Wie korrekte Erdung durch Messung überprüfen?

Diskutiere Wie korrekte Erdung durch Messung überprüfen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - In meinem Haus gab es bis vor kurzem eine klassische Nullung. Nun haben wir die Elektroanlage vom Elektriker sanieren lassen. Erder geschlagen...
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HeinrichCle

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In meinem Haus gab es bis vor kurzem eine klassische Nullung. Nun haben wir die Elektroanlage vom Elektriker sanieren lassen. Erder geschlagen, alle Kabel raus, neue Kabel rein, neue Schalter rein, FI eingebaut. Gut ist es, Gewissen ist sauber. Konto ist leer.

Unklar ist mir der Status der Garage. Das war der einzige Bereich, in dem keine neue Kabel gezogen wurden, da diese unterirdisch liegen und durch das Fundament gehen, ohne Leerrohr, halt Bauweise 1958. Da in dem Bereich mehrfach umgebaut wurde, sehe ich das Originalkabel nicht und kann dessen Polzahl nicht prüfen. Ich sehe nur ein dreipoliges Kabel, das die Steckdosen, Lampen und den Garagentoröffner versorgt.

Ich möchte nun herausfinden, wie die Garage angeschlossen ist. Besteht dort möglicherweise noch eine klassische Nullung, die im Bereich des (möglicherweise nur 2-poligen) Originalkabels auf das dreipolige Kabel geht, das ich in der Wand sehe? Eigentlich sollte das dann ja mit FI nicht funktionieren, da klassische Nullung und FI nicht zusammengeht - aber der Garagentoröffner arbeitet ganz ok und der FI springt dabei nicht raus (was er bei einer klassischen Nullung doch müßte). Zudem ist die Garage vermutlich auch korrekt "hinter" dem FI angeschlossen. Im Winter ist so 2, 3 Mal der FI rausgeflogen, vermutlich wegen einer leicht defekten Leitung zur Lampe an der Garageneinfahrt, die ich mittlerweile ersetzt habe. Seither ist Ruhe.

Ich möchte nun herausfinden, wie der Status der Garage WIRKLICH ist. Es gäbe nämlich bald eine Baumaßnahme, die ein kostspieliges Neueinziehen der Garagenversorgung ermöglichen würde. Diese würde ich mir (da teuer und aufwendig) gerne sparen. Aber ich will natürlich wissen, ob sie notwendig ist. Dass mir der Elektriker ein Neueinziehen empfehlen würde steht für mich dabei außer Frage.

Wie kann ich das messtechnisch herausfinden, was da Sache ist? Voltmeter, Spannungsprüfer usw vorhanden.
 
Hallo, wie wäre es mit erst mal nachsehen, ob die Garagenzuleitung 2- oder 3-adrig ist?
Dann könnte man an der Zuleitung den N abklemmen und messen, ob der PE noch vorhanden ist.
 
Auch bedeutet eine Klassische Nullung nicht zwangsweise ein FI auslösen.
Sofern der PEN nach dem FI nicht geerdet wird fliegt auch kein FI raus.
Noch Schlimmer, im Fehlerfall läuft der Fehlerstrom über den PEN zurück und der FI bleibt drin!

Prüfen kann man das wie oben beschrieben, natürlich nur im Spannungsfreien Zustand.

Grundsätzlich würde ich allerdings ein Kabel mit solche hohem Alter ersetzen, auch wenn dies jezt noch in Ordnung ist, ergibt sich auf Grund des enormen Alters eine Ausfall Wahrscheinlichkeit. Unterirdische Verlegungen sind zusätzlich anfällig.

Neues Kabel allerdings unbedingt im Leerrohr ziehen!
 
Abklemmen klingt spannend ;-). Ich muß mal sehen, ob ich das hinbekomme...vor dem Verteilerkasten habe ich Respekt (auch wenn der nun neu ist).

Wie sehe ich in der Garage, ob der PE noch vorhanden ist? Ich habe da keine Rohrleitungen oder so etwas, um den Widerstand zu messen.
 
Also wenn das eine Fachkraft installiert hat, mit FI muß diese auch ausreichend geprüft haben ob der Stromkreis auch in Ordnung ist.
einen klassisch genullten hätte diese Fachkraft nie an einen FI anschließen dürfen.
Ich kann Dir nur empfehlen NICHT selbst Hand an zu legen!

Frage den Errichter, der muß auch die Steckdosen gemessen haben und damit auch ob der FI auslöst.
 
Du sollst keinen Widerstand messen, sondern messen, ob zwischen L und PE 230 V anliegen. Das ersetzt zwar keine korrekte Messung, könnte aber ein erster Anhaltspunkt sein.
Etwas besser wäre eine Überprüfung mit einem s.g. Steckdosentester.
 
Und dann? Bei klassischen Nullung hat man auch 230V zwischen L und PE nach der Aufteilung.


Sinnvolle Methode ist hier nur Ausschalten am FI, Spannungsfreiheit an der Dose Messen und denn den Widerstand zwischen N und PE messen.
Hängt das Ganze nicht am FI, muß er den LS Ausschalten und den N abklemmen.
Das abklemmen ist aber nicht für den elektrischen Laien gedacht.
 
Das alles ist schon mal sehr hilfreich. Ich wlll man in den Verteiler reinschauen, da sehe ich wohl auch etwas aus der Kabelführung. Und dann messe ich mal mit einem Steckdosentester. Danke.
 
Also wenn das eine Fachkraft installiert hat, mit FI muß diese auch ausreichend geprüft haben ob der Stromkreis auch in Ordnung ist...........
Frage den Errichter, der muß auch die Steckdosen gemessen haben und damit auch ob der FI auslöst.
Ich werf mich weg. Wenn du da nicht daneben stehst, wird es nicht gemacht.
Was meinst du, wieviele Anlagen von den s.g. EFK in Betrieb genommen werden, ohne eine Messung durchzuführen!
Wenn ich zufällig diese EFK vor Ort antreffe und nach dem Messprotokollen frage oder ob mal zusammen eine Messung durchgeführt werden kann, haben die nie, aber wirklich nie ein Protokoll dabei und Messgeräte sind immer, aber wirklich immer auf einem anderen Fahrzeug. Da hier wohl ein neuer Erder gesetzt wurde, gehe die Wette ein, dass das Ding zwar eingetrieben aber nicht susgemessen wurde.
Ich habe in meiner über 15-jährigen Tätigkeit als Bausachverständiger noch nie erleben dürfen, dass so ein Erder gem. den Bestimmungen vermessen wurde, irgendwelche Werte standen dann doch im Protokoll, wenn es mal eins gab.

Bei den ganzen Elektrikern ist es auch nicht anders, als bei den anderen Gewerken: Die Hoffnung das alles gut geht, nichts passiert und es keiner merkt.

Ich würde die Anlage durch einen unabhängigen Dritten prüfen lassen! Wenn der Auftrag nicht unter der Hand war, würde ich mich an die HWK wenden, die haben auch entsprechende Sachverständige, die sowas prüfen.
 
WWW Fakt ohne Prüfung der Schutzmaßnahme geht normal keine Anlage ans Netz auch wenn es da schwarze Schafe gibt. Wenn der Bauherr eine ordentliche Abnahme der Elektroinstallation macht und auch auf die Übergabe der Unterlagen und der Messprotokolle besteht sollte das sehr schnell der Vergangenheit angehören.
 
WWW hat leider Recht, da gibt es mehr schwarze Schafe als wir denken. Sehr viele Kunden wissen gar nicht das es Messprotolle gibt. Wer ein Messprotokoll erstellt wird dies seinem Kunden übergeben und unterscheiben lassen aus eigenem Interesse. Wenn der Kunde oder ein Anderer später an der Elektroanlage herumpfuscht hat er was an die Hand.
 
.... Wenn der Bauherr eine ordentliche Abnahme der Elektroinstallation macht und auch auf die Übergabe der Unterlagen und der Messprotokolle besteht sollte das sehr schnell der Vergangenheit angehören.
Das ist doch der Knackpunkt. Derjehnige, der das machen würde schaubt auch selber an seiner Anlage herum und der Rest hat nicht mal davon Ahnung!
 
Manche "Laien" wolllen einfach nicht begreifen, dass sie viel zu "unwissend" sind,
um die erforderlichen Messungen fachgerecht (und zielführend) ausführen zu können.
Betrifft natürlich auch das Wissen um die Wahl der "richtigen" Meßinstrumente. :rolleyes:
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Manche "Laien" wolllen einfach nicht begreifen, dass sie viel zu "unwissend" sind,
um die erforderlichen Messungen fachgerecht (und zielführend) ausführen zu können.
Betrifft natürlich auch das Wissen um die Wahl der "richtigen" Meßinstrumente. :rolleyes:
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Naja - dass kannst du ruhig auch auf die Mehrheit der EFK'e ausweiten. Ich denke, es gibt kaum einen, der dir auf Anhieb sagen kann, wie ein Erder fachgerecht ausgemessen wird. Und Hand auf's Herz - es wirdin der Mehrheit der Fälle auch gar nicht gemacht.
 
Es ist ja schon erstaunlich, dass der Erder nicht mehr vom Betonbauer verlegt wird bzw. dieser wenigstens beaufsichtigt werden muss.
 
Es ist ja schon erstaunlich, dass der Erder nicht mehr vom Betonbauer verlegt wird bzw. dieser wenigstens beaufsichtigt werden muss.
Du kannst dem netten Kollegen ja Mal bitten, jede Stahlmatte mit Verbinder zu verschrauben, jeden Klemmpunkt mit Foto zu dokumentieren und jedes Foto einer Position auf einem Lageplan zuzuordnen. Desweiteren die Querrungen um die Maschen herzustellen usw.
 
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