Zwei FI in Reihe

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Fred69

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Ich bin technikinteressierter Laie und möchte aus einem bestimmten Grund folgende Frage stellen:
Würden zwei Fehlerstromschutzschalter in einem einphasigen TN-S - Netz ihre Aufgabe ordnungsgemäß erfüllen, wenn man sie in Reihe schaltet?
Es geht um einen einphasigen Ersatzstromgenerator mit ATS- Box, die bei Stromausfall das ankommende Netz allpolig von den Verbrauchern trennt, nach einer Verzögerung den Generator startet und den Strom auf die Verbraucher schaltet. Dieser Stromerzeuger ist werksseitig ohne Nullung geschaltet und für einen Einsatz nach einem FI vorgesehen. Dieser ist aber unwirksam, wenn das ankommende Netz stromlos ist. Nach dem Generator sollte natürlich ein FI vorhanden sein, um den Stromkreis bei Ersatzstrom zu schützen.
Dabei wären beide FIs bei vorhandenem Netz allerdings in Reihe geschaltet.
Der Vorschlag des Herstellers: Generator nullen und FI dahinter. Wie ist das dann mit dem Personenschutz am Generator selbst?
Freue mich auf Eure fachkundigen Antworten
 
Jain.
bei Fehler lösen beide FIs aus.
Welche Netzform liegt vor?
Sollte der Generator wie beschreiben ohne Sternpunktbrücke ausgeführt sein, wie gedenkst Du die Erdung des Netztes nach der allpoligen Trennung wieder her zu stellen?
Ohne Eine Erdung des Netzes ist JEDER FI in der Anlage wirkungslos, und löst wenn überhaupt frühestens beim zweiten Fehler aus.
 
wie gedenkst Du die Erdung des Netztes nach der allpoligen Trennung wieder her zu stellen?

Ich gehe mal davon aus, wenn er schreibt:

Generator nullen und FI dahinter

dass damit die PE-N - Brücke gemeint ist, gleich kurz nach dem Generator. Und auch RCD gleich nach Generator, etwa maximal 1 Meter nach der Generatorsteckdose. Auf diese Weise ist alles was hinterher kommt automatisch RCD-geschützt.und stellt ein TN-S - Netz dar.

Evtl. nachfolgende weitere RCDs sind kein Problem.


Wie ist das dann mit dem Personenschutz am Generator selbst?

Das 1 Meter lange Stück Einspeiseleitung vom Generator bis zu der Box, wo Brücke und RCD sitzt, ist natürlich nicht RCD-geschützt.

Deshalb sollte man es als hochwertige Gummischlauchleitung H07RN-F ausführen, um das Risiko zu minimieren.

Zusätzlich zum schon vorhandenem PE in der Einspeiseleitung ist es zweckmäßig, von der Generator-Erdungsschraube ein 6mm² flexibles Kupfer zur PA / Haupterdungsschiene des Hauses zu ziehen. Idealerweise schleift man das 6mm² auch durch die Box mit dem RCD und verbindet es dort nochmal mit dem PE der Einspeiseleitung.

Damit hat man eine sehr sichere Konstellation.
 
Vielen Dank für Eure Antworten.
Als der Generator vor zehn Jahren von einem Elektriker angeschlossen wurde, hat er in der Zuleitung keinen RCD installiert. Ich schließe daraus, daß es sich eingangsseitig um ein TN-C - Netz handelt.
Da der Generator in der Garage steht, sind die zu- und rückführenden Leitungen zum Schaltschrank jeweils ca. 8m lang.
Eine Brücke zwischen N und PE kann ich am Generator bzw. in den CEE- Steckern nicht finden. Wenn ich das richtig sehe, sind beide aber beide bereits vorher im Schaltschrank miteinender verbunden.

Mein Gedanke war, ob es nicht sinnvoll wäre, den RCD- Schutz auch vor dem Generator zu installieren. Es ist bereits einmal vorgekommen, daß durch die starken Vibrationen des Stromerzeugers sich Kabel in den Steckverbindungen gelöst haben. Berühren diese das Generatorgehäuse, so dürfte dies ziemlich gefährlich sein.
Laut Hersteller ist das Gerät werksseitig für eine Installation nach einem RCD vorgesehen, also für ein TN-S - Netz. Nach dem, was ich mir angelesen habe, dürfen in solch einem Netz N und PE nicht mehr zusammengeführt werden, weil sonst der FI nicht mehr funktioniert. Wenn es notwendig ist, am Generator beides zu brücken, kann dann eine eingangsseitige RCD- Absicherung des Generators selbst überhaupt realisiert werden?
 
Mein Gedanke war, ob es nicht sinnvoll wäre, den RCD- Schutz auch vor dem Generator zu installieren.

Das ist ein Missverständnis. In elektrischer Energieflussrichtung vor dem Generator gibt es nicht.

Der RCD gehört gleich nach dem Generator gesetzt, wenn er nicht idealerweise schon im Generator montiert ist.

daß durch die starken Vibrationen des Stromerzeugers sich Kabel in den Steckverbindungen gelöst haben. Berühren diese das Generatorgehäuse, so dürfte dies ziemlich gefährlich sein.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, außer dem PE in der Einspeiseleitung, noch einen zweiten, In Form eines einadrigen 6mm² Kupfer von der Generator-Erdungsschraube zur PAS / Haupterdungsschiene zu haben.


Wenn es notwendig ist, am Generator beides zu brücken, kann dann eine eingangsseitige RCD- Absicherung des Generators selbst überhaupt realisiert werden?

Das ist auch wieder ein Missverständnis. Zuerst kommt der Generator als Stromquelle, mit PE-N - Brücke, dann der RCD, und hinterher darf PE und N nirgendwo mehr verbunden sein.
 
@EBC41
Vielen Dank für die Antwort. Wahrscheinlich habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Im Notstromaggregat ist ein Schütz montiert, der im Normalfall den Strom zu den Verbrauchern durchschleift. Bei Stromausfall fällt dieser Schütz ab und unterbricht die Verbindung zum städtischen Versorger allpolig. Der Generator wird automatisch gestartet und nach dessen Stabilisierung wird der erzeute Strom auf die Verbraucher geschaltet. Ich habe verstanden, daß meine Anlage dahingehend geändert werden muß, daß der RCD aus dem Schaltschrank herausgebaut werden und in einen Anschlußkasten sehr nahe am Generator verlegt werden muß. Im Generator muß eine Brücke zwischen N und PE eingebaut werden. Außerdem muß der Generator mit einer 6mm² Leitung zusätzlich geerdet werden.
Was ich nicht verstehe ist, daß der Hersteller des Generators angibt, daß dieser für den Anschluß an ein TN-S- Netz vorgesehen ist, bei dem ein RCD in der Versorgungsleitung sitzt. Wäre das so, so müsste doch bei Generatorbetrieb ein zweiter RCD in der Leitung zu den Verbrauchern sitzen (was aktuell ja auch der Fall ist), da in diesem Fall der RCD vor dem Generator ja wirkungslos wäre, wenn dieser läuft.
Da der Generator selbst ein Gerät mit einem Metallgehäuse ist, reicht die zusätzliche Verlegung eines starken Erdungskabels als Berührschutz aus oder wäre es nicht sinnvoll, ihn ebenfalls mit einem RCD abzusichern?
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Notstromaggregat ist ein Schütz montiert, der im Normalfall den Strom zu den Verbrauchern durchschleift

Wenn es so ist, dass die Notstromumschaltung im Generator selbst sitzt, könnte es sinnvoll sein, in die Netzzuleitung auch eine RCD zu setzen.
Obwohl es bei Festanschluss des Generators nicht notwendig ist.

Ich gehe mal davon aus, dass beide Leitungen (von und zum) Generator einen PE enthalten, und beide gebäudeseitigen Enden der PEs zur Haupterdungsschiene führen und auch beide generatorseitigen Enden der PEs am Generatorgehäuse angeschlossen sind.

In diesem Fall könnte man auf die zusätzliche Einzelader zur Generatorerdung verzichten, weil man eh schon zwei Erdungen hat.


Im Generator muß eine Brücke zwischen N und PE eingebaut werden

Ja, der Generatorsternpunkt sollte im Generator mit PE verbunden sein.
 
Ab Generatorsternpunkt sind ein N und ein PE zu führen , KEIN PEN !
 
Ja, richtig.

Es wäre für die weitere Diskussion gut zu wissen, wie viele Adern die beiden Leitungen zum Generator jetzt überhaupt konkret haben und welchen Querschnitt?
Die Zu- und Ableitung sind jeweils dreiadrig - L, N und PE. Querschnitt 1,5mm²
Der Generator ist von der österreichischen Firma Rotek, Modell GD4SS-1A-6000-EBWZ-ATS

Wenn es so ist, dass die Notstromumschaltung im Generator selbst sitzt, könnte es sinnvoll sein, in die Netzzuleitung auch eine RCD zu setzen.
Obwohl es bei Festanschluss des Generators nicht notwendig ist.

Ich gehe mal davon aus, dass beide Leitungen (von und zum) Generator einen PE enthalten, und beide gebäudeseitigen Enden der PEs zur Haupterdungsschiene führen und auch beide generatorseitigen Enden der PEs am Generatorgehäuse angeschlossen sind.

In diesem Fall könnte man auf die zusätzliche Einzelader zur Generatorerdung verzichten, weil man eh schon zwei Erdungen hat.

Beide PE- Leitungen sind mit dem Generatorgehäuse und der Haupterdungsschiene verbunden.

Sollte der Generator wie beschreiben ohne Sternpunktbrücke ausgeführt sein, wie gedenkst Du die Erdung des Netztes nach der allpoligen Trennung wieder her zu stellen?
Ohne Eine Erdung des Netzes ist JEDER FI in der Anlage wirkungslos, und löst wenn überhaupt frühestens beim zweiten Fehler aus.

Würde der RCD in dieser Konstellation als TN-S- Netz also auch bei Generatorbetrieb funktionieren?
Ich würde ja gerne zur Sicherheit die Schaltpläne des Stromerzeugers hier posten, aber der Hersteller verbietet das leider.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der FI funktioniert NUR in geerdeten Netzen.
Ein TN-S Netz ist ein geerdetes Netz nur ist mir bisher immer noch nicht klar ob Du ein solches überhaupt aufbaust. Mit der Verbindung des Gehäuses des Generators ergibt sich noch lange kein geerdetes Netz.

Die Leitungen von Deinem Generator enthalten L1 L2, und PE in einem nicht geerdeten Netz L1, L2 und PA.
Einen N gibt es nur in Netzen deren Grundlage eine Drehstromquelle mit Sternpunkt ist.
 
Dieser Generator liefert aber mehr als nur 16 A und er liefert auch ein geerdetes NETZ . Mit 1,5 mm² als Zuleitung bewegst du dich da auf sehr sehr dünnem Eis. Die Steckdosen dieses Generators sind für 32 A ausgelegt.
 
Laut Hersteller ist das Gerät werksseitig für eine Installation nach einem RCD vorgesehen, also für ein TN-S - Netz.

Was hast du denn mit Deinem TN-S Netz? Du könntest genauso ein TN-C-S oder ein TT Netz haben. Ob TN-S oder TN-C-S macht keinen bemerkenswerten Unterschied. Läuft aufs Selbe hinaus.

Wenn Du aber ein TT Netz hast, musst Du unbedingt sicher stellen, dass die PE-N Brücke im Netzbetrieb auf keinen Fall "aktiv" ist. Sonst würdest du u.U. große Probleme mit Potentialunterschieden, Potentialverschleppung, massiven Ausgleichsströmen und vielleicht dem Netzbetreiber bekommen.

Dieser Generator liefert aber mehr als nur 16 A und er liefert auch ein geerdetes NETZ . Mit 1,5 mm² als Zuleitung bewegst du dich da auf sehr sehr dünnem Eis. Die Steckdosen dieses Generators sind für 32 A ausgelegt.

Ich würde min. 2,5mm², vielleicht sogar 4mm² verwenden. Soll ja in gewissem Maße auf Dauerlast ausgelegt sein. Zudem sollte der Spannungsabfall so gering wie möglich gehalten werden, da es sich hier ja um eine Zuleitung zu einer Verteilung handelt.
 
Mit 1,5 mm² als Zuleitung bewegst du dich da auf sehr sehr dünnem Eis. Die Steckdosen dieses Generators sind für 32 A ausgelegt.

Da man beim Einspeisen mit einphasigem Wechselstrom auch darauf achten muss, die N-Ader der E-Herdleitung nicht zu überlasten, muss hier grundsätzlich mittels 16A am Ausgang des Generators heruntergesichert werden. Und trotzdem wäre ein größerer Querschnitt als 1,5mm² hier besser geeignet, wie NH-Sprenger schon andeutete.
 
Thema: Zwei FI in Reihe
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