Moin zusammen,
mein erster Beitrag hier. Ich lese jetzt schon ein paar Tage sehr interessiert mit und habe jetzt einen aktuellen Fall einer "Altanlage".
Kurz zu mir: Ich bin 27 Jahre alt, gebürtig aus M-V, seit 8 Jahren in NRW / Köln und Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik, also nicht im Bereich der Elektroinstallation qualifiziert bzw. tätig.
Neben meinem eigentlichen Job bin ich "Hausmeister" für ein Haus mit 16 Mietparteien. Das Haus ist vermutlich in den 60er Jahren erbaut worden und wurde in dieser Zeit nur sehr zögerlich saniert. Viele Mieter wohnen hier schon Jahrzehnte und dementsprechend wurde auch nichts großartig an Modernisierung unternommen. Nur das Dachgeschoss (wo ich ebenfalls wohne) wurde nachträglich ausgebaut und ist im Bereich Elektroinstallation auf einem recht aktuellen Stand.
Vor ein paar Tagen wurde ich zu einem Mieter gerufen, der ursprünglich Probleme mit der Wasserversorgung hatte. Im Verlauf meines Besuchs stellten sich dann weitere Probleme mit der Elektrik heraus, er berichtete mir, dass er kürzlich einen leichten elektrischen Schlag beim Berühren seiner Waschmaschine erlitten hatte, mit der anderen Hand berührte er den Wasserhahn des Waschbeckens.
Eine kurze Überprüfung mit Multimeter ergab folgendes Bild:
Ich habe dann zusätzlich eine Steckdose im Schlafzimmer gemessen, L-N 230V - N-PE 22V - L-PE 0V, also definitiv was faul.
Edit: Ja mir ist klar, dass eine Messung mittels hochohmigem Multimeter keine abschließende Aussagekraft hat.
Die zu der Wohnung gehörende UV sieht so aus:
Den gesamten Umstand habe ich dann sofort an den Vermieter gemeldet. Heute habe ich den Elektriker zufällig getroffen und mich nach dem Stand erkundigt. Dass die Anlage noch als TN-C aufgebaut ist, war mir recht klar. Dass an keiner der Steckdosen in der gesamten Wohnung eine PEN Brücke gesetzt war, hat mich dann doch etwas überrascht...
In Summe ein ziemlich gruseliges Ergebnis, gerade in Hinblick darauf, dass die Installation in den anderen Wohnungen wohl nicht viel besser aussehen wird.