Ziehen von CEE-Steckern gefährlich?

Diskutiere Ziehen von CEE-Steckern gefährlich? im Forum Licht & Beleuchtung im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo, ich studiere Film im dritten Semester und habe an der Uni die Unterweisung erhalten, wir dürften keine Starkstromkabel (16A, 32A) von...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

Marlee_Jean

Guest
Hallo,

ich studiere Film im dritten Semester und habe an der Uni die Unterweisung erhalten, wir dürften keine Starkstromkabel (16A, 32A) von angeschalteten Lampen ziehen, bevor wir im Sicherungskasten nicht den FI-Schalter umgelegt hätten. Es könne ein Lichtbogen enstehen, welcher uns sofort erschlagen würde.

Nun war ich letzte Woche das erste Mal auf einem professionellen Dreh als Beleuchterin, wo man mich auf die Aussage hin herzlichst auslachte und mir sagte, es handele sich um groben Unfug. Somit habe ich nun eine Woche lang (sogar bei Regen und nassem Waldboden) munter CEE-Stecker von eingeschalteten 10kW-Lampen gezogen und bin nicht gestorben.

Nun meine Frage: Was ist da nun dran, an diesem Lichtbogen?
 
Geräte sollten wenn möglich immer nur im ausgeschaltenen Zustand ausgesteckt werden. Gerade bei hohen Strömen kann es schon brutzeln wenn man die Kontaktstellen löst. Aber bei CEE Steckdosen bis 32A halte ich das für relativ harmlos, da keine Hochspannung, und wenn die Kontaktenden auseinander gehen beim ziehen, dann ist immer noch der Kranz vom Stecker drum, sodass kein Lichtbogen auf den Mensch überspringen kann. Würde man aber im Fall eines Lichtbogens (brutzeln) den Stecker und Kupplung nicht weiter voneinander entfernen, würden die Kupferanschlüsse mit der Zeit abbrennen.

Das das ganze aber harmloser ist, als euch in der Uni gelehrt hast du ja jetzt selber erfahren.
 
Für die Kontakte der Steckverbindungen ist das nicht gut.
Das gilt auch für Schukosteckdosen.
Auf Dauer verbrennen dabei die Kontakte, da diese keine Löscheinrichtungen für die Trennfunken besitzen.
 
Wenn ich den Stecker unter Vollast schnell genug ziehe kann ich auch einen Lichtbogen sehen der u.u. auch gefährlich werden kann ( kannst ja mal ne Schuko mit 4Kw belasten u testen ;)).
Wenn ich ihn normal ziehe brutzelt es aber dank der Bauform passiert nicht viel

bei 16 oder 32A mag man drüber lachen, bei 63A sollte man doch mit ernst dran gehen.
Was man jedoch nicht vergessen darf ist das es sich um Drehstrom handelt und das ein ziehen unter Volldampf evtl. ungeahnte Konsequenzen hat wenn die Stecker dies schon öfters mitgemacht haben.
Dann kann es passieren das der N zu früh kommt und man ne menge Schrott hat :wink:

Aus Sicht der UVV sollte man es sich angewöhnen lastfrei zu Schalten / Ziehen
 
Also gebrutzelt hat es bei mir nicht EIN mal. Merkwürdig finde ich auch, dass der Oberbeleuchter da schon seit zig Jahren sein Geld mit verdient und noch nie etwas passiert ist.
 
Verfasst am: 06.11.2012 21:28 Titel:

Hallo wer es als gute Lösung findet die Stromverbraucher bes bei höherer Stromaufnahme ein und auszustöpseln der braucht nicht verwundert sein wen bes. die Steckerstifte nach einiger Zeit verkohlt sind.Am schlimmsten ist das wen man dies bei Drehstrom macht .mfg sepp
 
Der praktiker sagt Dir "Mach dir kein Kopp" und die Berufsgenossenschaft (und daher wird die Aussage ursprünglich stammen) verbietet es Dir tunlichst. Die Wahrheit liegt natürlich in der Mitte.

Lichtbögen treten beim trennen von solchen Kontakten nun einmal auf. Das ist richtig - und Lastart und Stromstärkeabhängig und sogar abhängig vom Zeitpunkt sind diese mal stärker und mal schwächer und irgendwann wird sicher auch schonmal jemand davon "erschlagen" worden sein. Eine entsprechende Schaltvorrichtung hat hierfür Löschkammern, die ein Gefahrloses Schalten unter Last erlauben und selbst der kleinste Lichtbogen schadet, auf Dauer, den Kontakten - dies führt letztendlich zu Kontaktproblemen und durch die Übergangswiderstandbedingte höhere Erwärmung ggf. zum Brand. Und weil das nun einmal so ist sagt die BG - es ist ein vermeidbares Unfallpotential, also vermeidet es - und so wird es gelehrt.

Die Sicht des Praktikers ist auf der Erfahrung gestützt, dass ihm noch nichts passiert ist. Und so Gott (oder der Zufall, wo immer man dran glaubt) es will, passiert da auch bis zu seinem Lebensende nichts, schliesslich sind die Kontakte bei einer CEE-Steckverbindung recht tief verbunden, so dass der Funke einiges an Strecke Zeit hat abzureißen und zu verlöschen. Aber wenn beim Fünfmillionstenmale doch etwas passiert heisst es hinterher -> Wir habens Dir doch gesagt, schalt erst ab. dann bist du bzw. er der Schuldige am Unfall.

Und wenn das Material ermüdet kommt n neuer Stecker dran "weil das Zeug nix taugt, is halt so". Die Einstellung kennen wir hier sicher alle.

Einen "Spaß", den Du Dir aber mal erlauben könntest, wäre denjenigen, der Dich gelehrt hat den FI zur Trennung zu nutzen darauf hinzuweisen, dass eine Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) nach DIN EN 61008 (VDE 0664) laut DIN VDE 0100-530:2011-06 Anhang C nicht zum Betriebsmäßigen Schalten zu verwenden ist. Und nach dieser Norm gebaute RCDs sind "die üblichen", die vermutlich auch bei euch zum Einsatz kommen.
 
hallo marlee_jean,

filmleuchten wie bei dir haben direkt am gehäuse
( oder am vorschaltgerät ) fast immer einen schalter.

so hab ich es in erinnerung aus meiner bühnenmeister-ausbildung ( betrifft geräte von : arri / desisti / adb / pani / u.a )

diese geräteschalter sind für das dauernde ein- und ausschalten am set vorgesehen…

so gesehen brauchst du weder stecker ziehen noch rcd´s betätigen, die dafür ev. nicht geeignet sind.

stromversorgung für veranstaltungstechnik / filmstudios incl. outdoor-dreh ist ein weites feld
( stichwort entladungslampen mit vorschaltgerät ab 2kw bis 20kw und mehr ) :shock:

da kommen bei billigen geräten schon einige nicht ohmsche lasten zusammen...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Ziehen von CEE-Steckern gefährlich?
Zurück
Oben