Verständnis RCD Typ B+ und Branschutz / AFDD

Diskutiere Verständnis RCD Typ B+ und Branschutz / AFDD im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, ich beschäftige mich gerade mit den neueren RCD Typen, B, B+ und frage mich, in wie weit ein Typ B+ die Funktion eines AFDD...
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Hi,

ich beschäftige mich gerade mit den neueren RCD Typen, B, B+ und frage mich, in wie weit ein Typ B+ die Funktion eines AFDD Brandschutzschalter mit (teilweise?) beinhaltet.

Für RCD Typ B+ wird "vorbeugenden gehobenen Brandschutz" bspw. bei wiki*a angegeben.

AFDD's basieren auf der Störlichtbogen Erkennung mittels Auswertung charakteristischer hochfrequenter Komponenten im Stromverlauf.
RCD Typ B+ werden Fehlerströme unterschiedlicher Frequenzen bis 20kHz erfasst.

Worin besteht nun der vorbeugende Bandschutz beim Typ B+?

Ich vermute, die Auswertung der Chrakteristik der höher frequenten Anteile zur Erkennung von Störlichtbögen beim AFDD ist eine andere, als die Fehlerströme auf die der RCD reagiert.
Wie ich gelesen habe, die AFDD enthalten eine Signalauswertung. Bisherige FI/RCD ja nicht. Wie sieht es mit dem Typ B+ aus? Ist da auch ein Prozessor zur Signalauswertung mit drin? (Bei dem Preis ;-))

Über beides habe ich hier im Forum schon einiges gelesen.
Das die AFDD derzeit nicht mit RCD kombiniert exisiteren... und - was ich komisch finde - nur für Einzelstromkreise, i.R. bis 16A (teils. 20A) verfügbar sind. Ist eine komische Lösung, für jeden Stromkreis... einzeln. Dient wohl primär zur Erfüllung der Norm, obwohl die Sache ja eigentlich Sinn machen würde generell wie ein FI/RCD oder eben kombiniert. Gibts dafür fachliche oder technische Gründe?

AFDD: Wie schon mehrfach hier gelesen, ja, eine vernünftige Installation braucht sowas nicht, aber was an Steckdosen-Stromkreisen so alles angeschlossen wird. Fängt schon bei günstigen 3-fach-Steckdosenverlängerungen an...

RCD Typ B+: Oft zu lesen, im Privathaushalt nicht nötig. Aber sinnvoll? (Mal Preis ausen vor gelassen.)
Welche Geräte erzeugen solche Fehlerströme außer Gleichstromantriebe, Schaltnetzteile. Die gibts aber in fast jedem Haushalt. Warum die Meinung eher in Richtung "unnötig" für den Privathaushalt geht, ist mir noch unklar.

Normen mal außen vor, mir gehts um sinnvolle Technik, das Verständnis und das Warum.

Vielen Dank schon mal fürs lesen :-D
 
Hi,
Worin besteht nun der vorbeugende Bandschutz beim Typ B+?
Darin, dass eben Fehlerströme - auf nicht gewollten Strompfaden - erkannt werden und deshalb abgeschaltet wird. Das machen aber alle RCDs, nicht nur Typ B.

Ich vermute, die Auswertung der Chrakteristik der höher frequenten Anteile zur Erkennung von Störlichtbögen beim AFDD ist eine andere, als die Fehlerströme auf die der RCD reagiert.
Ja

AFDD: Wie schon mehrfach hier gelesen, ja, eine vernünftige Installation braucht sowas nicht, aber was an Steckdosen-Stromkreisen so alles angeschlossen wird. Fängt schon bei günstigen 3-fach-Steckdosenverlängerungen an...
Vorgeschrieben halt nur in bestimmten "Gebäuden".

Welche Geräte erzeugen solche Fehlerströme außer Gleichstromantriebe, Schaltnetzteile. Die gibts aber in fast jedem Haushalt. Warum die Meinung eher in Richtung "unnötig" für den Privathaushalt geht, ist mir noch unklar.
Weil nur Drehstrom-"Geräte" mit Gleichstromzwischenkreis einen Gleichfehlerstrom erzeugen, den der Typ B erkennt. Geräte wie FU oder Emobil-Ladegeräte.
Das als Kurzantwort. Man kann natürlich noch viel mehr in die Tiefe gehen.
 
Welche Geräte erzeugen solche Fehlerströme außer Gleichstromantriebe, Schaltnetzteile.

Es gibt nur wenige Geräte, die einen echten Gleichstromfehler verursachen können. FU mit GS-ZK gehören dazu. Schaltnetzteile nicht, Gleichstromantriebe auch nicht. Bei Geräten mit galvanischer Trennung (Trafo) besteht ebenfalls kein Risiko eines verschleppten Gleichstromfehlers. Man darf bei dem Ruf nach RCD auch nicht vergessen, das dieser im TN-C-S Netz nur die Funktion eines "zusätzlichen Schutzes" für besonders gefährdete Bereiche hat. Für die Einhaltung der Abschaltbedingung im Fehlerfall ist die entsprechende Absicherung des Endstromkreises vorgesehen.
 
Danke schon mal für die Antworten.

Ist der "Mehrwert" eines Typ B/B+ nur im zusätzlichen Erkennen von weiteren Gleichstomfehlern?
Die nur bei Drehstromgeräten erzeugt werden können? (Warum nur hier - verstehe ich momentan noch nicht.)

Beim Typ F steht bswp.: "Fehlerströmen unterschiedlicher Frequenzen bis zu 1 kHz",
beim Typ B+ "zusätzlich .. werden sinusförmige Wechselfehlerströme für Frequenzen bis 20 kHz erfasst" (Quelle wiki*a)

Wo können die auftreten bzw. erzeugt werden?

Wer Lust hat kann ruhig mehr in die Tiefe gehen, so richtig durchblicken tue ich da noch nicht.
Falls jemand einen Link oder guten Literaturverweis zur Hand hat - gerne auch.
 
Ist der "Mehrwert" eines Typ B/B+ nur im zusätzlichen Erkennen von weiteren Gleichstomfehlern?
Ja.

Wo können die auftreten bzw. erzeugt werden?
Wurde oben schon gesagt. Geräte wie FU oder E-Mobil-Ladegeräte.
Hier gibts vielleicht noch Infos für dich: https://library.e.abb.com/public/b1cc28202761448bba0c022921f422c3/2CDC420027B0101_REV_B_20180528 MD_72dpi.pdf

Oder hier:
Typen mit Schutzfaktor - ABB | Kundenmagazin
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antworten und Links.
Im ABB~Niederspannungsprodukte-Teil2 hatte ich gestern schon zu den AFDD und RCD's gelesen. Dort gibts aber nur eine Typenübersicht (der Typen-Kreis) und Infos zur Auswahl.
Sowas wie das verlinkte Anwnderhandbuch hilft mir weiter, da gibts mehr Hintergrundinfo fürs Verständnis.
Danke schon mal, da habe ich für heute Abend was zu lesen. :-D
 
Thema: Verständnis RCD Typ B+ und Branschutz / AFDD

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