Wie Schutzleiter in alte Wohnung führen?

Diskutiere Wie Schutzleiter in alte Wohnung führen? im Forum Blitzschutz, EMV, Erdung & Potentialausgleich im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hi, in einem Haus (BJ Ende 60er) mit 4 Wohneinheiten, soll eine Wohneinheit renoviert und mit einer neuen Elektroinstallation ausgerüstet...
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logitekker

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Hi,

in einem Haus (BJ Ende 60er) mit 4 Wohneinheiten, soll eine Wohneinheit renoviert und mit einer neuen Elektroinstallation ausgerüstet werden.

Da innerhalb der Wohnung jetzt alle Leitungen von 2Draht auf 3Draht (mit Schutzleiter) geändert werden, stellt sich mir die Frage: wie kommt der Schutzleiter vom Keller in die Wohnung (1.OG)

Der Elektriker schlägt vor, die Wasserleitung dafür zu nehmen, da diese ja an die Potentialausgleichschiene (Keller) angeschlossen sei.

Frage: ist das zulässig?

MfG und danke für eure hilfreichen Antworten.
 
NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es dürfen niemals Fremdgewerke genutzt werden um Schutzleiter oder Potentialausgleichsleiter darzustellen.

Was wenn der Wasser Instalateur die Leitung bei einem Defekt durch ein Kunststoffrohr ersetzt? Die Leitungen haben auch keinen definierten Leitwert.

Die Zuleitung zur Wohnung ist neu zu Verlegen in 5adriger Leitung ausgelegt für Drehstrom 63A Erfahrungsgemäß mit einem Querschnitt von mindestens 16mm² Kupfer.
 
Allerdings macht es schon Sinn die metalleitungen für Heizung, Wasser, Gas etc. an den Schutzleiter in der Wohung anzuschließen um einen ordentlichen Potentialausgleich zu schaffen.
 
Danke @Octavian1977 für die hilfreiche Antwort!
 
Octavian1977 schrieb:
Allerdings macht es schon Sinn die metalleitungen für Heizung, Wasser, Gas etc. an den Schutzleiter in der Wohung anzuschließen um einen ordentlichen Potentialausgleich zu schaffen.
Es macht nicht nur Sinn, es ist sogar notwendig, metallene Leitungen an den PA anzuschließen.

M.E. gehören die Rohrleitungen aber nicht an den Schutzleiter sondern an die HES.
 
werner_1 schrieb:
M.E. gehören die Rohrleitungen aber nicht an den Schutzleiter sondern an die HES.

Das ist doch eh nach der letzten Reform alles gleich…

Lutz
 
elo22 schrieb:
werner_1 schrieb:
M.E. gehören die Rohrleitungen aber nicht an den Schutzleiter sondern an die HES.
Das ist doch eh nach der letzten Reform alles gleich…
Lutz
Wenn ich die Wasserleitung aber an die HES und nochmal an den Schutzleiter anschließe habe ich eine Schleife und das ist nicht optimal. M.E. müssen alle Erdungen sternförmig erfolgen.
 
Da hast Du Recht eigentlich müssen die Leitungen direkt an die PA Schiene mit separatem PA Leiter gezogen werden.

Wenn wir hier aber von einem Gebäude ausgehen in dem ein paar Wohnungen renoviert werden und die anderen im probematischen TN-C (klassische Nullung) weiter betrieben werden macht es Sinn zu Schutzzwecken den PE nochmals mit den Leitungen auf ein Potential zu ziehen.

Nach umstellung aller Teilbereiche des Hauses auf eine Moderne Elektrik mit TN-S System sollte man dann diese Verbindung entfernen.
 
logitekker schrieb:
Hi,

in einem Haus (BJ Ende 60er) mit 4 Wohneinheiten, soll eine Wohneinheit renoviert und mit einer neuen Elektroinstallation ausgerüstet werden.

Da innerhalb der Wohnung jetzt alle Leitungen von 2Draht auf 3Draht (mit Schutzleiter) geändert werden, stellt sich mir die Frage: wie kommt der Schutzleiter vom Keller in die Wohnung (1.OG)

Der Elektriker schlägt vor, die Wasserleitung dafür zu nehmen, da diese ja an die Potentialausgleichschiene (Keller) angeschlossen sei.

Frage: ist das zulässig?

Ich frage mich gerade, ob der Elektriker noch ganz klar ist... Ich verstehe das so, dass bisher in der Wohnung ein TN-C-System installiert war (oder was meinst Du mit "2Draht"?)

Wenn "nur" die Wohnungsinstallation erneuert wird (was ja normal wäre), wird man die alte Zuleitung weiter verwenden. Im Stromkreisverteiler findet dann die Aufteilung des PEN in PE und N statt.

Wird aber die ganze Wohnungszuleitung ebenfalls bis in der Keller erneuert, kann man auch bereits in der Hauptverteilung den Schutzleiter und den Neutralleiter getrennt abgreifen.

Daher ist die Frage irgendwo sinnlos. Denn entweder kommt der Schutzleiter genauso wie vorher in die Wohnung (in Form des PEN-Leiters) oder eben bei erneuerter Zuleitung durch eben diese.

Anders wäre es, wenn bei Dir derzeit noch "gar keine" Schutzleiter-Schutzmaßnahme Anwendung findet, also der "Schutz durch isolierten Raum" Anwendung fand und die Steckdose noch diese flachen "Schweinenasen" sind und Dein Versorgungsnetz als TT-System zur Verfügung steht. Sollte genau dieser Fall vorliegen hat man früher in der Tat als Notlösung die Wasserleitung verwendet. Dies ist aber heute aus guten Gründen verboten. Darüberhinaus bezweifle ich stark, dass dieser Fall bei dir vorliegt.

Nenne uns bitte mal die Netzform.

0V
 
Nullvolt schrieb:
Ich verstehe das so, dass bisher in der Wohnung ein TN-C-System installiert war (oder was meinst Du mit "2Draht"?)
im gesamten Haus gibt es keinen Schutzleiter, sondern nur die klassische Nullung.


Nullvolt schrieb:
Wenn "nur" die Wohnungsinstallation erneuert wird (was ja normal wäre), wird man die alte Zuleitung weiter verwenden. Im Stromkreisverteiler findet dann die Aufteilung des PEN in PE und N statt.
genau... es wird nur EINE Wohnung erneuert und es soll die alte Zuleitung weiter verwendet werden.

Ich habe den Elektriker aber so verstanden, das er wohl zusätzlich die Verbindung des Schutzleiters über die Wasserleitung, die ja in den Keller geht, herstellen will.


Nullvolt schrieb:
Wird aber die ganze Wohnungszuleitung ebenfalls bis in der Keller erneuert
das soll vermieden werden...
 
Wir brauchen erst die Netzform. TT? TN-C?

Korrigiert, da ich grad einen anderen Fall vor Augen hatte, der hier nicht rein passt.
 
logitekker schrieb:
Nullvolt schrieb:
Ich verstehe das so, dass bisher in der Wohnung ein TN-C-System installiert war (oder was meinst Du mit "2Draht"?)
im gesamten Haus gibt es keinen Schutzleiter, sondern nur die klassische Nullung.
Das widerspricht sich. Wenn die Klassische Nullung vorliegt, ist ja ein Schutzleiter (dieser heißt in diesem Sonderfall PEN-Leiter, früher Nulleiter) vorhanden.

Nullvolt schrieb:
Wenn "nur" die Wohnungsinstallation erneuert wird (was ja normal wäre), wird man die alte Zuleitung weiter verwenden. Im Stromkreisverteiler findet dann die Aufteilung des PEN in PE und N statt.
genau... es wird nur EINE Wohnung erneuert und es soll die alte Zuleitung weiter verwendet werden.

Ich habe den Elektriker aber so verstanden, das er wohl zusätzlich die Verbindung des Schutzleiters über die Wasserleitung, die ja in den Keller geht, herstellen will.

Potenzialausgleich ja, aber als Schutzleiter tunlichst zu unterlassen.

0V
 
Der PEN trägt zwar auch die Funktion des Schutzleiters zusammen mit der Funktion des Neutralleiters, auf Grund der massiven Probleme die ein PEN erzeugt würde ich diesen aber nie als SCHUTZleiter bezeichnen.
 
logitekker schrieb:
Hi,


Der Elektriker schlägt vor, die Wasserleitung dafür zu nehmen, da diese ja an die Potentialausgleichschiene (Keller) angeschlossen sei.

Frage: ist das zulässig?

MfG und danke für eure hilfreichen Antworten.

Wasserleitungen werden schon lange nicht mehr verwendet.
Zudem werden die meisten neuen Wasserleitungen heute aus
Kunsstoff hergestellt, da kann man nichts erden und wie gesagt es ist auch nicht mehr zulässig an alten vorhandenen Wasserleitungen Stahl oder Kupfer zu erden.
Es muss also irgendwo nachträglich ein Erder gesetzt werden und wenn man den nur außen setzen kann muss eben die Erdungsleitung am besten (wenns nach außen ist) NYY-J 1x16qmm massiv verwendet werden.
Ab 25qmm mehrdrähtig (nicht feindrähtig) sollte auch zulässig sein (sonst würde man das ja nicht herstellen) aber Standard ist meistens 16qmm massiv.
 
erstmal würde ich mir die frage stellen wo der zähler für die Wohnung ist ? ist dieser in der Wohnung muß er nach unten in einem gemeinsamen zählerschrank. würde auch gleichzeitig die frage mit der wohnungszuleitung erklären. zähler in Wohnung, wird wohl eine steigeleitung von einem 4x16² hoch geführt sein, wo dann mittels abzweigkästen in die jeweiligen Wohnungen gegangen worden ist. also auch eine neue Zuleitung vom zählerschrank zur Wohnung.
ist aller dings der zähler in einem schrank, würde sich die frage stellen, welche Zuleitung zur Wohnung geht. meistens doch eher ein 2x10² wenn überhaupt.

so, Rohrleitungen werden in den potentialausgleich mit eingebunden. Sie dürfen nicht als schutzleiter oder als potentailausgleichsleiter verwendet werden. so steht es in der VDE.

ja, es darf und kann und soll, einen örtlichen potentialausgleich im bad vorgenommen werden der aber auch eine Verbindung zur UV haben darf. aber trotzdem müssen alle rohre mit der HES verbunden werden.

selbstverständlich werden auch alte rohrleitungen in den erder mit einbezogen das war führer schon so.

Blödsinn ! es muß und es brauch kein erder nach installiert werden.
 
die querschnitte 10mm² und 16mm² würden mich bei dem Alter der installation wundern.

Zu der Zeit war es üblich die Wohnungen mit 2x4mm² anzuschließen.
Wenn der Zähler oben im Flur sitzt wird es vielleicht mehr sein (möglicherweise sind alle Wohnungen von Zähler zu Zähler je Seite geschliffen) 16mm² würde ich dort aber nicht vermuten.
 
kommt darauf an. in manchen alten hütten gab es die tolle 2x4² Leitung aber bei mehrern wohungen wurde ein 4x16² vom HAK über abzweigkästen bis in die letzte Etage geführt. von dort aus ging es mit 2x10 in die Wohnung.
um ganz ehrlich zu sein, 2x4² habe ich so gut wie bisher nur vielleicht mal dreimal gehabt. sonst war immer nur 2x6² oder sogar 2x10².
aber es bleibt immer noch die frage offen wo den nun der zähler ist ? in der whg oder schon im zählerkasten. und wenn der zählerkasten vor zehn jahren gesetzt worden ist, warum hat man nicht gleich die steigeleitung erneuert.
 
AC DC Master schrieb:
erstmal würde ich mir die frage

selbstverständlich werden auch alte rohrleitungen in den erder mit einbezogen das war führer schon so.
werden.

Diese in den PA einzubeziehen ist aber etwas anderes als an diesen direkt die gesamte Erdung der Anlage vorzunehmen.
 
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