Zugentlastung bei Betriebsmitteln

Diskutiere Zugentlastung bei Betriebsmitteln im Forum Installation von Leitungen und Betriebsmitteln im Bereich ELEKTRO-INSTALLATION & HAUSELEKTRIK - Hallo Berufskollegen, wir haben das Problem, daß ein Kunde sich beschwert, daß wir bei einem Reparaturschalter keine Verschraubungen genutzt...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
T

Themistokles69

Beiträge
10
Hallo Berufskollegen,

wir haben das Problem, daß ein Kunde sich beschwert, daß wir bei einem Reparaturschalter keine Verschraubungen genutzt haben.

In der Beschreibung des Schalters ist eine Einführungsbeschreibung abgebildet, bei der man mit einem Schraubenzieher ein Loch in die Membran drückt um das Kabel durch den Würgenippel zu drücken. Damit wäre die Schutzart gegeben.
( VDE 0100-520: 522.6.3 / Die Schutzart der Betriebsmittel muss durch Einführung der Kabel oder Leitungen erhalten bleiben)

Unsere Leitungen werden mit Schutzrohr zu unseren Anlagen verlegt. Es besteht kein Zug an den Kabeln oder Leitungen.
( VDE 0100-420: 522.8.1.4 / Wenn eine andauernde Zugebeanspruchung auf die kabel- oder Leitungsanlage besteht, z.B. durch Ihr eigenes geweicht bei senkrechter Verlegung, müssen Kabel- oder Leitungsbauart, Querschnitt und befestigungsart dafür geeignet sein)

Nun Fragen wir uns ? Sind denn Verschraubungen überhaupt noch notwendig, wenn man die IP Schutzart einhält und das Kabel durch Kunststoffpanzerrohr abfängt ?
Gibt es einen VDE Eintrag, der Verschraubungen vorschreibt? Wenja , wo steht das drin ?
 
von welcher Art Anlagen reden wir hier überhaupt?
 
und welche Schutzart ist gefordert?

Diese Würgenipperl sollen angeblich IP54 sein. Was ich allerdings bezweifle, vor allem, wenn die Membran mit einem Schraubedreher aufgestossen wurde.

Klimaanlagen mit Reperaturschalter klingt einbisschen nach grösseren Anlagen. Eventuell sogar Aussenmontagen oder Dachmontagen. Also ich würde da schon eher von IP65 ausfgehen.
 
wir montieren normale Klimaanlagen. Natürlich kommt es auf die Kühlleistung an, da hat man schnell mal 28kW zusammen, was aber ungefähr 8kW elektrischer Leistung entspricht. Also ist es alles noch überschaubar.

Ein Würgenippel ist immer IP54, ausser wenn er mit einem Messer gekreuzt wurde. Dann ist der Schutz dahin.

Wir sprechen von einem EATON T0-2-1/I1/SVB
Das Teil steht in der Produktbeschreibung mit IP65 drin.
 
es kommt ja nicht auf die Grösse und Überschaubarkeit an, sondern in welchem Umfeld sie installiert wird.

Also eine IP65 Gehäuse mit IP54 Würgenipperl würde ich auch reklamieren.

Welhe Schutzklasse ist denn generell bei dieser Anlage gefordert.
 
Ein Klimagerät steht in der Regel bei jeder Witterung draussen auf dem Dach.

Und in der Gerätebeschreibung ist ein Beipackzettel beigefügt, der genau diese Montagemethode beschreibt. Vom Hersteller beigelegt. Also warum sollte sie denn Fragwürdig sein ?
 
Weil ein Würgenipperl nie und nimma IP65 erreicht.
 
Da gebe ich Dir Recht.

Was benötigt man aber bei einem witterungsabhängigen Gerät? In der Regel ist IP54 ausreichend. Spritzwassergeschützt. Natürlich , gehe ich nun davon aus, daß die Einführungen von unten aufgestochen wurden und das Kabel dann gerade nach unten den Geräteboden wieder verlässt.

Sollte man ein Kabel von oben aus dem Gerät führen müssen, so ist eine Verschaubung Pflicht. Weil es dann Wasserdicht, sprich Strahlwassergeschützt IP65, montiert werden muss.

Allerdings ging es bei der Frage auch noch darum , ob eine Zugeentlastung als Pflicht angesehen werden muss, wenn man einen Reparaturschalter montiert. Das sehe ich weniger der Fall, wenn davor das Kabel entweder in Rohr geführt wird, oder gar mit einem Kabelbinder fixiert wurde (UV-Schutz mal im Raum stehen gelassen).
 
eigenartige Ansichten.

Wenn für die gesdamte Anlage eine gewissen Schutzklasse gefordert ist, ist es wurscht, ob die Leitung von unten oder oben einegeführt wurde. Die Schutzklasse ist einzuhalten.

Was steht denn in der Leistungsbeschreibung eures Auftraggebers? Ihr werdet den Auftrag ja wohl kaum so per Handschlag "Einmal eine Montage einer Klimaanlage bitte" bekommen haben.

Ob für Aussenanlagen IP54 ausreicht oder nicht, kann man so pauschal nicht beurteilen. Für 'normale' Hausinstalltion an halbwegs geschützten Stellen düfte IP54 ausreichend sein. Allerdings verwende ich da auch schon immer Kabelverschraubungen.

Ob die Leitung nun Zugentlastet werden muss, oder nicht, hängt wohl haptsächlich von der Leitungsführung un der Art der Leitung ab. NYM im senkrechten Installtionsrohr wird wohl bei der kurzen Länge (der Schalter wird ja wohl kaum in 4 Meter Höhe installiert sein) nicht nötig.
 
fuchsi schrieb:
eigenartige Ansichten.

Wenn für die gesdamte Anlage eine gewissen Schutzklasse gefordert ist, ist es wurscht, ob die Leitung von unten oder oben einegeführt wurde. Die Schutzklasse ist einzuhalten.

Hat man die nicht eingehalten, wenn man nach der Montageanleitung vorgegangen ist ...;)

fuchsi schrieb:
Was steht denn in der Leistungsbeschreibung eures Auftraggebers? Ihr werdet den Auftrag ja wohl kaum so per Handschlag "Einmal eine Montage einer Klimaanlage bitte" bekommen haben.

Man schreibt ein Angebot: Montage einer Klimaanlage und bekommt dann hoffentlich den Auftrag. In der Ausführung des Rep-Schalters führt man aber nicht einzeln die IP Schutzklasse auf.

fuchsi schrieb:
Ob für Aussenanlagen IP54 ausreicht oder nicht, kann man so pauschal nicht beurteilen. Für 'normale' Hausinstalltion an halbwegs geschützten Stellen düfte IP54 ausreichend sein. Allerdings verwende ich da auch schon immer Kabelverschraubungen.

Das werden wir in Zukunft auch so bewerkstelligen. Aber die Frage lautete , ob es rein rechtlich eine Vorschrift darüber gibt. Anscheinend nicht, weil es wohl jeder nach seinen eigenen Ansichten ausführt oder nach Anweisung des Herstellers. Eine direkte Vorschrift, daß man bei Möller-Hauptschaltern eine Verschraubung benutzen muss , gibts nirgends.

fuchsi schrieb:
Ob die Leitung nun Zugentlastet werden muss, oder nicht, hängt wohl haptsächlich von der Leitungsführung un der Art der Leitung ab. NYM im senkrechten Installtionsrohr wird wohl bei der kurzen Länge (der Schalter wird ja wohl kaum in 4 Meter Höhe installiert sein) nicht nötig.

Nein. Unsere Leitungen werden in der Regel mit den Kältemittelleitungen an die Klimaanlage geführt. Währen die Kältemittelleitungen dann fest mit der Anlage verbunden sind, montieren wir einen Reparaturschalter um die Anlage gem. VDE 0113, abschaltbar zu machen.
 
Deine ausführung sollte imho so i.O. sein. Das wasser kann schliesslich nicht um die Ecke herum. Kondenswasseröffnung bei absolut dichter Montage nicht vergessen.

Was selten bei Firmen deines Faches den Vorschriften bzw. der feinen Art entspricht ist die Befestigung der Leitungen (mit Klebeband am Rohrpaket, gell?) und die Leitung selbst. Oftmals fehlt der UV Schutz für Leitung und Betriebsmittel.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Zugentlastung bei Betriebsmitteln
Zurück
Oben