Verteilerdose verrottet

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Burkhard

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Hallo, ich konnte in diesem Forum schon einige Anregungen mitnehmen und habe nun Fragen zu der verrotteten Verteilerdose (siehe Bild).

Wie lange dauert es bis eine Dose so aussieht bis die Klemmen verrostet sind und sich dieser Grünspan bildet?

Irgendwann vor einigen Wochen gab es keinen Strom mehr, Sicherung wurde aber nicht ausgelöst. Was muss hier passiert sein. Die Verteilerdose war Jahrzehnte unter der Tapete und hatte keine Kappe. Kann es sein, dass bei jedem Überstreichen Feuchtigkeit hineingelangt ist und die Kabel und die Klemmen dann im Laufe der Zeit so aussehen?

Wie kann das repariert werden? Reicht es aus die verrosteten Klemmen durch Wagoklemmen zu ersetzen und die verschmorten Kabel auszutauschen? Die weissen Kabel gehörten zu zwei Korridorlampen, die aber seit Jahrzehnten nicht mehr angeschlossen waren. Die können also weg.

Viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir helfen, da mein Vermieter und die Hausverwaltung sich nicht rühren. Nottfalls würde ich das selbst bezahlen, was könnte das kosten? Wochenlang ohne Strom auf dem Hauptstromkreis ist auch nicht so toll. Die ganze Wohnung (außer Herd) läuft nun über die separate Geschirrspülersteckdose.

Viele Fragen, Danke für eure Meinung,Verteilerdose.jpg Burkhard
 
Das schaut böse aus. Das muss sich ein Fachkundiger vor Ort ansehen, ob und was da noch brauchbar ist von den Adern in der Dose. Wahrscheinlich muss man großflächiger aufstemmen, eine größere up Dose setzen, um an gesundes Material zu kommen. Hoffe, dass die Aderisolationen nicht schon durchgängig versprödet sind?


Generell wäre also schon der Vermieter verantwortlich, das schnell reparieren zu lassen.

Eine Mietminderung würde ihm auch nicht gefallen.
 
Hallo,

danke für die schnellen Antworten. Eine Ersatzvornahme und Mietminderung habe ich schon angekündigt und mich auch schon etwas umgehört. Hier in Berlin heisst es keine freien Kapazitäten. Eine Firma wollte unsere komplette Wohnung neu verkabeln, alle Steckdosen und Schalter neu, Sicherungskasten neu, Zwischendecke im Flur einziehen für tausende von Euros ohne überhaupt geprüft zu haben woran es liegt und wie die Elektrik insgesamt bei uns aussieht.

@Www

Wärme habe ich schon gelesen kommt durch Überlastung. Sind die Verbraucher wie Staubsauger 2400 Watt, Heizlüfter 2000 Watt zu stark für die alten Leitungen? Kann ein Kurzschluss sowas auch auslösen, den gab es in der Vergangenheit, da ist aber immer die Sicherung rausgesprungen.

Was meinst du mit "Wärme den Verrottungsprozess deutlich beschleunigt". Reden wir hier von Monaten oder Jahren? Könnte es auch sein, dass durch das Malern in der Vergangenheit die Feuchtigkeit die durch offene Verteilerdose eingedrungen ist den Prozess beschleunigt hat?

@EBC41

Kann man nicht messen wie weit die Adern noch brauchbar sind oder versprödet sind? Ich möchte vermeiden, dass uns ein Elektriker wie der obengenannte Leistungen aufdrängt die garnicht erforderlich sind.

Habe übrigens gerade die Sicherung des einen Stromkreises wieder reingedrückt und siehe da es geht wieder alles. Wie geht das denn? So wie die Verteilerdose aussieht ist mir das aber nicht ganz geheuer. Sicherung ist wieder raus.

Vielen Dank für eure Mühe Gruß Burkhard
 
Mitverursacher scheinen die dazu völlig ungeigneten Lautsprecherleitungen zu sein, welche mit in die Klemmen gestopft wurden.
Außerdem scheint die Wand feucht zu sein?

Das ist eine sogenannte Imputz-Dose, in der es sehr eng zugeht, und von der ich behaupte das sie nicht für eine deratige Menge an Leitungen gedacht war.
Derjenige welche dort Leitungen nachgerüstet hat (neben den Lautsprecherkabeln wurde auch eine NYM-Leitung von links kommend hinzugefügt) hat die eigentlich in ihrer Lage fixierten Klemmen gelöst und das Chaos versursacht.

Hier hilft nur komplett raustemmenm und gegen einen größeren Abzweigkasten(z.B. 100x100) ersetzen, in dem die Leitungen wieder fachgerecht verklemmt werden können. Das ist Aufgabe deine Vermieters!
 
Wenn die eine Dose so aussieht wird es mit dem Rest der Installation nicht weit her sein. Diese Installation hier ist und war schon immer Pfusch und so zu keiner Zeit zugelassen. Hier kann man froh sein, dass es bislang zu keinem Brand gekommen ist. Hier hilft nur noch eine großflächige Sanierung.
 
Hallo ego1,

wir wohnen 15 Jahre hier. Die Verteilerdose ist im Flur. Da waren wir definitiv nicht dran. Die Dose liegt dort seit mindestens 15 Jahren unter der gleichen Tapete ohne Verteilerdeckel. Feucht sieht die Wand nicht aus, keine Tropfen in der Verteilerdose.

Natürlich habe ich auch in der Vergangenheit Deckenlampen angeschlossen, macht wahrscheinlich fast jeder. Die werden ja wohl nicht solche Verrottung auslösen.

Es sind auch keine Lautsprecherkabel, die gehen zu zwei Wandauslässen an denen mal Korridorlampen oder was anderes hingen aber sicher keine Lautsprecher denke ich. War aber alles vor unserem Bezug.

Du gibts mir aber etwas Munition für einen eventuellen Prozess. Und ja alle anderen Verteilerdosen sind nicht so voll und auch nicht verrottet. Vielen Dank dafür und Gruß Burkhard
 
Es sind auch keine Lautsprecherkabel, die gehen zu zwei Wandauslässen an denen mal Korridorlampen oder was anderes hingen aber sicher keine Lautsprecher denke ich.

Doch, genaus solche sind es. Und deshalb für die nutzung als 230V Leitung absolut ungeeignet.
Leider vom Bastelwastel regelmäßig für derartige Nachrüstungen verwendet, weil sie ja so schön unter die Tapete passen.

Wenn dein Vermieter vor deinem Einzug die Elektrische Anlage hätte prüfen und instandsetzen lassen, wäre es nicht so weit gekommen.
 
Nicht nur daß durch die fehlende Aderenden Behandlung (Aderendhülse, früher verötet) wurde diese Situation gerade zu provoziert.
Unsachgemäße Installation.

Ich würde mal vermuten, daß andere Dosen auch so aussehen.
Mit den Stegleitungen wird eine Reparatur da auch nicht gerade einfach werden.
Aufgrund des erheblichen Alters (vor 1965) wäre ein kompletter Ersatz der Leitungen an zu streben.
 
Wenn die eine Dose so aussieht wird es mit dem Rest der Installation nicht weit her sein. Diese Installation hier ist und war schon immer Pfusch und so zu keiner Zeit zugelassen. Hier kann man froh sein, dass es bislang zu keinem Brand gekommen ist. Hier hilft nur noch eine großflächige Sanierung.

Verteiler Flur_1.jpg
Verteiler SZ.jpg Verteiler WZ.jpg
Hier Bilder von den anderen Verteilerdosen. Für mich sehen die eigentlich ganz gut aus. Lediglich die mit der Lüsterklemme scheint irgendwann angepasst worden sein. Warum keine Ahnung. Heute sind Lüsterklemmen in Verteilerdosen wohl nicht mehr erlaubt. War das vor 15 Jahren oder mehr auch nicht erlaubt? Dann wäre hier ein weiterer Mangel festzustellen.
 
Die Anlage scheint aus den 50-er Jahren zu sein, da hatte man solche Systeme viel bei damaligen Altbausanierungen angewendet.
Es wundert einen schon das vor 15 Jahren die gesamte Anlage nicht erneuert wurde. bevor die Wohnung neu vermietet wurde.
Immerhin entsprach die Anlage da nicht mehr den technischen Stand.
 
Klassiche Nullung halt. Wird auch heute noch unverändert neu vermietet.
 
@Www

Wärme habe ich schon gelesen kommt durch Überlastung. Sind die Verbraucher wie Staubsauger 2400 Watt, Heizlüfter 2000 Watt zu stark für die alten Leitungen? Kann ein Kurzschluss sowas auch auslösen, den gab es in der Vergangenheit, da ist aber immer die Sicherung rausgesprungen.

Was meinst du mit "Wärme den Verrottungsprozess deutlich beschleunigt". Reden wir hier von Monaten oder Jahren? Könnte es auch sein, dass durch das Malern in der Vergangenheit die Feuchtigkeit die durch offene Verteilerdose eingedrungen ist den Prozess beschleunigt hat?
Wärme kommt auch durch schlechte/fehlerhafte Klemmstellen. Bei Kontaktproblemen fällt mehr Spannung über den Klemmen ab, gleichbedeutend mehr Leistung, gleichbedeutend Mehr Leistung in Form von Wärme.
Leitungen verrotten nicht einfach so - höchstens UV-Licht mach die Isolierung ganz langsam spröde. Hier ist es aber eindeutig ein Hitzeschaden an den Leitungen durch Überlastung oder fehlerhafte Klemmstelle. Da mehrere Leitungen auf der ganzen (Dosen-) Länge betroffen sind, wird wahrscheinlich eine Überlastung vorgelegen haben, aber deutlich mehr als die genannten 2400W. Normalerweise verhindert eine richtig dimensionierte Sicherung (LS - Leitungschutzschalter) eine solche Überlastung. Das wäre zu prüfen, ob eine Größere verbaut wurde.
 
Die Anlage scheint aus den 50-er Jahren zu sein, da hatte man solche Systeme viel bei damaligen Altbausanierungen angewendet.
Es wundert einen schon das vor 15 Jahren die gesamte Anlage nicht erneuert wurde. bevor die Wohnung neu vermietet wurde.
Immerhin entsprach die Anlage da nicht mehr den technischen Stand.
Du weiß doch selber. Wenn es in HH oder anderen Großstädten einigermaßen bezahlbare Wohnungen gibt, dann wird man sogar Besenkammern mit Stehbett los.
 
Normalerweise verhindert eine richtig dimensionierte Sicherung (LS - Leitungschutzschalter) eine solche Überlastung.

Aha. Das Problem ist doch deutlich erkennbar eine lose Klemmstelle, wahrscheinlich weil durch Laienhand nicht richtig festgezogen bzw. unzulässig feindrähtige Adern beigeklemmt wurden!

Die Klemmen sind doch im Nennstrom wesentlich höher belastbar als die Adern der Leitung selber!
 
@Www
Grundsanierte Altbauwohnungen in begehrten Wohnlagen fallen aus der Mietpreisbindung heraus und es lassen sich höhere Mieten als üblich erzielen.
 
Die eigentlich gut gemeinte PEN-Aufteilung in der einen Dose ist unzulässig mit einer Lüsterklemmme ausgeführt und das kurze Leitungsstück darf hier auch nicht blau sein, denn das ist immer noch ein PEN. Ich würde hier auch sicherheitshalber die Adern von den Schraubklemmen lösen und mit einer Zugfederklemme verbinden. Bei Schraubklemmmen verschlechtert sich im Laufe der Ahhre der Anpressdruck und damit der Kontakt.
 
@Www
Grundsanierte Altbauwohnungen in begehrten Wohnlagen fallen aus der Mietpreisbindung heraus und es lassen sich höhere Mieten als üblich erzielen.
Ich schrieb von „einigermaßen bezahlbare Wohnungen“. Ich denke mal, es gibt auch in HH genug Leute, die sich keine Wohnung in Blankenese, Rothenburgsort mit Alsterblick oder der Hafencity leisten können, sondern froh sind, wenn die auf dem Veddel, in Jenfeld oder Mümmelsmannberg was bezahlbares finden
 
Die eigentlich gut gemeinte PEN-Aufteilung in der einen Dose ist unzulässig mit einer Lüsterklemmme ausgeführt und das kurze Leitungsstück darf hier auch nicht blau sein, denn das ist immer noch ein PEN. Ich würde hier auch sicherheitshalber die Adern von den Schraubklemmen lösen und mit einer Zugfederklemme verbinden. Bei Schraubklemmmen verschlechtert sich im Laufe der Ahhre der Anpressdruck und damit der Kontakt.
Federzugklemmen müssen erst noch beweisen, dass diese 50 Jahre und länge halten! Und bei hochbelasteten Stromkreisen geben Federzugklemmen auch gerne mal vorzeitig auf, da das Federblech temperaturempfindlicher ist.
 
Thema: Verteilerdose verrottet
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