Wechselrichter mit RCD absichern???

Diskutiere Wechselrichter mit RCD absichern??? im Forum Photovoltaik- / Windkraft-Forum im Bereich DIVERSES - Hallo, ein Kostal Pico CI 50 ist über ca. 12m 5x35mm² Kupferleitung an einem ABB ILTS-E3D0 mit 63A Neozed-Einsätzen direkt im Hauptverteiler...
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Blitzmich

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Hallo,
ein Kostal Pico CI 50 ist über ca. 12m 5x35mm² Kupferleitung an einem ABB ILTS-E3D0 mit 63A Neozed-Einsätzen direkt im Hauptverteiler angeschlossen. (Richtung Netz kommt da nur noch das Kostal Smart Energy Meter G2 und danach das Zweirichtungs-Smartmeter-Hauptzähler vom Netzbetreiber.)

Nun meinte mein Eli, es wäre gut, den WR zusätzlich mit einem RCD abzusichern. Er meinte z.B. dieser hier sollte passen:
ABB F204B-63/0,3
2CSF204592R3630
Fehlerstromart: Typ B
Bemessungsstrom (In): 63 A
Bemessungsfehlerstrom: 300 mA

Allerdings: Weder im Datenblatt des WR und auch sonst nirgends habe ich Infos zu einem RCD zwischen WR und Smartmeter gefunden. Meine Frage:
Macht hier ein RCD Sinn oder reicht die Absicherung mit der Neozed-Sicherung aus? Es ist ja kein Verbraucherstromkreis, daher sehe ich den Sinn eines RCDs vor dem WR nicht so wirklich.
Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Netzform liegt vor?
Wenn TT, dann RCD.

Wiviel kW Peak sind denn installiert?

Das Ding hat einen max. Strom von 83A, da wirkt der D02 Trenner fehl am Platz, es sei denn du hast nur für 30 kW Panels montiert.

Dann reicht aber auch ein 5x10 als Zuleitung!
 
Äh ne,nicht im Gleichstromkreis. Der wäre schon im Hauptverteiler, also Wechselstromseitig:

PV-Module -> Wechselrichter -> 12m 5x35mm² Kupferleitung -> 63A Neozed -> RCD ABB F204B-63/0,3 (falls sinnvoll?) -> Kostal Smartmeter -> Hauptzähler

Aber wie gesagt, ich seh den Sinn des RCDs hier auch nicht, drum frag ich ja hier nach.

Mein Elektriker meinte irgendwas von wegen "man braucht den RCD nicht unbedingt, man kann auch im Winter mit Sommerreifen fahren". Oder so ähnlich....
Die Erklärung hab ich nicht wirklich verstanden. Er sieht wohl einen Sicherheitsvorteil durch den RCD an der Stelle.
 
@ego1 Netztyp: TN-C-S
ca. 45kWp aber Ost-West. Der Wechselrichter ist also überdimensioniert, ich weiß. (Über 52A / 36kW werd ich laut Simulation wohl kaum kommen.)
 
Dann sitzt dein FI nach dem Wechselrichter und nicht davor ! Weiter der 300mA FI bietet keinen Personenschutz.
 
Wenn im Datenblatt des WR keiner gefordert ist, würde ich auch keinen einbauen. Vielleicht will dein Eli nur den teuren allstromsensitiven verkaufen.


Weiter der 300mA FI bietet keinen Personenschutz


Aber einen 30mA RCD würde ich bei so großen PV - Anlagen grundsätzlich nicht einbauen. Bringt nur Ärger.
 
Prinzipiell ist ein FI durchaus an zu raten, wenn der Hersteller selbst keinen Schutz vor glatten Gleichfehlerströmen bietet wäre ein Typ EV oder B erforderlich.
Es ist auch zu bedenken, daß ein Gleichfehlerstrom des Umrichters andere FIs Typ A oder F davor blockieren kann und diese dann keinen Schutz mehr bieten.

Ich würde deshlab einen Typ EV vorsehen, da dieser bei Gleichfehlerströmen welche einen anderen FI behindern können abschaltet.

Den Wechselrichter so arg überdimensioniert zu wählen ist ein erheblicher Mangel der Anlage.
Damit läuft diese bei weitem nicht optimal, die Ausbeute an Energie wird geringer.
 
@Octavian1977
Danke für die Infos.

Es hat sich die Möglichkeit ergeben, dass ich den für 3.000€ netto erworbene Kostal PIKO CI 50 (bereits geliefert aber noch nicht installiert) zurück geben könnte.

Exakt zum selben Preis würde ich aktuell bekommen:
HUAWEI SUN2000-40KTL-M3 Wechselrichter + zugehöriges Smartmeter Huawei DTSU666-H + Huawei Smart Dongle WLAN-FE .

Meine Frage ist:
1. Wäre der bereits gekaufte NA Schutz von AB CM-UFD.M31 mit dem Huawei 40KTL kompatibel?
2. Wäre das in Österreich / Kärnten ein zulässiges Setup? (Bei der econtrol ist der Huawei WR jedenfalls aufgeführt. )
2. Würdet ihr den Wechsel auf den Huawei 40KTL empfehlen?

Was dafür spricht:
- ist dass der WR der Anlage dann nicht mehr so überdimensioniert wäre...
- Huawei ist kleiner, leichter, evtl. leiser

Was dagegen spricht:
- Evtl ist der überdimensionierte Kostal PIKO CI 50 länger haltbar, weil er mit geringere Auslastung läuft?
- Ich hab auch schon das zugehörige Kostal Smartmeter, aber das würd ich halt auf ebay verchecken.
- Evtl. ist der Kostal das unserfreundlichere / bessere Produkt, weil gutes Design, sehr gute Dokumentation, aus Deutschland etc.
- Aufwand für die Rückabwicklung

Ich hab die Anlage mal mit beiden WR simuliert in PV-Sol, siehe Screenshot. Angeblich hab ich da mit dem Kostal Pico CI 50 pro Jahr 167kWh also ca. 50€ weniger Ertrag als mit dem Huawei.
Simulierter Anlagennutzungsgrad mit Kostal Pico CI 50: 84,8%
Simulierter Anlagennutzungsgrad mit HUAWEI SUN2000-40KTL-M3: 85,1%


https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/315259-simulation-vergleich-kostalhuawei-schwarz2-jpg/?thumbnail=1

Hmm, also ich frag mich, ob PVSol das so genau simulieren kann und ob das den Aufwand jetzt lohnt...

Hier nochmal die relevanten Eckdaten:
- Ost-West-Anlage mit 45,51 kWp Modul-Nennleistung
- Maximale Leistung laut Simulation in PV-Sol, am 12.04. um 12:00: 36kW
- 4 MPPT, 6 Strings
- Hausanschlusssicherung beim Iso-Trenner: 63A
- Vorzähler-Sicherung: 50 A (entspricht ca. 34,64 kW)
- Eine Nachzählersicherung habe ich nicht eingeplant, der Eli meinte, braucht es nicht.
- Absicherung des WR: 63A Neozed
- Dynamische Begrenzung der Wirkleistung im WR: 34,00 kW = 50A
- Maximal zulässige Einspeiseleistung: 34,00 kW (Dynamische Begrenzung der wirkleistung im Wechselrichter, Rest wird ggf. selbst verbraucht)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde prinzipiell einen Wechselrichter empfehlen der innerhalb der EU entwickelt und Produziert wurde.
z.B. SMA oder Fronius.
Für Dich als Österreicher wäre da Fronius wohl die beste Wahl für die örtliche Wirtschaft ;)

Auch der Kostal ist sicher das bessere Produkt gegenüber dem Teil aus fernost, passt aber trotzdem ja nicht zur Anlage.
Wobei der Kostal Piko CI 50 eigentlich für gewerbliche Anlagen gedacht ist und damit sicher teurer als einer fürs Eigenheim des gleichen Herstellers und sicher auch Funktionen mit bringt die Du halt nicht benötigst.
 
bei 63A ist eine Absicherung mit Neozed eine fatale Fehlentscheidung.
die Sockel können in den üblichen Einbausituationen maximal 40A vertragen.
Insbesondere bei der dauerhaften Belastung mit mehr als 40A ist der Brand schon vorgeplant.
Ab 50A sollten NH Sicherungen zum Einsatz kommen am Besten als Lasttrennschalter.
Gr.000
besser noch so was:
Lasttrennschalter mit Sicherungen, 3-polig
 
z.B. SMA oder Fronius.
Würde ich gerne, aber da gibts nix in der Größe. Zumindest nix lieferbares! (Und nix mit 4 MPPT)

Ich glaube ich bleib dann beim Kostal. Irgendwie ist es gefühlt trotz der Überdimensionierung das bessere Produkt als der Huawei. Und wenn am Ende der Anlagenwirkungsgrad so wie in der Simulatio wirklich nur max. 1% schlechter ist als mit dem HUAWEI SUN2000-40KTL-M3 ist das ja völlig verschmerzbar.
 
bei 63A ist eine Absicherung mit Neozed eine fatale Fehlentscheidung.
Danke für den Hinweis! Ich kapier nur nicht, warum mein Eli die Planung dann so freigegeben hat! Oh Mann...

Klar ich kann problemlos auch den Lasttrennschalter mit Sicherungen, 3-polig (Danke für den Link!) + die passenden NH-Einsätze mit 63A nehmen. Und das werd ich auch so machen.

Aber was ich noch nicht verstehe:
Es reicht doch nicht, nur die Sicherung vom WR so auszuführen, oder? Eigentlich müsste doch dann die Vorzählersicherung auch ausschließlich mit NH-Sicherungen ausgeführt werden, oder? Weil da laufen dann ja auch dauerhaft bis zu 34kW / 50A drüber. Oder ist es bei 34 kw / 50A noch kein Problem mit der Neozed?

Geplant wurde vom Eli bisher im Vorzählerbereich:

TYTAN II, D02-Lasttrennschalter 3-polig, komplett, 50A, Schrack : IS509350--
und zusätzlich davor:
Sicherungslasttrennschalter NH00 Typ ABB ZH412
 
Der ABB den Du da vorschlägst hat im Vergleich zum Wöhner einen entscheidenden Nachteil.
Der ABB ist ein einfacher Trenner bei dem durch ziehen des Griffes die Einsätze heraus gezogen werden und damit eine Trennung erfolgt.-> Bedienugn NUR durch Elektrofachkraft! beim zu zaghaften Ziehen kann es zu Lichtbögen kommen
Der Wöhner 33502000 hat einen zusätzlichen Trennschalter der auch von Laien ein und Ausgeschaltet werden kann und auch die Fachkraft beim Trennen schützt.
Einen Einfachen Trennschalter von Wöhner hatte ich Dir auch verlinkt den 3321700, ABB ist nicht so mein Liebling.
Ich würde unbedingt den MIT zusätzlichem Trennschalter empfehlen.

Wenn Deine Zählersicherungen mit 50A auch Neozed sind wären diese auch zu ersetzen, vielleicht sind die ja auch gar nicht nötig, denn wenn du vor dem Zähler schon Sicherungen hast brauchst Du nach dem Zähler keine weiteren.

Die Fehlerhaften Dimensioniereungen fallen in 0815 Haushaltsanlagen kaum auf, daß die Last meist wesentlich unter dem Nennstrom liegt und selbst wenn eben nicht lange auf Nennstrom ansteigt.
Sobald hier aber über mehrere Stunden dieser Strom fließen soll, wird das ganze zu heiß und verursacht schnell einen Brand.

Den meisten Elektriker ist nicht bewußt, das man in einen 63A Sockel diese Größe nur unter idealsten Bedingungen einsetzen kann.
Für 99% aller Schränke ist ein Derating erforderlich was dann auf 35-40A beschränkt.

Gleiches gilt auch für NH Sicherungen auch wenn NH 000 bis 160A geht kann man da die höchste Größe fast nie verwenden.
 
NEIN!
Ich kann nur dringend davon abraten ein Neozed Element in einer Standard Einbauart mit mehr als 40A Einsätzen aus zu rüsten oder zu belasten!

Die 63A kann man da maximal dann einsetzen wenn diese ausreichend aktiv gekühlt werden.
größer 40A sollten aber unbedingt auf NH Sicherungen ausgewichen werden.
 
Kurz Fürs Protokoll:
Ich habe bezüglich der Dauerbelastbarkeit ihrer D02 Lasttrennschalter TYTAN II bei K'ELECTRIC angefragt.
Die Aussage von beiden war, dass diese definitiv dauerhaft mit 63A belastet werden dürfen und auch zur Absicherung einer 45kWp Ost-West-PV-Anlage verwendet werden dürfen.

(Das selbe hat mir übrigens auch der Hager support für Ihre Lasttrennschalter gesagt.)
 
Die Aussage von beiden war, dass diese definitiv dauerhaft mit 63A belastet werden dürfen und auch zur Absicherung einer 45kWp Ost-West-PV-Anlage verwendet werden dürfen.

Ich würde trotzdem lieber NH - Lasttrenner bevorzugen und zwar die ganz normale Ausführung ohne Sprungschaltwerk.
Die teuere Version mit Sprungschaltwerk ist für häufigeres Schalten gedacht. Das trifft in unserem Fall aber nicht zu.

Habe vor kurzem eine PV - Anlage mit drei Stück Kostal PICO CI 50 errichtet, mit Südausrichtung, also volle Leistung und auch nur normale NH-Lasttrenner verbaut. In dem Fall Rittal NH00 mit 100A Sicherungen.

Bei uns (mit TN-Netz) keinerlei RCD erforderlich. Bei TT-Netz wäre einer erforderlich. Reicht aber die A-Version, denn im Handbuch steht:

"Dieses Produkt kann einen Gleichstrom im äußeren Schutzerdungsleiter verursachen. Werden Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) oder Differenzstrom Überwachungsgeräte (RCM) verwendet, sind auf der AC-Seite nur RCD oder RCM des Typs B ≥ 300 mA zulässig. Wird die RCD-Typ A Kompatibilität im Gerät aktiviert, kann auch ein RCD Typ A verwendet werden."
 
Thema: Wechselrichter mit RCD absichern???
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