Was ist das?

Diskutiere Was ist das? im Off-Topic & Sonstige Tipps und Probleme Forum im Bereich DIVERSES; Hallo, Kollegen. Ich bin zwar schon Ü60, doch dieses Teil kann ich nicht zuordnen. Auch meine Kollegen können mit der Beschriftung darauf nichts...

  1. #1 kirasopa, 23.03.2023
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    Hallo, Kollegen.
    Ich bin zwar schon Ü60, doch dieses Teil kann ich nicht zuordnen. Auch meine Kollegen können mit der
    Beschriftung darauf nichts anfangen. Ich tippe auf ein altes Bimetall oder ähnliches.
    Vielleicht kennt es jemand .
    Ansonsonten, viel Spaß beim knobeln

    was1.jpg was2.jpg
     
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  2. #2 Akkublitz, 23.03.2023
    Zuletzt bearbeitet: 24.03.2023
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    ...also, ich möchte lösen:
    Der Hersteller ist Hagenuk,
    Hanseatische Apparatebau-Gesellschaft, Neufeldt & Kuhnke
    (ehemalige Firmenbezeichnung N&K).

    Telefonie, Radio ("Nordmark"-Radios) sowie Funktechnik waren das Kerngeschäft.

    Das geheimnisvolle Gerät stammt etwa vom Ende der 1920er-Jahre und ist ein Radio-"Klangveredler" (Tonfilter) zur Beseitigung störender Knack- und Zischgeräusche.

    Das Kästchen wird zwischen Radio und Lautsprecher (oder Kopfhörer) geschaltet.
    Drinnen ist ein Doppel-Kondensator mit 7,5nF und und 15nF - so können mit dem Drehschalter die Kapazitäten 0, 7,5nF, 15nF und (addiert) 22,5nF ausgewählt werden.
     
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  3. EBC41

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    Ja, bei diesen alten Teilen war die Kapazität noch in cm angegeben. Das kennt heute fast keiner mehr.

    1cm entspricht 1,1 pF

    So hätte die Kiste demnach maximal 24,7 nF (was aber wahrscheinlich bei 20 % Toleranz der Kondensatoren wieder zu vernachlässigen wäre)
     
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  4. #4 EBC41, 24.03.2023
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25.03.2023
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    Schaltungstechnisch kam der Kondensator bei diesem Plan eines Lautsprecherempfängers an die rot gezeichnete Stelle.


    EinkreiserRichterC.png
     
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  5. #5 kirasopa, 24.03.2023
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    VIELEN DANK FÜR DIE WEITERBILDUNG.
    MICH HAT DER ALTE 220V STECKER TOTAL VERWIRRT:
    • :)
    SCHÖNES WOCHENENDE
     
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  6. #6 Akkublitz, 24.03.2023
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    Für mich sieht der "Dongle" so aus, als ob der Konsument den einfach "plug&play" hinten in den Lautsprecherausgang steckt und dann ein Kabel drauf, dass zum Lautsprecher oder Kopfhörer führt.
    Also nach dem Ausgangsübertrager.

    Aber auch das würde doch einen mehr oder weniger fachkundigen Eingriff ins Gerät bedeuten, um wieder an den Lautsprecher zu kommen.

    Mag sein, dass ich mich irre - aber die internen Lautsprecher waren bei den Dampfradios in der Regel doch gar nicht abschaltbar ausgeführt...

    Crazy ist, dass der Lautsprecherstecker -wie man sieht- auch prima in eine Netzsteckdose passte.
    Wie oft es dann wohl damals "geknallt" haben müsste.... :)
     
  7. #7 Octavian1977, 24.03.2023
    Octavian1977

    Octavian1977 Moderator

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    Sicher, daß das Teil dann nicht als eine Art Entstörkondensator z.B. am Radio einfach zwischen 220V Steckdose und Radio gesteckt wurde?
     
  8. #8 EBC41, 24.03.2023
    Zuletzt bearbeitet: 24.03.2023
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    Ja, im Prinzip schon, aber unbedingt vor dem Ausgangsübertrager. Vor dem Übertrager hast Du eine Impedanz von 7...10 kOhm, da bewirkt ein 10 nF Kondensator schon was. Nach dem Übertrager, wo 4 oder 5 Ohm waren, kann ein 25nF C keine Pfeiftöne "abwürgen".

    (bei 9 kHz hat ein 25nF Kondensator eine Impedanz von etwa 700 Ohm)

    Es gab auch eine zeitlang Geräte, wo der Ausgangsübertrager nicht im Radio saß, sondern im Gehäuse des Lautsprechers das separat war. Da funktionierte das mit plug &play wie oben beschrieben.


    Die alten Lautsprecherbuchsen wurden teils für 5 Ohm, bei anderen Fabrikaten für 7 KiloOhm beschaltet.


    Ja, versteht man. Aber damals waren tatsächlich Netzstecker und Lautsprecherstecker von der gleichen Bauform, eben, wie auf dem Bild oben.

    Ja, da wird es gelegentlich geknallt haben. Die Sicherheit von damals entspricht nicht unserer heutigen Vollkaskomentalität.

    Aber da hatte man irgendwie doch mehr Respekt vor Elektrizität, die Leute hatten da scheinbar mehr Ahnung über die Gefahren und benutzten die Geräte nicht so naiv, wie das heute oft der Fall ist. OK, es gab auch nur sehr wenige Geräte zu dieser Zeit.


    Wie gesagt, Netzstecker und Lautsprecherstecker, sogar der Stecker vom Plattenspieler-Tonabnehmer, den man ans Radio anschloss, waren eigentlich alles 4 mm Bananenstecker und noch dazu mit gleichem Stiftabstand. Ok, beim Tonabnehmer war da noch ein flacher Stift für die Erdung dazwischen.

    Ganz gemein war auch die Sache, dass viele Radio-Geräte damals keine Netztrennung hatten. Das heisst, je nachdem wie der Netzstecker eingestöpselt war, lag an der Lautsprecher- und Tonabnehmerbuchse volle 220Volt oder 110Volt Netzspannung. An diesen Buchsen stand geschrieben "Nur Lautsprecher und Tonabnehmer nach VDE benutzen". Wenn der Laie nicht wusste, was das bedeutet, konnte es gefährlich werden. Es haben viele Jugendbands in den sechziger Jahren die alten Röhrenradios als Endstufe verwendet. Da gab es sogar tödliche Unfälle.
    Jeder kennt den Peter Maffay, in seiner Anfangszeit starb ein Bandmitglied von ihm, wegen dieser Sache. Wahrscheinlich metallisches Mikrofon mit der Hand umfasst, am Tonabnehmereingang eines alten Dampfradios.
     
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  9. EBC41

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    Nein, ziemlich sicher nicht. Auch die Umschaltungsmöglichkeit der Kapazitäten spricht dagegen. Am Netzeingang hätte man einfach einen festen Kondensator ausreichender Größe verwendet, der alles Unnütze niedermacht.

    Das Gerät war sicher für den Lautsprecherausgang gedacht. Beim Mittelwellenempfang waren Pfeifstörungen recht häufig. Kanalabstand ist 9kHz. Der AM-Demodulator produziert aus dem Träger des benachbarten Senders eine lästige 9 kHz Pfeifstörung, denn er weiss ja nicht, dass die Nachbarkanalträgerfrequenz keine Spektrallinie der Modulation des gewünschten Senders ist. Später hat man 9kHz Bandsperren in die hochwertigeren Empfänger direkt eingebaut.

    Außerdem gibt es bei AM noch alle möglichen lästigen Pfeifstörungen, die durch diverse Mischungen, Spiegelfrequenzen entstehen usw.
    Und im Sommer die prasselnden Impulse von Blitzen. Die konnte man durch diese umschaltbare "Tonblende" auch etwas minimieren.



    .
     
  10. EBC41

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    Es gab solche und solche, je nach Hersteller. Bananenstecker-Lautsprecherbuchse als Schaltbuchse wurde auch verbaut. Später dann die heute noch bekannte Lautsprecherbuchse für einen runden und einen flachen Stift. Die, je nachdem, wie man einstöpselte, den internen Lautsprecher abschaltete oder Parallelbetrieb ermöglichte.

    Generell war das Abschalten des Lautsprechers (nach dem Ausgangsübertrager) problematisch. Im Leerlauf, wenn jemand die Lautstärke voll aufdrehte, konnte sich an der Primärseite die Spannung auf viele hundert Volt aufschaukeln, so dass es in der Endröhre oder im Übertrager zu Überschlägen kam.
     
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  11. #11 Akkublitz, 24.03.2023
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    Sehr cool, das war mir nicht bekannt.
     
  12. EBC41

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    Das ist dieses System. Wenn die Buchse drei Löcher hat, kann man die Abschaltung des internen Lautsprechers realisieren.



    LS_Schaltbuchse.png



    Bei dem ganz alten System nach Bananensteckerart, gab es das auch, dass man mit oder ohne internen Lautsprecher wählen konnte.

    Davon finde ich leider kein Bild.
     
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  13. #13 Akkublitz, 24.03.2023
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    Das kenn ich noch;)
     
  14. EBC41

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    Sieht man bei modernen Geräten auch nicht mehr. Das war ja die (deutsche) DIN - Buchse. Und nachdem bei uns keine Unterhaltungselektronik mehr produziert wird, war es damit vorbei. Genau so, wie mit den zu dieser Zeit üblichen DIN-Buchsen für Tonband und Plattenspielereingang.
     
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