Nö nö nö
Hallo,
Edi hat mal wieder einen guten link ausgegraben. Das trifft die Frage auf den Punkt.
Was noch unbeantwortete blieb:
Beim Kauf eines Netzfilters sollte man genau wissen wofür man das Ding einsetzen möchte. Da gibt es erhebliche Unterschiede. Zuerst muss man die Strombelastbarkeit berücksichtigen da ansonsten das Filter nicht funktioniert (Sättigung der Ringkerne), oder im Extremfall abrauchen kann. Es gibt auch Netzfilter mit zusätzlichem Überspannungsschutz und mit unterschiedlicher Charakteristik (Frequenzgang). Ein Netzfilter besteht im wesentlichen aus Kondensatoren und Spulen (auf Ringkernen, Toroid).
Das mit dem Ferritkern und den Schwingkreisen ist nicht ganz richtig. Bei der EMV-Entstörung wird ein Ferritkern als breitbandige Entstörung eingesetzt, aufgrund der mechanischen Abmessungen funktioniert dies nur bei hohen Frequenzen.
Ferrite gibt es in unterschiedlichen Bauformen, angefangen von SMD 0402 bis hin zu Ferrithülsen die über ein Kabel (oder ganze Leitungen) geschoben werden. HF auf der Leitung wird durch das Ferritmaterial bedämpft (absorbiert und in Wärme umgesetzt). Man könnte nun noch das Stichwort Mantelwellen aufgreifen, aber dann wird´s zu umfangreich.
Diese Art von Ferrit wird hauptsächlich zur Unterdrückung von HF > 40MHz eingesetzt da bei tieferen Frequenzen die Dinger sehr unhandlich werden. Kleinere Ferrithülsen funktionieren erst oberhalb 100MHz, SMD Ferrite teilweise erst ab 200MHz oder noch höher.
Im HF-Bereich wird Ferritmaterial auch als Abstimmkern bei Spulen und zur Erhöhung der Induktivität im Vergleich zu Luftspulen eingesetzt. Das hat mit EMV und Ferrit"kernen" die man auf Leitungen aufbringt aber weniger zu tun..
Gruß
Ralf