Zuleitung von Steckdosen in Büro/Öffentliches gebäude

[mpl]

Hallo,

Ich hab eine frage an euch.

Wir (Firma) Sanieren grade ein Öffentliches Gebäude/Büro

der Bauherr wollte das wir eine Steckdose im Bodentank mit einer neuen Zuleitung anfahren und Extra Absichern.

Gegeben: Unterflur Bodenkanäle zum Bodentank
Häufung ist vernachlässigbar (Kanal hat 30x8cm) und liegen 2 weitere Leitungen mit
Umgebungstemperatur ist mit max 20°C anzunehmen
Leitungslänge ist ~15m.

Steckdose wird für Igelpc genutzt P=9W!!

Abgesichert mit FI-LS 16A


so Kabel durchgezogen, Steckdose angeschlossen dann kam ein Geselle und sagt "das darfste gleich neu legen in Öffentlichen gebäuden ist 2,5mm" bei Steckdosenkreisen PFLICHT


so nun möchte ich wissen welche VDE 2.5 mm² in öffentlichen/Büros bei Steckdosenkreisen vorschreibt

könnt ihr mir diese nennen?

Ich habe das NIE in der Schule mitbekommen und auch mein Meister konnte mir auf die Schnelle die VDE nennen.

Grundsätzlich ziehen wir 2.5mm²für Steckdosen (An diesem Tag ging mir das Kabel aus und wollte das Fertig machen)


Danke für eure Hilfe schonmal =)

 

[Octavian1977]

eine solche grundsätzliche Forderung ist nicht vorhanden.
Frage ist ob die Verlegeart für das 1,5mm² eine Absicherung von 16A zulässt.
Was daran angeschlossen wird ist unwichtig, die Leitung wird immer nach der Absicherung dimensioniert.
(Die Absicherung natürlich nach dem was angeschlossen werden soll).
Zu Beachten ist auch welcher Spannungsfall bereits am Anschlußpunkt vorhanden ist.
Eine Temperatur von maximal 20°C im Innenraum ist sehr unwahrscheinlich. Die von der VDE meinst verwendeten 25°C sind realistisch.

 

[mpl]

Hi,

Der Spannungsfall Zwischen Hauptanschluss und B16 Automat liegt bei 1% Laut Protokoll

Trafo -> Messwandler 120mm²
Messwandler -> Trennvorrichtung -> Etagen UV 70mm²
UV -> B16(Dsschiene) 16mm²


Verlegeart: B2, laut Tabelle(30°C) zulässig - OK aber dennoch ist angeblich 2,5mm² in Öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben - wo soll diese vorschrift stehen? Der Geselle kann sie mir nicht nennen, Pocht jedoch drauf diese Leitung zu Ersetzen...

Gefordert war eine Doppelte Steckdose mit FI-LS für PC + (Privates) Radio/Handyladegerät und was man so ins Büro mitbringt...

wir Sichern grundsätzlich Steckdosen mit B16 ab

 

[Skolem33]

Es gäbe ja noch die möglichkeit das da in öffentlichen Gebäuden eine Regelung seiten "des öffentlichen Betreibers" besteht. Wir ham auch Werksnormen, ganz beliebt war bis vor ein paar Jahren, dass wir CEE-Dosen mit nem verdrehten Drehfeld angeschlossen haben.... im gesamten Werk.

Habe hier aber schonmal was gelesen, von min. 2,5mm² in öffentlichen Gebäuden. Aber der Know-How-Träger muss sich dann mal melden.

 

[bigdie]

Es gibt keine Vorschrift 2,5mm² für Steckdosen. Die Frage ist halt: Was steht im Pflichtenheft des Auftraggebers und im Angebot deiner Firma? Das Einzige was da an Normen greift, ist der Spannungsfall. Und selbst da steht in der Din 3%, in der VDE 4%.

 

[T.Paul]

in der VDE 4%.

Nicht mehr seit Juni...

 

[Strippentod]

Waren das nicht 3% ab Zähler und 4% insgesamt ab HAK ?

 

[mpl]

Abfall von 3% Zähler-Verbraucher... Daran orientiere ich mich


Pflichtenheft/Angebot gibt es zu diesem Fall nicht.

Jetzt weiss ich das es keine allgemeine Vorschrift für diesen höheren Querschnitt gibt

Weder Elektroplanner noch andere sind an diesem Projekt beteiligt.

 

[bigdie]

Abfall von 3% Zähler-Verbraucher... Daran orientiere ich mich

Ja wenn du schon 1% bis zur Verteilung hast, dann kommen für deine 15m noch mal 2,5% dazu. Das macht dann 3,5%, geht also schon nicht mehr.

Genau aus diesem grund ist generell 2,5mm² genauso falsch wie 1,5mm².
18m 1,5mm² ergibt 3% und 30m sind es bei 2,5mm². Das erreicht man in solchen Gebäuden auch oft.

 

[Octavian1977]

Gebäude mit eingenem Trafo haben 7% Spannungsfall nach DIN.

Nach aktueller VDE sind das 3% für Beleuchtung und 5% für anderes. Ist im Zuge der Energieeinsparung zwar kontraproduktiv, aber so ist die aktuelle VDE 0100-520.

 

[werner_1]

Das Einzige was da an Normen greift, ist der Spannungsfall. Und selbst da steht in der Din 3%, in der VDE 4%.

Auszug aus den TAB (Erläuterungen der E.ON Westfalen Weser AG):

"In den Leitungen zwischen dem Ende des Hausanschlusses und dem Zähler darf der Spannungsfall
unter Zugrundelegung der Nennstromstärke der vorgeschalteten Überstrom-
Schutzeinrichtung nicht mehr als 0,5% betragen. (Bei Leistungen bis 100 kVA).
Nach DIN 18015-1 sollte der Spannungsfall in der elektrischen Anlage zwischen der Messeinrichtung
und dem Anschlusspunkt der Verbrauchsmittel 3 % nicht überschreiten, dabei
ist DIN VDE 0100-520 zu berücksichtigen. Für die Berechnung des Spannungsfalles in jedem
Leitungsabschnitt ist der Bemessungsstrom der jeweils vorgeschalteten Überstrom-
Schutzeinrichtung zu Grunde zu legen."

 

[kaffeeruler]

Gebäude mit eingenem Trafo haben 7% Spannungsfall nach DIN.

dann haben mein Vorgänger die Installationen ihrer zeit voraus gemacht und ich bin doof weil ich den Spannungsfall immer ankreide bei den Prüfungen..

Sry, aber solch Blödsinn kann nur von Praxisfremden kommen

 

[T.Paul]

Die DIN VDE 0100-520 wurde mit Ausgabe 2013-06 auch im Punkt zulässiger Spannungsfall geändert. Dies gilt aber nicht für Anlagen die zum Zeitpunkt einer anderen gültigen Norm dieser hätte entsprechen müssen.

Die DIN 18015 ist immer auf Anwendung zu prüfen - die DIN VDE 0100-520 gilt immer, solange kein Nachweis vorliegt, dass eine Abweichung den anerkannten Regeln der Technik entspricht und keine Erhöhung der von der Anlage ausgehenden Gefahr bedeutet.

 

[Octavian1977]

Für ein normales Wohnhaus gilt die DIN 18015 in einigen Punkten, da sich die TAB darauf bezieht.

 

[karo28]

so nun möchte ich wissen welche VDE 2.5 mm² in öffentlichen/Büros bei Steckdosenkreisen vorschreibt

könnt ihr mir diese nennen?

Es gibt vom AMEV eine Schrift:
Hinweise für Planung und Bau von Elektroanlagen
in öffentlichen Gebäuden (Elt.-Anlagen 2007) + Ergänzung 2009

Darin finden sich auch Hinweise zu den Steckdosen. Allerdings keine Forderung nach Mindestquerschnitten, nur Hinweise auf Spannungsabfall und Maximalzahl der Steckdosen je Kreis. Es wird auch gefordert, Steckdosen und Beleuchtungsstromkreise zu trennen. Daher werden für Beleuchtungsstromkreise in der Praxis zumeist 1,5² und für Steckdosenstromkreise 2,5² eingesetzt.