Ich hoffe du hast dir vor dem Kauf des Hauses ein Fachgutachten erstellen lassen, nicht das sich das Teil zum Überraschungsei entpuppt. Der hätte auch Angaben zum notwendigen und empfohlenen Sanierungsbedarf erstellen können. Wenn das so nicht erfolgt ist, sollte ernsthaft überlegt werden, ob man sich noch ein etwas günstigeres einfaches Gutachten erstellen lässt, bevor man mit einzelnen Sanierungsmaßnahmen anfängt und unnötig Geld hinauswirft.
Ich kenne mehrere Häuser aus dieser Epoche und es sieht selten gut aus, wenn man etwas dahinter schaut. Denn da ist mit Sicherheit nicht nur die Elektrik veraltet, sondern auch oft die Sanitär- und Wasserleitung auf, ebenso die Heizung und das Gesamtgebäude in einem energetisch schlechten Zustand, das Dach nach 60/70 Jahren ist auf. Die Materialien in den 50ern waren nicht immer die Besten. Da irgendwo ein paar Notmaßnahmen anzufangen ist Schwachsinn.
Wenn die Kernsubstanz i.O ist, also keine Feuchte- und/oder Schimmelschäden wird wird die Komplettentkernung mit Vorsetzen einer neuen Dämmschale wahrscheinlich die wirtschaftlichste Lösung sein. Anschauen sollte sich das unbedingt ein Sachverständiger der auf Altbausanierung und Gebäudebewertung spezialisiert ist. Fachfirmen sind da eine schlechte Adresse, denn die verkaufen dir nur das, woran die am Meisten verdienen. Die Welt ist nun mal schlecht.
Wenn hinter den Vertäfelungen Schimmel, Salpeter und/oder Feuchtigkeit auftaucht, dann hilft nur noch ein Komplettabriss. Das ist ein Sanierungsfass ohne Boden. Wärest nicht der erste der beim Beginn der Sanierungsmaßnahmen feststellt - Upps - was ist das denn!
Wenn der Garten - so wie früher üblich - eine respektable Größe hat, etwas Farbe rein, einziehen und im Gaten dann neu bauen. Dann spart man sich die anfallenden Mietlasten, kann mehr Eigenleistung erbringen und den Handwerkern besser auf die Finger schauen - dass ist unbedingt notwendig!!!
Ob man die Schrottimmobilie dann abtrennt und weiterverkauft, sollte man sich gut überlegen, denn dass sind denn eure Nachbarn. Oder man vereinbahrt mit dem Bauunternehmen gleich eine Nachnutzung für das alte Haus und handelt einen sauberen Rabatt für das neue aus.
Vierte Möglichkeit wäre - Komplettaabriss und ein DHH/3RH hinstellen und die anderen Parteien vermieten, so dass deine Mieter den Abtrag für dein Haus leisten. Dass machen mehrere BH, um so ihre eigene Belastung zu reduzieren oder früher selber aus der eigenen Finanzierung herauszukommen. Wäre auch steuerlich interesannt, da sich Mieteinnahmen der Finanzierung gegenrechnen lassen. Problem ist nur, die hohe Anfangsfinanzierung hinzubekommen. Da ist es dann hilfreich, wenn beide unbefristete gesicherte Arbeitsverträge vorweisen können.