Wer legt i.d.R. den Fundamenterder?

Diskutiere Wer legt i.d.R. den Fundamenterder? im Forum Grundlagen & Schaltungen der Elektroinstallation im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo zusammen, wer legt i.d.R. den Fundamenterder komplett? Bauträger oder Elektriker? Unser Bauträger ist für den Rohbau unseres Hauses...
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Die Erdungsanlage ist Bestandteil der zu errichtenden Elektroanlage, deren Erstellung du beauftragt wirst - nach den anerkannten Regeln der Technik.
 
Ich kann die Ausführung der Erstellung einer Elektroanlage als Bauherr auch in 10 Teile splitten oder nicht. Und wenn ich den Auftrag erhalte nur die Küche zu installieren, dann installiere ich die Küche.
 
Aber auch dann musst die deine Küche an die elektrische Anlage des Gebäudes anschließen, deren Ausführung jemand beauftragt ist, dessen Pflicht es sein wird, für die wirksame Erdung Sorge zu tragen. Dies unterschreibt man bei der Beantragung des Anschlusses an das öffentliche Niederspannungsnetz des entsprechenden Netzbetreibers!

Du kannst Dir jetzt auch aussuchen, dass gerade Du nur 2 Leuchten installierst - es bleibt dabei, dass die Erdung Bestandteil der Anlage ist für dessen Errichtung un Inbetriebsetzung ein in das Installateursverzeichnis des Netzbetreibers eingetragenes Elektro-Unternehmen verantwortlich sein wird, welches für die Einhaltung seiner Arbeit auch verantwortlich ist!
 
Das unterschreibt der Bauherr und ich unterschreibe nur für das was ich gemacht hab.
 
Bitte? Hast du jemals einen Inbetriebsetzungsauftrag Strom/Auftrag für Zählermontage-demontage gelesen?

Die Installationsanlage(n) ist/sind unter Beachtung der geltenden behördlichen Vorschriften und Verfügungen, nach den anerkannten Regeln der Technik, insbesondere nach den Bestimmungen des Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) und den geltenden Technischen Anschlussbedingungen (TAB) von mir/uns errichtet und geprüft worden. Die Ergebnisse der Prüfung sind dokumentiert. Die Anlage kann gemäß § 14 NAV und Ziffer 3 TAB in Betrieb gesetzt werden. Soweit erforderlich, wird die Inbetriebsetzung zugleich im Namen des/der Anschlussnutzer(s), beantragt. .......

Firmenname, Straße und Hausnummer, PLZ/Ort, VNB-Eintragungsnummer, Firmenstempel, Datum und Unterschrift!

In diesem kleinen Text hast du gegen 4 Vorgaben verstoßen, wenn da kein korrekt verbauter und dokumentierter Erder existiert!
 
Und wo ist da das Problem?
Wenn die Baufirma mir bescheinigt, das die Erdungsanlage i.O ist, mein Teil der Anlage ist es auch.
 
Du brauchst dafür eine rechtsgültige Dokumentation! Ein 2-Zeiler á la "Haben wir gemacht. Ist in Ordnung" reicht da nicht aus. Außerdem darf das Bauunternehmen ohne die Aufsicht einer Elektro- oder Blitzschutzfachkraft gar nicht die Erdungsanlage errichten, folglich kann es keine rechtsgültige Dokumentation geben!

Beispiel -> http://www.elektro-plus.com/pdf/dokumen ... anlage.pdf
 
Und wer dreht mir daraus einen Strick, wenn ich die nicht habe? Kein Mensch. In De gibt es millionen Altbauten ohne jegliche Erdungsanlage. Angenommen ich kauf mir ei Fertigteilhaus ab Bodenplatte und die mach ich selbst, weil ich z.B. Betonierer bin, und du kommst dann und willst so eine Dokumentation von mir, dann hol ich mir einen anderen Elektriker. Du solltest mal darüber nachdenken, das du nicht der liebe Gott oder die Baupolizei bist, sondern ein Diensleister, nichts weiter.
 
bigdie schrieb:
und du kommst dann und willst so eine Dokumentation von mir, dann hol ich mir einen anderen Elektriker.

Das kannst du natürlich machen und du wirst auch jemanden finden, der es macht - und genau das habe ich angeprangert! Aber komm nicht hinterher angelaufen, dass irgendwas nicht funktioniert und der Elektriker inkompetent war, das hat er schon mit Auftragsannahme bewiesen.

Die Behebung dieses Baumangels kann übrigens je nach Baugegebenheit ruinös teuer sein ggü. einer am Bauwert gemessenen eher lächerlichen Kostensumme für eine fachgerechte Erstellung.

Auf die Mangelanzeige zu verzichten kommt in etwa der Aussage gleich "Ich will ja bloß nichts an meinem Handwerk verdienen, ich halte lieber den Kopf für den Pfusch von anderen hin bis er mir abfällt, die werden schon Recht haben, dass ich eh zu dumm bin.".
 
Man kann das dem Bauherr ja mitteilen, aber du wirst auch keinen Bauherrn finden, der sich deswegen auf einen ruinösen Rechtsstreit einlässt. Und die Elektrik geht nunmal auch ohne Erder problemlos. Und selbst ein nicht fachgerecht eingebrachter Fundamenterder wird wahrscheinlich sehr lange problemlos funktionieren. Garantiert länger als die mit Klebeband abgedichteten Folien moderner Häuser und die sind Din gerecht.
 
Eine Erdungsanlage die nicht durch eine Elektrofachkraft errichtet wurde bzw. unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft ist Pfusch. Und Pfusch braucht man IMHO nicht bezahlen. :wink:
 
Und würdest du als Bauherr den Haus deshalb wieder abreissen ?
Wenn du das mitbekommst, hast du längst soviel bezahlt, das der Abriss den Ruin bedeutet.
 
Nein würde ich nicht.

Aber ich würde zu Baubeginn einen Gutachter beauftragen, dessen Verdienst sich an dem misst, was er mir spart...

So langsam ist es mal an der Zeit, das die Pfuschfirmen aussterben - also die Firmen die sich nicht an Normen und Vorschriften halten.
 
Träum weiter, Kein Gutachter der Welt und ebenso keine Firma kann sich heute noch in dem Wust der Normen,Gesetze Bestimmungen von Stadt, Land, Bund, EU, Feuerwehr, Versicherung usw. die sich teilweise sogar widersprechen oder unterschiedlich auslegbar sind auskennen. Das Ergebnis sind dann solche Baustellen wie der Flughafen Berlin.
Ein privater Bauher kann aber nicht soviel Geld versenken wie die Politiker.
 
@foren-geist:
dann zähl ich dir mal einige Firmen auf (die ich kenne),die nicht mal die nötigen Messungen nach Installationen machen.
Danach zähl ich dir die Firmen auf,deren Pfusch ich beseitigt habe.
Es bleiben dann nur noch wenige Betriebe übrig...
Theorie und Praxis liegen weit auseinander.
 
Da glaub ich Dir auf das Wort.

Höre ich auch tagtäglich, von den Azubis (ÜLU-Lehrgang)

und das muß aufhören.

Wenn unser Elektrohandwerk mit Qualität wirbt, dann muß es das auch liefern. Sonst können wir wirklich die Rumänen o.ä. holen.

Aber ein entsprechender Gutachter kann wirklich dem Bauherren Tausende sparen helfen.

Vielleicht wäre mal so ein Zusammenschreibsel der häufigsten Pfuschgeschichten beim Enfamilienhausbau sinnvoll. Dann brauchsts fast keinen Gutachter mehr :twisted: :twisted:
 
Brauchst gar nicht auf Rumänen schimpfen. Ich hab vor 2 Jahren bei mir das Dach neu decken lassen, nur Pfuscher, ca 1/3 der Arbeit wurde 2mal gemacht, weil ich mir den Pfusch nicht gefallen lassen hab, irgendwann wurde dann ein polnischer Dachdecker von der Firma geschickt. Und das war wahrscheinlich der Einzige in der Firma, der Ahnung hatte, bei dem gab es nichts zu bemängeln. Ist traurig aber wahr.
 
Das ist alles so traurig im Handwerk.
Ich würde sowas auch nicht nochmal lernen.
Verdienen tut man nicht viel, bekommt von allen Seiten Druck.Ist immer der Dumme.

Wenn ich mir alleine den Tarifvertrag Elektrohandwerk S-H ansehe: Bereitschaftszeiten sind zu vergüten....


Und wie hoch? Was für ein halbgarer Scheiß!
Und dann rumjammern von wegen Fachkräftemangel und so.


Es könnte alles so schön sein, wenn es vernünftige Tarifverträge geben würde und sich das Elektrohandwerk nicht selber kaputt machen würde durch die Dumpingpreise.
 
Ein Dachdecker ist aber kein Elektriker der dann einen Deckel draufmacht.
Entweder sieht man es sofort von "Aussen" o. dann erst Innen wenn es wo reinregnet.
Beim Eli mit den falschen Kabeln u. Drähten erst dann wenn der RCD/FI dann doch nicht "geflogen" ist.

Deckel drauf, duck u. weg, egal welche Nationalität.

LG.
 
Oder Jahre später beim Sturm.
Ich denke da hat jedes Handwerk mit Meisterzwang diesen nicht zu Unrecht (ausser evtl. der Friseur :wink: )
 
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