Was sollte an der Elektrik alles erneuert werden bei einer Renovierung

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Heinz2

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Hallo zusammen,

wir sind am renovieren von einem Haus Bj. 1986.
Geplant ist aktuell alle Steckdosen und Schalter zu tauschen, die Leitungen bleiben zum größten Teil drin da.
Im Sicherungskasten sind aktuell nur die Bäder über einen FI abgesichert, den Rest wollen wir noch nachträglich absichern lassen.

Welche grundlegende Änderungen/ Erneuerung an der Elektrik sollten wir bei unserer Planung noch berücksichtigen?
 
Mal geprüft was für Leitungen dort für die Elektroanlage verlegt worden sind?
Was für Leitungen sind zu den Deckenleuchten verlegt was in den Wänden zu den Schaltern und den Steckdosen?
Wenn das noch Impu-Leitungen sind wo die Isolierung abbröckelt so das die Adern freiliegen,wären diese zu erneuern.
Der Sicherungskasten in den Häusern dieser Bauzeit ist für die heutigen technischen Anforderungen oft nicht mehr zureichend, ebenso kann es auch der Zählerschrank sein.
 
Zu den Deckenleuchten sind Dreiadrige Mantelleitungen verlegt, zu den Steckdosen und Schaltern impu Stegleitungen.

Kann das nicht so bleiben? Ist da in den nächsten Jahren mit Ausfällen zu rechnen?
 
Zu den Deckenleuchten sind Dreiadrige Mantelleitungen verlegt, zu den Steckdosen und Schaltern impu Stegleitungen.
Kann das nicht so bleiben? Ist da in den nächsten Jahren mit Ausfällen zu rechnen?
Es kommt drauf an.
Ist die Stegleitung noch gut und wird nicht überheblich belastet dann ja.
Aber wie gesagt wenn diese beim Freilegen von der Außenisolierung her zerbröselt was bei denen aus diesen Zeitraum sehr oft vorkommt, dann wäre eine Erneuerung gegen NYM unbedingt zu empfehlen.
Aber wenn man diese in Ruhe im Putz lässt, dann passiert auch nichts.
Nun liegt es nicht am Material sondern eher an den Chemikalien die den Baustoffen beigemischt werden und dann das Obermaterial der Leitung angreifen z.b. Gipsputz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt drauf an.
Ist die Stegleitung noch gut und wird nicht überheblich belastet dann ja.
Aber wie gesagt wenn diese beim Freilegen von der Außenisolierung her zerbröselt was bei denen aus diesen Zeitraum sehr oft vorkommt, dann wäre eine Erneuerung gegen NYM unbedingt zu empfehlen.
Aber wenn man diese in Ruhe im Putz lässt, dann passiert auch nichts.
Nun liegt es nicht am Material sondern eher an den Chemikalien die den Baustoffen beigemischt werden und dann das Obermaterial der Leitung angreifen z.b. Gipsputz.

Danke für deine Antwort.

Es gibt ein Paar Stegleitungen die ich freilegen muss und die werde ich dann ersetzen. Du hast recht, die Außenisolierung zerbröselt schon allein beim ansehen :)
Die Leitungen, die unberührt in der Wand verbaut sind lasse ich aber drin.
 
erst mal messen, dann kann man ermitteln ob die Leitungen noch zu gebrauchen sind oder neu verlegt werden müssen.
Stegleitungen sind allerdings anfälliger als NYM und es stellt sich auch die Frage ob man mit der ehemals geplanten Anzahl von Dosen und Lichtschaltkreisen zufrieden ist.
Brauch man "smart home"? so was später mit irgendwelchen Funkspielzeugen her zu stellen ist immer murks.
Stören einen die damals noch üblichen UP Verteiler unter der Tapete?

Wenn das was es gibt ausreicht und auch einwandfrei ist, ist es ausreichend den Verteiler zu ersetzen (Die Kunststoffe der alten Teile sind oftmals brüchig und der Platz icht ausreichend)
dort für alle Stromkreise FI 30mA vor zu sehen und den Überspannungsschutz ein zu setzen.
Wer mehr machen will, für Zukunft und auch jetzt schon verwendet als FI den Typ B 30mA.
 
Aber wie gesagt wenn diese beim Freilegen von der Außenisolierung her zerbröselt was bei denen aus diesen Zeitraum sehr oft vorkommt, dann wäre eine Erneuerung gegen NYM unbedingt zu empfehlen.
Aber wenn man diese in Ruhe im Putz lässt, dann passiert auch nichts.
Eben, solange du diese in Ruhe lässt, passiert auch nichts. Ein Austausch der Leitungen würde den Aufwand potenzieren. Da Bj86 müsste überall PE / N getrennt liegen, also wäre ein Nachrüsten mit mehreren FI möglich, auch Überspannungsschutz. Den Sicherungskasten müsste man dann evtl austauschen, da die Hutschinenabstände zu dem Zeitpunkt geringer waren und die neuen Automaten nicht reinpassen. Das ist natürlich schon größerer Aufwand, da evtl. Leitungen verlängert werden müssen.

Oder man holt sich einen creativex Elektriker, der bekommt das auch so hin, ohne alles mit der Wanne auszukippen.
 
Das Meiste ist gesagt. Wenn wir ein paar Fotos hätten, könnte man spezifizierter antworten.
 
Wenn die Installation so alt ist, ist damit zu rechnen dass es viele irgendwo gut versteckte / überputzte / übertapezierte Abzweigdosen gibt, welche mit fast Sicherheit schon Schmorstellen haben usw.

Ich würde in diesem Fall alles rausreißen (habe ich hier auch so, und sogar unter bewohnten Verhältnissen gemacht).

Und dann Neuplanung mit tiefen Schalterdosen und gar keinen extra Abzweigdosen mehr.

Ciao
Stefan
 
1986 ist m.E. nach kein Alter wo man zwingend alles machen muss. Ich mache gerade zum x-ten Mal eine Sanierung und am Anfang steht für mich immer eine genaue Bestandsaufnahme. Ich gehe dabei so vor:

- Alle Kabelverläufe nachvollziehen (im Idealfall Pläne, im Regelfall aber mit Leitungssucher). Alle Einsätze rausnehmen, alle Verteilerdosen aufmachen.
- Prüfen, was im Argen liegt. Bei einer meiner aktuellen Baustellen hatte ich in manchen Dosen "lustige" Farbkombis (Klemme 1: blau und braun, Klemme 2: auch blau und braun gemischt, hier hat ein umsortieren und in 2 Steckdosen entsprechend auch korrigieren schon die ganze Installation "gerettet")
- NYIF mache ich wo es mit vertretbarem Aufwand geht raus, NYM kann in der Regel bleiben. Zweileitig geht gar nicht mehr, nur bei Deckenlampen akzeptiere ich hier Ausnahmen.

Meine Objekte sind eher noch älter (1930-1950er), hier liegen oft Einzeladern in Leerrohren (Bergmannrohr). Wenn ich da dran gehe, lege ich hier auch in das Rohr NYM, mit viel Seife habe ich auch schon 5x1,5 in ein 22er Bergmann bekommen.

In Verteilerdosen müssen übrigens keine Schmorstellen sein (wenn gut gearbeitet wurde). Das sieht man aber recht schnell. Wenn da alles tutti ist, tausche ich alle Lüsterklemmen gegen Wagoklemmen aus.
 
erst mal messen, dann kann man ermitteln ob die Leitungen noch zu gebrauchen sind oder neu verlegt werden müssen.
Brauch man "smart home"? so was später mit irgendwelchen Funkspielzeugen her zu stellen ist immer murks.
Stören einen die damals noch üblichen UP Verteiler unter der Tapete?

Wenn das was es gibt ausreicht und auch einwandfrei ist, ist es ausreichend den Verteiler zu ersetzen (Die Kunststoffe der alten Teile sind oftmals brüchig und der Platz icht ausreichend)
dort für alle Stromkreise FI 30mA vor zu sehen und den Überspannungsschutz ein zu setzen.
Wer mehr machen will, für Zukunft und auch jetzt schon verwendet als FI den Typ B 30mA.

Wie werden die Leitungen gemessen?

Smart home finde ich sehr interessant, habe aber aktuell nicht die Zeit mit da einzuarbeiten.
Smart home Vorbereitung lässt sich wahrscheinlich nicht so ohne weiteres nebenher mit einbauen?

Was gibt es bei den UP Verteilern als alternative?

Ich hatte nicht vor den Verteiler zu wechseln, nur dort einen FI nachzurüsten.
Eine Ausreichende Größe hat er meiner Meinung nach, ich versuche heute Abend ein paar Bilder zu machen.
 
Wenn die Installation so alt ist, ist damit zu rechnen dass es viele irgendwo gut versteckte / überputzte / übertapezierte Abzweigdosen gibt, welche mit fast Sicherheit schon Schmorstellen haben usw.

Ich würde in diesem Fall alles rausreißen (habe ich hier auch so, und sogar unter bewohnten Verhältnissen gemacht).

Und dann Neuplanung mit tiefen Schalterdosen und gar keinen extra Abzweigdosen mehr.

Ciao
Stefan
Ich habe alle UP Dosen aufgemacht und kontrolliert, bis auf die veralteten Lüsterklemmen sieht alles gut aus.
Eine Neuplanung fände ich auch toll, liegt aber eigentlich nicht im Budget :(
 
1986 ist m.E. nach kein Alter wo man zwingend alles machen muss. Ich mache gerade zum x-ten Mal eine Sanierung und am Anfang steht für mich immer eine genaue Bestandsaufnahme. Ich gehe dabei so vor:

- Alle Kabelverläufe nachvollziehen (im Idealfall Pläne, im Regelfall aber mit Leitungssucher). Alle Einsätze rausnehmen, alle Verteilerdosen aufmachen.
- Prüfen, was im Argen liegt. Bei einer meiner aktuellen Baustellen hatte ich in manchen Dosen "lustige" Farbkombis (Klemme 1: blau und braun, Klemme 2: auch blau und braun gemischt, hier hat ein umsortieren und in 2 Steckdosen entsprechend auch korrigieren schon die ganze Installation "gerettet")
- NYIF mache ich wo es mit vertretbarem Aufwand geht raus, NYM kann in der Regel bleiben. Zweileitig geht gar nicht mehr, nur bei Deckenlampen akzeptiere ich hier Ausnahmen.

Meine Objekte sind eher noch älter (1930-1950er), hier liegen oft Einzeladern in Leerrohren (Bergmannrohr). Wenn ich da dran gehe, lege ich hier auch in das Rohr NYM, mit viel Seife habe ich auch schon 5x1,5 in ein 22er Bergmann bekommen.

In Verteilerdosen müssen übrigens keine Schmorstellen sein (wenn gut gearbeitet wurde). Das sieht man aber recht schnell. Wenn da alles tutti ist, tausche ich alle Lüsterklemmen gegen Wagoklemmen aus.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, du hast mir wirklich sehr geholfen :)

Kabelverläufe habe ich schon nachvollzogen und alle UP Dosen überprüft und zum größten Teil mit neuen Klemmen versehen.
Bei den NYIF Leitungen werde ich wohl noch ein paar mehr Tauschen, vor allem die, zu den Lichtschaltern,
In diesem Zuge mache ich auch gleich neue, tiefe UP Dosen rein.
 
Wie werden die Leitungen gemessen?
es gibt dafür spezielle Messgeräte. In etwa: Leitung wird spannungsfrei geschaltet und dann getestet, ob bei 500V- der Wiederstand mindestens 1MΩ beträgt.
Leider sind die nicht günstig (Einstiegsklasse knapp 200€, Elis haben meist Fluke oder so für knapp 1000€) und man kann die meines Wissens auch nicht mieten. Vielleicht hast im Bekanntenkreis einen Elektriker, der sein Gerät am Wochenende mal rausrückt?

Was gibt es bei den UP Verteilern als alternative?
Heute werden Leitungen ohne Unterbrechung direkt von der Unterverteilung gelegt. Jede Klemmstelle hat ja ein Fehlerpotential (sowohl menschlich als auch chemisch wg. Oxidation etc.). Dafür muss, wenn ein Fehler nicht lokalisiert werden kann im schlimmsten Fall die halbe Wohnung aufgekloppt werden.
Ich mag persönlich die Verteilerdosen im Altbau und erstelle mir eine Dokumentation, welcher Abgang wohin führt etc und dann kann ich damit gut arbeiten.
 
Messen heißt man braucht einen Installationstester zum Messen und Fachwissen um die Daten aus zu werten.

Wenn man für ein Intelligentes Hasu etwas vorbereiten will, bracuht man an den richtigen stellen Tiefe Dosen oder sogar mit zusätzlichem Anschlußraum, Verteiler in denen noch Platz für ein paar Zentralsteuerungen ist und vor allem in den richtigen Dosen entsprechende Signal(Bus)Leitungen.

Wenn man die Busleitungen zieht kann man auch die Energieleitungen mit machen.
 
Hier mal ein Bild vom Sicherungskasten, was sagt ihr dazu?
Auf jeden Fall tauchen oder nur aufrüsten?
 

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es gibt dafür spezielle Messgeräte. In etwa: Leitung wird spannungsfrei geschaltet und dann getestet, ob bei 500V- der Wiederstand mindestens 1MΩ beträgt.
Leider sind die nicht günstig (Einstiegsklasse knapp 200€, Elis haben meist Fluke oder so für knapp 1000€) und man kann die meines Wissens auch nicht mieten. Vielleicht hast im Bekanntenkreis einen Elektriker, der sein Gerät am Wochenende mal rausrückt?


Heute werden Leitungen ohne Unterbrechung direkt von der Unterverteilung gelegt. Jede Klemmstelle hat ja ein Fehlerpotential (sowohl menschlich als auch chemisch wg. Oxidation etc.). Dafür muss, wenn ein Fehler nicht lokalisiert werden kann im schlimmsten Fall die halbe Wohnung aufgekloppt werden.
Ich mag persönlich die Verteilerdosen im Altbau und erstelle mir eine Dokumentation, welcher Abgang wohin führt etc und dann kann ich damit gut arbeiten.


Hab leider keinen Zugang zu solch einem Gerät...
kommt es häufig vor, dass Leitungen bei diesem Test durchfallen?
 
Eine elektrische Anlage ist regelmäßig (ca alle 4 Jahre) zu prüfen, dabei ist dieser Isolationstest auch ein TEIL der Prüfung.
Was hilft es Dir zu wissen ob Leitungen häufig oder selten dabei durchfallen? Wenn deine dabei ist dann ist diese instand zu setzen.
Wäre auf jeden Fall nicht die Erste installation in der ein nachgerüsteter FI auslöst, da Fehler in der Anlage über Jahre unentdeckt schlummerten.

Der gezeigte Kasten ergibt gleich, ein paar Dinge.
1. die Typ L Automaten so schnell wie möglich ersetzen da diese die Leitungen nicht ausreichend gegen Überlast sichern
2. Die Schraubsicherugnen gegen Sicherungslasttrennschalter tauschen-> Linocur und prüfen ob diese mit maximal 40A gesichert sind.
3. FI Schutzschalter vorsehen, am Besten Typ B
4. Statt dem Trennschalter vor dem Zähler einen SLS vorsehen und den Trenner nach dem Zähler statt den Sicherungen einsetzen.
Tauschen des Kastens wäre nur dann nötig wenn hier Defekte an diesem erkenntlich werden.
z.B. spröder Kunststoff
 
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