Verpolungsschutz basteln

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Doktorchen

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Hallo,

ich soll für einen Bekannten eine Möglichkeit schaffen seine Gasheizung im Falle des Stromausfalls über seinen Ecoflow versorgen zu können.
Die Gasheizung war zuvor festangeschlossen, da L und N nicht verpolt werden dürfen.

Ich habe eine Kiste entworfen, die mithilfe des Haus-PE ein Schütz und eine Lampe schalten sollte.
IMG_20221216_160842.jpg
(Das ist kein Eurostecker, sondern ein 3 poliger verpolungssicherer Stecker)
Solange ich meine Kiste per Schuko im Hausnetz einstecke, funktioniert das, über den Ecoflow allerdings nicht.

Der Ecoflow hat keinen Erdungsadapter(Zusatzmaterial), der erst eine Erde herstellen würde, wie ich das verstehe.

Ich habe darauf mal Spannungen gemessen. (Haus-PE von Akku-PE getrennt)
L(Akku)-PE(Haus) bzw N(Akku)-PE(Haus)IMG_20221218_102050.jpg
IMG_20221218_102111.jpg

L(Akku)-PE(Akku) bzw. N(Akku)-PE(Akku)
IMG_20221218_101500.jpgIMG_20221218_101442.jpg

Da der Spannungsunterschied zwischen PE und L keine 230V hat, schaltet mein Schütz nicht.

Habt ihr noch eine andere Idee einen sicheren Verpolungsschutz zu bauen, der Anwenderfehler ausschließt?
Versteht ihr diesen komischen Erdungsadapter vom Ecoflow und was haltet ihr davon?

Grüße
 
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Dein Schaltplan wäre so auch nicht zulässig, weil man damit bewusst Betriebsströme (von Relaisspule und Lampe) auf den PE geben würde. Der würde damit zum PEN, was hier nicht sein darf.

Momentan sehe ich auf die Schnelle die Lösung, einen Trenntrafo zu benutzen. Entweder am Ausgang der Eco-Flow oder am Eingang zum Laden.

Dann kann man einen Pol der Quelle fest mit dem PE verbinden und die Gasheizung hat ihr definiertes TN - Netz.
 
Dein Schaltplan wäre so auch nicht zulässig, weil man damit bewusst Betriebsströme (von Relaisspule und Lampe) auf den PE geben würde. Der würde damit zum PEN, was hier nicht sein darf.

Momentan sehe ich auf die Schnelle die Lösung, einen Trenntrafo zu benutzen. Entweder am Ausgang der Eco-Flow oder am Eingang zum Laden.

Dann kann man einen Pol der Quelle fest mit dem PE verbinden und die Gasheizung hat ihr definiertes TN - Netz.

Das Haus hat einen PEN, da eine Nullung existiert, die ich leider nirgends finden kann.

Durch verpolen der Eingänge des Trenntrafos, verpolen sich nicht deren Ausgänge?

Danke schonmal für die Antwort. :)
 
Man montiert die blauen CEE Steckdosen und Stecker.

Am EcoFlow gibt es anscheinend nur Schukosteckdosen? Hier könnte man einmal richtig herum eingesteckt so einen Adapter benutzen.

upload_2022-12-19_7-27-38.png

Allerdings die richtige Polung der Gasheizung braucht soweit ich weiß die Zündelektronik der Gasheizung. Der Ecoflow hat jedoch kein Erdpotential, da er ein IT Netz liefert. Ohne irgendeine Erdungsvorrichtung dürfte die Heizung am Ecoflow nicht laufen.
 
Man montiert die blauen CEE Steckdosen und Stecker.

Am EcoFlow gibt es anscheinend nur Schukosteckdosen? Hier könnte man einmal richtig herum eingesteckt so einen Adapter benutzen.

Anhang anzeigen 21053

Allerdings die richtige Polung der Gasheizung braucht soweit ich weiß die Zündelektronik der Gasheizung. Der Ecoflow hat jedoch kein Erdpotential, da er ein IT Netz liefert. Ohne irgendeine Erdungsvorrichtung dürfte die Heizung am Ecoflow nicht laufen.

Mein Bekannter ist ein wenig älter und vergesslich, ich möchte Fehlbedienungen ausschließen und halte von daher eine solche Verbindung allein nicht für ideal.
Ich habe solche Stecker schon verbaut, um vom Hausnetz auf die Kiste umzuschalten.

Also sollte ich mir diesen Erdungsadapter zulegen?
EcoFlow Erdungsadapter für Tragbare Powerstation - C14 - EcoFlow Germany

Ich verstehe diesen Adapter allerdings nicht so ganz, wie soll das funktionieren, wenn er selbst nirgends angeschlossen ist?

Auf diese Art und Weise könnte ich die Kiste ja wie im Schaltplan beschrieben betreiben oder sehe ich das falsch?
Dazu würde natürlich der Haus-PE von der Kiste getrennt werden.

Gruß
 
Erst mal müsste man mit der Eco Flow ein TN-S Netz kredenzen.
So hat das Teil ein IT Netz und es gibt keinen N, sondern L1 und L2

Das Teil ist an sich nicht dazu geeignet um eine Festinstallation zu versorgen.
 
Das eigentliche Problem ist doch die Sache, dass die Ecoflow, wenn sie mit ihrem Ladeeingang am Stromnetz hängt, dieses Netz eins zu eins durchschleift? Oder denke ich da falsch? Ich hatte noch keine an der Hand.
Im Notstrommodus liefert sie dann aber ein IT-Netz. Wir brauchen zum Betrieb der Gasheizung aber immer ein TN-Netz.

Das Teil ist an sich nicht dazu geeignet um eine Festinstallation zu versorgen.

Im Prinzip ist das so. Aber, wenn man einen Pol erdet, hat man dann ein TN-Netz, mit dem die Gasheizung zufrieden ist.

Das beisst sich dann aber im Durchschleifbetrieb, weil es den RCD wirft, denn der mag keine PE-N - Verbindungen nach ihm.

Da wäre ein Trenntrafo die Lösung. Er entkoppelt das Ganze wieder, weil die PE-N-Brücke erst nach seiner Sekundärwicklung liegt.

Nachteilig ist die hohe induktive Last nach der Eco, die u.U. zu Problemen führen kann und ebenso ein gewisser Energieverlust beim kostbaren Notstrom durch den Trafo.

Der andere Weg wäre, den Trenntrafo vor die Eco zu setzen und eine feste PE-N - Brücke gleich nach dem Ausgang der Eco. (Wenn man davon ausgehen darf, dass die Eco wegen der Brücke nicht meckert oder sonst Unfug treibt?)

Vor der Eco muss der Trafo allerdings eine höhere Leistung haben, da sich Durchschleif- und Ladeleistung addieren.

P.S.:

Übrigens: Danke an Pumukel, die Idee mit dem Trenntrafo nach IT-Quellen stammte ursprünglich von ihm. In einem älteren Thread hat er das mal vorgeschlagen. Ich hatte es damals abgelehnt, weil es Nachteile hatte. Aber in diesem Thread hier speziell mit der Ecoflow würde ich es als praktikable Lösung sehen.
 
Richtig die Erdung erfolgt aber immer auf der Sekundärseite . Primär liefert der Trafo ein IT-Netz und sekundär ein TN-S-Netz.
 
Pirmärseitig liefert ein Trafo gar kein Netz, denn da ist er Teil des Netzes was an Ihn angeschlossen wurde und hat sich mit seinen Schutzmaßnahmen auf der Seite nach diesem Netz zu richten.
Sekundärseitig ist er die Quelle und bestimmt die Netzform.
 
Das eigentliche Problem ist doch die Sache, dass die Ecoflow, wenn sie mit ihrem Ladeeingang am Stromnetz hängt, dieses Netz eins zu eins durchschleift? Oder denke ich da falsch? Ich hatte noch keine an der Hand.
Im Notstrommodus liefert sie dann aber ein IT-Netz. Wir brauchen zum Betrieb der Gasheizung aber immer ein TN-Netz.



Im Prinzip ist das so. Aber, wenn man einen Pol erdet, hat man dann ein TN-Netz, mit dem die Gasheizung zufrieden ist.

Das beisst sich dann aber im Durchschleifbetrieb, weil es den RCD wirft, denn der mag keine PE-N - Verbindungen nach ihm.

Da wäre ein Trenntrafo die Lösung. Er entkoppelt das Ganze wieder, weil die PE-N-Brücke erst nach seiner Sekundärwicklung liegt.

Nachteilig ist die hohe induktive Last nach der Eco, die u.U. zu Problemen führen kann und ebenso ein gewisser Energieverlust beim kostbaren Notstrom durch den Trafo.

Der andere Weg wäre, den Trenntrafo vor die Eco zu setzen und eine feste PE-N - Brücke gleich nach dem Ausgang der Eco. (Wenn man davon ausgehen darf, dass die Eco wegen der Brücke nicht meckert oder sonst Unfug treibt?)

Vor der Eco muss der Trafo allerdings eine höhere Leistung haben, da sich Durchschleif- und Ladeleistung addieren.

P.S.:

Übrigens: Danke an Pumukel, die Idee mit dem Trenntrafo nach IT-Quellen stammte ursprünglich von ihm. In einem älteren Thread hat er das mal vorgeschlagen. Ich hatte es damals abgelehnt, weil es Nachteile hatte. Aber in diesem Thread hier speziell mit der Ecoflow würde ich es als praktikable Lösung sehen.
Nach einem rein elektronischen WR einen Pol zu erden halte ich für fahrlässig. Und kann auch zu Fehlfunktionen führen
 
Nach einem rein elektronischen WR einen Pol zu erden halte ich für fahrlässig. Und kann auch zu Fehlfunktionen führen

Wenn das Ding es nicht verträgt, einen Pol zu erden, geschieht es ihm recht, wenn es in der Garantiezeit defekt wird.
Damit wir uns richtig verstehen, diese Eigenschaft ist schon prinzipiell mal die Sicherheitsvoraussetzung für ein IT-Netz. Es wäre fahrlässig so einen Inverter zu bauen und auf den Markt zu bringen, der nicht 100%ig floaten kann.
 
Der WR wird auch sehr unwahrscheinlich den Strom liefern können um beim zweiten Fehler den LSS auszulösen. Dort wird elektronisch abgeschaltet werden.
Und was man mittlerweile so kaufen kann muss ich hoffentlich hier nicht erwähnen. Jeden billigen Plunder, je billiger umso besser. Die panische Angst vor dem Blackout hat zu den tollsten Importen geführt und die Branche richtig angeschoben.
 
Der WR wird auch sehr unwahrscheinlich den Strom liefern können um beim zweiten Fehler den LSS auszulösen. Dort wird elektronisch abgeschaltet werden.

Davon muss man bei solchen Anlagen grundsätzlich ausgehen. Um den Personenschutz zu gewährleisten ist ja definiert, dass nur RCD geschützte Bereiche eine Notstromversorgung erhalten dürfen.
 
Thema: Verpolungsschutz basteln
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