Wasserpumpe korrekt angeschlossen?

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Liebe Elektriker!

Ich baue gerade ein Haus in Thailand, was ohnehin schon genügend Kopfschmerzen bereitet, und habe jetzt etwas an der Wasserpumpe gesehen, das mich nicht mehr schlafen lässt.

Vorab: die Arbeiten wurden von einem Fachmann durchgeführt. Auf Nachfrage beim Shop wo ich die Pumpe gekauft habe, hat der Geschäftsführer, der sich auch nicht sicher war, beim Generalimporteur nachgefragt. Dieser wiederum antwortete mit: "After consult to our engineer, your modification is correct and safty. Your ground wire as picture is designed for this pump separately and no problem."

Zur Erdung wurde ein Erdungsspieß eingeschlagen.

https://s21.postimg.org/vkjua4j2b/DSC_9145.jpg

Von dem führt ein grünes (gelb/grün ist hier einzeln nicht erhältlich) Kabel zur Pumpe. Unter der Pumpenabdeckung ist es mit dem ge/gr verbunden.


https://s22.postimg.org/avy9yl5d9/DSC_9144.jpg


Von dort führt das 3-phasige Kabel zu einer IP 54-Box worin sich ein Schalter (?oder ein Sicherungsautomat?) befindet. Das ge/gr Kabel endet hier. L ist mit L verbunden, N mit N.

https://s18.postimg.org/4abv0l1wl/MG_9139.jpg

Der Punkt an dem die Erdung Herstellerseitig anliegt wurde abgezwickt.


https://s15.postimg.org/t83ckdvs7/MG_9136.jpg

Nun zur eigentlichen Frage: kann das so richtig sein? Ich als Laie kann nicht nachvollziehen wie ein Fehlerstrom bei diesem Konstrukt ins Erdreich abgeführt werden soll.
 
Hallo,
die Wasserpumpe hat evtl. über die Rohrverbindungen eine Erdverbindung.

Aber diese abgeschnittene Verbindung sollte auf alle Fälle wieder hergestellt werden. Was soll ein Erdstab, wenn nichts angeschlossen ist? Dieses Gewurschtele unter dem Isolierband und die rostende Verbindung an dem Erdstab sind für deutsche Verhältnisse ein NoGo, aber dort wahrscheinlich üblich. Ob der Erdstab einen ausreichend kleinen Erdungswiderstand hat, kann man nur messtechnisch ermitteln.

Also: unbedingt eine durchgehende Verbindung herstellen (lassen)!
 
Für Deutsche Verhältnisse halte ich das für groben Pfusch.
In anderen Ländern ist das durchaus normal, was das Ganze aber trotzdem nicht ungefährlich macht.

Die Problematik ist aber immer die gleiche, ein irgendwie in die Erde getriebenes Eisen stellt keine ausreichende Erdung her um einen Schutz durch automatische Abschaltung zu garantieren.

Der Rost wird hohe Übergangswiderstände erzeugen, sofern der Erder nicht schon komplett sich aufgelöst hat.

In Deutschland sind Erdfühlige Erder in nicht rostendem Stahl 1.443 (V4A) aus zu führen.
Die Niederohmigkeit des Erder müsste man auch nachmessen, wenn die nicht gegeben ist sind weitere und sicher auch tiefere Erder notwendig.
Ein Potentialausgleich mit anderen Metallischen Teilen der Anlage ist zwingend erforderlich.
Hier liegt vermutlich ein TT Netz vor, was im Ausland fast ausschließlich an zu treffen ist.
Hier wäre ein FI notwendig um im Fehlerfall schnell genug ab zu schalten.

Bei dem gezeigten Aufbau würde es mich nicht Wundern wenn ein Fehler zu gar keiner Auslösung führen würde.
 
Danke euch beiden für die schnelle Antworten!

In unserem Ort (wahrscheinlich im ganzen Bezirk) bin ich der einzige, der einen FI-Schutzschalter (RCBO) und Erdspieße verbaut hat. Zum Erdspieß möchte ich anmerken, dass dieser aus Kupfer ist und etwas Erde an ihm haftet. Mein Fehler! Ich hätte ihn vorm Fotografieren etwas reinigen sollen.

@Werner_1: über die Rohrleitungen kann ich mir eine Erdverbindung nicht vorstellen, da diese aus PVC sind.
Bei der eigentlichen Frage hast du meine Annahme vollkommen bestätigt und ich werde versuchen einen Elektriker aus der nächsten Stadt (in unserer gibt es nur ein Unternehmen) ehestmöglich kommen zu lassen um das Gemurkse wieder auf Vordermann zu bringen.

@Octavian1977: TT-Netz und Ausmessen der "Niedrigohmigkeit" sind neue Begriffe für mich. Ich versuche Informationen zu sammeln und melde mich dann wieder.

Danke nochmals!
 
Das 3. Bild ist leider etwas unscharf. Unter Umständen ist das ein FI Schutzschalter. Und von daher klassisch TT-Netz.
Klar in DE wäre der Erder Verzinkt und die Leitung eine andere aber wenn das ein FI ist, wird das auch so funktionieren. Andere Länder andere Sitten.
 
Wenn Du Schon Erdspieße schreibst sind wohl mehrere verbaut.
Diese müssen alle miteinander verbunden sein über einen Potentialausgleich.
Der Querschnitt muß mindestens halb so groß sein wie der dickste Außenleiter der Anlage. Ist der größte Außenleiter unter 10mm² dann gleichgroß aber mindestens 4mm² (meine Empfehlung 16mm².

Kupfer ist für einen Erder keine Gute Wahl.
Aus Gründen des Korrosionsschutzes sollte es V4A sein.
Die Schraube am Erder ist sicher kein Kupfer und wird deswegen sicher sehr Schnell den Geist aufgeben, diese ist ja jetzt schon rostig.

Der Schalter ist sicher kein FI sondern maximal ein Schalter für ein Schütz. Die Leitung dorthin ist nicht dreiphasig sondern dreiadrig.
Drehstrom ist sicher nicht vorhanden.

So alles in allem glaube ich nicht, daß dort irgendjemand in der Lage ist eine fachgerechte und sichere Anlage zu erzeugen.
Allein die notwendigen Meßgeräte zur Beurteilung werden garantiert fehlen.

Die Verbindung der Schutzleiter an der Pumpe mit dem Isolierband ist schon Pfusch.
Isolierband ist nicht zum Isolieren gedacht sondern ein Markierband was aus isolierendem Material hergestellt wurde.

Die Klemmstelle gehört entweder in eine fest verpresst und mit z.B. Schrumpfschlauch isolierte Muffe oder in einen Klemmkasten mit anständiger Klemme verbunden (z.B. Wago 222 oder 221)
 
Alles schön, aber vor 70 Jahren gab es hier auch noch keinen Schrumpfschlauch und auch kein Messgerät für FIs und keinen V4A Erder und trotzdem hatten die Leute schon Strom. Und wenn das Kupfer ist, dann kann man nichts dagegen sagen, ist auch bei uns erlaubt. Für mich sah das aber aus wie rostiges Eisen. Aber Egal, solange du die dortigen Vorschriften nicht kennst, musst du erst mal davon ausgehen, das es so OK ist.
 
Die Verbindung der Schutzleiter an der Pumpe mit dem Isolierband ist schon Pfusch.
Isolierband ist nicht zum Isolieren gedacht sondern ein Markierband was aus isolierendem Material hergestellt wurde.
Oh OH das ist sehr wohl zum Isolieren gedacht! Deshalb gibt es da auch klare Forderungen die die Hersteller des ISObandes einhalten müssen!
 
Octavian schreibt:

"Kupfer ist für einen Erder eine schlechte Wahl."

Diese Aussage kann ich so nicht nachvollziehen, denn bei Erdern für Blitzschutzanlagen werden neben 1.4404/1.4571 VA- und verzinkten Staberdern sogar nur verkupferte Typen angeboten.

Kannst du deine Aussage bitte begründen.
Ich stufe das Korrossionsverhalten im Erdreich nicht als besonders schlecht ein; siehe die vielen gut erhaltenen Kupfermünzen die nach 2000 Jahren heute noch bei Ausgrabungen gefunden werden.

Gruß H&O
 
Ja woher er das wohl wieder weis? Wahrscheinlich ist ihm Kupfer zu teuer.
Bei Dehn steht dazu:
Blankes Kupfer
ist aufgrund seiner Stellung
in der elektrolytischen Spannungsreihe
sehr beständig. Hinzu kommt, dass es beim
Zusammenschluss mit Erdern oder ande-
ren Anlagen im Erdboden aus „unedleren“
Werkstoffen (z. B. Stahl) zusätzlich katho-
disch geschützt wird, allerdings auf Kosten
der „unedleren“ Metalle
 
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