Zwischen Schalter u. Lampe sind mal 30V messbar u. mal nicht

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kruemelbaer

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Hallo zusammen,

ich habe da eine Frage zum Thema Strommessung. Im Kinderzimmer haben wir zwei Schalter (Wechselschaltung). Wenn ich die Lampe ausschalte, dann leuchtet sie ganz leicht weiter. An der Lampe ist eine dauerhafte Spannung von 30 Volt zu messen. Um nun zu erkunden, wo evtl. zwei Kabel zusammen kommen, messe ich die Leitungen mit einem 2-Poligen Prüfer gegen die Erde durch.

Und nun das Kuriose: An dem Kabel, das vom (letzten) Schalter zur Lampe führt, messe ich eben diese 30 Volt – soweit so gut. Das Kabel befindet sich in einer Dose und ist durch eine Dosenklemme unterteilt. Löse ich diese Dosenklemme, habe ich zwei Enden. Eins das vom Schalter kommt (A) und ein das zur Lampe führt (B) – siehe Anhang.

Jetzt der Clou: Messe ich an Punkt A gegen Erde, messe ich 0 Volt. Messe ich an Punkt B, so komme ich ebenfalls auf 0 Volt! Berühre ich aber mit der Messspitze beide Kabelenden (A + B), so erscheinen 30 Volt. Wie kann das sein???

Viele Grüße

Stefan


http://s15.postimage.org/gvufpdqev/Schaltung.jpg
 
Hallo das kommt davon weil sich sehr viele Menschen ein Multimeter zulegen ohne viel Ahnung von der Elektrizität zu haben.Ich muss aber zugeben dass es mir früher auch so ergangen ist.

Erst kürzlich meinte ein Bekannter mit sehr viel wissen/können als diesen einen Trafo mit für mich zu hoher Ausgangsspannung gezeigt habe ich solle ein paar Windungen dazu wickeln das ergäbe eine höheren Widerstand und folglich eine geringere Spannung! Bin aber nicht mehr dazu gekommen diesen ob seines Irrtums aufzuklären.
mfg sepp
 
Soweit ich kapazitive Einkopplung verstehe, ist dies eine "gespeicherte Spannung". Wenn dem so ist, sollte sie doch immer gegen Null messbar sein!

In der Handhabe eines Multimeters bin ich sicherlich "Anfänger", doch kenne ich den Unterschied zwischen Gleich- und Wechselstrom. Das Gerät stelle ich auf 600V Wechselstrom und kann auch sauber die 220 - 230 Wechselstrom gegen Erde nachweisen, so auch die "Kriechspannung" von 30 V, die auch durch die glimmende Lampe dargestellt wird. Die Ursprungsfrage ist jedoch: Warum erst, wenn beide Leiter zusammenkommen???

Gerne lasse ich mich über meine Meßfehler aufklären ;-)
 
Hallo kruemelbaer,

von den beiden Korrespondierenden am unteren Bildrand zwischen beiden Schaltern führt stets eine die volle Netzspannung. Durch den parallelen Leitungsverlauf "überträgt" sich die Spannung auf die jeweils andere Korrespondierende, die im ausgeschalteten Zustand über den zweiten Schalter mit den Lampendraht verbunden ist. Je länger der parallele Leitungsverlauf, desto größer ist der Kondensator-Effekt und desto höher die übertragene Spannung. Das ganze nennt man kapazitive Einkopplung. Bei einer Glühlampe mit geringem Widerstand und entsprechend großer Last bricht die kapazitive Spannung sofort zusammen. Bei großen Widerständen und geringer Last (wie z.B. LEDs oder Energiesparlampen) kommt ein geringer Stromfluss zustande, der bewirkt, dass die LED/ESL auch in ausgeschaltetem Zustand schwach leuchtet oder blinkt.

Warum Du einmal 0V misst kann ich Dir nicht sagen. Meinst Du mit "gegen Erde" messen, dass Du eine Prüfspitze einfach an die Wand oder gegen den Fußboden hältst? Das funktioniert natürlich nicht... Du brauchst schon ein niederohmiges Bezugspotenzial wie z.B. ein Schutzkontakt von einem Verlängerungskabel. Wenn Du den Lampendraht unterbrichst, ist das lampenseitige Ende Deine "Bezugserde". Das siehst Du ja auch sehr schön auf Deiner Zeichnung. Diese Leitung ist zwar aufgrund des hohen Verbraucherwiderstandes auch nicht wirklich niederohmig, hat aber immer noch einen geringeren Widerstand als Deine Zimmerwand.

Schöne Grüße,
Bernd
 
Hallo Bernd,

vielen lieben Dank für Deine super Antwort! Du solltest Fachbücher für Anfänger schreiben, Deine Antwort ist gut verständlich :)

Ich denke, dass hast Du wunderbar analysiert und mir ist nun klar, was eine kapazitive Einkopplung ist. Das Kabel ist rund 8 m lang, da kann ich mir das gut vorstellen. Was ich auf meiner Zeichnung "verheimlicht" habe ist, dass das Kabel zur Lampe an den beiden Kabeln zwischen den Schaltern entlang läuft, also erst zu Schalter 1 zurück und dann zur Lampe... Warum, keine Ahnung, mein Vermieter ist wohl Hobby-Elektriker.

Und in noch einem Punkt hast Du Recht, es handelt sich um LED-Lampen, bei denen es mir aufgefallen ist. Top!

Wenn ich von "gegen Erde" spreche, halte ich tatsächlich ein Verlängerungskabel von einer anderen Steckdose (hängt an einer anderen Sicherung) in der Hand und halte die Prüfspitze an die Erde. Dann messe ich 225 Volt/bzw. 30 Volt, wenn ich Kabelende A + B verbinde. Jedes für sich ergibt 0 Volt?! Warum werden wir wohl nie erfahren...

Dennoch vielen Dank!!! :)
 
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