Was ist mit Elektromobilitaet, Wallbox mit 32A? Wird m.W. als "Dauerstromanwendung" betrachtet. Interessiert den versierten Heim-/Hauselektriker aber nicht.
 
Ich hab bisher eine wallbox mit 32 A montiert . Absicherung direkt in HV hinter Hauptschalter mit 3*32A DIII . Auch nach zweistündigem laden könnte ich keine exorbitante Hitzeentwicklung an den schraubkappen feststellen und die Sockel waren auch nicht mehr als lauwarm
 
Hier ist wohl maßgeblich, daß ein Aufbau Verteiler rundherum gut die Wärme abgeben kann und auch zirkulierende Luft Kühleffekte erzeugt, während sich die Wärme in einem Wandeinbauverteiler oben staut.
Dem kann ich nicht zustimmen.
Die Wärmeleitfähigkeit von Mauerwerk (keine isolierte Hohlwand) ist um ein vielfaches höher, als die von Luft.
 
Das mag sein, aber Luft zirkuliert.
Warme Luft einfach aus zu tauschen ist wesentlich schneller und leichter möglich als die Wärme erst mal an eine Kunststoffverteilerwand ab zu geben, dann an eine Wand weiter zu geben.

Genau aus diesem Grund ist es selbst in einem unisolierten Steinhaus wärmer als draußen an der Luft.
 
Das mag sein, aber Luft zirkuliert.
Warme Luft einfach aus zu tauschen ist wesentlich schneller und leichter möglich als die Wärme erst mal an eine Kunststoffverteilerwand ab zu geben, dann an eine Wand weiter zu geben.
Die Kunststoffverteilerwand hast du in jedem Fall dazwischen. Und der Wärmeübergang von Kunststoff zu Stein ist bedeutend höher, als der von Kunststoff zu leicht bewegter Luft (du stellst ja keinen Ventilator davor).
Ich konnte jetzt auf Anhieb keine Werte finden und lasse mich gern korrigieren, falls du gegenteilige Daten vorweisen kannst.


Genau aus diesem Grund ist es selbst in einem unisolierten Steinhaus wärmer als draußen an der Luft.
Was soll das denn aussagen?
Natürlich ist es innen wärmer, wenn ich heize.
Und im Sommer ist es innen kühler, wenn ich nicht heize
.
:confused:
 
Du glaubst doch wohl nicht, daß die Abdeckung um einen VA... herum luftdicht ist? da zieht die Wärme durch ohne erst an den Kunststoff übergeben werden zu müssen
Eingemauert ist das dicht und die Wärme muß an die anderen Materialien übergeben werden.
 
Von IP.. war bisher noch gar nicht die Rede. Es soll auch IP54 geben. ;)

Und du glaubst doch wohl nicht, dass bei einem IP20-Verteiler Mengen an Luft durch die winzigen Schlitze strömen. :rolleyes:
 
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Ich denke mal im Wohnungsbau kannst du das Ganze eh abhaken. Ich hab jedenfalls in noch keiner Wohnung einen auch nur lauwarmen Verteiler gefunden. Ich hab auch noch keine Wohnung gesehen, wo man dauerhaft 63A ziehen kann. Sowas geht ja nur per Heizung oder Wassererwärmung.
Schon gesehen - im Neubau eines 3WE-RH. Da hat der Elektriker bei der Wohnung meines Mandanten einfach drei C32-Steckdosen danebengeschraubt und damit wurden drei E-Heizungen im Estrichbetrieb betrieben. Die E-Verteilung hatte nach einer Woche Schrottwert, der Zähler wurde einfach überbrückt. Ttrotzdem bedurfte es eine Mängelanzeige meinerseits, damit es komplett, einschließlich der Verdrahtung getauscht wurde.
 
Und das hat nun irgend etwas mit einer Wohnung zu tun? Auch dort wurde der Verteiler selbst garantiert nicht überlastet von der Wärme her, weil die Leitungen ja sicher vorn durch die Tür gingen und diese daher offen stand.
 
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