Es ist wie meist: Blitzschutzthemen entfernen sich schnell von der Ursprungsfrage.
Bei einem Direkt Einschlag hilft hier kein Dipol, und auch kein Dehn Blitzplaner !
Bei einem ehemaligen Arbeitskollegen ist ein Blitz in den Dachgiebel eingeschlagen, damit ist jedes Blitzkonzept hier absurdum, so hart es auch klingt. Der EMP zerstört alles umliegende.
Abmildern kann hier nur ein Blitzkonzept aus den 50er Jahren, als die Dachgiebel noch mit Blitzableitern versehen waren und diese direkt in den Boden geleitet wurde.
Watt nu, Hüh oder Hot?
Wahrlich absurd ist nur die These, dass Blitzschutzkonzepte der 50er-Jahre nach ABB-Bestimmungen besser gewesen sein sollen, wo Äußerer Blitzschutz noch ohne Inneren Blitzschutz bzw. Blitzschutzpotenzialausgleich erlaubt war. Die Aussage schließt aus, dass dir die damals gültigen ABB-Bestimmungen und deren Irrtümer auch nur ansatzweise bekannt sind. Sollte ich dich falsch eingeschätzt haben, können wir z. B. über die gravierenden Änderungen bei Trennungsabstand und Schutzwinkel gerne fachsimpeln.
Aber unter uns das ein Blitz direkt in den Dachgiebel einschlägt und das direkte Nachbarhaus verschont blieb in einer Landschaftssenke dürfte ähnlich hoch sein wie ein 6er im Lotte. Das ist auch einer der Gründe warum es in meinem Ort nur 1 Haus gibt wo die SAT-Schüssel mittels Fangstange geschützt ist.
Der Irrglaube, dass für Nachbargebäude (ohne energetisch koordinierten Überspannungsschutz der Energie- und TK-Leitungen) getrennte Fangeinrichtungen für Dachantennen oder was sonst schädlicher als Blitzschutzanlagen oder suboptimale blitzstromtragfähige Antennenerdungen sind, zeugt von profunder blitzschutztechnischer Unkenntnis.
Die mittelbaren Überspannungsschäden sind mehrfach höher als die unmittelbarer Direkteinschläge einschließlich der Totalverluste, weshalb kein Blitzschutzkundiger jemals behaupten wird, dass ohne ÜSG geschützte Nachbargebäude ungeschoren davonkommen, egal ob Direkteinschläge über normkonforme Erdungsleiter aus min. 16 mm² Cu oder 50 mm² Blitzableiterdraht von getrennten Fangstangen gegen Erde abgeleitet werden..
Fazit, das Dach bitte nicht unbeachtet lassen egal ob da nun eine SAT Schüssel drauf ist oder nicht !
EMPFEHLUNGEN dieser Art schließe ich mich an!
Am Fakt, dass früher obligatorische Direktanschlüsse von Antennenträgern an LPS unter Einhaltung der Anerkannten Regeln der Technik (= Normminimum) nach IEC 60728-11 bzw. Reihe IEC 62305 zwar noch zulässig aber unzweckmäßig und daher schon lange nicht mehr Stand der Technik sind, ändert auch ein Blitzschutzsystem für das gesamte Gebäude nichts.