Wird der Neutralleiter durch den induktiven Herd überlastet?

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Hallo,
es ist doch so das der Neutralleiter im Drehstromsystem durch induktive Lasten überlastet werden kann.

Hintergrund: An meiner Herdanschlussdose hängt an L1, L2, N, PE ein induktives Kochfeld sowie an L3, N, PE ein Backofen.

Ist eine Überlastung durch das Induktive Kochfeld zu erwarten oder verwechsel ich da etwas?

Wäre nett wenn mir das jemand erklären könnte

Lg
 
Das haben sich die Leute auch schon vor 11 Jahren gefragt.
Ich denke nicht, dass aufgrund des Namens und der Tatsache, dass Ströme im Topfboden induziert werden darauf geschlossen werden kann, dass das Kochfeld elektrisch eine induktive Last darstellt. Würde der Leistungsfaktor cos ɸ erheblich von 1 abweichen, würde das Gerät wahrscheinlich nicht zugelassen werden.
 
Ist ja interessant, wie in dem Link von vor 11 Jahren argumentiert wird!


"im Gegensatz zum Backofen keine ohmsche Last ist, sondern laut Google
zumindesten im Standby einen Cos Phi von 0,03 hat. Demnach müsste der Strom
ja gegenüber der Spannung um ca.88° verschoben sein"

Mit dem dem Wert des cos phi im StandBy von 0.03 Angst machen, als wäre die Induktionswicklung unter der Platte direkt mit der 50 Hz Netzzuleitung verbunden.

Die Leute sollten sich zuerst mal informieren, wie so eine Kiste funktioniert, bevor sie den Teufel an die Wand malen.



Nach dem Netzeingang sitzt zuerst mal ein Gleichrichter, weil die Elektronik, die die Hochfrequenz erzeugt, mit Gleichspannung arbeitet.
Da wäre prinzipiell der kurze Stromflußwinkel bei einem einfachen Gleichrichter mit Glättungskondensator das Problem. Wenn man den Glättungskondensator sehr stark unterdimensioniert, ergibt sich ein größerer Stromflusswinkel und das Problem ist entschärft. Es arbeitet dann die Hochfrequenzerzeugung nicht mit glatter Gleichspannung, sondern mit pulsierender.

Will man mit wirklich reiner Gleichspannung arbeiten, also mit dickem Ladeelko, nutzt man diverse Schaltnetzteil-Technologie, um eine PFC (power factor correction) zu realisieren. So dass der Netz-Eingangsstrom wieder annähernd sinusförmig wird und damit die Überlastung des N vermieden wird.
 
Da nur Wirkstrom heizen kann, aber kein Blindstrom, dürfte der cos(phi) im Betrieb auch irgendwo bei mind. 0,8 sein.

Außerdem wird der N nicht durch den induktiven Strom belastet, sondern durch Oberwellen des Schaltnetzteiles.
 
Und das bedeutet das keine Überlastung zu erwarten sei und der Anschluss so möglich ist?
 
Ja, der Anschluss ist so möglich.
 
Man kann den N schon durch Induktive oder kapazitive Lasten überlasten, dazu müssen die Belastungen der Außenleiter aber erheblich unterschiedliche Cosphi aufweisen.
Da der Herd aber auf allen Phasen eine gleichartige Belastung darstellt bleibt die Stromsumme wie auch bei reinen Widerständen wieder bei maximal 1x Außenleiterstrom.

Oberwellen ist ein anderes Thema, die Überlastung ist dabei aber wahrscheinlicher.
Ein Herd sowie andere Geräte die nach EU Normen gefertigt wurde darf keine Oberwellen einstreuen die eine entsprechend problematische Wirkung aufweisen.

Anders kann das aussehen wenn man billig im Netz unzulässige Produkte kauft.
 
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