Welcher Typ Kombi-Ableiter Typ 1+2 in meinem Fall TN-C o. TN-S

Diskutiere Welcher Typ Kombi-Ableiter Typ 1+2 in meinem Fall TN-C o. TN-S im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Zusammen, trotz längerer Recherche bin ich mir nicht schlüssig, ob in meinem Fall ein Kombi-Ableiter für TN-C oder TN-S zum Einsatz kommen...
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Ono23

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Hallo Zusammen,

trotz längerer Recherche bin ich mir nicht schlüssig, ob in meinem Fall ein Kombi-Ableiter für TN-C oder TN-S zum Einsatz kommen muss.
Mein Haus ist Baujahr 2000 und die Zuleitung vom HAK zum Zählerschrank ist 4 adrig ausgelegt.
Die Auftrennung PEN erfolgt in meinem Zählerschrank erst nach dem Zähler.
Siehe auch das Foto.
Einen äußeren Blitzschutz gibt es nicht.
Ob nun ein Kombi-Ableiter wirklich sinnig und gewinnbringend ist, sei dahingestellt, aber ich denke, es ist besser als nichts.
Bevor ich mir nun einen Kombi-Ableiter zulege, ist also die Frage, liegt bei mir TN-C oder TN-C-S oder TN-S vor und welcher Kombi-Ableiter wäre hier der Richtige, welche Mindestanforderung bzgl. Blitzstoßstrom sollte ein Kombi-Ableiter haben und vielleicht gibt es auch eine Produktempfehlung von euch.
Platzieren möchte ich den Kombi-Ableiter direkt neben der PEN-Aufteilung.

Vielen Dank an Euch.

Zählerschrank.jpg
 
Das Bild sagt nicht viel aus, denn dort kommt der SPD nicht hin. Dieser ist so nah wie möglich am Speisepunkt der Anlage zu installieren, also im Zählervorbereich. Da die PEN-Aufteilung erst nach dem Zähler erfolgt, besteht im Netzseitigen Anschlussraum TN-C System. Hier ist dann wieder entscheidend, wie dieser Bereich aufgebaut ist, also z.B. mit Sammel- oder Hutschiene. Sollte die Hauptleitung zu lang sein, ist der SPD an der Hauseinspeisung, neben dem Zählerkasten zu errichten.
 
Hatte gedacht, dass das so wie abgebildet ohne Fachpersonal des Netzbetreibers von mir selbst gelöst werden könnte.
Zählerschrank SPD.jpg

Die Zuleitung vom Netz kommt keine 20cm entfernt durch die Kellerwand in den HAK, der HAK ist unmittelbar neben dem Zählerkasten befestigt und die Kabellänge ist unter 1 Meter zum Zähler und auch das Erdungsband ist direkt unter dem HAK und Zählerkasten in die Bodenplatte eingegossen und auch unter 1 Meter PEN-Kabellänge. Wie die Sammelschiene / Hutschiene vor dem Zähler aufgebaut ist, ist aufgrund der Verplombung leider unbekannt.
Natürlich wäre ein SPD vor dem Zähler besser gesetzt.
Für mich war halt nicht ganz klar, ob man an dem Punkt der Aufteilung von PEN auf PE und N noch von TN-C spricht und hier (wenn hier auch nicht gerade ideal) ein SPD TN-C eingesetzt werden müsste, oder ob man ab hier schon von einem TN-S ausgehen muss und ein SPD TN-S eingesetzt werden muss.
Falls jedoch die Stelle an der PEN-Aufteilung für ein SPD-System ungünstig / unbrauchbar sein sollte, wer darf einen Eingriff unterhalb der Zählers durchführen, nur der Netzbetreiber ???, oder aber auch ein ortsansässiger Fach-Elektriker ???
Dann würde ich das natürlich lieber vor dem Zähler im Zählerschrank oder gar zwischen Zählerschrank und HAK einbauen/montieren lassen.
Ist halt nun die Frage, ob ein SPD an der PEN-Aufteilung bei den kurzen Leitungswegen zum HAK usw. seine Funktion erfüllen würde?
 
Hatte gedacht, dass das so wie abgebildet ohne Fachpersonal des Netzbetreibers von mir selbst gelöst werden könnte.

Wenn Du den Vorzählerbereich nicht öffnen willst, ist diese Lösung durchaus praktikabel. Zwar nicht perfekt.

Es ist richtig, hier an dem Punkt der PE - N - Aufteilung einen Überspannungsableiter (3 teilig) für TNC zu verwenden.

Ein vierteiliger (für TNS) würde an dieser Stelle auch nicht mehr Nutzen bringen. Kostet nur mehr.

Ich gehe davon aus, dass deine Erdkabelzuführung eine durchgehend in der Erde liegende ist und nicht etwa 30 Meter vorher von einer Freileitung abgezweigt wird?



Wenn Du es perfekter machen lassen willst, den Eingriff in den Vorzählerbereich kann auch ein konzessionierter Elektrofachbetrieb erledigen. Dazu ist nicht das Personal vom Netzbetreiber notwendig.
 
Das ist dann aber kein Typ A und es besteht ein erweiterter Abstand zum Speisepunkt, letzlich aber immer noch besser, als gar kein Ableiter. Ein TN-C reicht an dieser Stelle aus, man kann aber auch einen für TN-S verwenden. Macht keinen Vorteil und man benötigt mehr Platz und einen Anschluss mehr von der PEN-Klemme. Sinn macht es höchstens, wenn man das Teil irgendwie zukunfssicher noch verwenden möchte.
 
Danke für die erhellenden Antworten bzw. diese bringen nun endlich Licht ins Dunkle.

Ja, wir sind seit Jahrzenten definitiv über längere strecke per Erdkabel angeschlossen.
Ich werde mich mal erkundigen, ob in der Nähe (noch) ein konzessionierter Elektrofachbetrieb existiert.

Was mich wundert, dass der Netzbetreiber vor anderhalb Jahren beim Einbau des digigitalen Zählers nicht gleich noch einen SPD mit anbietet und man dann entscheiden kann, ob oder ob nicht. Hätte aus meiner Sicht den Vorteil, nur ein Eingriff wäre notwendig und der neue Zähler ist gleich mit geschützt.
Aber gut, es wird wohl Gründe dafür geben.

Eine letzte Frage zum Thema.
Macht es bei dem Einsatz eines TNC-Überspannungsableiters (3 teilig) einen Sinn, direkt vom TNC-Überspannungsableiter noch ein zusätzliches PEN-Kabel mit einen bestimmten Querschnitt als Unterstützung zum hausinternen Erdband zu führen, oder reicht hier das vorhandene PEN-Kabel zum HAK völlig aus, oder wäre ein zusätzlicher PEN sogar schädlich ???
 
1. Kann man keinen Überspannungsschutz erhalten in dem man irgendwo mal einen Ableiter platziert.
2. würde ich dringend Anraten den TN-C Teil Deiner Anlage auf TN-S umbauen zu lassen.
3. Der Dehn Blitzplaner zeigt Dir sehr gut wo welche Ableiter zu sitzen haben. Für ein Wohngebäude wäre ab Typ 1 Ableiter zu montieren und der hat direkt hinter dem HAK zu sitzen, das was Du da einbauen willst ist lediglich ein Typ 2(3) Ableiter.
 
1. Kann man keinen Überspannungsschutz erhalten in dem man irgendwo mal einen Ableiter platziert.
2. würde ich dringend Anraten den TN-C Teil Deiner Anlage auf TN-S umbauen zu lassen.
3. Der Dehn Blitzplaner zeigt Dir sehr gut wo welche Ableiter zu sitzen haben. Für ein Wohngebäude wäre ab Typ 1 Ableiter zu montieren und der hat direkt hinter dem HAK zu sitzen, das was Du da einbauen willst ist lediglich ein Typ 2(3) Ableiter.

Ja vielleicht sollte man das Thema gleich richtig anpacken. Bin ja noch in der Findungsphase und musste mich erstmal mit den Begrifflichkeiten auseinander setzen. Komme beruflich aus der Elektronik (Schwachstromer) und Strom und Spannung usw. sind nicht ganz fremd, jedoch dieses Thema und was hier sinnig und fachlich richtig ist, muss ich mir erst noch erarbeiten.
Werde mir also eine Elektrofachkraft suchen und prüfen lassen, ob ein Umbau auf TN-S ab HAK bei mir mit den vorhandenen Gegebenheiten im Zähler-/Vorzählerbereich möglich ist. Dann kann ich entscheiden ob gleich richtig, oder wenigstens vorerst erstmal halbherzig einen TN-C Ableiter einbauen.

Danke an euch und Gruß vom Schwachstromer. ;)
 
Auch wenn das noch TN-C bleibt bau gleich den TN-S Ableiter ein, denn wenn mal umgerüstet wird brauchst Du den dann nicht ersetzen.
Den von dir gezeigten könnte man einfach erweitern, der aber notwendige vor dem Zähler der dort üblicherweise auf der Schiene sitzt kann nur komplett ersetzt werden.

nach 10m Leitungsweg sind allerdings zusätzliche Ableiter erforderlich.
auch dürfen Antennen und Telefonleitungen sowie alle anderen nicht vergessen werden.
 
3. Der Dehn Blitzplaner zeigt Dir sehr gut wo welche Ableiter zu sitzen haben. Für ein Wohngebäude wäre ab Typ 1 Ableiter zu montieren und der hat direkt hinter dem HAK zu sitzen, das was Du da einbauen willst ist lediglich ein Typ 2(3) Ableiter.

Da der HAK unmittelbar unter dem Zählerschrank sitzt, ist auch ein kombinierter Typ 1/2-Ableiter im Zählerschrank möglich, dann aber vor dem Zähler. Die Hauptleitung wäre ja schnell gegen eine 5-adrige ersetzt, es sind aber dann auch 5 Sammelschienen im Netzseitigen Anschlussraum notwendig.
 
Bevor man allerdings mit Überspannungsschutz anfängt würde ich mal prüfen ob der FI Schutz für alle Endstromkreise gegeben ist.
Dem Netzbetreiber und vor allem dem Messtellenbetreiber ist der Zustand Deiner Anlage ziemlich egal.
Der ist nur zuständig Dir einen Zähler zu liefern und zu ersetzen.
Der Netzbetreiber wird niemals an Deiner Anlage irgendwas installieren, der wird nur wenn er Mängel sieht die Anlage still legen und von Dir verlangen das in Ordnung bringen zu lassen.

Leider gibt es bisher auch keine Handhabe in Anlagen von Wohngebäuden irgendwas auf aktuellen Stand zu bringen.
 
Was mich wundert, dass der Netzbetreiber vor anderhalb Jahren beim Einbau des digigitalen Zählers nicht gleich noch einen SPD mit anbietet und man dann entscheiden kann, ob oder ob nicht. Hätte aus meiner Sicht den Vorteil, nur ein Eingriff wäre notwendig und der neue Zähler ist gleich mit geschützt.
Dem VNB interessiert der Überspannungsschutz nicht und der bietet auch keine Geräte an und der baut auch keinen Überspannungsschutz ein.
 
Meine Installation, welche zu Hausbauzeiten natürlich durch eine Fachfirma durchgeführt und geprüft wurde, ist ja nun nicht aus Museumszeiten.
Warum zu diesen doch schon recht modernen Zeiten nicht schon ab HAK als TNS-S Variante installiert wurde, kann ich nicht beantworten.
Da es ja Normungen und Empfehlungen für so etwas gibt, wird es schon Gründe damals für TN-C gegeben haben.
Die Kosten für ein 5 adriges 1 Meter Kabel und eine 5er Schienen-Modul werden es bestimmt nicht gewesen sein.

Über die damalige Ausführung der Elektroinstallation habe ich mich auf die Fachfirma verlassen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte man als Bauleie genug um die Ohren und da war dann letztendlich nur interessant, wo welche Steckdosen und Schalter platziert werden sollen.
So und nun nach Jahren, wo die Technik im Hause extrem zugenommen hat, fällt einem (mir) dann plötzlich auf, etwas für den Schutz des ganzen Wohlstandstechnikkrams tun zu müssen. Und ab hier muss man sich als Leie nun mit TN-C oder TN-S auseinandersetzen und stellt fest, TN-C ist die nicht gerade ideale Grundvoraussetzung für einen effektiven Schutz.
So ähnlich ist das mit einem Backup von Daten. Kaum einer kümmert sich um ein funktionierendes Backup. Erst wenn der Superdatengau eintritt, wird ein Backup interessant.
Ich hole mir definitiv die entsprechende Fachkraft ins Haus. Dann wird sich zeigen, wie der Vorzählerbreich aufgebaut ist und was für den Umbau auf TN-S notwendig sein wird. In diesem Zusammenhang kann dann auch gleich noch die Installation / FI's geprüft werden.
Schaun wir mal....
 
Die Technik und die Normen entwickeln sich nun mal ständig weiter. Die Pflicht zu einem Überspannungsschutz gibt es seit 2016 für neu errichtete Anlagen. Fünfadrige Zuleitungen beim TN-C System in gemeinsamer Umhüllung sind seit 2019 die Norm. Natürlich konnte und kann man technisch immer besser installieren, als es die Norm besagt, aber das entscheidet letzlich der Eigentümer. Es ist wie beim Autokauf. Vieles, was besser, aber nicht vorgeschrieben ist, kann man als Extras dazunehmen.
 
Warum das damals auf TN-C Netz gebaut wurde ist ganz einfach, es war üblich, erlaubt und 90% der Elektriker hatten nicht genug Sachverstand um die Probleme eines TN-C zu verstehen.
Wenn man als Fachkraft verstanden hat warum man 1973 die klassische Nullung (TN-C kleiner 10mm²) verboten hat, hätte man sich gleichzeitig darüber wundern müssen warum das bei 10mm² noch in Ordnung sein soll.
Haben aber nicht viele denn 90% der Fachkräfte kennen noch nicht mal die aktuell gültige Norm und deren Konsequenz.
Das TN-C ist in Gebäuden seit 2010 nicht mehr erlaubt, trotzdem hat das bis 2018 gedauert und der Einführung der AR-N 41xy um den meisten das klar zu machen. die AR ist keine spezielle Norm sie ist eine ANWENDUGNSREGEL, das bedeutet im Endeffekt sie gibt Beispiele wie die Norm angewendet werden muß.

Ich hab meine Lehre 1994 angefangen und schon damals war mir nach den ersten Lehrgängen über Netzformen bewußt, daß TN-C der letzte Schrott ist.
Auch die Meister waren sich da einig, daß nur noch TN-S im Betrieb gebaut wird.

zu Der Zeit waren die heute bekannten Probleme mit Störungen von Netzwerken, Schäden an Elektronik, sowie Koorosionsschäden an anderen Gewerken gar nicht bekannt, bzw wurden nicht in Zusammenhang mit dem TN-C Netz gebracht.
 
Also war das Jahr 2000 in Deutschland doch noch elektrisches Mittelalter und hatte eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon das Auslaufmodell TN-C als Neu im Hause.

Eine letzte Frage zum Thema.
Macht es bei dem Einsatz eines TNC-Überspannungsableiters (3 teilig) einen Sinn, direkt vom TNC-Überspannungsableiter noch ein zusätzliches PEN-Kabel mit einen bestimmten Querschnitt als Unterstützung zum hausinternen Erdband zu führen, oder reicht hier das vorhandene PEN-Kabel zum HAK völlig aus, oder wäre ein zusätzlicher PEN sogar schädlich ???

Im Dehn Blitzplaner habe ich folgenden Hinweis zu meiner selbst gestellten Frage gefunden und der im Blitzplaner empfohlene Bypass scheint ja erlaubt und sinnvoll zu sein. Ich lese daraus, dass die Unterstützung des SPD zur Ableitung per zusätzlicher PEN-Leitung zur Sammelschiene günstig ist.
bypass.JPG

Dann könnte ich theoretisch auch die ungünstige SPD-Position nach dem Zähler (aber korrekt vor dem FI) mittels z.B. 10mm² PEN-Kabel zu meiner Sammelschiene an meinen nahe liegenden Ringanker führen und somit die Ableitung zielführend dort hin ableiten.
Hoffe, ich habe das so richtig rausgelesen und nicht falsch interpretiert. Also haut mich nicht gleich. ;)
 
Das "günstig" und "ungünstig" bezieht sich dabei NUR auf den Überspannungsschutz.
das Rechte ist leider auf KEINEN Fall zu empfehlen, da hier ein paralleler Pfad zum PEN über den PA geschaffen wird und damit der Strom sich aufteilt.
Durch die gute Leitfähigkeit der Verbindung wird da durchaus der halbe PEN Strom über den PA fliesen, das ist unbedingt zu verhindern!

Wenn x und y verklemmt werden sollen MUß die Verbindung HES -> PEN auf der linken Seite entfallen!!!
 
Danke für den Hinweis. Also bleibt es bei der Entscheidung einen Fachmann zu holen und möglichst von TN-C auf TN-S zu wechseln.
 
um das mal klar zu stellen vom PEN zur HES geht ein PE und Überspannungsschutz als TN-S-Netz ist die beste Wahl Den da ist auch der PEN geschützt. Eine Überspannung auf allen 4 aktiven Leitern wird über den PE zur HES abgeführt. Im TN-S-Netz gibt es keinen PEN mehr! Ab Trennstelle des PEN hast du ein TN-C-S-Netz .
 
Ein Überspannungsschutz wirkt immer auf alle Leiter ansonsten ist er komplett unwirksam
Von einem TN-S Ableiter also 4 Teilig, kann wenn der im TN-C Netz eingesetzt wird halt erst mal nur drei Ableiter genutzt werden.
Was man natürlich machen könnte wäre den PEN an den N Anschluß zu klemmen und den PA an den PE Anschluß und so keine sekundäre Verbindung des PEN über den PA her zu stellen.
 
Thema: Welcher Typ Kombi-Ableiter Typ 1+2 in meinem Fall TN-C o. TN-S
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