Warum wird das Niederspannungsnetz geerdet?

Diskutiere Warum wird das Niederspannungsnetz geerdet? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, die Frage nach einem Stromschlag bringt mir die Überlegung warum wird der Sternpunkt überhaupt geerdet? Sehr viele Stromunfälle hätten...
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Hallo,

die Frage nach einem Stromschlag bringt mir die Überlegung warum wird der Sternpunkt überhaupt geerdet? Sehr viele Stromunfälle hätten sich doch vermeiden lassen, wenn eine galvanische Trennung zwischen Stromnetz und Erde vorhanden wäre.

mfG
Fragender
 
Frage schrieb:
Hallo,

die Frage nach einem Stromschlag bringt mir die Überlegung warum wird der Sternpunkt überhaupt geerdet? Sehr viele Stromunfälle hätten sich doch vermeiden lassen, wenn eine galvanische Trennung zwischen Stromnetz und Erde vorhanden wäre.

mfG
Fragender

Ich weiss nicht, warum du hier allerlei Fragen stellst, die ein Blick in die Literatur oder das allwissende Internet ohne Mühe beantworten könnten...
Die Vor- und Nachteile geerdeter und ungeerdeter Netze werden dort jedenfalls ausführlich erklärt. Stichworte wie "Netzformen" oder "ungeerdete Netze" liefert reichlich Lesestoff.
 
Es lässt sich eben über die großflächige Verteilung kein erdfreies (IT) Netz betreiben.

Über die Bildung von Kapazitäten der Leitungen zur Erde schleppt sich immer ein Erdpotential ein, und in der Elektrik sollte etwas immer sehr gut geerdet oder sehr gut Isoliert sein, sonst funktioniert das nicht mit dem Schutz vor gefährlichen Spannungen.
 
Octavian1977 schrieb:
Es lässt sich eben über die großflächige Verteilung kein erdfreies (IT) Netz betreiben.

Über die Bildung von Kapazitäten der Leitungen zur Erde schleppt sich immer ein Erdpotential ein, und in der Elektrik sollte etwas immer sehr gut geerdet oder sehr gut Isoliert sein, sonst funktioniert das nicht mit dem Schutz vor gefährlichen Spannungen.
Klar, aber wo liegen dann die Grenzen? Man sieht es in Krankenhäuser, Industrie. Warum nicht pro Haus / Wohnung ein Trenntrafo? Die heutige Sicherheitstechnik kostet ja auch etwas.
 
LED_Supplier schrieb:
Warum nicht pro Haus / Wohnung ein Trenntrafo? Die heutige Sicherheitstechnik kostet ja auch etwas.
Dann musst du ein erdfreies Netz immer auf Isolationsfehler überwachen und abschalten, damit sich nicht unbemerkt ein Fehler einschleicht. Denn dann hättest du wieder ein geerdetes Netz.
 
werner_1 schrieb:
LED_Supplier schrieb:
Warum nicht pro Haus / Wohnung ein Trenntrafo? Die heutige Sicherheitstechnik kostet ja auch etwas.
Dann musst du ein erdfreies Netz immer auf Isolationsfehler überwachen und abschalten, damit sich nicht unbemerkt ein Fehler einschleicht. Denn dann hättest du wieder ein geerdetes Netz.
Ist klar, zum IT Netz gehört ein Isolationsüberwachungsgerät. Aber warum nicht? Scheitert es an den Kosten oder an den technischen Möglichkeiten, oder ist die Notwendigkeit einfach nicht gegeben (wegen des geringen Risikos eines Stromschlages)?
 
Das wird etwas teuer wenn jedes Haus einen Trafo bekommt.
Allein deswegen weil jeder Trafo so etwa 3-6% Verluste erzeugt.
Ich möchte vor allem nicht wissen was die Hauseigener machen wenn immer mal wieder sich eine Isolationsüberwachung meldet.
Ich gehe fest davon aus, daß die meisten einfach nur abgeklemmt werden.

In der Situation des Ersten Fehlers schleicht sich dann eine erhöhte Gefahr ein, denn ein Fehler erzeugt keine hochwertige Erdung, wenn die Isolationsüberwachung dann nicht richtig funktioniert weil abgeklemmt oder auch nie gewartet und geprüft, wird es gefährlich.
 
Octavian1977 schrieb:
Ich möchte vor allem nicht wissen was die Hauseigener machen wenn immer mal wieder sich eine Isolationsüberwachung meldet.
Ich gehe fest davon aus, daß die meisten einfach nur abgeklemmt werden.
Das finde ich jetzt kein Argument. Auch ein FI oder LSS wird in der Regel nicht abgeklemmt wenn die sich "immer mal wieder" auslösen.

Octavian1977 schrieb:
Das wird etwas teuer wenn jedes Haus einen Trafo bekommt.
Allein deswegen weil jeder Trafo so etwa 3-6% Verluste erzeugt.
Dann wiegt die "extra Sicherheit" offenbar nicht gegen die extra Kosten auf. Ist das dann der einzige Grund kein IT Netz im Privaten einzusetzten? So ganz überzeugt bin ich noch nicht.
 
Ein FI löst aus, eine Isolationsüberwachung meldet nur den ersten Fehler, wenn das Ding nun anfängt zu hupen ist das ganz schnell deaktiviert. Wenn nur ne rote Lampe im Kasten leuchtet interessiert das sowieso keinen.

Wenn Du wirklich Sicherheit willst brauchst Du 42V Schutzkleinspannung.
 
Octavian1977 schrieb:
Ein FI löst aus, eine Isolationsüberwachung meldet nur den ersten Fehler, wenn das Ding nun anfängt zu hupen ist das ganz schnell deaktiviert. Wenn nur ne rote Lampe im Kasten leuchtet interessiert das sowieso keinen.
Na ja, es wäre ja kein Problem, beim Ansprechen der Isolationsüberwachung abzuschalten.
Ich sehe u.a. noch folgende Probleme:
- Das Berühren von 2 Adern bleibt weiterhin gefährlich
- Es gibt keinen definierten Pegel zwischen PE und den Leitern. Das könnte EMV-Probleme, Probleme beim Entstören usw. geben.
- Überspannungsschutz
- ...
 
LED_Supplier schrieb:
Dann wiegt die "extra Sicherheit" offenbar nicht gegen die extra Kosten auf. Ist das dann der einzige Grund kein IT Netz im Privaten einzusetzten? So ganz überzeugt bin ich noch nicht.

Kosten sind der Hauptgrund. In hoeherwertigen Installationen (KH, Rechenzentren, Flughaefen...) findet man haeufig IT-Netze. Im Privatbereich ist der Einsatz von entsprechend dimensionierten Trenntrafos und Isolationsueberwachung im Vergleich zum Schutz durch Abschaltung (RCD) quasi unbezahlbar.
 
Hallo,

also ich habe vorher nichts dazu im Netz gefunden, hatte auch nicht die richtigen Suchbegriffe dazu.

Octavian1977 schrieb:
Es lässt sich eben über die großflächige Verteilung kein erdfreies (IT) Netz betreiben.
Ich denke jetzt nicht an dass großflächige Mittelspannungsnetz, da wird die Erde ja tw. auch als Rückleiter benutzt, sondern wirklich an die Endkundenkreise.
Ich weiß zufällig, dass zumindestens bei uns die einzelnen Leitungen aus der Trafostation mit max. 500A abgesichert werden und das wäre schon eine größere zu den Hausverteilungskästen, wo wiederum 250, 150, 100A abgesichert ist. An solchen 500A-Strang sollen maximal 30-35 EFH hängen, bzw bis zu 60 Wohneinheiten.
Da die bestimmt kein Spartrafo in der Trafostation verwenden, ist zunächst eine galvanische Trennung gegeben, also wäre auch eine zentrale Isolationsüberwachung jeden Stranges möglich, genauso wie eine Fernabfrage evtl. Trennstationen.
Also mit einen einfachen Abschalten der Störmeldung wäre es nicht getan. Auf Grund der Leitungsimpedanz und solche Kabelecholoten ist sogar eine ziemlich genaue Lokalition des Fehlers möglich, mit entsprechender Software könnten die möglichen Häuser schnell angezeigt werden.

Also wäre eine galvanische Trennung durchaus möglich. Dass das nicht hilft, wenn man zwei Leiter anfässt ist klar, aber um wieviel Prozent handelt es sich?

mfG
Fragender
 
Der Netzbetreiber wird sich Bedanken für deinen Vorschlag ... *Hust*
 
T.Paul schrieb:
Der Netzbetreiber wird sich Bedanken für deinen Vorschlag ... *Hust*
Hallo T.Paul,

na klar kostet eine solche Netzüberwachung Geld, aber für die Sicherheit? Mit dem Agument würden wir auch noch ohne Sicherheitsgurte unterwegst sein.

Wenn man unbedingt richtig viel Geld sparen möchte, braucht man nur die Gesundheitsvorsorge für Menschen über 65 abschaffen. Wenn die Rentner und Pensionäre nur im Schnitt drei Jahre früher abtreten, was meinst du was das bringt!
Darf das ein Agument sein?

mfG
Fragender
 
Das ist eben nicht betreibbar.
Es würde ständig irgendwo eine Erdverbindung auftauchen, die das gesamte Netz beeinflußt.
Also einer hat den Schaden bei allen anderen hupt die Isolationsüberwachung mit.

Ich hatte mal solcher Art von Problemen:
Sicherheitsbeleuchtung eines EKZ, Zentrale mit Überwachung unterlag dem Center, Die Leuchtmittel und deren Reparatur dem jeweiligen Shop.
Grundsätzlich war es nicht möglich eine störungsfreie Anlage zu erhalten. Es dauerte Wochen bis der ein oder andere Shop einen Mangel Beseitigt hatte und wenn es nur war ein Leuchtmittel auszutauschen.
Ganz Problematisch war es wenn die Signalleitung ein Problem hatte , welche durch mehrere Shops ging.
Manche schalteten einfach nach Ladenschluß den Hauptschalter aus, Folge: Notbeleuchtung brennt die Ganze Nacht und Wochenende. Das mußte man jedem einzelnen Mitarbeiter erklären und dem Filialleiter auch.

Wenn man ein IT Netz umsetzen will in einer Anzahl von privaten Immobilien, wo jeder zu anderen Zeiten zu Hause ist oder gar nicht, ist ein Fehler nicht beseitigbar.
Somit ist mir ein sicher geerdetets Netz auch im Bezug auf Sicherheit deutlich lieber als ein isoliertes dessen sicherer Betrieb gar nicht möglich ist.

Ich meine wir könnten auch auf der Autobahn Schrittgeschwindigkeit fahren, das würde auch ein deutliches Plus in der Verkehrssicherheit bedeuten, wir tun es aber trotzdem nicht.
 
Hallo,

ich denke dies liese sich nach und nach problemlos umsetzen. Man kann ja erst in den Neubaugebieten anfangen, wo denn max. 30 Häuser an einen Strang hängen und zentral auf Erdschluß überwacht werden.
Klar im Altbestand müssten die ganzen Erder vom PEN abgeklemmt oder sogar neue Erder geschaffen werden. Mit einer Übergangsfrist von 30, 50 oder sogar 100 Jahren müsste es möglich sein, da dann immer irgendwann die Elektrik erneuert wird und eh ab dem Hausanschlusskasten sauber getrennt sein muss.

Und mit der Problematik mehrere private Immobilien an einen Strang. Notfalls müsste man einen hohen Strom zwischen PEN und Erde auflegen und so die Fehlerstelle wegbrennen.

mfG
Fragender
 
Frage schrieb:
Hallo,

ich denke dies liese sich nach und nach problemlos umsetzen. Man kann ja erst in den Neubaugebieten anfangen, wo denn max. 30 Häuser an einen Strang hängen und zentral auf Erdschluß überwacht werden.
Klar im Altbestand müssten die ganzen Erder vom PEN abgeklemmt oder sogar neue Erder geschaffen werden. Mit einer Übergangsfrist von 30, 50 oder sogar 100 Jahren müsste es möglich sein, da dann immer irgendwann die Elektrik erneuert wird und eh ab dem Hausanschlusskasten sauber getrennt sein muss.


Und mit der Problematik mehrere private Immobilien an einen Strang. Notfalls müsste man einen hohen Strom zwischen PEN und Erde auflegen und so die Fehlerstelle wegbrennen.

mfG
Fragender

Hier zeigt sich wieder einmal, wie ahnungslos diese sogenannten Autodidakten sind,
und welche abwegigen Ideen sie ausbrüten.

Was mich aber am meisten wundert, ist die Tatsache,
dass sich hier in diesem Forum doch Leute bereit finden diese hoffnungslosen Diskussionen zu unterstützen.

Haben da einige nichts besseres zu tun?

frägt sich

Patois
 
lieber Frage, lese Dir Bitte erst mal meine Beiträge durch und dann auch noch etwas Fachliteratur, danach machst Du Dir mal Gedanken wie das sinnvoll betreibbar sein soll.

Das ist nicht realisierbar, und obendrauf noch Energieverschwendung.
Ich hab jetzt schon Probleme in meiner Wohnung mit Fehlerströmen/vagabundierenden Strömen aus anderen Wohnungen, das wird sich auch nicht ändern lassen. Ich hätte nur wenig Lust wenn dies jetzt auch noch negativen Einfluß auf meine Schutzmaßnahmen hätte.
 
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