Das ist mal wieder der leider ganz typische Fall und Schuld hat im Zweifelsfall tatsächlich der, der die Gesamtplanung gemacht hat.
Ich versteh Dich natürlich, dass Du erwartet hättest, dass dich zumindest einer von beiden drauf hätte hinweisen sollen.
Vom Eli hätte ich sowas wie: "Übrigens, wir brauchen noch einen ausreichenden Erder ..." erwartet.
Aber okay, bei dem entschuldige ich das damit, dass der den Erder fast schon als Selbstverständlichkeit voraussetzt.
Allerdings versteh ich nicht, warum er das nicht angesprochen hat, denn er hätte sowieso zumindest die Wirksamkeit prüfen müssen.
Vom Betonbauer hätte ich zumindest sowas wie: "Einen Erder brauchen sie wirklich nicht?" erwartet.
Es ist ja wirklich das Üblichste der Welt, dass der Betonbauer auf die Verlegung von Erdern zumindest achten muss - Wär ja fast ein Wunder, wenn da mal wirklich kein Erder gebraucht wird.
Die sollen jetzt hinterher mal keinen solchen Schmarren erzählen, dass sie das Wort noch nicht mal kennen würden.
Ja ja, man soll sich halt net drauf verlassen, dass sich die Gewerke umsichtig verhalten geschweige denn Rücksicht aufeinander nehmen.
Manche machen halt wirklich Angebote stur nach Ausschreibung und wirken eben nicht beratend auf den Kunden ein.
Deshalb ist es halt doch ratsam einen Planer einzusetzen, der sich so im Allgemeinen mit den Notwendigkeiten auskennt. Das kann sogar der Architekt sein, wenn der genug Einblick auf das Verhalten des Gesamtkunstwerks hat.
Okay, kostet halt ein paar EUR mehr, dafür kann man dann auf den mit dem Finger zeigen, wenn was schief läuft - Oder (vorzugsweise) es ist halt gleich richtig.
Wobei man da als Eli auch ganz schnell in nen Fettnapf dappen kann, wenn man anfängt "Haben Sie auch an dies und das gedacht?" - Da heißt es dann schnell, das man dem Kunden was andrehen wolle, was er gar nicht will.
Bei allem hast Du ja aber noch Glück im Unglück. Denn die 1200 hören sich jetzt nicht wirklich übertrieben an und wenn das Fundament jetzt noch nicht gesetzt ist, dann kann man das alles noch schön machen und muss net anfangen zu murksen.
Wenn der Beton mal geschüttet ist und alles zu ist, dann wird die Sache richtig lustig (Nicht unmöglich, aber richtig teuer).
Das sollen sich die beiden Gewerke mal ganz schnell miteinander ins Benehmen setzen und austüfteln, wie sie das zusammen am einfachsten gebacken bekommen.
Muss ja jetzt nicht unbedingt ein Ringerder werden, sie sollen halt zusammen gucken, wie es am besten geht.
Am besten auch gleich noch den Architekten mit ins Boot holen, net dass am Schluss die Anschlussfahne irgendwo ganz saublöd rausguckt.
Irgendwie seid ihr da schon ein wenig an so richtige Oberspezialisten geraten. Da kann man nur hoffen, dass die wenigstens bei der Ausführung etwas umsichtiger sind.
Sorry, aber da seid ihr als Planer ganz allein schuld, wenn da was verrutscht.
Sei froh, dass sich das jetzt noch so günstig ausbügeln lässt - Gerade noch mal Glück gehabt!
Und an den 1200 Steinen bleibt ihr allein hängen, da kommt ihr nicht rum.
Ich hatte vo einiger Zeit auch mal so nen Fall, wo sich ne ältere Dame nen neuen Warmwasserspeicher vom Installateur gewünscht hatte.
Der hat dann kurzerhand nen Durchlauferhitzer hin geschraubt, weil der viel kleiner sei, das viel praktischer wäre und man das auch heute so hätte. Sie brauche dann hinterher nur noch einen Elektriker, der das kurz anschließt.
Ja ja, er hat ja mit den Aussagen auch Recht, aber da hätte er gleich sagen müssen, dass er das erst mal mit dem Eli absprechen muss.
Ich staunte nicht schlecht als ich dort aufschlug um das "kurz anzuschließen", da hing so ein nettes kleines 21 kW Ding an der Wand - Aber nööö, Drehstrom gab es in der Wohnung sowieso nicht und von der Belastbarkeit der Wohnungszuleitung brauchen wir gar nicht anfangen.
Dann war's erst mal an mir der netten alten Dame zu erklären, dass wir nun wohl ein kleines Problem haben und uns den Strom unten vom Zählerkasten holen müssen, wir nen Drehstromzähler brauchen und wir ohnehin erst mal beim VNB nachfragen müssen, ob wir das Ding überhaupt in Betrieb nehmen dürfen. Außerdem müsse die Hausabsicherung aufgebohrt werden und nen neuen Zählerkasten brauche sie auch.
Natürlich gleich die Gretchenfrage, was denn das kosten solle?
Ich hab mir wohl keine Freunde gemacht, als ich ihr dann kurz den Aufwand erklärt und die Kosten zusammengerechnet hab - Da war jemand wohl sehr erschrocken, dass das ja weitaus mehr kostet als der ganze Durchlauferhitzer.
Da ging dann auch wieder die Diskussion los, ob man das nicht doch anders machen könnte. Ja, konnte man. Der Installateur soll nochmal kommen und den Durchlauferhitzer wieder mitnehmen und halt doch wieder nen Warmwasserspeicher hin setzen, was natürlich jetzt auch nicht mehr so ganz einfach wäre.
Erst nach ner etwa einstündigen Diskussion kehrte dann Vernunft ein, der Installateur brauchte nimmer kommen und die Sache wurde gleich richtig gemacht.
Genehmigung für den DLE wurde erteilt, der HAK hochgesichert, ein neuer Zählerschrank gesetzt.
Die fette Strippe wurde in nen fetten Kabelkanal durchs Treppenhaus gelegt und alle waren zufrieden.
Das ganze natürlich auch gleich so, dass man die Strippe auch dann nutzen kann, wenn endlich mal die Wohnungselektrik selbst saniert wird und man die Strippe dann gleich als Wohnungszuleitung verwenden kann, denn dann wandern die DLE-Sicherungen vom auch wieder vom Keller in die UV der Wohnung.
Trotzdem merkte man schon recht deutlich, dass sie sich bis heute nicht ganz sicher ist, von wem sie nun über den Tisch gezogen wurde. C’est la vie.
Ich bin der Meinung, dass sie eigentlich überhaupt nicht über den Tisch gezogen wurde, nur dem Installateur mache ich den Vorwurf, dass er da einfach mal nen DLE hingenagelt hat ohne zu wissen, ob das überhaupt elektrisch geht.
Ein Glück, dass man den genehmigt bekommen hat und am HAK Drehstrom vorhanden war - Was allerdings bei dem gut erschlossenen Gebiet zu erwarten war.
Viele Grüße,
Uli