Wasseranschluss - neue Kunststoffleitung - Potenzial?

Diskutiere Wasseranschluss - neue Kunststoffleitung - Potenzial? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo miteinander, ich wohne nun einige Jahre in einem Haus in Ost-Deutschland (ca. 1910). Vor Kurzem wurde der Wasseranschluss erneuert - nun...
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flarekid

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Hallo miteinander,
ich wohne nun einige Jahre in einem Haus in Ost-Deutschland (ca. 1910). Vor Kurzem wurde der Wasseranschluss erneuert - nun eine Kunststoffleitung.

Ein Staberder etc. ist nicht vorhanden, Gasleitung und Heizungsrohre etc. sind über eine Potenzialausgleichsschiene mit dem Neutralleiter (blau) des Hausanschlusses sowie dem grüngelben PE verbunden. Der Sicherungskasten enthält keine FI Schutzschalter (alle Stromkreise sind aber bereits dreiadrig verlegt - keine Ahnung wer das wann gemacht hat).

Hat diese Veränderung am Wasseranschluss irgendeine Auswirkung auf die Elektroinstallation hinsichtlich Potenzial - Erde (ich fürchte ja)?
Nach einigen "Lehrjahren" bzw. sehr unterschiedlichen Erfahrungen mit gewissenhafter Berufsausübung bin ich mir nicht sicher, ob sich der lokale Abwasserzuweckverband, welcher die Leitung ausgetauscht hat, darüber Gedanken gemacht hat?

Wie ist Eure Einschätzung?

LG fk
 
flarekid schrieb:
... ob sich der lokale Abwasserzuweckverband, welcher die Leitung ausgetauscht hat, darüber Gedanken gemacht hat?
Der ist dafür nicht zuständig. Eine "Erdung" über die Wasserleitung ist meines Wissens schon lange nicht mehr zulässig. Hier muss ein neuer Erder erstellt werden, an den die PAS anzuschließen ist.
 
Hallo Werner,
ja ne, is klar.
Werner schrieb: "Der ist dafür nicht zuständig. Eine "Erdung" über die Wasserleitung ist meines Wissens schon lange nicht mehr zulässig. Hier muss ein neuer Erder erstellt werden, an den die PAS anzuschließen ist."

Wenn ich mir keine Gedanken mache, macht das hier keine Sau....
Frage war ja, ob das eine Auswirkung haben kann und wenn ja welche?

LK fk
 
flarekid schrieb:
Frage war ja, ob das eine Auswirkung haben kann und wenn ja welche?
Es ist keine ordentliche Schutzerde vorhanden. Sollte es eine PEN-Unterbrechung der Zuleitung geben und die Gasleitung auch aus Kunststoff sein, hängt die PAS "in der Luft". Es ist nicht zulässig.

Aus eigenem Interesse würde ich außerdem einen RCD nachrüsten lassen.
 
Hallo Werner,
vielen lieben Dank!!

Wir haben eine Gastank im Garten, die Gasleitung ist komplett Metall - leg mich nicht fest, sieht schwer nach einer Kupferlegierung aus.

1. Die Nachrüstung mit RCDs werde ich beauftragen.
Wenn ich es recht verstehe, besteht dann zumindest ein eingeschränkter Schutz bei Berührung eines defekten Gerätes (fehlerhafte Isolation eines Gerätes mit leitendem Gehäuse z.B. Mikrowelle), aber keine "Früherkennung" eines Isolationsschadens? Richtig?

2. Ist der Erder sofort nötig (sehr steiniger Boden, hoher Grundwasserstand, Korrosion etc.)?

Bevor ich meinen ELektriker anrufe, möchte ich aber auch selbst klarsehen - bitte verstehe mich nicht falsch!

Gruss
fk
 
Die Grundlgende Information fehlt erst einmal: Welche Netzform liegt vor?

Und zur Frage, ob sich etwas ändert: Im Prinzip Nein, da das nutzen der metallenen Wasserrohrleitungen als Schutzerder bereits seit geraumer Zeit ausdrücklich untersagt ist, hätte dies bereits aufgehoben sein müssen vor dem Umbau - sofern das Wasserrohr überhaupt jemals in einen Potentialausgleich eingebunden war - den Zustand kennen wir ja nicht. Ob überhaupt eine Erdung notwendig ist, hängt u.a. bzw. für die Energieanlage ausschliesslich von der Netzform ab, obgleich weitere Bauliche Maßnahmen (Blitzschutz, Antennenanlagen, metallische Konstruktionen (Edelstahlkamin)) dies ggf. ebenfalls notwendig machen können.
 
Hallo,
also - ich fürchte es ist keine gute Netzform.

Um im Vorfeld die Gemüter zu beruhigen - wir leben hauptsächlich in einem anderen Quartier, Schule für die Kids liegen da günstiger. Der Garten wird mehr benutzt als das Haus selbst, ausser der Grabgabel kommt nichts zum Einsatz - also keine Elektrogeräte im Garten.

Nach meiner Information liegt ein Hausanschluss mit L1-3 und Neutralleiter (blau), welcher auf der Potenzialausgleichsschiene liegt, gemeinsam mit dem gelbgrünen Kabel auf die PE Sammelscheine im Verteiler, sowie jeweils einem gelbgrünen Kabel zu den Heizungsrohren (Zulauf/Ablauf) und zur metallenen Gasleitung. Die "gelbgrüne" Sammelscheine und die "blaue" Sammelschiene sind gebrückt. Der Sicherungskasten enthält B16 Automaten für 3 Stromkreise. Die Steckdosen sind nicht zwischen PE und N gebrückt (nach Abschalten des Hauptschalters nachgesehen). Eine Erdleitung nach extern sehe ich nicht, also gehe ich davon, dass kein Staberder o.ä. vorliegt.

Ich hoffe diese Angaben reichen aus für die Beschreibung der Netzform.

Gruss
fk
 
Etwas wirr woher nun der erste Grüngelbe kommen soll, mangels verständlicher Erklärung und irreführender Angabe ein blauer Leiter wäre ein Neutralleiter (das ist er nämlich NICHT immer), aber geraten ist es ein TN-C-S, wofür ein Erder nicht zwingend erforderlich ist. Schlecht wäre es, wenn ich deine Verbindungen nicht ganz nachvollziehen konnte und es sich um ein TT handelt, dass sich die notwendige Erdung über eines der Rohre holt...

Die Angabe der Netzform gehört zu den Objektunterlagen, in alle Prüf- und Übergabeprotokolle und ist beim Netzbetreiber erfragbar - es gibt keinen Grund für uns zu raten und Dich dann aufgrund von Vermutungen zu verwirren.

Kläre erst einmal, welche Netzform am HAK ankommt und zeige uns Fotos vom Stromkreisverteiler und der Haupterdungsschiene und dann sehen wir weiter. Hilfreich könnten auch PLZ und/oder Angabe des Netzbetreibers sein.
 
Hallo,
das ist ein Wort - für mich gut nachvollziehbar.
Also klinke ich mich ersteinmal aus und werde versuchen die entsprechenden Informationen einzuholen. Protokolle gibt es meines Wissens keine.

Trotzdem vielen Dank für die "Strukturierungsmassnahme"!

Gruss
fk
 
Hallo,
also, folgendes konnte ich in Erfahrung bringen:

Netzform: TN-C-S, ab HAK: TN-S

Bilder eingestellt (Beschriftung etwas klein, sorry:

http://www.solar-eclipse2006.com/Haus/DSC01573.jpg
http://www.solar-eclipse2006.com/Haus/DSC01790.jpg

Ich glaube, es doch besser als ich dachte und kein Problem mit dem Wasseranschluss (da hatte mich ein Bekannter etwas verunsichert). Wenn ich es richtig sehe, ist es ein "standesgemäßer" Anschluss.
Das einzige, was mich noch ein wenig irritiert, ist die blaue Ader an der PAS.

Gruss
fkhttp://
 
Das ist die Einbindung des PEN in den PA an der HES - des sollte zwar Grüngelb sein, weil ich nicht denke, dass es vor 1965 errichtet wurde, aber ansonsten sehe ich nichts verwerfliches. Ein Erder ist jedenfalls nicht generell gefordert, auch wenn so tolle Dinge wie SAT-Schüssel, Blitzschutz o.ä. einen erforderlich machen können und es beim Neubau einen Fundamenterder geben muss, gibt es für Altanlagen in TN für die Energieversorgung und den PA keine Nachrüstpflicht.
 
Hallo,
vielen Dank für die kompetente und geduldige Hilfe! Das Haus steht in einem Dorf seit 1910.
Mehr kann ich im Augenblick nicht sagen.
Der Verteilerkasten hat einen Aufkleber gemäß
DIN VDE 0603 - wie er im Netz der WEMAG auch für Neuanlagen gefordert wird.

Gruss
fk
 
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