»Die primären Verteilerleitungen leiten den Strom über Verteilungsunterwerke zu Verteiler-Punkten, die nur etwa 100m ... 200m oder weniger von den zu versorgenden Haushalten entfernt sind. Dort wird mit Hilfe von Kleintransformatoren, auch Verteilertransformatoren genannt, die hauptsächlich in 8m Höhe am Strommast montiert werden, die primäre Verteilerspannung (4kV ... 34kV) zur eigentlichen in den Häusern verwendeten Versorgungsspannung transformiert (Bild). In den USA wird für jedes Haus ein sogenanntes Dreiphasensystem eingesetzt (Anmerkung der Red.: Hierbei handelt es sich ganz offenbar nicht um ein Drehstromsystem, sondern um ein Wechselstromsystem, das über eine Transformator-Sekundärwicklung gewonnen wird.
Eine Mittelanzapfung der Wicklung wird geerdet und als dritter Leiter mitgeführt). Zwei Leiter dieses Systems, auch als Hitzdrähte bezeichnet (Anmerkung der Red.: Bei uns würde man sie beispielsweise als »Phasenleiter« bezeichnen), führen Spannung gegenüber der Erde und sind mit den Enden der Sekundärspule des nahegelegenen Verteilertransformators verbunden. Der dritte Leiter, der sog. Nulleiter, wird mit dem Zentrum der Sekundärwicklung verbunden. Die Spannungsdifferenz zwischen den beiden Hitzdrähten beträgt etwa 230V und zwischen Hitzdraht und Nulleiter etwa 115V. Der Nulleiter ist gewöhnlich an seinem Ursprung, also am Transformator, geerdet. Außerdem ist er auch immer dort geerdet, wo er in das Gebäude eintritt. Auf diese Weise beträgt die Spannung der beiden Leiter gegenüber Erde 115V. Folglich stehen jedem Haushalt 230V Netzspannung zur Verfügung, die direkt zur Speisung von Haushaltsgeräten genutzt werden kann. Zu diesen Geräten zählen elektrische Wassererhitzer, Elektroherde, Klimaanlagen und Heizungsanlagen.
Der Großteil der Geräte wird jedoch mit einem der beiden Leiter und dem Nulleiter verbunden und auf diese Weise mit 115V betrieben. Die Steckdosen werden fast immer mit einem Hitzdraht und dem Nulleiter verbunden und daher mit 115V gespeist.«