Zähltertausch durch Versorger - veraltete Technik

[Hoesl]

Servus werte Kolleginnen und Kollegen,

bei meinem Opa soll im Zuge der Zählerdigitalisierung nun der alte Zähler getauscht werden. Letzte Woche war von Bayernwerke ein Techniker vor Ort und hat den Einbau aufgrund veralteter Technik abgelehnt. Das Gebäude und somit auch die Elektroinstallation stammt von 1961. Laut Bayernwerke müsste die Zählertafel erneuert werden. Ich bin mir hier aber nicht sicher ob die Anlage nicht noch unter den Bestandsschutz fallen würde und ob ein Austausch der Zählertafel den Bestandsschutz auflöst. Vorab, die Anlage entspricht bei weitem nicht mehr der aktuellen Stand Technik, dem bin ich mir vollkommen bewusst. Meiner Meinung müsste bei Auflösung des Bestandsschutzes die komplette Elektroinstallation geändert werden. Dies wäre natürlich mit enormen Kosten verbunden die wie ich finde in keinerlei Relation zum Nutzen des neuen Zählers stehen würden.

Hat hier jemand eventuell schon Erfahrungen bezüglich Altbauten und Zählertausch/wechsel gesammelt? Ist man als Hauseigentümer verpflichtet den Zählerbereich so vorzubereiten wie Bayernwerke das wünscht, oder ist das Sache des Versorgers?

Grüße
Hoesl

 

[werner_1]

Hallo, einen "Bestandsschutz" gibt es nicht. Die Anlage bräuchte nicht geändert zu werden, wenn sie zum Errichtungszeitpunkt den gültigen Vorschriften entsprach.
Dass die Anlage in keinem vorschriftsmäßigen Zustand ist, zeigen z.B. die losen Adern oberhalb des Zählers. Das war noch nie vorschriftsmäßig. Die Erneuerung der Zählertafel setzt nicht die Erneuerung der ganzen Anlage voraus, aber es muss natürlich eine sichere Anlage entsprechend den heutigen Vorschriften werden. Dass die Anlage aus verschiedenen Zeiten stammt, zeigen die schwarze bzw. graue Zählertafel.
Der Versorger wird den Zählerplatz ganz sicher nicht erneuern. Es ist dein Eigentum.

PS: Der Zählerplatz sollte schon aus eigenem Interesse erneuert werden, da die Geräte (LSS und FI) hoffnungslos veraltet sind.

 

[Strippe-HH]

Mit solchen alten NZ-Tafeln hatte ich bei Plantauschen von Zählern viel mit zu tun gehabt.
Und wenn dort ein EHZ eingesetzt werden soll, dafür gibt es BKE-Adapterplatten für 3.Punkt Befestigung.
Unsere Zähleranlage stammt auch von 1964, sind aber geschlossene Schränke und da sind diese auch eingesetzt worden wo die Zähler getauscht wurden.
Also es muss nicht immer unbedingt alles neu gemacht werden auch wenn die Anlage noch so alt ist.
Natürlich hat die Anlage Mängel aber die befinden sich im Bereich der Kundenanlage und nicht im Zählerbereich.
Aber trotzdem hatten wir das immer in den Montageberichten vermerkt und der Kunde wurde dann darauf hingewiesen.
So könnte als seitens des Versorgers ein Plantausch durchgeführt werden, die Mängel hat der Kunde dann beseitigen zu lassen.

 

[Strippe-HH]

Da es sich um die Zusammenschaltung zweier Anlagen handelt, da wäre eventuell noch die Möglichkeit die neuere Zählertafel zu aktivieren.
Da sich ja im unteren Anschlussbereich eine Plombe befindet ist dort bestimmt auch eine Anschlussmöglichkeit für einen Zähler.
Natürlich muss da einiges umgebaut werden, aber das muss ein Elektrofachbetrieb beurteilen die sich das vor Ort ansieht.
Die veralteten LS-Automaten und der FI-Schalter sollten auch erneuert werden.

 

[Octavian1977]

Auch das Regal drum herum hat dort nichts zu suchen.

 

[ego1]

Mach mal bitte ein Foto von dem (FU-?)Schalter links neben dem Zähler.
Gab es temporär mal Nachtspeicherheizungen im Haus?

 

[karo28]

Dass die Anlage in keinem vorschriftsmäßigen Zustand ist, zeigen z.B. die losen Adern oberhalb des Zählers. Das war noch nie vorschriftsmäßig.

Das liesse sich ja leicht korrigieren. 1m 5x10qmm als Versorgung des Verteilers. Ansonsten sehe ich hier einen Zaehlerplatz im Originalzustand.Wuesste auch nicht, warum die schwarze Zaehlertafel unzulaessig sein soll. Der Stromkreis-Verteiler daneben ist eher ungewoehnlich... aber halt im Eigentum des Nutzers. An der Zaehlertafel selbst kann das EVU nur schwerlich was bemaengeln...ist alt aber damals eben nach den geltenden Richtlinien errichtet.

 

[werner_1]

Mach mal bitte ein Foto von dem (FU-?)Schalter links neben dem Zähler.
Gab es temporär mal Nachtspeicherheizungen im Haus?

Ich denke eher, dass es ein FI ist, genau so, wie der rechts neben der schwarzen Tafel.
Es sind doch bestimmt in den letzten Jahren irgendwo mal Steckdosen nachinstalliert worden. Spätestens dann hätten die FIs gegen 30mA-Typen ausgetauscht werden müssen.
Das Ganze ist wahrscheinlich ein TT-System.

 

[Hoesl]

Guten Morgen und Danke für die zahlreichen Antworten. Hab jetzt noch einmal eine Nacht drüber geschlafen und werde einen neuen Zählerschrank + Unterverteilung einbauen. Sind zwar einmalig ziemlich hohe Kosten aber irgendwann muss es ja gemacht werden.

 

[Hoesl]

Ich denke eher, dass es ein FI ist, genau so, wie der rechts neben der schwarzen Tafel.
Es sind doch bestimmt in den letzten Jahren irgendwo mal Steckdosen nachinstalliert worden. Spätestens dann hätten die FIs gegen 30mA-Typen ausgetauscht werden müssen.
Das Ganze ist wahrscheinlich ein TT-System.

Tatsächlich wurde hier in den letzten 20 Jahren soweit ich weiß, nie etwas nachinstalliert. Ein FI Ist eingebaut, jedoch mit einen Fehlerstrom von 500mA. Alleine deswegen werde ich wie oben beschrieben eine neue UV einsetzen.

 

[schUk0]

Sehr vorbildlich
Bei Fragen zur Ausführung kannst du natürlich gerne hier Rat einholen.