Welchen Verteilerkasten und welches Material

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h0rus88

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Hallo liebe Fachleute,

ich hoffe in diesem Forum ein wenig Hilfe zu erhalten. Folgende Situation:

In unserer Garage (Doppelgarage mit angebauter Einzelgarage) ist alte Aufputzelektrik aus DDR-Zeiten verbaut. Sprich Aluleitung, 4-polige Drehstromdose und alter Verteilerkasten. Die Zuleitung kommt aus dem Boden und ist mit einem Metalrohr geschützt (bis 1m h) dann kommt eine Metalldose (drauf steht IP55) von der ein Kabel zur Drehstromdose abgeht. Der Rest wandert in den Verteilerkasten. Dort sichert eine Schraubsicherung die restlichen Dosen und 4 Leuchtstoffröhren (alle einzeln mit Vorschaltgerät.

Ich möchte jetzt die Elektrik erneuern lassen, da - die alte Elektrik in allen Ehren - ich die Garage als Werkstatt nutzen möchte.

Nach der Erneuerung sollen folgende Dosen/Lampen vorhanden sein.

Doppelgarage:

- 4 Leuchtstofflampen in der Doppelgarage (davon jeweils 2 über seperate Schalter anschaltbar)
- 4 Steckdosen
- 1 CEE-Steckdose (5 polig) außen
- 1 CEE-Steckdose (5 polig) innen
- 1 Außensteckdose
- 2 Lichtschalter

Einzelgarage:

- 1 Leuchtstoffröhre
- 2 Steckdosen
- 1 Lichtschalter

(alles Aufputz und Feuchtraum geeignet)

Meine Fragen:

1. Ist dies in der Form überhaupt möglich? Gerade wegen den CEE-Dosen.

2. Wie müsste der Verteilerkasten dimensioniert sein und welche Marke ist hier zu empfehlen?

3. Welche Kabelquerschnitte sollte man verwenden?

Ich möchte die Kabelverlegung und Anbau der Dosen und Schalter selber übernehmen, um Arbeitsleistung zu sparen und alle Messungen sowie KLemmarbeiten soll ein Elektriker übernehmen.

Vielen Dank im Voraus

Sebastian
 
Wie ist die bisherige Leitung abgesichert?

Welche Netzform liegt vor?

Welche Leiterart, -Anzahl und -querschnitt hat die Zuleitung?

Wieviel Leistung soll die Anlage liefern können?
 
Wegen der Absicherung konnte ich nocht nicht schauen. Das werd ich morgen in Erfahrung bringen. Auf dem Hof gibt es ca. 6 oder 7 Verteilerkästen :shock: . Auf jeden Fall ist die Zuleitung 4x6m², Aluminium.

Bei der Leistung gehe ich maximal Ladestrom für Akkus, Bohrmaschine (max. 1200 Watt), Radio, Tischkreissäge, und ggf. Schweißgerät je nach Nutzung. Nach der Leistung der Geräte müsste ich genau schauen.

Hoffe das hilft schon mal weiter.
 
Ich könnte jetzt auf so Dinge, wie Gleichzeitigkeit eingehen - Du kannst die benannten Geräte alle hintereinander oder simultan benutzen wollen - daher die Frage nach der Gesamtleistung.

Aber du solltest erst einmal die Netzform klären - ich fürchte ja TN-C und dann kannst du die Zuleitung eigentlich auch gleich wegwerfen, egal mit wie wenig Leistung du die Anlage betreiben möchtest. Zumindest ist es sehr grenzwertig einen 6mm² Alu PEN wiederverwenden zu wollen. Der aktuelle Mindestquerschnitt liegt seit 1973 bei 10mm² CU und 16mm² Alu.
 
Es sei denn, er verzichtet auf Drehstom, Dann könnte die Leitung bleiben. Wenn da aber noch mehrere Abzweigkästen in der Leitung sind, dann würde ich auch lieber was neues ziehen und das nicht nur in die Garage, sondern auch dahin, wo die anderen Abzweige hin gehen.
Die DDR-Kragensteckdosen sind seit Anfang der 90er nicht mehr erlaubt. Da gilt auch nicht der so genannte Bestandsschutz. Hierfür gab es eine Nachrüstforderung.
 
Also die Zuleitung zur Garage ist mit 3x 25A Schmelzsicherungen abgesichert. Wenn meine Berechnungen stimmen müssten es 16mm² Querschnitt sein. ca. 4,5 mm Durchmesser je Kabel (Schwarz, Braun, Gelb/grün, Hellgrau).

Könnt ihr mir das mit dem TN-C mal erklären oder mir nen Link setzen wo ich das verständlich nachlesen kann. Benötigt ihr sonstige Angaben?

Gruß Sebastian
 
Das Hellgrau war bestimmt mal blau.
TNC Nennt man auch klassische Nullung.
In welcher Gegend liegt denn das Gelände?
 
Weiß nicht genau, was du mit Gegend meinst. Flachland, Südbrandenburg. Im Haus ist noch Aluleitung verlegt. Das Haus wird jedoch saniert, samt Elektrik. Die Wirtschaftsgebäude(Waschküche, Scheune, Laube, udgl.) haben bereits alle neue Elektrik. Nur die Zuleitung zur Garage (steht etwas abseits auf dem Hof) ist halt noch Alu.

Also heißt TN-C, dass ich neben den 3 Phasen nur den Nullleiter und keinen extra Schutzleiter habe. Oder liege ich hier falsch. (Entschuldigt bitte, aber mein größter Fehler in der Schulzeit, war Physik und E-Technik ab der 10. nicht mehr zu belegen.)
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Netzform

Die 4,5mm beziehen sich hoffentlich auf das blanke alu und nicht den Außendurchmesser der Isolation...

Zu deinen anderen Fragen ... Du musst erst einmal angeben, wie leistungsfähig das sein soll - Du kannst z.B. deine CEE-Steckdosen beide separat führen mit eigenen Leitungen und dann auch simultan max. Leistung daraus nutzen - oder du legst nur eine Leitung und schließt daran beiden an, dann geht nur eine mit maximaler Leistung simultan oder beide mit halber oder X+Y = Max ... Genauso die anderen Steckdosen. Ich kann mir eine Steckdose pro Stromkreis installieren oder 20 - solange ich nur ein Gerät daran betreibe macht es keinen Unterschied.
 
Ja, nur das blanke Aluminium.

Was die Leistung angeht. Da ich die Garage alleine nutze, gehe ich auch von Einzelnutzung aus. Ich kann kaum Winkelschleifer und Bohrmaschine und Schweißgerät gleichzeitig benutzen. Also heißt ich werde jeweils immer nur eine Dose mit maximaler Leistung betreiben.

Die CEE-Dose soll fürs Schweigerät genutzt werden und im Außenbereich für eine Wippkreissäge und nen Holzspalter.
 
Wie gesagt, wenn du keine großen Lasten simultan hast, geht prinzipiell alles auf einem Stromkreis - aus praktischen Gründen einmal Drehstrom für die CEE-Steckdosen, einmal Wechselstrom für die Steckdosen und einmal Wechselstrom für Licht - Und fertig. Fehlerstromschutz nicht vergessen, TN-C-S im Verteiler herstellen (oder siehe unten). Kritisch: Alu muss man beim anschließen sorgsam behandeln (Schaben, ggf. fetten, geeignete Klemmen), sonst ist der Kontakt irgendwann futsch.

Zu Herstellern: Ich finde für Werkstatt/Garage die Kleinverteiler von Hensel Spitze. LSS und FI von Siemens oder ABB rein, wenn man mag (Privat nirgends gefordert) alles auf Wago Reihenklemmen setzen. Die Verteiler von Hager und Striebel sind aber auch nicht schlecht, nur in FR/AP nutze ich aus Gewohnheit oft Hensel, die sind ziemlich Robust.

Da es bei Dir offenbar bereits einen Abzweigkasten zu geben scheint würde ich diesen prüfen oder ggf. austauschen und mit passenden Klemmen direkt mit 5-Adrigem Kupfer davon zum Stromkreisverteler weitergehen. Falls notwendig Schutzpotentialausgleich errichten. Falls TT-Netz entsprechend Erder setzen.

Du musst da halt mal n Plan machen...

Beispiel: Hensel KV 9330 (ca. 85€)
Der soll doch Innen montiert werden, oder muss er UV-beständig sein?
Ausreichend Platz für Erweiterung und Reihenklemmen ist in dem Fall vorhanden.

Minimalistisch: Hensel KV 9109 (ca. 29€)
- Kein Platz für Reihenklemmen
- Keine Reserve (4pol. FI, 3pol LSS + 2x1pol LESS = 9 TE)

Und zahlreiche Größen und Variationen dazwischen ... mit und ohne verdecktem Raum, 12 oder 18 TE Breit, UV-beständig oder nicht, mit Membranflansch oder für Kabelverschraubungen, .....

Oder als Enystar-Verteiler, da kann man auch passend direkt Steckdosen mit ans Gehäuse anbauen wenn man will ... Sieht man hier z.B. bei den Produktbildern: enystar Systemaufbau

Zum Thema Alu klemmen: Die Weidmüller WDU 16 N Reihenklemmen im Hensel K 9351 (ca. 63€) sind z.B. für Kupfer und Aluminium zugelassen - es darf aber je nur eine Leiterart pro Klemmstelle verwendet werden. Alu-Leiter abschaben, mit Vaseline einfetten und mit passendem Drehmoment (bei diesen Klemmen 3,0Nm) anziehen - nach rund einer Woche Betrieb nochmal mit Drehmoment nachziehen und dann wie üblich prüfen lassen.
 
PS zumindest für die CEE-Steckdosen würde ich C16 Leitungsschutzschalter nehmen nicht B16. Auch bei den Schukosteckdosen in einer Werkstatt würde ich darüber nachdenken.
Viele Elektrofirmen bauen wegen dem geringeren Preis B16 ein. Das schadet in einer Wohnung nichts, aber in einer Werkstatt sind die zu flink.
Den Abzweigkasten aus Metall würde ich entfernen. Es ist aber evtl. nicht einfach einen anderen mit Alutauglichen Klemmen zu finden.
 
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