Wann fliegt die Hauptsicherung?

Diskutiere Wann fliegt die Hauptsicherung? im Forum Haustechnik im Bereich DIVERSES - Hallo, Ich habe aufgrund eines dummen Bedienfehlers an meiner 400v Ständerbohrmaschine die Hauptsicherung schmelzen lassen. Habe bei laufenden...
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hansi262262

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Hallo,

Ich habe aufgrund eines dummen Bedienfehlers an meiner 400v Ständerbohrmaschine die Hauptsicherung schmelzen lassen. Habe bei laufenden Motor, die Drehrichtung geändert, das hat sowohl der Magnetschalter als auch die Hauptsicherung nicht gutgeheissen...

Mit Hauptsicherung meine ich die 3 Schmelzsicherungen nach dem Zähler und vor dem Fi.

In Zuge dessen, habe ich 2 Fragen. Vielleicht kann sie mir jemand von Euch beantworten:

1. Warum flog in diesem Fall die Hauptsicherung und nicht der Sicherungsautomat der Steckdose?

2. Beim tauschen der Schmelzsicherung musste ich überrascht feststellen, dass der Vorbesitzer (ich besitze das Haus seit 12 Jahren, BJ 1970), die 3 35A Sicherungen gegen 25A Sicherungen getauscht hat. Nachdem diese kleiner sind, hat er sie professionellst mit Isolierband umwickelt, um sie dicker und passend gemacht. Warum macht man das? Passende 35A Sicherungen lagen daneben...

Vielen Dank,
Michael
 
Warum er das machte, kann dir hier keiner genau sagen. 16 A und 25 A-Sicherungen sind zueinander nicht selektiv. Es ist also ein Glücksspiel, welche zuerst auslöst.
 
Hallo, danke.

Wie gesagt, die 35er lagen daneben. Also hat ihm irgendjemand wohl gesagt, er soll sie nachträglich austauschen.

Das Haus hatte mal recht viel Technik: Indoorswimmingpool mit Gegenstromanlage, Sonnenbank, Sauna. Ist nun alles ausgebaut. Vielleicht wurde das im Zuge dessen reduziert?

Grüsse
 
Eine 25A D02 Sicherung ist genauso dick wie eine 35A D02 Sicherung.
Denke mal hier ist eine 25A D02 Sicherung in einen anderen Sockel gedreht worden.

Dass alle drei mit einmal geflogen sind, ist schonmal interessant.
Auch, dass deine Bohrmaschine keinen Motorschutzschalter hat.

Ein Faktor könnte das Isoband gewesen sein.
Dadurch war die Sicherung eventuell schon vorgewärmt, weil sie die Verlustleistung in Form von Wärme nicht abführen konnte.
 
Es wird sich hier doch wohl um Diazedsicherungen handeln. Und dann passt die erklärung schon.

Vielleicht hatte er damals nur 25A zur Hand und hat dann die 35er als reserve besorgt?
 
Hallo,

Nein, sind nur 2 von 3en geflogen.

Motorschutzschalter gibt's, aber den hats im Zuge dieser Aktion wohl auch geschossen. Zumindest, hab ich den alten nicht mehr zum Laufen gebracht, weil ein Aussenleiter nicht mehr geschaltet hat.
Hier mal ein Foto der Hauptsicherungen.
20220903_174744.jpg
Zur Sicherheit werde ich mal einen Elektriker kommen lassen. Generell schauen die etwas improvisiert aus...
 
Diese Schmelzsicherungen merken sich jede Überlast. Im Laufe der Zeit kann es trotz Selektivität (wobei 16 zu 25 eh nicht selektiv ist) die vorgelagerte Sicherung schmeissen.
 
Optisch sieht das so aus nach BJ 1970 und seit dem nichts mehr gemacht.

Sollte da noch klassishe Nullung vorhanden sein wäre das mal dringenst zu sanieren.

Auch fehlender FI Schutz mangelnder Berührungsschutz und vermutlich überalterte Automaten sind ein erhebliches Risiko.
 
Ja, das ist ganz gut geraten. Das Haus ist BJ 1974;-)

Werde jetzt wegen der Hauptsicherung eh einen Elektriker kommen lassen. Der kann mir dann ja sagen, was zu tun ist.

Wie kann ich eigentlich Hausmitteln herausfinden, obs noch ein Nullleiter ist?

Grüsse Michael
 
Wenn die Hütte von 1974 ist und noch nie ein umfassender Sanierungshandschlag an der Elektrik gemacht wurde, kann man klassische Nullung erstmal komplett pauschal unterstellen.
 
Feststellen kann man das durch einfache Sichtung, ob ein getrennter Neutral- und Schutzleiter vorhanden ist, oder nur ein kombinierter PEN.
 
Wenn die Hütte von 1974 ist und noch nie ein umfassender Sanierungshandschlag an der Elektrik gemacht wurde, kann man klassische Nullung erstmal komplett pauschal unterstellen.
Eigentlich seit 1973 nicht mehr zulässig und pauschal kann man überhaupt nichts sagen. Es gab Elektriker, die haben schon in Häusern von 1965 alles dreiadrig durchgezogen und welche die zur wende plötzlich gemerkt haben, dass die die letzten zwanzig Jahre außerhalb der Norm zweiadrig verlegt haben.
 
Unabhängig davon ist das Zeug knapp 50 Jahre alt und scheint nen Update zu benötigen.
 
In West wäre 1974 die klassische Nullung schon nicht mehr zulässig.
verPENnte Installation allerdings leider schon, auch diese ist nicht unproblematisch wenn auch nicht ganz so gefährlich wie die klassische Nullung.
Bis in die 90er wurde oftmals noch bis in die Unterverteilungen nur 4 adrig gezogen.

Das kann man dann schon im Hauptverteiler erkennen, nachträgliche Illegale Nullungen kann man mit einer Differenzstromzange im Betrieb sehr gut erkennen.
 
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Hallo,

Ich habe aufgrund eines dummen Bedienfehlers an meiner 400v Ständerbohrmaschine die Hauptsicherung schmelzen lassen. Habe bei laufenden Motor, die Drehrichtung geändert, das hat sowohl der Magnetschalter als auch die Hauptsicherung nicht gutgeheissen...

Mit Hauptsicherung meine ich die 3 Schmelzsicherungen nach dem Zähler und vor dem Fi.

In Zuge dessen, habe ich 2 Fragen. Vielleicht kann sie mir jemand von Euch beantworten:

1. Warum flog in diesem Fall die Hauptsicherung und nicht der Sicherungsautomat der Steckdose?

2. Beim tauschen der Schmelzsicherung musste ich überrascht feststellen, dass der Vorbesitzer (ich besitze das Haus seit 12 Jahren, BJ 1970), die 3 35A Sicherungen gegen 25A Sicherungen getauscht hat. Nachdem diese kleiner sind, hat er sie professionellst mit Isolierband umwickelt, um sie dicker und passend gemacht. Warum macht man das? Passende 35A Sicherungen lagen daneben...

Vielen Dank,
Michael

Die Bohrmaschine ist wahrscheinlich mit 16 A Automaten abgesichert. Es sind wahrscheinlich auch "B" Automaten, also für motorische Last geeignet. Die Vorsicherung von 25 A ist zu niedrig, zur Beachtung der Selektivität sollte immer eine Stufe dazwischen liegen, also 35 A reindrehen.
Zum Ausfall der 25 A Sicherung: Diese waren schneller als der Automat, durch die gewaltsame Richtungsumkehr hat der Motor für einen Augenblick sehr hohen Strom gezogen.
 
Die Bohrmaschine ist wahrscheinlich mit 16 A Automaten abgesichert. Es sind wahrscheinlich auch "B" Automaten, also für motorische Last geeignet. Die Vorsicherung von 25 A ist zu niedrig, zur Beachtung der Selektivität sollte immer eine Stufe dazwischen liegen, also 35 A reindrehen.
Zum Ausfall der 25 A Sicherung: Diese waren schneller als der Automat, durch die gewaltsame Richtungsumkehr hat der Motor für einen Augenblick sehr hohen Strom gezogen.
Kleines Versehen, der "B" Automat ist für allgemein, es muss für Motoren der "C" Automat sein. Oder ein Motorschutzschalter.
 
mal abgesehen davon, das der Beitrag schon ziemlich alt ist, einfach mal "eine 35A reindrehen" ist ein sehr schlechter Rat.
da sind sicher nicht ohne Grund nur 25A drin...
 
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