Welche Bezeichnung hat solch ein Schalter?

Diskutiere Welche Bezeichnung hat solch ein Schalter? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo allerseits, welche Bezeichnung hat solch ein Schalter und wo könnte man so einen oder einen ähnlichen kaufen? Danke.
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Anlaufkondensatoren benutzt man nur beim Start. die sind sehr groß, aber nicht für Dauerbetrieb geeignet. Deshalb gibt es da normalerweise einen Fliehkraftschalter oder Zeitglied, das den Kondensator bei erreichen der Drehzahl abschaltet. Solche Motoren haben ein sehr hohes Anlaufdrehmoment. Betriebskondensatoren haben weniger Kapazität und laufen ständig mit, der Motor hat dann weniger Anlaufdrehmoment. Dann gibt es noch eine Kombination aus beiden Varianten.
 
Aha, interessant. Danke für die Erklärung.

Mal sehen was ich vorfinden werde.
 
evtl. mal geöffnetes Motorklemmbrett fotografieren.
 
So, hier mal wieder ein Update:

Kondensator ist abgebaut. Unter dem Deckel von Motorklemmbrett gab's auch einen Schaltplan.

Wie es aussieht handelt es sich in der Tat um einen Anlaufkondenator. Dies wurde ja bereits entsprechend der Symptome (langsamer Lauf, Richtungswechsel) vermutet.

Leider ist über die Jahre und nach diversen Überlackierungen von dem Aufdruck nicht mehr viel übrig geblieben. Ich meine in der Mitte des Bildes etwas von 30 µF erkennen zu können. Kann mich aber täuschen.
Kennt jemand das Herstellerzeichen auf dem Kondensator oben im Bild?

Was meint ihr was ich jetzt unternehmen soll?

Es könnte ja auch sein, das der Fliehkraft-Schalter defekt ist und der Kondensator deswegen die Grätsche gemacht hat. Wie kann man das herausfinden?

http://s16.postimg.org/o03hqm24x/Kondensator.jpg http://s16.postimg.org/cz8cll9w1/Kondensator_nah.jpg http://s16.postimg.org/zdq11tcnl/Motorklemmbrett_s.jpg http://s16.postimg.org/724h4rsr5/Schaltplan_s.jpg http://s12.postimg.org/4rgdq26q1/Motorklemmbrett_geschlossen_s.jpg
 
Dann würde ich erst einmal zwischen Z und S messen, ob der Fliehkraftschalter durchgang hat und dann die Spule
WZ und RS durchmessen. Wenn das alles Durchgang hat, wird es der Kondensator sein.
 
Leider ist herstellerseitig nicht herauszufinden welche Kapazität der Kondensator hat(te).

Eine auf Elektromotoren spezialisierte Werkstatt hat mit empfohlen den Motor vorbeizubringen. Sie messen dann die el. Leistung und ggf. den Leiterquerschnitt der Wicklung. Anhand dieser Daten können sie dann anscheinend die notwendige Kapazität des Anlaufkondensators bestimmen.

Also habe ich das Teil abgebaut. Und zwar komplett mit Getriebe und Rührwerk, weil Getriebe und Rührwerk nicht abgingen. Meine Fresse ist das ein schweres Trumm.

Werde dann in ein paar Tagen berichten wie die Sache ausgegangen ist.
 
Naja zumindes eine 80 µ kann ich auf dem Kondensator erkennen, kann natürlich sein, das noch eine 1 davor war.
Hast du den Fliehkraftschalter mal durch gemessen? Widerstand kleiner 0,5 Ohm?
 
So, ich habe das ganze Trumm bei einer Reparaturwerkstatt für Elektromotoren in München abgegeben.

Der Betrieb existiert seit 50 Jahren und machte auf mich einen sehr seriösen Eindruck. Es ist eine von diesen Werkstätten, die es in großen Städten kaum noch gibt. Die reparieren Motoren bis 2 t Gewicht. Der spezielle Geruch in der Werksstatt erinnerte mich an meine Ausbildung. Aber ich schweife ab…

Die werden sich dort das Teil anschauen. Auch ob eine Wicklung einen Schaden genommen hat.

80 µF hält der Inhaber bei einem Anlaufkondensator übrigens für einen realistischen Wert.

Wenn ich die Reparatur bezahlt habe, teile ich euch mit was die Show gekostet hat.

PS: Eigentlich sollte man dem Thread ab der Sache mit dem Kondensator eine andere Überschrift geben. Mit der ursprünglichen Schalterfrage hat das mittlerweile ja eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun.
 
Jominator schrieb:
Die werden sich dort das Teil anschauen. Auch ob eine Wicklung einen Schaden genommen hat.

80 µF hält der Inhaber bei einem Anlaufkondensator übrigens für einen realistischen Wert.
Ist halt die Frage, welche Leistung der Motor hat, Bei 1 Kw würde ich mehr als 80 erwarten
Bei 0,5-0,75Kw könnte das passen.

Hast du mal den Fliehkraftschalter durchgemessen? Ich glaub eigentlich eher das der im Eimer ist.
 
bigdie schrieb:
Hast du mal den Fliehkraftschalter durchgemessen? Ich glaub eigentlich eher das der im Eimer ist.

Die Vermutung macht natürlich Sinn. Aber nach 30 oder 40 Jahren kann ein Kondensator auch schon mal so die Grätsche machen.

Da ich bei Elektromotoren bin ich nicht wirklich fachkundig bin, lass ich das die Jungs in der Werkstatt machen.
Um zu testen ob der Schalter öffnet, muss man ja im laufenden Betrieb messen. Und bei so einem Trumm von Motor incl. angeflanschten Getriebe und Rührwerk ist mir das nicht ganz geheuer.
 
Na auf dem Deckel steht VEM. Die DDR Kondensatoren waren zwar etwas größer aber dafür fast unkaputtbar im Gegensatz zu denen von Heute. Und wenn ein Kondensator defekt ist, sieht man das zu 70%, dann platzt er in der Regel. Ob das bei den DDR Teilen auch so ist, weis ich nicht, weil ich da noch nie einen kaputten gesehen hab.
 
So, hier mal ein Update bezüglich der Diagnose der Werkstatt in die ich den Motor gebracht habe:

Angeblich ist der Fliehkraftschalter kaputt und die Wicklung(en) hat/haben auch Schaden genommen.
Einen passenden Ersatz für den Fliehkraftschalter für den gegebenen Wellendurchmesser zu finden gestaltet sich anscheinend schwierig.
Der Motor kann zwar neu gewickelt werden, aber was nutzt das ohne einen funktionierenden Fliehkraftschalter.

Jetzt hat die gute Dame, die den Motor zum Anrühren der Moorbäder braucht, wohl ein Problem?!
 
Den Fliehkraftschalter kann man zur Not auch durch ein Zeitrelais ersetzen.
 
bigdie schrieb:
Den Fliehkraftschalter kann man zur Not auch durch ein Zeitrelais ersetzen.
Das klingt plausibel. Danke für den Tipp.
Um welche Größenordnung von Zeit geht es denn da? Eine Sekunde?
Werde die Werkstatt mal darauf ansprechen.

PS: Warum werde ich eigentlich nicht automatisch benachrichtigt obwohl ich "Benachrichtigt mich, wenn eine Antwort geschrieben wurde" angehakt ist?
 
Jominator schrieb:
Um welche Größenordnung von Zeit geht es denn da? Eine Sekunde?
Um die Zeit, die der Motor für den Anlauf bis auf ca. 90% Enddrehzahl benötigt.
 
werner_1 schrieb:
Um die Zeit, die der Motor für den Anlauf bis auf ca. 90% Enddrehzahl benötigt.
Leider gibt es dem ersten Anschein nach Multifunktionsrelais (z. B. von Eltako) nur mit Schließern.
Man bräuchte also noch ein Zweites als Öffner.
Und dann noch ein Gehäuse.
Bin mal gespannt was die Werkstatt dazu sagt,

PS: Benachrichtigung hat diesmal funktioniert.
 
Du brauchst kein Multifunktionsrelais
Das AVZ reicht, und das hat einen Wechsler
http://www.eltako.com/fileadmin/downloa ... AW12DX.pdf
Wie oft der allerdings den Kondensator abschaltet, bevor er im Eimer ist, weis ich nicht. Zuschalten muss er ihn ja zum Glück nicht, das würde er nur ein paar mal überleben. Abschalten ist nicht ganz so problematisch bei einem Kondensator.
 
Jominator schrieb:
Hier nun der Befund und das Angebot der Werkstatt:

http://s17.postimg.org/moc4bn4t7/2014_09_04_131042.jpg

Komisch, daß alles kaputt ist, nur der anfänglich unter Verdacht stehende Kondensator nicht.

Schöner Mist.
Was hab ich geschrieben:

BeitragVerfasst am: 23.08.2014 09:02 Titel:
Na auf dem Deckel steht VEM. Die DDR Kondensatoren waren zwar etwas größer aber dafür fast unkaputtbar im Gegensatz zu denen von Heute. Und wenn ein Kondensator defekt ist, sieht man das zu 70%, dann platzt er in der Regel. Ob das bei den DDR Teilen auch so ist, weis ich nicht, weil ich da noch nie einen kaputten gesehen hab.

Und das du den Fliehkraftschalter messen sollst, hab ich auch mindestens 2 mal geschrieben.
 
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