Warmwasser über Strom oder Öl

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Springer

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Hallo,

muß bei mir eine Moderensierung für die Heizung durchführen lassen.
Meine Frage ist soll ich die Warwasserbereitung über den Ölkessel laufen lassen oder lieber über Strom.
Was ist im Unterhalt preiswerter?
Kann man die Betriebskosten berechnen?
Für eure Hilfe wäre ich dankbar.

Gruß

Wilhelm
 
Hallo Wilhelm,

Warmwasser würde ich, wenn es möglich ist, nie über einen DLH erzeugen. Warmwasser über einen Kessel zu erzeugen bietet vor allem viel mehr Möglichkeiten wie z.B. Thermostatventile an der Dusche, auch mal kleine Mengen warmes Wasser ohne gleich große Mengen Wasser ablaufen zu lassen, weil es ewig dauert, bis das warme Wasser an der Entnahmestelle.
Da solche „Luxusvarianten“ letztlich auch noch Geld sparen, ist ein reines Umrechen der theoretischen Leistung in Geld manchmal unzureichend.

Gruß Fachmann
:lol:
 
Fachmann schrieb:
Thermostatventile an der Dusche

funktionieren auch am DLE problemlos!

Fachmann schrieb:
auch mal kleine Mengen warmes Wasser ohne gleich große Mengen Wasser ablaufen zu lassen, weil es ewig dauert, bis das warme Wasser an der Entnahmestelle.

Dann ist die Anlage falsch dimmensioniert.
Ob Du erstmal zig Liter Kaltwasser vom Keller (wo die die Zentralheizung steht) ablaufen lassen musst, oder die paar Schluck eines dezentralen DLE, ist imho schon ein Unterschied.
Nur bei Verwendung einer Zirkulationsleitung, in welcher ständig das warme Wasser im Kreis herumgepumt wird, kannst Du zentral erzeugtes Warmwasser schneller an der Zapfstelle haben.
Über die Verluste einer derartigen Zirkulationsleitung gibt es hinlängliche Untersuchungen, auch im www. Alleine die Zirkulationspumpe kann eine Leistungsaufnamhe von einigen wenigen bis erstaunlich vielen Watt haben - und das 24/7...

Die heute käuflich erwerbbaren elektronisch gesteuerten DLE sind imho vom Wirkungsgrad her kaum zu schlagen. Ob es finanziell sinnvoll und für denjenigen Betreiber auch vor dem "ökologishcen Gewissen" vertretbar ist, Warmwasser elektrisch zu erzeugen, das kann man nur nach einer sehr präzisen Tatsachenaufnahme ermitteln.

In eine endgültige Aussage muss jedoch noch das Ergebnis einer Gesamtbetrachtung einfliessen...
Wie wird das Objekt denn derzeit / in Zukunft beheizt..? Wird das Warmwasser derzeit zentral erzeugt..? Sollen / müssen die Rohrleitungen in absehbarer Zeit erneuert werden..?

Die Unterhaltskosten sind bei beiden Arten der Warmwassererzeugung nahezu identisch, nämlich annähernd 0€.

Ein DLE hat keine wartbaren Teile, ebenso wie ein Warmwassererzeuger, der an die Zentralheizung angeschlossen ist. Letzterer sollte jedoch gelegentlich gereinigt werden, was beim DLE nur beim Eingangssieb der Fall ist.

Das Thema Hygiene ist dann noch differenziert zu betrachten. Die "beliebten" Legionellen z.B. fühlen sich in stehendem warmen Wasser besonders wohl. Beim Duschen kann man diese Legionellen dann über die Atmung aufnehmen und entsprechend erkranken.
Beim DLE gibt es kein stehendes warmes Wasser in nennenswertem Umfang.

So könnte ich noch ein paar Seiten füllen - aber auch andere wollen ja mal was schreiben... :wink:
 
WW Aufbereitung durch die Heizung ist immer wieder ein Thema. Die Hauptfrage ist, wie bekomme ich die Verluste in den Griff. Bei einer üblichen Heizung mit WW Speicher sind zuerst einmal die Speicherverluste von Interesse. Diese können, je nach Größe und Dämmung, schon erheblich sein.

Hinzu kommt die Zirkulation die bei einem EFH zwar nicht immer zwingend erforderlich ist, die jedoch in vielen Anlagen noch 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche läuft. Dabei muß man nicht nur den Stromverbrauch der Pumpe beachten (typ. 15-30W Pumpe), sondern auch den Wärmeverlust, da das heisse Wasser aus dem Speicher durch das Haus zirkuliert, dort Wärme verliert, und "abgekühlt" wieder in den Speicher eingeleitet wird.

Man kann die Zirkulation aber auch zeitgesteuert oder bedarfsgesteuert betreiben. Dadurch lassen sich die Zirkulationsverluste reduzieren. Ein "Zirkomat" (Google hilft) erkennt den Zapfvorgang und schaltet dann die Zirk.pumpe ein. Man muß also nur kurz WW zapfen, und je nach Leitungslänge etwas warten. Dann steht frisches "heisses" Wasser an der Zapfstelle zur Verfügung.

Die WW Aufbereitung mit einem Ölkessel oder einer Gastherme ist insbesondere im Sommer ein "Verlustgeschäft", vor allen Dingen dann, wenn auch noch der Öler den ganzen Tag über auf einem hohen Temperaturniveau gehalten werden muss. Der Wirkungsgrad ist dann miserabel.

Da sind 1-2 Liter Heizöl pro Tag (immerhin 10-20kWh) fällig, bei einer mit hohen Verlusten behafteten Installation auch mehr. Hinzu kommt der Stromverbrauch des Ölkessels, Kessel-, BW-Speicher- und Zirk.pumpe.

Das Ganze hat aber einen Vorteil, wenn man Solar nutzen möchte und somit sowieso einen Speicher benötigt.

Ich würde über eine BW-WP nachdenken. Durch die Leistungszahl der WP kann man mit 2-5kWh Strom schon eine Menge WW aufbereiten. Aber auch hier sind die o.g. Speicher und Zirkulationsverluste zu beachten.

Wer rechnen möchte -> Q=m*c*dT

Beispiel 100 Liter Wasser (m= 100kg) mit c= 1,16 von 10°C auf 50°C (dT = 40K)

Q = 100 * 1,16 * 40 = 4.460 Wh oder 4,46kWh

Ist der Wasserbedarf GERING, dann wäre ein DLE eine interessante Alternative. Speicher- und Zirkulationsverluste gibt es hier nicht. Es gibt auch DLE die man mit höherer Temperatur anfahren kann (Bsp.: aus einem Solarspeicher) und die dann nur noch die restliche Arbeit übernehmen müssen um das Wasser auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Dabei sollte man aber nicht vergessen, daß bei etwas größeren Zapfmengen (Dusche, Wanne) schon ein großer DLE benötigt wird. Die E-Installation muß natürlich auch passen. Der DLE wandelt den Strom 1:1 in Wärme um.

Fazit: Welche Lösung die "bessere" ist, hängt vorwiegend von der benötigten Wassermenge/Tag ab.

Gruß
Ralf
 
Danke für eure Hilfe.
Wie ich sehe ist die Entscheidung nicht sehr einfach.
Beim Heizbetrieb ist wahrscheinlich die Wassererwärmung der preiswertere Weg,nur dann im Sommer wird es etwas teurer mit der Warmwasserbereitung.
Das andere Problem wird sein ,wenn ich einen DLH einbaue un diesen im Sommer betreibe ,was wird mir dem Wasser im Speicher,das Kippt dann um.

Werde nun nochmals meinen HB fragen wie wir diese Sache am besten Lösen.

Gruß
Wilhelm
 
Also noch ein paar Infos.

Bevor die Heizung ausgetauscht wird, sollte man die Heizlast ermitteln. Also, nicht einfach den alten (meist überdimensionierten) Kessel als Grundlage heranziehen. Zur Not kann man die Leistung grob aus dem bisherigen Verbrauch schätzen.

Richtig gerechnet genügen meist kleinere Heizkessel die dann effizienter laufen.

Bei niedriger Heizlast kann man auch über eine Wärmepumpe nachdenken (vorausgestzt die Vorlauftemperaturen liegen im humanen Bereich), was evtl. durch Anpassung der Heizflächen optimiert werden kann.

Oben hatte ich bereits die BW-WP angesprochen. Diese hat beispielsweise einen 300 Liter Speicher und es gibt die Dinger auch mit einem WT an den man Solar oder einen Heizkessel anschließen kann. Liefert der Heizkessel kein WW (weil im Sommer ausgeschaltet), dann sorgt die WP für die Wassererwärmung. Also, kene Angst, "da kippt kein Wasser um".

Die Frage wäre also, möchtest Du einfach die Heizung austauschen, oder gleich auf niedrigen Energiebedarf trimmen.

Es gibt eben viele Wege nach Rom.

Gruß
Ralf
 
Die Entscheidung fällt leicher wenn man die Folgekostenbedenkt.
Elektrische Energie ist deutlich teurer als Öl
zudem ist heizen mit Strom Energieverschwendung und ökologischer Unsinn.
Der Strom wird mit einem duchschnittswirkungsgrad von etwa 60% erzeugt, dann noch Leitungsverlsute usw dazu.
Eine Moderne Öl-Wassererhitzung hat deutlich besseren Wirkungsgrad.

Zum Schluß ist ein Durchlauferhitzer beim EVU zu beantragen. Es kann durchaus sein, daß bei einem alten E-Anschluß dann noch Kosten für Anschlußvergrößerung dazu kommen (meistens mehere tausend Euro)
 
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