Vorteile Gerätedosenverklemmung vs. Abzweigdosen?

Diskutiere Vorteile Gerätedosenverklemmung vs. Abzweigdosen? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Da ich mich ja irgendwann mal an eine Neuinstallation im Haus mache mal ne Frage. Bin auf im Internet schon öfters auf die Aussage getroffen...
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DiDre

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Da ich mich ja irgendwann mal an eine Neuinstallation im Haus mache mal ne Frage.
Bin auf im Internet schon öfters auf die Aussage getroffen:

Da bei der heutigen Elektroinstallation überwiegend auf Abzweigdosen verzichtet wird, reicht die Tiefe der herkömmlichen Schalterdose in der Regel nicht aus und man greift zu tiefen Schalterdosen, auch Geräteverbindungsdosen genannt. In der Praxis bedeutet das: man verdrahtet die einzelnen Schaltungen in den Schalterdosen. Hier liegt der Vorteil darin, dass bei einer später auftretenden Störung (Kurzschluss, etc.) oder Änderung nicht nach Abzweigdosen gesucht und die Tapete aufgeschnitten werden muss. In diesen Dosen finden zusätzliche Leitungen und Anschlussklemmen (Wago-Klemmen) auch dann Platz, wenn eine Steckdose oder ein Schalter montiert ist.

Ähm steh ich da auf dem Schlauch, oder wo ist da ein Vorteil? Am Beispiel einer Wechselschaltung
http://home.arcor.de/dirkdrehmer/wechselschaltung.gif

Wenn ich keine Punkte (Abzweigdosen in Installationszone unter Decke) habe wo ich verklemme und stattdessen in den Gerätedosen (hier Schalter/Steckdosenkombination) in üblicher Installationshöhe bedeutet das doch, dass zur Kombi praktisch 2 NYM Leitungen gezogen werden müßten.
Also hätte ich doch einen erheblich größeren Materialaufwand, der für mich in keinem Verhältnis dazu steht evtl. mal eine Tapete an der Abzweigdose aufzuschneiden.

Wenn es sich um Steckdosen in Bodenhöhe handeln würde, dann könnte ich mir ja noch vorstellen, dass es praktisch wäre dann auf einer Hähe zur nächen Steckdose zu gehen anstatt oben von Abzweigdose zu Abzweigdose wieder Steckdosen unten zu verdrahten.

Oder steh ich wie geschrieben gerade auf dem Schlauch?


ich hoffe, ihr versteht mich.
 
Najoo
Wenn man für Steckdosen und Beleuchtungs Stromkreise verschiedene Sicherungen benutzt muß man eh zwei Kabel legen.
In Büros oder ähnlichem würde ich Steckdosen und Beleuchtung immer trennen.

Da für Steckdosen immer ein FI vorgeschrieben ist ,hat man dann wenigsten noch Licht wenn der FI auslöst.
Und man braucht wenn man mal an der Beleuchtung arbeitet, z.b. Vorschaltgerät wechseln oder Lampe , die Steckdose nicht mit abschalten.
Währe auch generell besser wenn Beleuchtung nur mit LS-B10 abgesichert ist ,Schalter können nur 10A Schalten bei einem Kurzschluss hinterm Schalter könnte also bei LS-B16 der Schalter kaput gehen.

Bei einer abgehängten Decke würde ich dort Dosen setzen und nicht in den Schaltern verdrahten.
Bei Unterputz Installation im Wohnbereich würde ich im Schalter verdrahten.
Meiner Meinung nach sind das jeweils die einfachsten Lösungen.

Wobei bei einer Wechselschaltung in einer Wohnung das wohl wie folgt aussehen dürfte ,Licht und Steckdosen zusammen auf einem Stromkreis
1 Schalter
Zuleitung 3x1,5²
Brücke zum anderen Schater 5x1,5²
Ableitung zu Steckdosen 3x1,5²
2 Schalter
Zuleitung 5x1,5² vom anderen Schalter
Ableitung Lampen 3x1,5²
Ableitung Steckdosen 3x1,5² ,das 5 Ader hat ja genug Adern wenn man vom zweiten Schalter zu den Lampen geht.
Bei 1,5² natürlich mit LS-B10A abgesichert.
 
Mücke schrieb:
Najoo
Wenn man für Steckdosen und Beleuchtungs Stromkreise verschiedene Sicherungen benutzt muß man eh zwei Kabel legen.

Das beantwortet aber die Frage nicht und ist unter Deinen weiteren Ausführungen sogar falsch: Denn, wenn Du Steckdose und Schalter getrennt versorgst, brauchst Du sogar drei Leitungen: einmal hin zu Steckdose, einmal hin zum Schalter, einmal hoch zur Leuchte.

...

0V
 
Die Vorteile sind unter anderem, dass du die Abzweigdosen sparst, die unteren Installationszonen häufiger nutzt, weniger Klemmstellen hast und, wie schon geschrieben, keine Tapete mehr beschädigen musst, wenn du mal ne Klemmstelle suchst. Zudem ist so alles zentraler.
 
Hallo zusammen,

ich habe schon oft Probleme mit Kunden wenn bei der Fehlersuche die Tapete aufzumachen sind.

Ohne Abzweigdosen brauchen auch keine Abzweigdosen eingebaut werden.

Auserdem ist eine einfache Schaltung dann mit 3Ader an stelle von 5Ader zu machen.

Mehr Leitungen sind das wenn von Oben versorgt wird. In der Regel nur für 1m von der Oberen Zohne bis zum Schalter.

Wenn die Dosen vom Boden versorgt werden. Geht die Zuleitung über den Boden oder der Steckdose in 30cm höhe und dann zum Schalter. Sowie vom Schalter zur Leuchte. Alles 3Ader kaum mehr Leitung.

Gruß sps
 
-Mac- schrieb:
Die Vorteile sind unter anderem, dass du die Abzweigdosen sparst, die unteren Installationszonen häufiger nutzt, weniger Klemmstellen hast und, wie schon geschrieben, keine Tapete mehr beschädigen musst, wenn du mal ne Klemmstelle suchst. Zudem ist so alles zentraler.

Zentraler? Wenn statt in einer Abzweigdose über der Tür, hinter jeder Steckdose oder jedem Schalter mit eine Miniverteilung zu rechnen ist.

Das ist für mich alles Quatsch. Die unteren Installationszonen verwendet man so oder so. Und selbstverständlich verdrahtet man die Steckdosen in der unteren Installationszone durch.

Mag sein, dass man ein paar Klemmstellen spart, aber das wiegt den Mehrverbrauch an Kupfer und Verlängerung der Leitungswege keinesfalls auf. Habe es in einer Küche erlebt, dass sieben Leitungen neben der Tür zum Schalter führten. Die Installationszone war voll gepflastert. Ich weiß nicht, wie die Küchenbauer da seinerzeit die Hängeschränke dran bekommen haben....

Man sollte man eine "neutrale" Untersuchung machen. Wäre daran interessiert.

0V
 
s-p-s schrieb:
Ohne Abzweigdosen brauchen auch keine Abzweigdosen eingebaut werden.

geeenau du hast es erfasst! :roll:

Nein nun mal wieder im Ernst.

Abzweigdosen hinter Schaltern, Schalter-Steckdoses-Kombis ist manchmal sinnvoll, wenn der Platz für eine Abzweigdose fehlt, oder eine Abzweigdose schlecht ist (z.B. im Bad).

in der Praxis wird sich das wohl nicht durchsetzen, allein schon weil die Wände nicht immer eine tiefe Schalterdose aufnehmen können.

Außerdem kann man nicht "mal eben messen ob Spannung anliegt", da man dazu erst das Einbaugerät entfernen muss (dafür Spannungsfrei schalten) und dann mit dem Duspol in den tiefen der Abzweigdose "herrumstochert"...

Alles nicht so mein Fall, aber wie gesagt manchmal doch sinnvoll!

MfG

Marcel D.
 
Kollegen, wann habt ihr zum letzten mal ein Wohnung installiert.
Ich mache das seit Jahren und habe noch NIE, aber wirklich noch NIE in einer komplett neu installierten Wohnung (Haus) Abzweigdosen gesetzt.
Den Kunden möchte ich sehen, der in seiner durchdesignten Wohnung mit tollsten Oberflächen überall weisse Plastedeckel haben möchte. Auch für Fehlersuche, Revisionen und weiß ich was, ist es doch zehnmal einfacher fix den Schalter oder die Steckdose auszubauen um dahinter die Klemmstelle in Augenschein zu nehmen. Oder ist es komfortabler mit nem Schraubenzieher die Wand abzuklopfen, Schandflecken zu machen um dann (sollte es wirklich die Dose sein und nicht bloß lockerer Putz) die Tapete aufzuschneiden um einmal kurz Spannung zu messen.
Das ist der größte Schwachsinn den es gibt, sorgt nur für schlechte Laune. Das ist Technik von 1970.
Auch ist es zu 98,5% möglich eine Schalterabzweigdose ins Mauerwerk zu versenken. 12er Wände sind doch eigentlich Standard. Nur in seltenen Ausnahmefällen (aus Kriegstrümmern zusammengeschusterte Altbauten z.Bsp.) gibts auch mal was dünneres. Auch Hohlwände sind nie ein Problem.
Und was soll das mit der Installationszone (hier gerade das Bespiel Küche)? Meines wissens: Mittelachse Schalter und dann 5cm nach links und 5cm nach rechts. Macht 10cm. Da bekomm ich ja fast den Steigstrang rein ;-). Und dort hat auch der Küchenmonteur keine Hängeschränke anzubohren, würde ja auch nicht gehen, wenn dort oben ne Abzweigdose wäre.
Das hat sich alles längst durchgesetzt und wird so installiert. Da wird nicht über "mehr Kupfer" oder son Zeugs diskutiert.
 
Der Mehrverbrauch an Material ist ja doch ziemilch gering.
Was kostet 1m NYM? 50ct?

für ne ganze Wohnung sind das vielleicht 100€ Mehrkosten bei ner Komfort Installation.

Und was denkt der Kunde über aufgeschnittene neue Tapeten nur weil der Azubi nen Draht vertauscht hat? und über die Beule in der Tapete wo die heutzutage sehr volle Abzeigdosen den Deckel wölbt?

In der Küche kann man sowieso keinen Hängeschrank über den Schalter an der Tür hängen
andere Steckdosen und Gerätedosen in der Küche sollte man sowieso immer versuchen von der unteren Installationszone zu versogen, da in der oberen Zone genau die optimale Höhe für Schrankbohrungen liegt.
 
@qwertz79

100% Zustimmung!

Daran merkt man halt das manche Poster aus dem Industrie oder anderen Bereichen kommen...

In unserem Lager (Betriebsgrösse ca. 20 Mitarbeiter) liegt seit Jahren (15+?)ein angebrochener Beutel UP-Abzweigdosen im Lager, welcher jedesJahr zur Inventur angefasst wird.

Einzig zur Montage von Bosch UP Zutrittskontrollkartenlesern war ich genötigt welche zu entnehmen, Bosch schafft es leider nicht die Leser in 68 Dosen unterzubringen. Was natürtlich erst bei der Fertigmontage augefallen ist...
 
qwertz79 schrieb:
Kollegen, wann habt ihr zum letzten mal ein Wohnung installiert.

Noch nie, deshalb frage ich da.
Aber was mich persönlich betrifft.
Hier in der Mietwohnung aktuell finde ich optisch jede Abzweigdose, da sich die Tapete wölbt. Stört mich nicht, weiß aber nicht ob das "normal" ist.
Hatte ja auch mal nen el. Schadesfall (N in Dosenklemme abgebrutzelt), weswegen ich auf das Forum hier gestoßen bin und mußte Abzweigdosen freilegen. Sauber ruind ausgeschnitten, Deckel ab, Tapete mit Kleber wieder an am Deckel befestigt und gut war es. Fällt kaum auf und stört mich auch nicht.
Andersrum: bei meinen Eltern wurde noch nie in über 30 Jahren eine Abzweigdose geöffnet, weil es nicht nötig war. Kommt halt drauf an, wer wie was angeklemmt hat.

PS: bin noch unschlüssig was ich wegen der Installation mache, lese aber gerne eure Meinungen.
 
ego1 schrieb:
In unserem Lager (Betriebsgrösse ca. 20 Mitarbeiter) liegt seit Jahren (15+?)ein angebrochener Beutel UP-Abzweigdosen im Lager, welcher jedesJahr zur Inventur angefasst wird.
:lol:
Genau so ne Tüte haben wir auch und die wird wohl nie alle werden.

@DiDre
Also ich glaub schon daß es dem Auge wohlgefälliger ist, wenn da nicht überall solche Beulen in der Tapete sind. Vor allem -wie schon gesagt- vollkommen nutzlos. Das war früher mal aktuell, als da ein Klemmstein in die Dose mußte (das Zeitalter vor der WAGO). Heutzutage wird das mit Steckklemmen gemacht (ja liebe Fachkollegen, die "Kontaktfläche" einer Schraubklemme wird immer die bessere sein, eine Steckklemme ist aber in der Installation die bessere Wahl).
Und natürlich muß man da nicht jede Woche ran, aber auch deswegen wöllte ich die Dinger nicht immer sehen, bzw. wenn man im Havariefall eine Dose sucht, ist es sowieso immer diejenige, welche beim letzten renovieren schön glatt angespachtelt wurde und jetzt unsichtbar ist.
Ich versichere Dir, daß jeder Elektromeister, welcher in der ganz klassischen Wohnungsinstalltion tätig ist, dir keine Abzweigdosen setzen wird. Ist wirklich Technik von vorgestern.
Ich zweifle auch die Kompetenz meiner Vorredner nicht an, denke aber das diese wohl eher (wie auch ego1 schon sagte) im Industriebereich o.ä. tätig sind und die Praxis der klassischen UP-Installation ein wenig entfernt ist.
 
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Thema: Vorteile Gerätedosenverklemmung vs. Abzweigdosen?
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