Wie kann ich Schutzfarbe gegen Elektrosmok erden ?

Diskutiere Wie kann ich Schutzfarbe gegen Elektrosmok erden ? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - hallo habe vor beim renovieren eines Zimmers erst eine schutzfarbe gegen HF und NF Strahlung aufzubringen (Schutz gegen Mobilfunkmast in der...
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ingo75

Guest
hallo

habe vor beim renovieren eines Zimmers erst eine schutzfarbe gegen HF und NF Strahlung aufzubringen (Schutz gegen Mobilfunkmast in der Nähe). Diese Farbe muß geerdet werden. Hersteller empfielt an das Erdkabel der Steckdose zu gehen. Ich hatte vor mit einer Erdungsschelle an das Heizungsrohr zu gehen- wäre mir lieber. Nun laß ich aber auf einer anderen Internetseite keines von beiden wäre sicher. Zitat siehe unten. Was kann ich nun im einfachsten Fall tun? Darf ich nicht mal an den Erdleiter der Steckdose gehen(Empfehlung des farbherstellers)? Was habe ich zu befürchten wenn ich zur Erdung das Heizungsrohr oder die Steckdose benutze? Das Problem ist einfach, daß der Hauptpotentialausgleich eine Etage tiefer liegt und ich die Decke durchbohren müßte oder ein unschönes ca. 15m - Kabel verlegen müßte.
Vielleicht weiß ein Fachmann wie ich einfach aber relativ sicher weiterkomme. Gruß ingo75

Zitat:

Beim Einbau von elektrisch leitfähigen Abschirmmaterialien ist darauf zu achten, dass diese keinen Kontakt zu anderen in den Potentialausgleich einbezogenen Gegenständen wie Metallzargen, Wasser- & Heizungsrohren, Heizkörpern oder gar Steckdoseneinsätzen haben. Jede alleinstehende Abschirmmaßnahme darf nur an einem Leiter geerdet werden. Dieser Erdleiter darf aber von einer abgeschirmten Fläche zur nächsten weitergeschliffen werden. Die Erdung muss am Hauptpotentialausgleich oder am Potentialausgleich einer Unterverteilung mit dem entsprechenden Querschnitt erfolgen. Der Kabelquerschnitt beträgt üblicherweise 6mm² bei ungeschützter oder 4mm² bei geschützter Verlegung (z.B. NYM), er ist aber vom Elektriker individuell der Situation angepasst zu dimensionieren. Erdung an Rohren oder Steckdosen ist im Regelfall nicht fachgerecht.
 
EMV - Schutz

Hallo Ingo75 , erstmal Willkommen im Forum !

Klare Aussage : Erdung über Schutzleiteranschluß an Steckdosen ist nicht zulässig.

Vorschlag : Separaten zusätzlichen Potentialausgleich vorort über gängige Potentialschiene nur für diesen Bereich erstellen - dort dann alle EMV-Leitungen in 4mm² geschützter Verlegung auflegen (evtl. hinter Sockelleiste - oder in Sockelleistenkanal) und im Unterverteilung auf den Schutzleiter auflegen.

Wie ist denn die Netzform vorort !

Gruß,
Gretel
 
Hallo Gretel, vielen Dank für die schnelle Antwort!

Leider etwas enttäuschend für mich weil großer Aufwand droht. Überlege ob ich von meiner fixen Idee "Abschirmfarbe " abstand nehme...

Aber vorher noch die Frage: Caparol - führender Hersteller von Farben gibt das mit den Steckdosen so an - müßte doch was zu verlieren haben ...
Wie sieht es denn real mit den Gefahren aus? Was passiert wenn ich über das Heizungsrohr oder zweitens über die Erdleiter der Steckdose oder mehrerer Steckdosen erde - wo liegt das Risiko?
Nur zum Verständnis - es ist klar Gretel, Du mußt die korrekte Antwort geben aber der Aufwand für Deinen Vorschlag scheint sehr groß. Wo soll ich denn die neue Potentialausgleichsschiene anschließen. Die eigentliche PA - Schiene ist kaum erreichbar. Zu der Frage nach dem netz: Die e-Anlage wurde hier 2003 von 3 x 220V auf 3x 230V/400V umgestellt. Meines wissen (geht nicht so weit) gab es hier 2 Phasen und einen Erdleiter und jetzt nur noch 0 und Phase.

Gruß Ingo75
 
Hallo, Ingo!

Also vorab:
Spar' Dir das Geld für "Abschirmfarbe".
Selbst wenn Caparol ein seriöser Hersteller ist, die wollen da dran nur verdienen.
Um einen Raum wirklich "wellendicht" zu bekommen, unabhängig davon, ob es wirklich nötig ist, brauchst Du einen satten Faradayschen Käfig.
Mach Dir alle vier Wände mit Metallbeplankung zu, dazu dann noch Boden und Decke, alles miteindander an den Stoßstellen verschweißt, und dann mit 6mm² an die Potischiene. Das funzt.
Zwar hast Du dann keine Fenster mehr und mußt auch die Türe beplanken, aber Du bis in einem feldfreien Raum!
Ich möchte Dich hier nicht verar...n, sondern Dir nur sagen, wie sowas in der Industrie und an Hochschulen gemacht wird.
Alles andere ist Kappes und nur Geldmache!
Ich empfehle dir mal ein Buch über EMV, dort kannst Du schön sehen, wie in der Praxis feldfreie Räume erstellt werden.
Geh' mal in eine Hochschulbibliothek, dort wirst Du was finden.
Dann kannst Du ja mal an Caparol schreiben, ob sie die gutgläubigen Leute nur veräppeln wollen.
Nebenbei, wenn diese Farbe wirklich wirksam wäre, dann wäre sie getestet worden und so ein "an den Schutzleiter anschließen"-Hinweis niemals zustande gekommen, denn jeder Ingenieur müßte sowas wissen.

Gruß,
Andreas
 
Hallo andreas,
Antwort war ja sehr hilfreich. Mir geht es nicht um eine totale Abschirmung. Das diese nicht erreichbar ist mir auch klar. Nach Analysen des Bundeswehrinstituts für Strahlenschutz liegen die Dämpfungswerte der unterschiedlichen Farben immer so zw. 30 - 40 db - ist doch schon was...

Beantwortet aber nicht meine Anfrage zur einfachen Erdung!

Gruß ingo75
 
Hallo,

was mich dabei mal interresieren würde: Wie
geschieht denn der Übergang von der Farbe(Wand) auf
den Erdleiter. Wie wird das rein technisch ausgeführt ?
 
@keber: Ganz so darf man das nicht sehen!
Von feldfrei spricht ja niemand.

Bekannte haben einen Knauf-Abschirmputz im Schlafzimmer anbringen lassen, da auch direkte Sicht auf Mobilfunkstation.

Wir haben mal mit einem geliehenen tragbaren Spectrum-Analyzer und einer Antenne Vergleichsmessungen gemacht.

Ganz ohne Putz leider nicht - aber dafür im Nachbarzimmer, das selbe Blickrichtung, keine Abschattungen, andere Außenwand oder sonstwas hat.
Wir haben gemessen als die erste (ohne Erdung) und als die zweite (mit Erdung, aber auch Steckdose...) Putzschicht drauf war. Viel Unterschied war da nicht mehr.
Aber zwischen dem ungeschirmten Nachbarraum verglichen, waren da schon zweistellige dB-Zahlen drin! Ich müßte nachgucken wieviel genau.

Sie haben auch den Rolladen gegen einen Metallrolladen tauschen lassen.
Jedoch hatte nur Rolladen und nur Fenster in etwa den selben Effekt, Rolladen+Fenster brachte kaum mehr was. Vermutlich waren die Fensterscheiben schon Metallbedampft.
Offenes Fenster und geschlossenes Fenster/Rolladen waren auch 2stellige dB-Zahlen.

Wenn dich Details interessieren, kann ich nochmal die gespeicherten Bildschirmanzeigen raussuchen.

Mein Vater hat vermutet, daß die "Erdung" vorrangig der elektrischen Sicherheit dient - da man ja durch Graphitputz eine gewisse Leitfähigkeit an der Wandoberfläche hat...

Schönen Gruß
Didi
 
Hallo,
da sollte man sich doch zuerst die Frage stellen, GEGEN WAS ich abschirmen möchte. Gegen niederfrequente "Strahlung" müsste man mehrer ZENTIMETER dick Farbe auftragen, immer vorausgesetzt die Farbe hat überhaupt eine Schirmwirkung.
Gegen hochfrequente "Strahlung" wird jeder kleinste Schlitz (> 1/10 Wellenlänge)die Dämpfung zunichte machen. Und was macht man mit den Zuleitungen in den Raum? Alles über Filter fahren? (fast unbezahlbar).
Beides funktioniert im Wohnungsbau nicht, da hilft die Erdung auch nichts.
Ich empfehle für diesen Fall: Geld sparen, da springt mehr als ein gutes Abendessen dabei raus.
Gruß
Ralf
 
Hi,

wir reden natürlich von Hochfrequenten Feldern. GSM ist 900MHz oder 1800MHz.
Klar kommt durch Schlitze wieder was rein. Aber in Summe halt bei weitem nicht soviel Energie wie durch ne große Fläche. Ist wie bei Wärmedämmung ;-)

Wie gesagt, ich hab den Erfolg eines solchen Schirmputzes GEMESSEN! Daran gibts nix zu mutmaßen und theoretisieren, das IST SO!

Gruß
Didi
 
Hallo.
Sorry, da war nichts theoretisiert, ich habe nur meine Erfahrung mitgeteilt.
Messen kann man viel, insbesondere wenn von "2 stelligen dB Zahlen" die Rede ist. Bei GSM900 genügt bereits ein Schlitz von ca. 3cm um die Dämpfung zu ruinieren....und die 3cm hat man schnell beisammen. Der Vergleich mit 2 benachbarten Räumen ist ebenso denkbar ungeeignet, da gerade bei den hohen Frequenzen Reflexionen, Fading usw. zu mehr als nur ungenauen Messergebnissen führen. Weiterhin ist das Signal der GSM Basisstation als Referenz kaum zu gebrauchen und mit dem Spektrumanalyser nur schwer zu messen (Pulsmaske, Leistungsregelung um nur 2 Punkte zu nennen).

Natürlich kann ich einem Material leitfähige Partikel beisetzen und damit zumindest in der Theorie eine (Ab)Schirmdämpfung erzielen. In der Praxis spielen jedoch weitere Faktoren eine erhebliche Rolle.
Das Leitungsnetz (Stromversorgung des Raums) spielt dabei ebenso eine Rolle wie vorhandene Öffnungen (Tür, Fenster) oder die Verarbeitung der Abschirmung. Selbst die o.g. Erdung ist hier nur bedingt verwendbar, da diese HF-technisch bei den genannten Frequenzen eine schon recht hohe Impedanz aufweist, von den vielen Verbindungen (Anschluß-/Verteilerdosen) mal ganz zu schweigen.

Wenn schon, dann würde ich versuchen den kompletten Raum mit einer dicken Kupferfolie auszukleiden und zwar komplett inkl. Decke, Boden, Nischen usw. Die Anbindung der Abschirmung an der Tür bzw. Fenster ist extrem kritisch, dort helfen nur Metallrahmen mit Federkontaktreihen (evtl. 2 oder 3 Reihen parallel) zu den Elementen (Türblatt, Fensterflügel) die natürlich auch aus Metall bestehen müssen. Bei Fenstern gibt es Glass mit eingebettetem Metallgitter. Dann müssen sämtliche Leitungen in den Raum mit Filtern versehen werden.

Ob sich dieser Aufwand lohnt?

Stellt sich abschließend noch die Frage, wie weit der Mast entfernt ist und wie hoch die Feldstärke innerhalb des Raums ist. Evtl. sprechen wir ja von Feldstärken die so gering sind, daß sich eine Abschirmung sowieso nicht lohnt.

Gruß
Ralf
 
Re Wie kann ich Schutzfarbe gegen Elektrosmok erden ?

[was mich dabei mal interresieren würde: Wie
geschieht denn der Übergang von der Farbe(Wand) auf
den Erdleiter. Wie wird das rein technisch ausgeführt?]

Schau mal hier nach: yshield.de/de/Erdungszubehoer

Gruss

RS[/quote]
 
Die Verwendung des Schutzleiters an einer Steckdose zu diesem Zweck finde ich sehr bedenklich.
Es ist schließlich davon auszugehen, daß möglicherweise die Steckdose noch über die klassische Nullung verfügt.
Diese macht ja schon bei normalen Elektrogeräten enorme Probleme, und dann bei Kontaktschwierigkeiten des PEN die ganzen Wände unter Spannung zu setzen ist nicht sonderlich gut. Zudem fließen ja auch bei funktionierendem PEN Ausgleichsströme dann über die Wände.


Abgesehen davon halte ich von dem ganzen Abschirmen überhaupt ncihts. Bis jetzt konnte keine anständig durchgeführte Studie, Schädigungen durch Elektrosmog nachweisen. Egal ob diese von Mobiltelefon Herstellern oder staatlichen Institutionen durchgeführt wurden.

Einzige Ausnahme wo ich Schädigungen vermuten würde wäre unter Hochspannungsleitungen zu wohnen.
Das kann man aber mit einem geerdetem Blechdach ganz schnell beseitigen.
 
keber schrieb:
Hallo, Ingo!

Also vorab:
Spar' Dir das Geld für "Abschirmfarbe".
Selbst wenn Caparol ein seriöser Hersteller ist, die wollen da dran nur verdienen.
Um einen Raum wirklich "wellendicht" zu bekommen, unabhängig davon, ob es wirklich nötig ist, brauchst Du einen satten Faradayschen Käfig.


Gruß,
Andreas

Wie wärs denn mit einem Hütchen aus Aluminiumfolie...?! :lol:
 
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