Warum dürfen Multimeter ohne Sicherung in DE verkauft werden?

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Melle

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Hallo zusammen,

wenn man sich in den meisten deutschen Baumärkten in der Elektroabteilung umschaut, so sieht man oft Multimeter für um die 10€ im Angebot, welche im 10A Strommesspfad keinerlei Sicherung eingebaut haben, was ja immerhin sogar außen draufsteht.

Ich frage mich aber, wie sowas hier in DE eine Zulassung bekommen kann. Man stelle sich vor man will an einem großen Akku (z.B. Bleiakku) die Spannung messen und hat ausversehen oder aus Unwissenheit die Messleitungen in die Strombuchsen gesteckt. Da brennt das Teil ab, so schnell kann man garnicht gucken. Bei Netzspannung hat man ja noch den LS-Schalter, der ja in diesem Fall auslöst, aber bei ungesicherten oder sehr hoch abgesicherten Spannungsquellen ist das sau gefährlich.

Zumal sich ja jeder Idiot so ein Teil kaufen kann, ohne die geringste Ahnung von Elektrotechnik und Physik zu haben...

Genauso brisant sind unterdimensionierte Sicherungen in Multimetern, die bei Kurzschluss - besonders bei hohen Glechspannungen - überhaut nicht mehr sicher trennen können.

Warum dürfen die Baumärkte sowas also hierzulande verkaufen, wo wir doch so hohe Sicherheitsstandarts haben?

MfG
Melle
 

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Dazu gilt es zu wissen für was die Teile zugelassen sind.
wie man auf dem Teil sieht ist es nur für CAT II zugelassen.
Das Bedeutet, daß dieses schon mal in der elektrischen Anlage gar nicht zum Einsatz kommen darf, sondern maximal an ortsveränderlichen Geräten.
Für den Schutz des Benutzers ist dann die Sicherung von maximal 16A und der FI 30mA zuständig.

Man darf im Baumarkt auch Leitungsschutzschalter kaufen ohne Elektrofachkraft zu sein...
 
Das stimmt zwar, aber gerade bei Fahrzeugbatterien (z.B. 12V DC) was sogar Schutzkleinspannung und CAT I wäre, wird es besonders Gefährlich, weil da nichts abgesichert ist und diese Bleiakkus mal schnell >800A liefern können wenns sein muss.

Und ich finde, ein Produkt sollte so konstruiert sein, dass selbst bei Fehlbedienung die Gefahr für den Benutzer und die Umgebung so klein wie möglich gehalten wird, was ja mit einer Sicherung im DMM der Fall wäre.
 
Ein Meßgerät ist generell kein Gerät was von Laien zu bedienen ist.
Die fehlende Sicherung im Gerät ist allerdings hauptsächlich ein Problem für das Gerät selbst.
Bei Fehlbedienung brennt das halt durch und ist defekt.
Die Sicherung im Meßgerät schützt die Person nicht bei falscher Anwendung des Gerätes.
 
Ja, zumindest nicht direkt, aber wenn die Messleitungen durch den Kurzschluss abbrennen und giftige Gase freisetzen, dann hätte eine Sicherung die Person und Umgebung schon indirekt vor Inhalation hochgiftiger Gase und Brand geschützt.

Der Leitungsschutzschalter oder die Schmelzsicherung schützt ja auch keine Personen direkt und ist trotzdem vorgeschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wäre die Leiterbahn sozusagen die Sicherung, aber die Messleitungen von diesen China Multimetern sind bestimmt auch ziemlich auf Kante genäht. Müsste man in der Praxis mal ausprobieren, was zuerst durch ist...
 
Gut wenn du natürlich dann ein Gerät hast was an sich ein gefährliches Produkt ist, sieht das ganze natürlich anders aus.
Davon gibt es ja schließlich auch genug.
Wäre ja nicht das erste mal, daß was im Handel ist, was eigentlich so gar nicht verkauft werden dürfte.
 
Das ist ja gerade die Frage, ob dieses Teil wie oben auf dem Bild nicht ein gefährliches Produkt ist. Denn die fehlende Sicherung macht es für mich persönlich zu einem gefährlichen Produkt.

Aber schon komisch, dass da TÜV und GS Zeichen drauf sind. Das CE Zeichen scheint gefälscht zu sein.
 
Produktsicherheit hängt nicht nur an der Sicherung. Das Gerät als Einheit kann auch ohne Sicherung für den Benutzer und den Verwendungszweck sicher sein. Gerade bei billigen Multimetern ist meist eine Leitung auf der Platine so gewählt das diese bei Überlastung abbrennt.
 
Das stimmt zwar, aber gerade bei Fahrzeugbatterien (z.B. 12V DC) was sogar Schutzkleinspannung und CAT I wäre, wird es besonders Gefährlich, weil da nichts abgesichert ist und diese Bleiakkus mal schnell >800A liefern können wenns sein muss.
Nö, da brennt innen ein Leiterzug weg und die Gefahr ist vorbei und das Gerät fliegt in die Tonne. Selbst der 10A Schunt hält das nur 1s aus. Für dich als Benutzer entsteht da keine Gefahr.
Problematisch ist das nur bei höheren Spannungen, weil dann keiner den Lichtbogen löscht. Deswegen nur Cat II
Ist aber auch jeder selber Schuld, der so etwas kauft. Für wenig Mehr Kohle gibt es auch ordentliche Geräte. Die Sicherung da drinnen kostet aber auch fast so viel, wie das Billigteil, wenn du sie mal zerstörst.
Für 2€ mehr hast du eins mit Sicherung Cat III 300V
Multimeter EM393B online kaufen | Pollin.de
und noch 2€ mehr mit autom Bereichsumschaltung und Cat III 600V
Honeytek Digital-Multimeter HK48C, NCV online kaufen | Pollin.de
gibt sogar eins für 10€ Cat III 500 V und Sicherung
Honeytek Digital-Multimeter HK36A, NCV online kaufen | Pollin.de
Und ab 30€ bekommt man etwas, womit man auch etwas mehr anfangen kann. Ich habe z.B. so eins
True RMS Bluetooth-Multimeter OWON OW18B
 
Ein CE Zeichen kann man nicht fälschen.
Das ist die Behauptung des Herstellers sich an die gültigen EU Normen zu halten.
Vielleicht lügt da der Hersteller, aber das Zeichen ist dadurch nicht gefälscht.

Gefährliche Produkte gibt es immer wieder nur ist das eher nicht offensichtlich zu erkennen.
Das sind da eher versteckte Mängel wie kein PE in 3G1,5mm² oder einer mit mickrigem Querschnitt, etc.

Mit CAT II kann man das Gerät halt auch fast nirgendwo einsetzen, Auto elektrik und Geräteinstandsetzung das war's.
 
Und ab 30€ bekommt man etwas, womit man auch etwas mehr anfangen kann. Ich habe z.B. so eins
True RMS Bluetooth-Multimeter OWON OW18B

Falls du ein Baugleiches haben solltest, wäre es mal interessant, was da für eine Sicherung verbaut ist. Der Youtubekanal ,,Elektronik mal einfach´´ hat ein Video mit einem baugleichen Messgerät, wo er eine 20A 250VAC Sicherung rausgeholt hat. Das wäre bei CATIII 1000V und CATIV 600V auch schon bedenklich.
Hier mal der Link zum Video:

In meinem Voltcraft VC175 sind auch nur 10A/500mA 600VAC Sicherungen drin, obwohl man es auch für DC verwenden kann.
Scheint wohl gang und gebe zu sein, sofern das Multimeter nicht >100€ kostet.
Werde mir aber demnächst mal ein besseres zulegen, denn das macht schon länger zicken (nicht wegen den Sicherungen).
 

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In der Anleitung steht
Versuchen Sie nicht Ströme über 20 A zu messen! Die 20 A-Eingangsbuchse ❼ ist mit einer FF 15 A 1000 V (6x32 mm) Schmelzsicherung geschützt. ! Messungen mit Strömen zwischen 10 A und 15 A dürfen maximal für 2 Minuten durchgeführt werden! Dazwischen müssen 15 Minuten Wartezeit eingehalten werden. Messungen mit Strömen zwischen 15 A und 20 A dürfen maximal für 10 Sekunden durchgeführt werden! Dazwischen müssen 10 Minuten Wartezeit eingehalten werden.

Und ich glaube es war für dieses Gerät, wo ich mal eine Ersatzsicherung gekauft habe, und das war keine 5x20mm Sicherung sondern so eine längere
 
Scheint wohl gang und gebe zu sein, sofern das Multimeter nicht >100€ kostet.
Werde mir aber demnächst mal ein besseres zulegen, denn das macht schon länger zicken
Habe zu Hause noch ein besseres Tischmultimeter auch von OWON
Owon Tischmultimeter 55.000 Counts Digitalmultimeter 3.5-inch P4W6 | eBay
Das hat statt 6000 Counts 55000 und kann viele Sachen, die der Mensch nicht braucht. Ich hab das allerdings nur gekauft, wegen dem dauerhaft leuchtenden Display, wegen der Tiefe (65mm) Das passt auf meinen Brüstungskanal. Ich musste nur dahinter eine Hohlwanddose setzen, weil der blöde Kaltgerätestecker hinten heraus gakelt.:D
Aber mal ehrlich, die vielen Stellen hinterm Komma braucht kein Mensch.
Wenn man an das 30€ Gerät ein Steckernetzteil anschließen könnte und dann mit Netzstrom die Hintergrundbeleuchtung anbliebe, dann hätte ich das Andere nicht gekauft. Vorher hatte ich dann noch ein 7" Tablet an die Wand gehängt bzw an den Brüstungskanal und das per Bluetooth verbunden um eine ordentlich ablesbare Anzeige zu haben im Bastelzimmer.
Aber da musste man immer einschalten Bluetooth Taste drücken Tablet starten App starten verbinden, war auch nervig;)
 
In der Anleitung steht
Versuchen Sie nicht Ströme über 20 A zu messen! Die 20 A-Eingangsbuchse ❼ ist mit einer FF 15 A 1000 V (6x32 mm) Schmelzsicherung geschützt. ! Messungen mit Strömen zwischen 10 A und 15 A dürfen maximal für 2 Minuten durchgeführt werden! Dazwischen müssen 15 Minuten Wartezeit eingehalten werden. Messungen mit Strömen zwischen 15 A und 20 A dürfen maximal für 10 Sekunden durchgeführt werden! Dazwischen müssen 10 Minuten Wartezeit eingehalten werden.

Und ich glaube es war für dieses Gerät, wo ich mal eine Ersatzsicherung gekauft habe, und das war keine 5x20mm Sicherung sondern so eine längere
Okay, dann war das Gerät von ,,Elektronik mal einfach´´ vielleicht eine Fälschung oder sowas. Das andere was du verlinkt hast, sieht ja gar nicht so schlecht aus.
Obwohl das für den Funktionsumfang recht günstig ist.

Ich hatte überlegt, vielleicht ein Fluke anzuschaffen. Die sollen ja recht gut sein, auch wenn man natürlich sehr viel Geld dafür zahlt. Aber da sollte man dann auch länger was von haben.
 
Die Erfahrung, die ich gemacht habe, je genauer, desto länger dauert es, bis ein Wert angezeigt wird. Beim teuren Owon kann man auch noch die Messfrequenz umschalten, aber das muss man dann auch jedes Mal nach dem Einschalten ändern. Ich hasse schon automatische Messbereichswahl, weil mir das zu langsam geht und ich dann immer noch irgendwo drücken muss, um den Messbereich manuell einzustellen. Nicht jeder Fortschritt ist einer, Mit dem Drehschalter geht das schneller Erst recht, wenn es noch einen getrennten Ausschalter gibt und der Drehschalter in der Stellung bleiben kann. Ich messe hier in Maschinen zu 80% 24V Und zu Hause am Basteltisch brauche ich auch zu 95% den 50V Messbereich. Und wenn man irgendwo an einer Platine misst, an einem Bein vom IC und aufpassen muss, das man nicht abrutscht, dann nervt das, wenn das Multimeter 10s braucht um den richtigen Wert zu liefern.
Genauso nervig ist für mich die automatische Ausschaltung. Das macht das Tischmultimeter zum Glück nicht und wenn man beim 30€ Gerät Bluetooth aktiviert, ist die Abschaltfunktion auch nicht in Betrieb. Würde ja auch keinen Sinn machen, mit der Software auf dem Tablet kann man ja auch aufzeichnen. Weis nur nicht, wie lange dann der 9V Block durchhält, wenn der auch noch funken muss.
 
1)Ein Meßgerät ist generell kein Gerät was von Laien zu bedienen ist.
2)Die fehlende Sicherung im Gerät ist allerdings hauptsächlich ein Problem für das Gerät selbst.
3)Bei Fehlbedienung brennt das halt durch und ist defekt.
4)Die Sicherung im Meßgerät schützt die Person nicht bei falscher Anwendung des Gerätes.
Mich wunder es, dass diese Aussagen gerade von einem komme, der sonst immer auf Brandgefahren hinweist.
4) würde aber vor Brände chützen
3) Es kann ein Brand ausgelöst werden
2) Oder es heizt richtig auf und brennt dann richtig
1) Dafür benötigen wir dringend den Berufsstand des Bezirkselektrikers. Er kann z.B. durch Testeinkäufe feststellen, ob sich das Kassenpersonal, den entsprechenden Qualifikationsnachweis zeigen lässt. Wenn nicht spricht er eine Abmahnung aus. Spätestens im Wiederholungsfalle mit einer Strafandrohung von 50k€, werden diese dieser Anordnung Folge leisten - dies entweder kontrollieren oder entsprechende Produkte aus dem Regal nehmen. Vorraussetzung wäre natürlich, das es Verboten ist solche Geräte an einem Nichfachmann zu verkaufen.
 
Falls du ein Baugleiches haben solltest, wäre es mal interessant, was da für eine Sicherung verbaut ist. Der Youtubekanal ,,Elektronik mal einfach´´ hat ein Video mit einem baugleichen Messgerät, wo er eine 20A 250VAC Sicherung rausgeholt hat. Das wäre bei CATIII 1000V und CATIV 600V auch schon bedenklich.
Da fällt mir ein, bei Pollin gab es mal ein Multimeter von Owon, das war teurer glaube 50 oder 60€ auch mit Bluetooth. Ich glaube BL35 hieß das. Damals gab es das 30€ Gerät noch nicht. Wegen Bluetooth hatte ich mit dem Gedanken gespielt das zu kaufen und das komische war, bei Pollin ging das nur bis 250V und bei ebay vom Chinesen ging das identische Gerät bis 600 oder 750V oder mehr. Scheint, das Pollin da doch mal rein schaut. Eine eigene deutsche Anleitung schreiben sie ja auch.:D.
 
@Melle
Mit Fluke habe ich keine Guten Erfahrungen, die waren mal gut aber das ist lange her.
Mein altes 87II taugt was aber das ist schon 20 Jahre her, neuere Geräte taugen da nicht viel.

Ich würde eher zu Benning raten, vielleicht auch Peaktech das hab ich auch seit fast 25 Jahren aber keine Erfahrung mit aktuellen Geräten.
 
Thema: Warum dürfen Multimeter ohne Sicherung in DE verkauft werden?
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