Der Strompreis interessiert mich nicht, da hohe Leistungen sehr selten benötigt werden. Mir geht es bei meinen Projekten um mehrere Dinge (die umfangreiche Netzüberwachung realisiere ich natürllich nicht in jeder Anlage):
- Optimaler Schutz vor Überlast, Kurzschluss und Fehlerströmem/Erdschlussfehlern
- Praktisch lückenloser Schutz vor Überspannung durch Schalthandlungen oder Blitzteilströme
- Schutz empfindlicher Anlagenbausteine vor den Auswirkungen von ESD
- Schutz vor Netzfehlern (Überwachung von Frequenz, Phasenfolge und -symmetrie, Betriebsspannung (zusätzlicher Schutz gegen leichte aber anhaltende Überspannungen und Unterspannungsschutz), einwandfreie Funktion des N (Ausfall oder Fehlbelegung werden erkannt), evtl eine Oberwellenüberwachung.
- Schutz vor Überlastung des N durch Mitabsicherung über Leistungsschalter und 4-polige LS. Auch die einphasigen Stromkreise sind fast ausschließlich 2-pol. gesichert, teilweise mit geschaltetem N, meistens aber mit geschütztem.
- Schutz vor Manipulation: Manche Leute haben nur wenige LS zur Absicherung des ganzen Hauses, andere haben zwar mehr LS aber nur einen FI für alles. Wieder andere haben mehrere FI aber nur eine Vorsicherung / einen Strang. Um sicher ausschließen zu können, dass jemand von einer außensteckdose oder einer Steckdose im Haus unzulässigen Einfluss auf andere Stromkreise nehmen kann, und um sehr effizient arbeiten zu können sowie zur erhöhung des Backupschutzes (ein Fehler im Strang soll nicht gleich Ursache für einen Totalausfall sein können), habe ich einerseits sehr viele Endstromkreise gebildet, sodass es nicht möglich ist, durch einen einfachen Kurzschluss an irgendeiner Steckdose in und am Haus sensible Komponenten lahmzulegen, z.B. Steuerungstechnik, Heizung, (die zukünftige) Alarmanlage, die Server, das Solarpanel, wichtige Sensorik und die Gebäudetechnik im Allgemeinen.
Weiterhin habe ich konsequenterweise natürlich auch entsprechend viele FI-Kreise gebildet, sodass der Ausfall beim Auftreten eines Fehlerstromes an einer Steckdose oder einem Stromkreis lokal auf den Bereich begrenzt wird. Heizung, Kühlschrank, Steuerungstechnik und die anderen sensiblem Bausteine haben ohnehin jeweils ihre eigenen FI!
Jetzt kommt das eigentlich außergewöhnliche: Da durch einen Phasenschluss an einer außen zugänglichen CEE (die während einer Party oder Gartenarbeiten evtl mal eingeschaltet ist oder vergessen wurde, auszuschalten) oft die Selektivität eines normalen Konstruktes nicht ausreicht (meistens reißt es trotz 16A B oder C-LS auch eine vorsicherung von z.B. 35A), habe ich schon zu beginn beschlossen, mit der Unterteilung nicht beim FI aufzuhören. So gibt es bislang folgende Stränge (jeweils dreiphasig):
1.: NH00-100: interner Kreis / absicherung für DehnVAP (Kombiableiter)
2.: NH00-63: Heizkeller-UV (enthält viele Schuko- und CEE
Steckdosen, da der Heizkeller zugleich eine kleine Werkstatt ist und man Steckdosen für Werkzeuge benötigt)
3.: D02-35: Vorsicherung Waschküchenverteiler (für Waschmaschinen und andere Lastgeräte)
4.: D02-20: Vorsicherung Garagenkleinverteiler
5.: D02-20: Vorsicherung für die drei übrigen alten TNC-Stromkreise
6.: D02-25: Neue Stromkreise Wohnbereich
7.: D02-20: Neue Stromkreise Außenbereich
8.: D02-25: Neue Stromkreise: Haustechnik (Lastorientiert)
9.: D02-16: Neue Stromkreise: Steuerungstechnik (Schwachlastorientiert)
10.: D02-20: Absicherung (zukünftiger) Serverschrank
11.: D02-50: Intern: Absicherung OBO V25-B+C (Mittelschutz-Ableiter)
die bildung weiterer Stränge ist rein platztechnisch noch möglich, evtl ändert sich auch noch was, momentan existiert die Verteilung ja noch nur auf Papier (okay, die gehäuse hab ich, aber auch das Gehäusezubehör muss noch bestellt/eingebaut werden. Die meisten Leitungen liegen schon.
Mr fehlen noch 1300 Euro für die Fertigstellung dieses Projekts, also wirds damit wohl bis zum Sommer dauern. Bis dahin sind mir bestimmt noch ein paar gute Sachen eingefallen. Als Sammelschienen verwende ich 20x10er bzgl der Stabilität, der einfachen möglichkeit, Stromwandler aufzuklipsen und zur besseren Wärmeverteilung bei den Neozedsockeln. Ich werde nur elektrolytisch verzinnte Schienen verwenden, da diese besser gegen Oxidation geschützt sind und auch noch nach Jahren schön silbrig aussehen und nicht Rostbraun!
Btw: Leistungsschalter mit Motorantrieb finde ich ebenfalls sehr interessant, der Außenleiter und der N zur Steuerung des Motors muss VOR dem Leistungsschalter abgenommen werden, ich werde zur Absicherung einen moeller PKZ2-6 verwenden und zur Sicherheit noch 2 (L+N) NH-Sockel mit Sicherungen (25A) vorschalten!
Einen 250A-Schalter für das Gehäuse, welches neben den HAK kommt und von dort aus direkt gespeist wird, hab ich schon, die Blitzstromableiter ebenfalls. Diese sind sogar besser als vergleichbare Modelle von Dehn aufgrund der unglaublich niedrigen Schutzschwelle von <1,3kV (bedeutet, der Ableiter begrenzt die Überspannung auf unter 1,3kV, was einerseits eine extremst gute Koordination mit jedem auch nur halbwegs guten Mittelschutz ermöglicht (ich werde auch hier (im Zählerschrank) die OBO-Varistoren-ableiter verwenden, sie liegen mit ihren 30kA ebenfalls über Dehnguard, sind aber IMO nicht als alleiniger Kombiableiter geeignet, auch wenn der Hersteller dies weiß machen will.
Backupschutz ist ein weiterer wichtiger Punkt meiner Prioritätenliste und so war der automatisch und manuell umschaltbare Generatoreingang obligatorisch, daneben gibt es die möglichkeit von USB-Einspeisung im unteren kW-Bereich über Neozedsicherungen auf die Sammelschiene.
letzter Punkt: Performanz. Man soll im Extremfall diese anlage extrem auslasten können, ohne dass ein Anlagenteil den anderen gefährdet oder Stört oder dass eine Überlastung das ganze System zusammenbrechen lässt. Dies wird neben der Bildung vieler endstromkreise, FI-Gruppen und Hauptstränge durch elektronische analyseverfahren ermöglicht werden, letzteres wird in ein paar Jahren kommen oder dannn wenn ich Zeit und Geld hab!
MfG; Fenta