Woher kommt die Spannung?

Diskutiere Woher kommt die Spannung? im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Guten Morgen! Ich habe ein sehr mysteriöses Verhalten in meiner Elektroinstallion: In einem Raum habe ich auf 35cm Höhe eine Doppelsteckdose...
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stromlos

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Guten Morgen!
Ich habe ein sehr mysteriöses Verhalten in meiner Elektroinstallion:
In einem Raum habe ich auf 35cm Höhe eine Doppelsteckdose. Direkt darüber auf einer Höhe von ca. 110cm habe ich eine weitere Steckdose (Einzeldose). Die Steckdosen verbindet ein 5-adriges Kabel(es werden die Adern grün-gelb [Schutzleiter], blau [Neutralleiter] und braun [Phase] benutzt). Übrig bleiben die Adern schwarz und grau welche ich für einen Wechselschalter brauche (dieser befindet sich neben der Einzelsteckdose). Kurios ist nun, dass ich auf den Adern schwarz-blau 30 Volt und auf den Adern grau-blau 14 Volt messen kann, obwohl die Adern schwarz und grau an beiden Enden noch NICHT angeschlossen sind. Ich dachte zunächst das das Stück NYM-Kabel kaputt sei und habe es daraufhin ausgetauscht (ich habe durch das Stück Leerrohr einfach ein Neues eingezogen). Sobald ich auf den braunen Draht 230 Volt gebe, habe ich auf den Adern schwarz und grau wieder diese Fremdspannung (gemessen an schwarz-blau und grau-blau). Ich möchte nochmal betonen das die beiden Adern schwarz und grau noch nicht verdrahtet sind. Daher ist es umso kurioser das an diesen Drähten Spannungen in dieser Höhe gemessen werden können. Wer weiss einen Rat?
 
Hi,

kann es sein, das du mit einem Digitalen Multimeter misst? Sollte dies der Fall sein, versuch es mal mit einem Duspol... da sollte deine Spannung zusammenbrechen.

Gruß Kaspar
 
:?:
Hast du gemessen, als du einen Verbraucher angeschlossen hast?

Dann könnte ich mir Induktion vorstellen...
 
Die Spannung koppelt sich kapazitiv ein.
 
Leitungen nehmen über Einkopplung Spannung von benachbarten Litungen auf. Diese Einkopplung kann induktiv oder kapazitiv sein, meist beides. Digitalmultimeter messen sehr hochohmig, sodass die Last nicht ausreicht, um diese "Phantomspannung" zum zusammenbrechen zu bringen. Daher sind zuverlässige Messungen an stillgelegten Adern bzw. Leitungen nur mit niederohmigen Meßgeräten wie eben einem Duspol mit Lastzuschaltung möglich.

Aus demselben Grund zeigen oft einhand-Spannungsprüfer ("Lügenstifte") falsche Ergebnisse an!

Mit einem Multimeter mißt man oft sogar Spannungen jenseits 100V - auch das ist aber der gleiche Effekt.

Werden allerdings mit einem Multimeter ~230V gemessen, liegt wahrscheinlich irgendwo eine Berührung vor.

MfG; Fenta
 
"Leitungen nehmen über Einkopplung Spannung von benachbarten Litungen auf. Diese Einkopplung kann induktiv oder kapazitiv sein, meist beides"

Warum beides?

mfg
 
Fentanyl schrieb:
Leitungen nehmen über Einkopplung Spannung von benachbarten Litungen auf. Diese Einkopplung kann induktiv oder kapazitiv sein, meist beides. Digitalmultimeter messen sehr hochohmig, sodass die Last nicht ausreicht, um diese "Phantomspannung" zum zusammenbrechen zu bringen. Daher sind zuverlässige Messungen an stillgelegten Adern bzw. Leitungen nur mit niederohmigen Meßgeräten wie eben einem Duspol mit Lastzuschaltung möglich.

Aus demselben Grund zeigen oft einhand-Spannungsprüfer ("Lügenstifte") falsche Ergebnisse an!

Mit einem Multimeter mißt man oft sogar Spannungen jenseits 100V - auch das ist aber der gleiche Effekt.

Werden allerdings mit einem Multimeter ~230V gemessen, liegt wahrscheinlich irgendwo eine Berührung vor.

MfG; Fenta

Vielen Dank für diesen ausführlichen Hinweis.
Nun, gemessen wurde tatsächlich mit einem digitalen Multimeter. Mit diesem Messgerät konnte ich an der Lampenfassung sogar eine "Phantomspannung" von über 80 Volt messen.
Ich habe jetzt die Messung nochmal durchgeführt. Dieses Mal jedoch mit einem Duspol (welches Spannungen zwischen 6 und 380 Volt messen kann). Das Ergebnis: Das Duspol zeigte überhaupt keine Spannung an. Jetzt weiss ich auch warum beim messen mit Duspol zwischen Phase und Schutzleiter der FI auslöst, bei der Verwendung des Digitalmulitmeters jedoch nicht. Es liegt also am Innenwiderstand (wieder was dazugelernt).
Ich stelle mir aber die Frage warum die in der Wechselschaltung eingesetzte Energiesparlampe im Aus-Zustand ab und zu aufblinkte (mit einer normalen Glühbirne hatte ich das Problem nicht). Dieses Phänomen gab mir nämlich erst den Anlaß die Spannung nochmal nachzumessen. Und dann stellte ich eben diese 80 Volt Fremdspannung fest. Komischerweise zeigt die gleiche Engergiesparlampe diese Eigenart jetzt nicht mehr (sprich: kein Aufblitzen).

Abschließend habe ich noch weitere Fragen: unter welchen Voraussetzungen bricht eine Spannung eigentlich zusammen, und unter welchen Voraussetzungen nicht?

Gibt es Digitalmultimeter mit kleinen Innenwiderstand? Wenn ja, bei wieviel Ohm liegt die Grenze?
 
Hi,

messe oft Steckdosen mit RCD-Schutz... mit nem Duspol ist mir noch nie der RCD geflogen... nur wenn ich eine Brücke zwischen N und PE lege und andere Verbraucher eingeschaltet sind.

MfG

Marcel
 
@Gio: Weil die Leitung sowohl die Eigenschaft einer Induktivität als auch eines Kondensators hat. Bei Wechselstrom kommt das alles zum tragen, bei Gleichstrom nicht bzw. nur bei Spannungsstößen.

@Stromlos: Die Spannung bricht zusammen, wenn die Last mehr Strom zieht, als die Quelle liefern kann. Und da die Quelle (hier: Induktion durch benachbarte Leitung) nicht viel Strom liefern kann, benötigt man in aller Regel nicht viel Last.

Zu der Energiesparlampe: Richtig erklären kann ich mir das auch nicht - vielleicht war es einfach eine noch vorhandene Restionisierung des Gases, welches durch äußere Elektrostatik ge/entladen wurde? Denn wenn die Lampe zwischen L und N hängt und keine Verbindung zum PE hat, kann sie wenn der Schalter auch nur einen Weg (L oder N) trennt, kein Teil eines Stromkreises mehr sein.

MfG; Fenta
 
@matze

das liegt am Innenwiderstand des Duspols, bei manchen fällt ein 30 mA RCD, bei manchen nicht. Meistens steht auf dem Duspol der Strom der dann über PE wegfließt. Da er aber meistens zu gering ist, reicht der Fehlerstom nicht, damit der RCD auslöst.

@Fentanyl

Also läd sich die Leitung auf und bekommt eine Kapazität?
 
Phantomspannung bringt Spannungspruefer zum Leuchten?

Halloechen.

Es handelt sich also um eine Phantomspannung ...
Wie schafft diese es aber, meinen Pruefschraubenzieher zum "Leuchten" zu bringen (wenn auch deutlich schwaecher als die 230V Spannung)?

Dieses Glimmen brachte mich erst dazu, mit Multimeter auf Fehlersuche zu gehen.
Messungen ergaben je nach "Konfiguration" Spannungen zwischen 20 und 100V (bei den zusaetzlichen Kabeln fuer Wechselschaltungen). Die Phantomspannung faellt uebrigens deutlich ab, wenn das geschaltete Objekt (Lampe) angeschaltet wird.

Tato
 
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