Das ist jetzt nicht euer Ernst?
Ne 20 Jahre alte Anlage ist ja noch richtig goldig und der könnt ich ja auch noch mit Wohlwollen gegenüber treten.
Die Praxis sieht aber so aus, dass auch Kunden ne Anlage von 1975 als fast neu betrachten. Ich hab da noch viel bessere Schätzchen, die wohl weit vor 1960 errichtet wurden und der Betreiber ne Sanierung nicht einsieht.
Gut, manchmal ist's schade wenn man was rausrupfen muss, weil es halt bauartbedingt nicht mehr geht aber sonst wirklich noch gut und nicht verhundst ist - Geht aber halt net anders.
Es hat auch keinen Wert hier feste Fristen angeben zu wollen. Ich kenn Anlagen aus den 80ern, die dank sorgsamer Planung und pfleglichem Umgang ständig modernisiert werden konnten und denen ich noch gute weitere 10 Jährchen gebe.
Ich kenn aber auch Anlagen die nach 2000 errichtet wurden und jetzt schon zusammengeritten sind.
Ist natürlich auch nicht ganz unwichtig wo sich die Wohnungen befinden. Sagen wir's mal vorsichtig, in sozialen Brennpunkten kann man oft schon mehr als froh sein, wenn das Ding überhaupt 10 Jahre hält.
Bei nem liebevoll aufgebauten und gepflegten Eigenheim bin ich da weit optimistischer. Das hält locker 30 Jahre und mehr. Da ist das Aus meist nur, dass man es halt von der Grundstruktur her nicht mehr erweitern kann - Immer wieder schade drum.
Schade halt auch, weil einem ne vorausschauendere Planung und die paar Euro-fuffzig mehr den frühzeitigen Ärger erspart hätten.
Das ist ja mit ein Grund, warum ich immer noch für die Einführung einer (allerdings nicht übertriebenen) Prüfpflicht bin.
Auf die Einsicht der Betreiber kann man meist nicht hoffen. Da kann man ja oft schon froh sein, wenn überhaupt was gerichtet/saniert werden darf. Dann aber auch oft nur mit Vorgaben, die vielleicht mal vor 10 Jahren Mindeststandard waren. Da kommt doch Freude auf - Soll man's dann nicht gleich ganz bleiben lassen? Aber das darf ich dann ja nicht sagen.
Gerade in Mietwohnungen des unteren Bereichs werden Bohrunfälle und sonstige Basteleien meist verschwiegen und werden ohne Kontrolle auch nicht aufgedeckt - Bis dann mal die böse Überprüfung kommt. Hab schon oft verbuddelte angebohre Leitungen freigegraben, wo ganze Adern weg waren. Iss ja auch egal, wenn die Steckdose nicht tut, dann nehm ich halt ne Verlängerung von einer, die noch tut.
Wird jetzt langsam besser durch die FIs, wo Fehler schneller auffallen und die Bastler nur selten keck genug sind, den FI lahm zu legen - Hab ich aber auch schon erlebt.
Über zugekleisterte PE Kontakte reg ich mich schon lang nicht mehr auf. Fehlende Abdeckungen sind schon zu nem fast gewohnten Bild geworden.
Ja, ich darf mich aufregen, aber viel tun darf ich nicht. Ich kann mich nur schriftlich absichern, dass ich auf den Mangel hingewiesen hab und das war's dann auch schon :-(
Gut, bei nen Treppenhaus hört sich das jetzt nicht so ultragefährlich an. Da sind 40 Jahre schon sehr realistisch und sogar weit zu überbieten. Da hat man ja nix wirklich Wildes zu erwarten. Die Luftfeuchtigkeit ist im Normalbereich, die Temperaturen sind nicht wild, Überlastungen sind auch kaum zu erwarten ...
Ich kenn Wagos von (nachweislich) 1980 die noch astrein sind und auch keinen Stress machen. Es gibt sicher noch weit ältere Modelle (deren Alter aber nicht genau sagen kann), die ihren Dienst immer noch klaglos verrichten.
Ich kenne keinen einzigen Fall, wo eine (sachegerecht verwendete) Wago Grund für einen Fehler war. Die tut, oder sie tut nicht. Und wenn sie tut, dann tut sie für immer - So zumindest meine Erfahrung.
Bei den alten Dosenklemmen zum schrauben würd ich da meine Hand nicht ins Feuer legen.
Natürlich macht man's vorzugsweise wirklich so, dass man auf Abzweigdosen verzichtet und nötige Abzweige in die (dann natürlich tiefen) Gerätedosen verlegt.
Da stösst man aber manchmal auch an seine Grenzen und dann braucht man halt doch ne Abzweigdose.
Wenn man das so machen muss und da wirklich so ein fetter Putz drauf soll, könnt man's dann nicht so machen, dass man sich sukzessive mit Putzausgleichsringen den Weg frei hält und so am Schluss nur noch ne dünne Putzschicht über dem Deckel hat? Das findet man im Katastropenfall wieder und muss nur wenig wegkloppen.
Gut, wenn's um ne Wohnungszuleitung oder ne Stammleitung geht, dann fallen Wagos eh flach.
<u>Ordentliche</u> Hauptleitungsabzweigklemmen mit Doppelverschraubung pro Kontakt machen da aber auch ein gutes Bild und bedürfen bei sachgemässer Installation keiner Wartung.
Da halt ich's halt ähnlich wie bei der Radmontage beim Auto. Da mach ich auch nicht gleich den Deckel drauf und vergess die Sache. Das soll sich erst mal ein/zwei Tage setzen und wird dann halt noch mal nachgezogen - Danach hält das aber ewig!
<b>PS:</b> Anekdote aus meinem (mittlerweile) Dauerbrenner (den sicher viele von euch kennen):
Ich sollt mich rechtfertigen und hab mal versucht die Unterschiede zwischen meinem und dem externen Angebot klar zu legen. ...
<i>"Papperlapapp, interessiert mich nicht, damit kann ich eh nichts anfangen, der war billiger als Du und das zählt für mich!"</i>
Na gut, ich wollt's halt erklären. Die Sache war eh nicht mehr rückgängig zu machen.
Bei dem Leistungsumfang wär ich sogar mit Markenartikeln noch deutlich drunter gewesen. Aber diese Ausstattung hätte mir Kopfschmerzen bzw. ein schlechtes Gewissen bereitet.
Das sind doch die Auftraggeber, von denen wir träumen ;-)
Andererseits kann man über so was froh sein. Verdient ist daran eh nix, es kostet einen nur die Zeit, wo man was hätte verdienen können.